17. Apr. 2025
Bewertung:4

Ein sehr schönes Buch über ein schreckliches Thema: den Holodomor, den Genozid durch Hunger. Zwischen 1932 und 1933 starb jeder achte Ukrainer an der von Stalin verursachten Hungersnot. Die Hungersnot wurde von der Sowjetunion vertuscht und verleugnet und erst seit wenigen Jahren aufgearbeitet. Der Roman erzählt die persönliche Geschichte einer Überlebenden. Mit viel Empathie und Traurigkeit, aber auch Hoffnung. Ein starker Roman zu einem Thema, das mehr Menschen kennen sollten.

Denk ich an Kiew
Denk ich an Kiewvon Erin LittekenLübbe
18. Juli 2024
Bewertung:5

Sehr emotional und aufwühlend. Es geht um den Holodomor in der Ukraine, um Trauer, Hoffnung und Liebe. Ein starker Roman, den ich manchmal kaum aushalten konnte, weil mich die Schicksale sehr bewegt haben.

Denk ich an Kiew
Denk ich an Kiewvon Erin LittekenLübbe
4. Sept. 2023
Bewertung:4

Der aktuelle Krieg in der Ukraine weckte bei mir den Wunsch, mehr über dieses Land, von dem ich ehrlich gesagt kaum etwas weiß, zu erfahren. Sowohl das Cover als auch der Klappentext von Erin Littekens Roman „Denk ich an Kiew“ haben mich angesprochen. Die Autorin erzählt hier von einer unfassbar schrecklichen Vergangenheit, die lange Zeit aus den Geschichtsbüchern verbannt war. In den 30er Jahren wurden ukrainische Bauern gezwungen, Kolchosen beizutreten. Wer sich wehte, wurde deportiert. Im Winter 1932 ließ Stalin die Menschen systematisch verhungern, in dem er ihnen den Zugang zu Nahrung verwehrte. Erzählt wird die Geschichte am Beispiel der jungen Katja, zunächst ein junges, fröhliches Mädchen voller Hoffnung, die buchstäblich durch die Hölle geschickt wird. Erin Litteken beschreibt das grausame Schicksal der Menschen sehr anschaulich und die Vorstellung, langsam zu verhungern und zu erfrieren lässt den Leser sehr betroffen und schockiert zurück. Katja beeindruckt mit viel Mut und Kraft. Ihre Entscheidungen waren für mich nachvollziehbar und ich habe mit ihr mitgelitten. Parallel dazu wird eine Gegenwartshandlung erzählt, in der Katjas Enkelin Cassie versucht, nach einem Schicksalsschlag, zurück ins Leben zu finden. Die Liebesgeschichte zwischen Cassie und Nick war sehr schön und romantisch. Die Szenen mit Nick und der 5-jährigen Birdie fand ich oft sehr süß. Allerdings hat mich Cassies Unentschlossenheit teilweise genervt. Gleichzeitig war diese ganze Beziehung auch sehr überstürzt. Allein für die Vergangenheitshandlung würde ich 5 Sterne vergeben. Die Gegenwartsgeschichte hatte zwar tolle und sympathische Charaktere (Cassie, Nick, Birdie, Anna und Bobby) und las sich angenehm und flüssig, aber die Handlung war teilweise sehr übertrieben dargestellt. Birdie ist ein putziges Mädchen, aber dass ein Kind, welches nach einem Trauma monatelang nicht gesprochen hat, von Null auf jetzt so quietschfiedel und unbeschwert ist, glaube ich nicht. Auf diese ganzen Botschaften aus dem Jenseits hätte ich auch gerne verzichtet. Auch die Wendung hinsichtlich Halyna war mir zu vorhersehbar. Etwas weniger dick aufgetragen hätte der Geschichte in jedem Fall gut getan. Auch wenn ich nicht die volle Punktzahl gebe, habe ich „Denk ich an Kiew“ gerne gelesen und mir aufgrund der gut recherchierten Schilderung über den Holodomor auch einiges daraus mitnehmen können.

Denk ich an Kiew
Denk ich an Kiewvon Erin LittekenLübbe
19. Juli 2023
Bewertung:5

Vielleicht das traurigste Buch, dass ich je gelesen habe. Auf jeden Fall eines der bewegensten.

Illinois 2004: Die 31 Jahre alte Cassie lebt seit über einem Jahr in Trauer um ihren Mann, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Dazu lähmt sie die Sorge um ihre fünfjährige Tochter, die seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr spricht. Von ihrer Mutter überredet zieht sie in das Haus ihrer Großmutter. Cassies Mutter ist überzeugt davon, dass der Ortswechsel Cassie und ihrer Tochter hilft, die Trauer zu überwinden. Gleichzeitig soll sie aber auch ein Auge auf ihre Großmutter, genannt Bobby, haben. Denn diese wirkt in der letzten Zeit häufig verwirrt, spricht plötzlich ukrainisch und erzählt Fetzen aus einer Vergangenheit, die sie alle Jahre vorher eisern verschwiegen hat. Cassie stößt in ihrem Haus auf alte Briefe und ein Tagebuch. Gemeinsam mit ihrem Nachbarn Nick beginnt sie, es zu übersetzen und erfährt so Stück für Stück die Geschichte ihrer Familie. Ukraine, 1929. Die 16 Jahre alte Katja wächst mit ihrer älteren Schwester auf dem Hof ihrer Eltern auf. Dessen Bewirtschaftung sichert der Familie ein einfaches aber zufriedenes Leben in ihrem Heimatdorf. Beide Mädchen sind in Jungen aus der Nachbarschaft verliebt und blicken in eine hoffnungsvolle Zukunft. Doch dann dringen Stalins Handlanger in das Dorf ein, rekrutieren unter der Vortäuschung falscher Tatsachen Pioniere oder zwingen die Dorfbewohner schlicht, dem Kollektiv beizutreten. Wer sich weigert wird gezwungen hohe Abgaben zu leisten oder wird deportiert. Verbissen kämpft Katja für das Überleben ihrer Familie, doch die Härte der Zeit stellt sie immer wieder vor schwere Herausforderungen. Die Autorin erzählt bewegend die Geschichte einer Familie in zwei Zeitebenen. Obwohl die Zeit des Holodomors im Fokus steht wird auch Cassies Geschichte emotional geschildert. Das Buch hat mich gefesselt und tief bewegt, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Gleichzeitig hat mich die Schilderung der Ereignisse um 1930 in der Ukraine schwer erschüttert. Der Holodomors ist eine historische Tragödie, von der ich bislang sehr wenig gehört hatte. Eine absolute Leseempfehlung.

Denk ich an Kiew
Denk ich an Kiewvon Erin LittekenLübbe
1. Okt. 2022
Ein absolutes Must Read
Bewertung:5

Ein absolutes Must Read

Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Buch vorstellen. Ein Buch , welches mich noch lange im Nachgang beschäftigen wird. Ein Buch , für das ich gerne das Wort JAHRESHIGHLIGHT verwenden würde , wenn es nicht nur so unfassbar traurig wäre 😢 Ein Buch , welches meiner Meinung nach dieses Jahr ein absolutes MUST READ ist! Denk ich an Kiew von @erinlitteken erschienen bei @bastei_luebbe Das Buch : Katja wächst 1929 wohlbehütet in einem kleinen Dorf in Ukraine auf. 🇺🇦 Ihre Familie ist nicht reich , sie sind Bauern , aber sie haben alles was sie zum Leben brauchen. Und sie sind glücklich ! Doch Katjas Leben ändert sich schlagartig, als Stalins Männer das Dorf übernehmen. Fortan wird ihr Leben ein anderes sein und Katja braucht all ihren Mut und ihre Kraft um nicht aufzugeben… Jahrzehnte später findet Cassie im Haus ihrer Großmutter in Amerika ein altes Tagebuch. Vielleicht findet sie hier die Antworten , warum sich ihre Großmutter plötzlich so seltsam verhält. Seit geraumer Zeit versteckt sie Lebensmittel an den merkwürdigsten Orten und murmelt immer wieder einen Namen: Alina ! Meine Meinung : Puh 😥 wo fange ich an. Dieses Buch hat mich wirklich beeindruckt und so unfassbar mitgenommen, dass ich mich erstmal sortieren musste. Tatsächlich hat es mich auch ein wenig beschämt , denn über die ukrainische Geschichte bzw. den Holodomor wusste ich bis dato wirklich gar nichts 😳😨 Erzählt wird das Buch auf zwei Zeitebenen. Definitiv hat mich die Autorin mit der Erzählung über Katja mehr gepackt. Die Abschnitte mit Cassie waren zwar auch gut , kamen aber meiner Meinung nach lange nicht an die Erzählungen aus der Vergangenheit heran bei denen ich fast dauerhaft Tränen in den Augen hatte. 😢 Das tut dem Buch aber insgesamt ganz gut wie ich finde , denn bei den ganzen Schrecken die wir da rund um 1929 zu lesen bekommen braucht man zwischendurch auch mal ein paar Seiten zum „erholen“. Ich möchte dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen!!!! Vielen Dank @bastei_luebbe für die Bereitstellung des Rezension Exemplars. #denkichankiew #erinlitteken #basteilübbe #buchtipp #buchempfehlung #bookstagramgermany #bookstagram #lesenswert #mustread #mustreadbooks

Denk ich an Kiew
Denk ich an Kiewvon Erin LittekenLübbe
27. Sept. 2022
Ich bin tief berührt und erschüttert...
Bewertung:5

Ich bin tief berührt und erschüttert...

Ukraine 1929: Die junge Frau Katja wächst behütet in einem kleinen Dorf auf den ukrainischen Land auf. Sie arbeitet mit ihrer Schwester Alina auf dem Hof der Eltern mit. Dort bauen sie alles an, um sich selbst ein gutes Leben zu ermöglichen. Alles ändert sich aber mit dem Eindringen Stalins in die Ukraine und der Verstaatlichung sämtlicher landwirtschaftlicher Flächen und Geräte. Da längst nicht alle Menschen hinter Stalins Plänen standen, beginnt eine Schreckensherrschaft, die in einer großen Hungersnot mündet... Illinois 2004: Cassie hat vor etwas über einem Jahr ihren Mann bei einem Autounfall verloren. Seither ist sie in ihrer Trauer gefangen und einzig ihre Tochter Birdie hilft ihr jeden Tag weiterzumachen. Doch auch Birdie ist seit dem Unfall verändert, denn sie spricht nicht mehr. Als Cassies Mutter Anna sie bittet, wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren und bei der Pflege ihrer Großmutter Bobby zu helfen, stimmt sie zu. In Bobbys Haus findet sie ein altes Tagebuch, das sie auf Bobbys Hilfe hin mit einem Nachbarn übersetzt und niederschreibt. Sie ist tief berührt von den Einträgen aus der Vergangenheit und kann manches kaum glauben... Erin Litteken hat in diesem Roman auch teilweise das Schicksal ihrer eigenen Bobby verarbeitet und viele wahre Begebenheiten aus deren Leben einfließen lassen. So ist der Roman sehr authentisch und kann so den Leser fesseln und berühren. Sehr schnell war ich gefangen in der bewegenden Geschichte dieser starken jungen Frau, die diese schreckliche Zeit überlebt hat. Bisher wusste ich kaum etwas über den Holodomor, doch das, was ich nun erfahren habe, lässt mich nicht mehr los. Umso schrecklicher ist es, was den Ukrainern gerade wiederfährt... Dieser Roman sollte noch viel mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn er behandelt einen Teil der Geschichte, der viel zu wenig Erwähnung findet.

Denk ich an Kiew
Denk ich an Kiewvon Erin LittekenLübbe
19. Sept. 2022
Bewertung:4

"Denk ich an Kiew" von Erin Litteken - eine Geschichte, die nicht nur durch die Thematik sehr bewegend ist, sondern auch durch den Erscheinungstermin... Dass die aktuellen aktuellen Ereignisse und der Veröffentlichungstermin so zusammenfallen würden, war von der Autorin nicht vorauszusehen, nicht geplant und ein großes Päckchen mehr, das die Stimmung des Buches beeinflusst, wie ich finde... Das Buch erzählt innerhalb von zwei Zeitsträngen zum einen die Geschichte von Katja, um 1929 die in einem Dorf in Kiew aufwächst. Nachdem die Dorfbewohner gedrängt werden Stalins Kollektiv beizutreten verändert sich so viel für die Menschen und das greift die Autorin hier auf und veranschaulicht aus vielen verschiedenen Perspektiven und innerhalb verschiedenen Problematiken, was das alles mit sich bringt und wie es sich eben auf die Familien, auf das Erwachsenwerden auswirkt. Im zweiten Erzählstrang lernen wir Cassie kennen, die im Haus ihrer Großmutter ein Tagebuch findet und eben dieser schmerzlichen Vergangenheit auf die Spur kommt... Zusammen ergibt es ein großes Ganzes, das viele bewegende Momente mit sich bringt. Wobei ich ganz klar sagen muss, dass mich der Erzählstrang der Vergangenheit am meisten bewegt und berührt hat. Durch die häufig wechselnde Zeit und Perspektive fiel es mir gerade im Bezug auf Cassie doch schwer einen Bezug aufzubauen und sie blieb mir ehrlich gesagt doch sehr fern. Insgesamt war das Buch für mich aber eine lesenswerte Geschichte, die gerade in diesen Zeiten aufzeigt, was Krieg bedeutet und wie sehr Menschen in solch grausamen schweren Zeiten leiden. Die Aufarbeitung der Autorin mit ihren eigenen Wurzeln machte es zudem für mich noch einmal interessanter und brachte mir das Ganze näher.

Denk ich an Kiew
Denk ich an Kiewvon Erin LittekenLübbe