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„Das Gästezimmer“ von Clémence Michallon ist ein intensiver Psychothriller über die junge Frau Rachel, die seit fünf Jahren von dem scheinbar perfekten Witwer Aidan gefangen gehalten wird. Nach einem Umzug wird sie in seinem neuen Haus im Gästezimmer untergebracht, wo sie angekettet auf eine Gelegenheit zur Flucht wartet. Für mich war besonders eindrucksvoll, dass die Geschichte aus verschiedenen weiblichen Perspektiven erzählt wird – zum Beispiel aus der Sicht von Aidans Tochter und seiner neuen Bekanntschaft Emily. Dadurch wirkte die Handlung für mich vielschichtiger und emotional intensiver. Besonders ungewöhnlich fand ich die Erzählweise in der Du-Form, die mich als Leserin direkt angesprochen und das Leiden der Protagonistin greifbar gemacht hat. Obwohl der Roman auf explizite Gewaltszenen verzichtet, hat mich gerade diese Zurückhaltung beeindruckt, weil sie eine subtile, aber durchgehend beklemmende Atmosphäre schafft. Bis zum dramatischen Finale konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.