Guter Abschluss für eine gute Reihe
Es ist so weit, wir befinden uns im letzten Band! Erneut sind fünf Zyklen vergangen und wir beginnen diesen Band dieses Mal wieder mit Rielle. Sie bereist die Welten nun als „Schöpferin“ und stellt in toten Welten die Magie wieder her. Am Anfang des Bandes ist sie in der Welt, in der sie wieder zur Schöpferin wurde und muss feststellen, dass sie zu der Göttin Rel gemacht wurde, die der Welt die Magie wiedergebracht hat. Das behagt Rielle so gar nicht. Sie ist charakterlich völlig auf dem Boden geblieben und möchte nicht als Göttin gesehen werden. Sie sieht das als Täuschung an den Menschen, da sie ein ganz normaler Mensch ist. Die Wiederhersteller, in Person Baluka, wollen ihr immer mehr ihren Willen aufzwingen und in politische Zwistigkeiten verstricken. Das gefällt ihr natürlich überhaupt nicht und sie setzt sich erstmal ab. Es wird ganz klar deutlich, dass Rielle sich nicht für etwas besseres hält. Sie entkommt sehr gut dem was Macht oft mit Menschen macht. Tyen währenddessen versucht eine Schule zu gründen. Er hat einige Schüler und sogar den ein oder anderen Lehrer aber sie werden immer wieder aus der Welt vertrieben, in der sie sich niederlassen wollen. Als die Geschichte bei ihm anfängt, wird sogar ein Mordversuch an ihm verübt, der letztendlich aber schiefgeht und stattdessen einen seiner Schüler trifft. Tyen ist so erschüttert, dass er beschließt in seine Heimatwelt zurück zu kehren und dort an einer Lösung für die Kriegsmaschinen zu arbeiten. Seine Welt ist schwach und niemand kennt sie. Um dort zu arbeiten muss sie nur wieder stark werden und zum Glück kennt er eine mächtige Schöperin. Auch Tyen entkommt den Verlockungen der Macht sehr gut. Auch, wenn ihm mehrmals gesagt wird, dass er das Zeug zum Herrscher hätte, will er genau das eben nicht. Er ist ein sehr bodenständiger Charakter, der immer nur bestrebt ist dem Allgemeinwohl zu dienen. Gerade da sind sich Rielle und Tyen sehr ähnlich. Sie sind beide liebenswürdige Charaktere, die durchaus in Versuchung geführt werden die Macht zu Ergreifen aber mit Leichtigkeit dieser Versuchung widerstehen können. Für meinen Geschmack hätte man da mehr Konflikt rausholen können, aber durch die Erlebnisse der Beiden ist schon gut erklärt, warum sie das nicht wollen. Was ich sehr schade finde ist, dass Pergama eigentlich kaum noch eine Rolle spielt. Am Anfang der ganzen Geschichte hatte sie eine unheimlich große Rolle für Tyen eingenommen. Diese büßt sie eigentlich vollständig ein. Ich hätte Pergama gerne als eigenen Menschen gesehen, aber im dritten Band wurde schon etabliert, dass sie das wohl niemals sein könnte ohne sich selbst zu verlieren. Der Bösewicht in diesem Band bleibt eigentlich sehr sehr lange unerkannt und wird namentlich erst nach 50 % des Buches erwähnt. Erneut muss sich die Geschichte erst aufbauen, obwohl wir bereits drei Bände hatten um das zu tun. Das erscheint mir im Rückblick auf die Reihe recht langatmig. Das wird besonders deutlich, weil gerade der Höhepunkt plötzlich vorbei ist. Das fand ich etwas schade, da hat es mir schon etwas an Dramatik gefehlt. Alles in allem ist dieser Band allerdings ein guter Abschluss einer sehr guten Reihe, die mir mal wieder Spaß gemacht hat zu lesen. Sie stand im kompletten Gegensatz zu dem, was ich in letzter Zeit so gelesen habe und es war eine schöne Abwechslung und ich freue mich auch, (irgendwann) wieder etwas ähnliches zu lesen.