23. Jan. 2025
Wilhelm Buntz ist 1943 in Ulm geboren und war von Anfang an nicht von seiner Mutter gewollt. Er wurde von ihr schon als Baby am Straßenrand ausgesetzt und von seinem Vater ins Heim abgeschoben. Schon sehr früh hat Helmi, so wurde er als Kind genannt, innerlich dicht gemacht und war nach außen aggressiv und von unglaublicher Wut erfüllt. So wanderte er von Heim zu Heim und als Jugendlicher gelang es ihm endlich auszureißen. Die Reise dauerte jedoch nicht lange, denn er fuhr mit dem geklauten Auto einen Mann tot, einen Familienvater von fünf Kindern. Er bekam Jugendarrest, kam auf Bewährung frei, seine kriminelle Karriere, schon als Kind gestartet nahm beträchtlich an Fahrt auf.
Bewertung:5

Wilhelm Buntz ist 1943 in Ulm geboren und war von Anfang an nicht von seiner Mutter gewollt. Er wurde von ihr schon als Baby am Straßenrand ausgesetzt und von seinem Vater ins Heim abgeschoben. Schon sehr früh hat Helmi, so wurde er als Kind genannt, innerlich dicht gemacht und war nach außen aggressiv und von unglaublicher Wut erfüllt. So wanderte er von Heim zu Heim und als Jugendlicher gelang es ihm endlich auszureißen. Die Reise dauerte jedoch nicht lange, denn er fuhr mit dem geklauten Auto einen Mann tot, einen Familienvater von fünf Kindern. Er bekam Jugendarrest, kam auf Bewährung frei, seine kriminelle Karriere, schon als Kind gestartet nahm beträchtlich an Fahrt auf.

Er flüchtete nach Hamburg, Sankt Pauli und wurde schließlich wieder fest genommen, war Stammgast bei Aktenzeichen XY, einer der meistgesuchten Verbrecher Deutschlands und Wilhelm war stolz darauf. 1983 befindet er sich im Hochsicherheitstrakt im Bruchsaler Gefängnis und dort war er Stammgast in der Arrestzelle, alleine, nur Wilhelm und eine Bibel. Vor lauter Verachtung gegenüber Gott und den Menschen, las er eine Seite, rollte sich eine Kippe und rauchte sie dann und dann noch eine und somit hatte er nach sechs Jahren das Alte Testament durchgelesen und geraucht und kam bis zum Neuen Testament. Dort geschah etwas Unglaubliches. Das Wort, das er las, verschwand nicht einfach in seiner Lunge. Sein Herz wurde gepackt, denn Gott sagte auf dieser Seite: "Ich bin treu wie ein liebender Vater." Konnte das wahr sein, nachdem er so schmerzvolle Erfahrungen mit seinem leiblichen Vater machte? Wilhelm lässt sich auf Gott ein und erlebt, dass sein ganzes Leben, das sowas von bescheiden bis zu diesem Zeitpunkt gelaufen ist, eine völlige Wendung erfährt. Er macht reinen Tisch, gesteht alle Taten, die ihm bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht nachgewiesen konnten, bittet bei allen Geschädigten um Vergebung und da ist diese besondere Geschichte von der Witwe mit den fünf Kindern, versöhnt sich mit seinem Vater und findet eine Frau, mit der er zwei Söhne bekommt. Wilhelms Motto ist heute: "Wir müssen die Hölle plündern und den Himmel bevölkern." Mich hat diese Geschichte unglaublich berührt und ich konnte einiges über Vergebung neu lernen. Absolute Leseempfehlung! 5Sterne 💫🌟✨️✨️🌟

Der Bibelraucher
Der Bibelrauchervon Wilhelm BuntzHänssler
20. Feb. 2023
Super spannend und hoffnungserweckend!
Bewertung:5

Super spannend und hoffnungserweckend!

Auf "Der Bibelraucher" von Wilhelm Buntz bin ich letztes Jahr durch @mordlustderpodcast aufmerksam geworden. Dort haben Laura und Paulina in der Folge "#33 Gottes unergründliche Wege" die Geschichte Willis erzählt und ich wusste sofort, dass ich das Buch, welches ihnen als Basis diente, unbedingt lesen will. Von der Mutter als Baby an einem Feldrand ausgesetzt und vom Vater später ins Heim abgeschoben, landet Wilhelm - in seiner Kindheit bereits als "Blutbad-Willi" bekannt - im Knast: Er hat eine Unmenge an Straftaten begangen, darunter drei Menschen getötet. Auch hinter Gittern zeigt er keine Besserung, weshalb er viele Stunden in Einzelhaft verbringt. Das Einzige, was er dorthin mitnehmen kann: eine Bibel, dessen Seiten er als Zigarettenpapier benutzt. Er liest eine Seite, reißt sie heraus und dreht sich mit geschmuggeltem Tabak eine Kippe. So raucht er das komplette Erste Testament. Dabei befriedigt diese Vorgehensweise nicht nur seine Nikotinsucht, sondern er beginnt auch, sich Gedanken über Gott zu machen und schlägt daraufhin einen komplett neuen Weg ein. Bis er schließlich entlassen wird und bei seinen Opfern und den Angehörigen um Vergebung bittet… „Der Bibelraucher“ ist ein starker Text, der mich immer wieder schockiert, aber auch positiv überrascht hat. Wilhelm Buntz versucht nicht, seine Taten zu rechtfertigen oder einen Schuldigen für seinen Lebensweg zu finden, vielmehr steht er zu seiner Schuld und Vergangenheit und stellt dabei ein strahlendes Beispiel für andere „vom rechten Weg abgekommene“ dar. Dabei gewinnt man zahlreiche erschreckende Einblicke in seine Kindheit und Jugend, die den „Ursprung allen Übels“ beschreiben, und ist letztendlich umso beeindruckter, dass sich ein vermeintlich aussichtsloser Weg um 180 Grad wenden kann. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, denn es erweckt Hoffnung und lässt auch eher weniger religiöse Menschen - wie mich - bestimmt nicht kalt. Für mich gehört es jetzt schon zu meinen Highlights, weshalb ich fünf von fünf Sternen vergebe ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Der Bibelraucher
Der Bibelrauchervon Wilhelm BuntzHänssler