Nettes für Zwischendurch
Die Geschichte ist schnell erzählt, Martha und ihre Familie wollen Weihnachten bei Oma Inge verbringen, wobei sich natürlich einige Reibungspunkte zwischen ihrer Mama und Oma ergeben. Gleichzeitig soll die Steuermanninsel verkauft werden und Martha überlegt, ob sie nun in Enes verliebt ist oder nicht. Die Stimmung ist wieder toll eingefangen und das Buch liest sich schön, am Verhalten der Mutter habe ich mich aber an einigen Stellen schon arg gestoßen. Sie lässt ihre drei Kinder alleine durch einen tiefen Schneesturm marschieren, anstatt dafür zu sorgen, dass sie alle heil ankommen. Sie will das Haus ihrer Mutter radikal umbauen und ist überrascht, dass die sich nicht darüber freut. Und schließlich verschwindet Mats im tiefsten Schneetreiben und als sie ihn halb erfroren doch noch finden, schläft sie die Nacht ruhig in einem anderen Zimmer, anstatt in der Nähe ihres Kindes zu bleiben. Mir ist schon klar, dass die Autorin Reibungspunkte braucht und die Mama auch etwas unbedacht rüberkommen soll, aber das Verhalten in diesen drei Passagen ist mir einfach zu überzeichnet und überhaupt nicht nachvollziehbar, zumal sie sonst als sehr vorsichtige Mutter dargestellt wird, die ihre Kinder vor allen möglichen Gefahren beschützen will. Dieser Charakter ist meiner Meinung nach nicht besonders geglückt.