Der 2 Band führt uns in die Jahre von 1939 bis 1949 .Man stellt erschreckt fest wie ähnlich sich unsere Situation heute und die damals war .Hoffentlich nimmt es heute ein anderes Ende . Man leidet wieder mit den Personen im Roman mit . Deutsche Geschichte gut in den Roman verpackt

Spannender erster Teil der Familiensaga
Der erste Teil der Zeitenwende Saga spielt zwischen 1919 und 1939 und handelt von den Familien Casparius und Hansen, wobei eine eine große Reederei betreibt und sich die andere gerade so ernähren kann. Die Autorin schreibt sehr flüssig und aus verschiedenen Perspektiven, so dass keine Langeweile aufkommt. Mir hat auch gefallen, dass die Figuren nicht nur gut oder böse sind, sondern jede Figur auch mal Entscheidungen trifft, mit denen nicht zu rechnen war. Der historische Hintergrund macht das Buch besonders spannend, weil man natürlich weiß, wie sich Deutschland unter Hitler entwickelt hat und schon ahnt, dass insbesondere für die jüdische Reederei-Familie schwere Zeiten anbrechen werden. Das Leben der Familien in Blankenese über 20 Jahre hinweg ist sehr gut beschrieben und ich will wissen, wie es mit den Familien weitergeht und werde deshalb auch Teil 2 definitiv lesen.
Mir hat der 2. Teil noch besser gefallen als der 1. Alle Protagonisten wurden gut dargestellt und die Geschichte wurde so gut geschrieben 📜 das ich das Gefühl hatte mittendrin zu sein☺️Freue mich auf den 3.Teil

Authentisch und sehr sehr fesselnd!
Eine Familie während dem Nationalsozialismus Hamburg, 1939: Fanni liebt ihre Arbeit als Kinderkrankenschwester, doch das Leid das sie dort oft sieht, ist manchmal schlimm anzusehen und nicht jeder Arzt behandelt die Kinder so gut wie Otto, den sie schon ihr ganzes Leben lang kennt. Nicht viele wissen für ihre Verliebtheit in den neun Jahre älteren Arzt, denn Fanni befürchtet, dass er diese Liebe nie erwidern wird. Dennoch geht sie mit ihm, als er sie bittet, mit ihm in seiner neueröffneten Kinderarztpraxis zu assistieren. Sonja Casparius ist die Tochter des Reedereibesitzers John Casparius, der seine Firma mit viel Herzblut aufgebaut hat. Leider musste er vor den Nazis untertauchen, weshalb nun Sonjas Mutter und sie selbst die Reederei weiterführen. Da Sonja aber eine Vierteljüdin ist, will ein hochrangiger Nazi ihnen den Betrieb wegnehmen und arisieren. Mit allen Mitteln wehren sie sich, aber schnell merken sie, dass ihre Aussichten nicht allzu gut sind. Darum müssen Sonja und ihre Mutter Kompromisse eingehen, die ihr gesamtes weiteres Leben beeinflussen werden. Kurt Jacobson ist Jude und musste als Jugendlicher aus Deutschland fliehen. Seine Evakuierung gelang mit einem der Kindertransporte nach England, wo er zuerst in einem Heim, später dann bei einem Adeligen in London lebt. Doch nach einer der schweren Bombardierungen Londons stirbt der Lord und Kurt flieht aus der Stadt, wo er eine Gefangennahme als Deutscher fürchten muss. Während seines Fußmarsches in Richtung Kent gelingt es ihm, an einen britischen Pass und somit eine neue Identität zu bekommen. Somit muss er eine Festnahme nicht mehr fürchten und wird schließlich sogar Pilot bei der Royal Air Force. Michaela Grünig erzählt in diesem zweiten Band der Reihe über einen sehr bewegenden Teil der deutschen Geschichte. Dank der Erzählweise in drei Handlungssträngen, die sich zwar überschneiden und ergänzen, aber erst ganz am Ende zusammenkommen, ist die Handlung sehr vielschichtig und somit noch fesselnder und interessanter. Die Autorin erzählt alles sehr emotional und authentisch, sodass sofort spürbar ist, wie viel sie über diese geschichtlichen Ereignisse recherchiert hat. Obwohl dieser Roman der Teil einer Reihe ist, ist er in sich abgeschlossen und kann durchaus auch alleine gelesen werden, denn am Ende bleiben keine offenen Fragen. Bereits der erste Teil der Reihe hat mich sehr gefesselt, sodass ich schon nach dem Abschließen des Buches den zweiten Band auf meine Wunschliste gesetzt habe. Da die Autorin eine so packende und fesselnde Erzählweise hat, habe ich den über fünfhundert Seiten umfassenden Roman innerhalb von nur zwei Tagen gelesen. Deshalb gehört der Roman zu einem meiner Highlights in diesem Jahr und ich werde ab jetzt sehnsüchtig auf den dritten Band warten, der aber leider erst im Februar 2025 erscheinen wird.
Ein ganz toller 2. TEIL

Lesehighlight! Was für ein unglaublich fesselnder und emotionaler Roman!
Chapeau! Michaela Grünigs 2. Band ihrer Zeitenwende-Reihe „Blankenese Zwei Familien-Schwere Entscheidungen“ nehme ich definitiv in die Riege meiner Lesehighlights 2024 auf! Vor gut einem Jahr hat mich die Autorin schon mit dem Auftaktroman ihrer Familiensaga begeistert, aber mit dieser Geschichte hat sie sich selber noch einmal übertroffen! Unglaublich fesselnd, hochdramatisch und äußerst emotional erlebt der Leser, vor welche Herausforderungen und Schicksalsschläge die zweite Generation der Hamburger Reedersfamilie Casparius und die mit ihnen familiär verknüpften Jacobson und Hansens in der Zeit von 1939 bis 1949 gestellt werden. Abwechselnd wird deren Geschichte aus der Sicht der drei Hauptcharaktere Sonja Casparius, Kurt Jacobson und Fanni Matusiak, die bei den Hansens groß geworden ist, erzählt und ganz exzellent in die damaligen geschichtlichen Ereignisse, dem Kampf ums Überleben von Menschen und Unternehmen, der zwiegespaltenen Denkweise der Bevölkerung und der Aufbauarbeit nach Kriegsende eingebunden. Mit ihrer eindringlichen und gefühlsbetonten Schreibweise konnte die Autorin dabei sehr authentisch und atmosphärisch zum Ausdruck bringen, wieviel Leid, Sorgen, Ängste, Zwänge, aber auch Hoffnung, Freude und Liebe in der persönlichen Entwicklung der einzelnen Charaktere stecken. Wie in einem Bann bin ich durch die Geschichte geflogen, konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hatte die ganze Zeit ein unvorstellbares Kopfkino beim Lesen. Mit Sonja, Kurt und Fanni hat Michaela Grünig drei sehr facettenreiche und lebendige Figuren erschaffen, die es einem leicht gemacht haben sie zu mögen und mit ihnen alle ihre Gefühlsregungen intensiv durchzuleben. Ich empfand es als erschreckend, wie schnell gerade Sonja und Kurt mit ihren anfangs 14 und 15 Jahren durch ihre Lebensumstände erwachsen werden mussten. Von allen drei Handlungssträngen, die im Laufe der Geschichte wunderbar miteinander verwoben wurden, hat mich der von Kurt am meisten mitgenommen. Er wurde ein Jahr zuvor über die deutsch-jüdische Kinderhilfe nach England in Sicherheit gebracht und musste sich dort, fernab von seiner Familie, ein neues Leben aufbauen. Schicksalhafte Zufälle, eine Lüge, Glück und seine Willenskraft, Entschlossenheit und Wissbegierde haben ihn dazu angetrieben und führten dazu, dass er seine Liebe zur Fliegerei bei der Royal Air Force entdeckte, die ihn neben seiner Sorge um seine Familie später in große Gewissenskonflikte gebracht hat. Doch auch Sonjas Erzählpart hat mich voll eingefangen. Zusammen mit ihrer Mutter Leni kämpft sie um den Erhalt der Reederei ihres jüdischen Vaters und stellt dabei ihre persönlichen Wünsche und Sehnsüchte zum Wohle der Familie und des Unternehmens hintenan. Die Autorin hat mir ihr so eine wagemutige, durchsetzungsstarke, innovative und vorausschauende Persönlichkeit geschaffen, die ich für ihr Handeln nur bewundern konnte. Genauso wie Fanni steht sie mit ihren Gefühlen zwischen zwei Männern, die nicht unterschiedlicher sein könnten und ich war gespannt darauf wie diese Konstellationen sich entwickeln werden. Fannis Erzählpart ist am Anfang etwas ruhiger und wird bestimmt durch ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Erst im letzten Drittel nimmt er so richtig Fahrt auf, als eine lang vermisste Person wieder nach Hamburg zurückkommt und sie nach dem Krieg ein kleines Wunder in einem Kinderheim entdecken, das viel Einfühlungsvermögen und Liebe von ihnen fordert. Für alle drei Hauptcharaktere und ihre Familien scheint der Blick in die Zukunft rosiger zu werden, doch es gibt noch so viele lose Enden und ich habe mich riesig über die Nachricht gefreut, dass ihre schicksalhaften Wege in einem dritten Band noch weitererzählt werden. Mein Fazit: Genauso wie der erste Band der Zeitenwende-Reihe wird mir auch dieser hier lange in Erinnerung bleiben. Ein Roman, der wieder einmal zum Ausdruck bringt, dass die furchtbaren Geschehnisse der nationalsozialistischen Zeit zur Mahnung für nachfolgende Generationen nicht vergessen werden dürfen. Für mich war es allerbeste Leseunterhaltung und ich vergebe eine absolute Empfehlung und 5 Sterne mit Krönchen.

Mittlerweile sind die Kinder der Casparius und Jacobson Familien groß geworden. Während der Krieg immer näher rückt, werden die Geschwister Max und Charlotte aufgrund politischer Unruhen und ihrer jüdischen Wurzeln nach England geschickt, ebenso wie Kurt Jacobsen. Schweren Herzens lässt er seine Jugendfreundin Fanni zurück, die sich als Kinderkrankenschwester einbringt und mit dem Kinderarzt Otto Casparius zusammenarbeitet. Max Zwillingsschwester Sonja Casparius allerdings hat sich geweigert nach England zu gehen, zu sehr hängt ihr Herz an der Reederei, die aufgrund sämtlicher Sanktionen des NS-Regimes immer mehr in Schieflage gerät und Zwangsenteignungen nach sich ziehen. Da ihr Vater untergetaucht ist, unterstützt sie ihre Mutter, um das Familienerbe zu halten. Doch das ist schwerer als gedacht, immer mehr Steine werden ihnen in den Weg gelegt und sie kann einer Zwangsheirat nicht entgehen, obwohl ihr Herz für einen französischen Zwangsarbeiter schlägt. Auch Kurt steht vor schweren Entscheidungen, denn als auch London von Bombenangriffen betroffen ist, trennen sich die Wege der Jugendlichen, während Kurt unter falscher Identität bei der Royal Air Force landet und schon bald gezwungen wird, Luftangriffe auf die eigene Heimat zu fliegen…. Ich finde es wieder mal unglaublich, wie man trotz des Buchumfangs nur so durch die Seiten fliegt, gefesselt von den verschiedenen Handlungen, die immer abwechselnd mal in Deutschland mal in England spielen und vom Beginn des 2.Weltkriegs bis zur Zeit der Luftbrücke Berlins und der Entnazifierung reicht. Absolut spannend, dadurch, dass man die Personen bereits vom ersten Teil kennt, einen gewissen Bezug zu ihnen hat und nun mitverfolgt, wie es ihnen geht, was sie durchzustehen haben und wie wendungsreich nicht nur die deutsche Geschichte, sondern auch ihr Leben ist. Da musste ich etliche Male ganz schön schlucken, wenn man erfährt, was alles passiert, wie abgründig diese Epoche war und was für Schicksalsschläge sie aushalten mussten. Dabei geraten gerade die jungen Leute schnell in Gewissenskonflikte, besonders bei den Bombenangriffen und die Autorin hat auf ganz spezielle Weise betont, wie verworren die Gedankengänge des Regimes waren, sich fatal auf die Denkweise der Menschen ausgewirkt haben mit schrecklichen Folgen. Auch der 2.Teil hat mich begeistert, es war ein Genuss in die Geschichte einzutauchen, die Aufs und Abs, Verluste, Ängste, Wünsche, Träume und Konflikte mitzuerleben, mit teilweise sehr überraschenden Wendungen, aber super recherchiert. Ich muss sagen, die Schreibweise von Michaela gefällt mir ausgesprochen gut, weil sie mehrere Handlungsstränge verknüpft und so interessant zusammenlaufen lässt, dass zu keiner Sekunde irgendwelche Längen aufgetreten sind. Ein Buch mit Sogwirkung. Für mich wieder ein weiteres Lesehighlight und ich kann diese Reihe wirklich von Herzen weiterempfehlen.
Schmöker für ein verregnetes Wochenende. Freue mich auf den 3. Teil. Leichte Unterhaltung.
Tolle Fortsetzung mit vielen Überraschungen
Ein hervorragender Auftakt einer Familiensaga die einen zu fesseln weiß!
Ergreifend, manchmal hart an der Grenze zum Rührstück. Das ganze Elend des Übergangs vom Chaos der Weimarer Republik zum NS-Terror wird an sehr unterschiedlichen menschlichen Schicksalen illustriert.

Darum geht es: Hamburg, 1919: Zwei junge Menschen, Leni Hansen und John Casparius treffen am Elbufer zufällig aufeinander. Familie Hansen und Familie Casparius, zwei gesellschaftliche so extrem unterschiedliche Familien. Leni stammt aus einer einfachen Familie. Ihr toter Vater war Kapitän. Ihre Mutter Irma betreibt im Treppenviertel ein kleines Lokal. John ist Sohn und Erbe der Reederei Casparius. Er glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Der Krieg hat ihn geprägt und hat Spuren hinterlassen. Durch Sanktionen der Siegermächte ist die Reederei stark angeschlagen. Ist es schicksalshafte Fügung, dass die jungen Leute sich begegnen? Mein Leseeindruck: Die Autorin Michaela Grünig punktet mit ihrer lebendigen und vor allem atmosphärischen Schreibweise. Einmal begonnen macht die Story süchtig. Der Roman spielt in der Zeit von 1919 bis 1939. Mich hat die Geschichte ab der ersten Seite in den Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Die Autorin hat ihre Charaktere so realistisch und authentisch beschrieben. Sie haben Ecken und Kanten. Die Darstellung der unterschiedlichen Lebensbereiche von „ARM" und REICH" sind hervorragend gelungen. Ich musste an manchen Stellen schwer schlucken und tief durchatmen, weil mich die Handlung sehr berührt und mitgenommen hat. Leni, John aber auch Irma haben mein Herz im Sturm erobert. Michaela Grünig hat sehr gründlich recherchiert und historische Fakten, sehr gekonnt in ihre Handlung integriert. Blankenese gehört zu meinen Lieblingsorten. Frau Grünig lässt ihre Schauplätze lebendig werden. Einfühlsam und mit enormer Wucht wird man mit der Schuld, dem Verlust und der Menschlichkeit mitgenommen. Ich hatte spannende und sehr schöne intensive Lesestunden. Fazit: 5/5 ⭐️Absolute Leseempfehlung! Ein Sog der süchtig macht!

Ein Buchhighlight!
Aufstieg und Niedergang einer Familie Hamburg, 1919: John Casparius ist von seinem Leben enttäuscht, denn der Krieg hat Spuren auf seiner Seele hinterlassen und nur die Briefe seiner Verlobten Luisa haben ihn weiterkämpfen lassen. Doch nun, da die Reederei der Familie Casparius durch die Sanktionen der Siegermächte stark angeschlagen ist, lässt sie ihn fallen. John betrinkt sich und wandert im Morgengrauen den Elbstrand entlang. Als er aber eine junge Frau sieht, die sich ihrer Kleidung entledigt und in die Fluten stürzt, fürchtet er das Schlimmste und will sie retten - doch Leni Hansen will nur schwimmen und ist ehrlich entrüstet über den Spanner. Für beide ist das Erlebnis unvergessen und John begibt sich Tags darauf auf die Suche nach der schlagfertigen jungen Dame... Michaela Grünig nimmt ihre Leser in diesem Reihenauftakt mit auf eine fesselnde Zeitreise von 1919 bis 1939. Die beiden Familien Casparius und Hansen waren schon vor der denkwürdigen Begegnung am Strand eng durch ein schreckliches Ereignis miteinander verbunden, was aber die beiden jungen Erwachsenen nicht wissen. Die Autorin hat die Geschichte der Stadt Hamburg und sämtliches Zeitgeschehen sehr gründlich recherchiert und perfekt in die Handlung integriert. Dieser Roman gehört für mich zu meinen Jahreshighlights, denn selten habe ich ein so dickes Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Ich bin begeistert von der Kombination aus Familiengeschichte und Historie. Sämtliche Ereignisse werden so mitreißend geschildert, dass es sich anfühlt, als wäre man selbst Teil des Geschehens. Ein rundum perfekter Reihenauftakt mit wirklich fiesem Cliffhanger!

Ein Auftakt nach Maß! Eine Familiensaga, die zu fesseln weiß!
„Blankenese - Zwei Familien: Licht und Schatten“ war für mich ein gelungener Auftaktroman einer tollen Familiensaga, bei dem der Funke beim Lesen langsam aber stetig immer mehr auf mich übergesprungen ist. Wunderbare facettenreiche Charaktere der gesellschaftlich so unterschiedlichen Familien Casparius und Hansen, eine hervorragende Einbindung der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Lage Deutschlands in der Zeit von 1919-1939 und das Flair der hanseatischen Stadt Hamburg haben dieses Buch zu einem besonderen Lesevergnügen gemacht. Die Geschehnisse in dieser Geschichte unterstreichen wie wichtig es ist, dass der Holocaust nie vergessen und immer wieder mahnend in Erinnerung gerufen werden sollte. Dies ist der Autorin hier sehr eindringlich, bedrückend und atmosphärisch gelungen! Durch eine schicksalhafte Fügung und ein Missverständnis lernen sich Reederssohn John Casparius aus Blankenese, der jüdische Wurzeln in sich trägt und die aus einfachen Verhältnissen kommende Leni Hansen am Elbufer kennen und keiner von beiden ahnt in dem Moment, was für ein aufwühlender gemeinsamer Lebensweg vor ihnen liegt. Kann ihre beginnende Liebe dem Druck der Familien und anderen Widrigkeiten standhalten? Ich war gespannt darauf. Michaela Grünigs warmherzige, bildhafte und fesselnde Erzählweise hat mich schon bei ihrer Palais Heiligendamm Reihe begeistert und meine Vorfreude auf ihr neuestes Werk war daher sehr hoch. Auch dieses Mal wurden meine Erwartungen zum großen Teil erfüllt. Eine Liebesgeschichte mit vielen emotionalen Schwankungen zwischen John und Leni, Standes- und Gesellschaftsdünkel, unterschiedlichen Lebensauffassungen und -bedingungen beider Familien, ihr langsames Kennenlernen und mehr oder minderes Zusammenwachsen, eine Wirtschaftskrise unter der alle leiden und die Machenschaften des erstarkenden Naziregimes mit denen sich einige arrangieren und wiederum andere zu kämpfen haben, erwartet den Leser. Die daraus resultierende Dramatik und Spannung haben sich im Laufe der Geschichte immer mehr gesteigert, sodass ich die letzten 100 Seiten gefühlt nur inhaliert habe. Je bedrohlicher die Lage für die jüdische Bevölkerung wurde, umso mehr hatte ich Angst um alle liebgewonnenen Charaktere. Die ganze Zeit lag dabei so eine unheilvolle und atmosphärische Spannung in der Luft. Eine Szene im Buch hat mir als Mutter fast das Herz zerrissen und ich konnte meine Tränen in dem Moment nicht zurückhalten. Michaela Grünigs Charaktere waren durchweg wieder sehr vielschichtig und hatten alle Ecken und Kanten. Meine zwei Lieblingsfiguren waren Leni und ihre Mutter Irma. Beide sind zwei ganz tolle Frauen, die selbstbewusst und engagiert durchs Leben gehen, sich ständig weiterentwickeln und sich für das Wohl ihrer Familie und ihren Mitmenschen einsetzen. Meine Sympathie für John ist erst im Laufe der Geschichte gewachsen, da er mich anfänglich nicht so an seinen Emotionen und Gedanken hat teilnehmen lassen. Manche seiner Entscheidungen konnte ich gerade in Bezug auf seine Liebe zu Leni nicht nachvollziehen, aber dies änderte sich im Laufe der Geschehnisse. Einen großen Reiz haben für mich in der Geschichte auch die polarisierenden Charaktere Felix Mansfeld, Veit Casparius und Heinz Hansen ausgemacht, die mich durch ihre selbstsüchtige, abgebrühte und empathielose Art und Weise ihres Handelns immer mal wieder geschockt haben und denen ich die ganze Zeit nicht über den Weg getraut habe. Viele weitere Protagonisten haben diesen Roman noch bereichert, die ich nicht alle aufzählen möchte, auf deren weiteren schicksalhaften Weg ich aber schon sehr gespannt bin. Mein Fazit: Ein wunderbarer historischer Roman mit einem sehr dramatischen und offenen Ende, der mich einer Fortsetzung entgegenfiebern lässt. Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung
Tolle Geschichte.Mit einem fiesen Cliffhänger .Ich hab keine Ahnung ob es eine Fortsetzung geben wird.
Hamburg, 1919. John Casparius glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges verfolgen ihn, die einst so florierende Reederei, seit Jahrzehnten in Familienbesitz, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Von Schuldgefühlen geplagt kreisen seine Gedanken darum, ins Wasser zu gehen. Nach einer durchgrübelten Nacht trifft er im Morgengrauen am Elbufer auf eine junge Frau. Es ist Leni Hansen, die wie eine Nixe in den Fluten badet. Ihre Natürlichkeit und Lebensfreude bezaubern John, und er spricht sie an. Was John nicht weiß: Ein schweres Unglück nahm Leni den Vater. Und ihre Familie macht die Reederei Casparius dafür verantwortlich ... Meinung Dieser gut lesbare Roman entführt den Leser in die Jahre von 1919 bis 1939 und nach Blankenese. Sehr eindrucksvoll lernt man zwei Familien kennen, die schicksalhaft miteinander verbunden sind, ohne es schon gleich von Anfang an zu ahnen. Das Zeitgeschehen wird so gut vermittelt. Die Charaktere sind authentisch. Ich fand das Buch kurzweilig und unterhaltsam. Es endet mit einem Cliffhanger. Lese Empfehlung