ein blick hinter die kulissen
mosab hassan yousef erzählt in seinem buch von seinem sehr außergewöhnlichem leben als sohn eines hamas-gründers. während er zu beginn noch stark von der hamas und ihren zielen überzeugt ist, ändert sich mit der zeit sein blick auf israel, seinem feind. er wechselt die seiten, arbeitet für den israelischen inlandsgeheimdienst, konvertiert vom islam zum christentum und gibt dennoch seine liebe zu seinem vater nie auf. seine geschichte wird sehr authentisch und durch die chronologisch angeordneten kapitel gut strukturiert erzählt. besonders interessant fand ich den blick hinter die kulissen, insbesondere dann, wenn es um seinen vater ging. wie tickt und denkt eines der gründungsmitglieder der hamas, welche beweggründe bestimmen sein verhalten, wie verhält sich ein hamas-gründer im persönlichsten umfeld seines lebens? all diese fragen beantwortet dieses buch. ich hätte gerne noch seinen starken umschwung ein wenig mehr verstanden: vom israelfeind und terroristensohn zu einem starken kritiker des islams in seiner gänze, zumal hassan youssef ja auch in den letzten jahren zum teil für schlagzeilen gesorgt hat, für die er später viel kritik einstecken musste. seine abschlussgedanken konnten mich allerdings sehr überzeugen: ein solcher konflikt wie der im nahen osten mag vielleicht viele politische lösungen kennen, aber die menschen müssen bereit sein, diese anzunehmen. hass und feindschaft abzulegen sind die voraussetzung für ein ende dieses konflikts. „sohn der hamas“ hilft, das zu verstehen – ein sehr empfehlenswertes buch.