
Das Ende hat mich etwas enttäuscht
Der Kuss der Goldenen Fee ist für mich ein gelungener Abschluss der Eldasien-Reihe – auch wenn ich mit gemischten Gefühlen zurückbleibe. Die ersten beiden Bände habe ich regelrecht verschlungen, und meine Vorfreude auf das Finale war entsprechend groß. Zum Glück wurde ich größtenteils nicht enttäuscht. Die magische Welt, die Karola Löwenstein erschaffen hat, ist erneut atmosphärisch, fantasievoll und detailreich beschrieben. Eldasien hat mich sofort wieder in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, flüssig und detailreich. Besonders Nola als Protagonistin hat mich überzeugt. Sie ist verletzlich, aber zugleich entschlossen – eine Figur, mit der man mitfühlt und mitfiebert. Auch die Drachen und das stimmungsvoll beschriebene Setting zählen für mich zu den großen Stärken des Buches. Immer wieder hatte ich das Gefühl, selbst Teil dieser faszinierenden Welt zu sein. Weniger gelungen empfand ich das Liebesdreieck zwischen Nola, Tiago und Eron. Das ständige Hin und Her mit Tiago, das sich bereits in Band 2 angedeutet hatte, wirkte auf mich eher ermüdend als emotional packend. Auch das große Finale konnte meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Einige Figuren und magische Elemente, wie die Schwestern oder die Elfen, die zuvor bedeutend erschienen, spielten letztlich kaum eine Rolle. Das war schade – hier hätte ich mir mehr Konsequenz, Spannung und Dramatik gewünscht. Ein kleiner sprachlicher Kritikpunkt: Das Wort „bedächtig“ taucht auffallend häufig auf – ganze 27 Mal. Etwas mehr sprachliche Abwechslung hätte dem Text gutgetan. Fazit: Trotz kleiner Schwächen habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen und war bis zum Schluss emotional dabei. Die Eldasien-Reihe hat mir insgesamt sehr gut gefallen – auch wenn das Ende für mich nicht ganz den krönenden Abschluss bot. Dafür gibt es 4 von 5 Sternen. Ich bin gespannt, was als Nächstes von Karola Löwenstein kommt.