Eine wahre Geschichte unter anderem mit fiktiven Charakteren. Es sind kurze Kapitel, die jeweils aus der Sicht eines anderen Protagonisten. Gut geschrieben, hat mir sehr gefallen.
Solider Einblick in die Geschehnisse rund um Olympia 1972 in München. Die verschiedenen Perspektiven machen das Buch interessant. Die DDR Geschichte wirkt zT ein wenig zu viel.
Gefühlt mitten drin
Ich finde die Kombination aus real und Fantasie wirklich super zusammengebracht. Man kann sich sehr gut in das Buch reinversetzen und ist gefesselt von dem ganzen Szenario.
Tolles Buch, das viele verschiedene Blickwinkel auf das grauenhafte Attentat auf die israelischen Sportler gibt. Die Autorin hat mich gut mitnehmen können und ich habe selbst Lust zum Recherchieren bekommen.
Durchaus fesselnd mit einigen Schwächen
Das Buch konnte mich zumindest ab der Hälfte durchaus fesseln und ich habe einiges zu den Anschlägen in München erfahren. Denn diese Anschläge waren mir bis dato kaum present. Bis zur Mitte des Buches spielt allerdings ein weiteres Thema eine wichtige Rolle. Die möglich Flucht oder die Fluchtgedanken einer DDR Sportlerin. Durch dieses weitere Thema bleiben beide Themen aber eher flach. Sowohl mit der möglichen Flucht der DDR Sportlerin hätte ich mich gerne mehr und intensiver auseinandergesetzt als auch mit dem Hauptthema der Anschläge. Hier hat mir doch oft die Tiefe gefehlt. Sprachlich war es okay. Es lässt sich leicht und flüssig lesen. Vielleicht wäre es gut gewesen zwei Bücher daraus zu machen um beiden Themen wirklich gerecht zu werden.

⭐️⭐️⭐️⭐️ Ein Roman, der den Ablauf und die Hintergründe des Attentats gegen die israelische Olympiamannschaft noch einmal aufarbeitet und in eine spannende Ost-West-Geschichte verpackt.
Viele Themen der frühen 1970er Jahre aus West und Ost greift Petra Mattfeldt in München72 am Beispiel der Olympischen Spiele 1972 auf. So werden unter anderem der Leistungssport in der DDR, die internationalen Beziehungen im kalten Krieg und die nicht gerade optimale Sicherheitspolitik von Olympia 1972 thematisiert. Dass das alles auf 320 Seiten nicht allzu sehr in die Tiefe gehen kann, sollte klar sein. Dennoch hätte ich mir neben dem Gesellschaftspanorama etwas mehr Sport in der Geschichte gewünscht. Die hier relevanten Sportarten werden aber kaum näher beleuchtet, vielmehr steht das politische und gesellschaftliche Umfeld im Vordergrund.
Nee, das war nicht gut - leider...
Das Historische und den fiktiven Rahmen darum einmal ausgenommen, hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, dass die Autorin schon einmal ein Buch geschrieben hat. Wirklich schlechte Dialoge und ein langweiliger Schreibstil lassen mich froh sein, dass das Buch zu Ende ist. Schade, denn ich liebe Romane, die um historische Ereignisse herum geschrieben sind.

Ich bin vollkommen ohne Hintergrundwissen an dieses Buch herangegangen, denn bis vor kurzem war mir gar nicht bewusst, dass es dieses Olympiaattentat gab. Es ist keine Thema, welches in der Schule oder in Dokumentationen aufgegriffen wird, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Wobei, wenn man bedenkt was damals alles seitens der Polizei schief gelaufen ist, wundert es mich nicht, dass man darüber nichts mehr hört. Es war ein beklemmendes Gefühl ein Buch zu lesen, was auf einer wahren Begebenheit basiert, welche fast 50 Jahre zurückliegt. Zu wissen, das ist damals tatsächlich so passiert. Die Autorin geht später genau darauf ein, was erfunden ist und was tatsächlich so geschehen ist. Die Geschichten wird aus der Sicht von fünf fiktiven Personen erzählt, welche teilweise auf realen Personen basieren. So haben wir eine DDR-Sportlerin, einen Reporter, einen Polizist, einen israelischen Sportler und einen Geiselnehmer, dessen Schicksale alle miteinander verknüpft sind bzw. werden. Gerade der Handlungsstrang um Angelika, die Bogenschützin aus der DDR, fand ich sehr spannend, einfach weil sie nochmal einen anderen Aspekt abseits vom Attentat mit in die Geschichte bringt. Es ist sehr interessant zu lesen, wie es damals für die DDR-Sportler abgelaufen ist und wie Angelika nach und nach die Dinge hinterfragt. Natürlich, da könnte man jetzt mecker, was hat das mit dem Attentat zu tun, aber ich finde diese "Abwechslung" genau richtig. Genauso war es aber auch spannend die Arbeit eines Journalisten und eines Polizisten mit zu erleben. Und dann haben wir noch Roman, den israelischen Sportler, der später als Geisel gehalten wird. Er war genauso unerlässlich für die Geschichte, wie der Geiselnehmer. Für beide wären einige Seiten mehr nicht verkehrt gewesen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch etwas mehr über sie erfahren. Auch, wenn mir der Geiselnehmer nicht sympathisch war, einfach auf Grund der Tatsache, dass er ein Geiselnehmer ist. Bei dem Attentat geht es um den Israelisch-Palästinensischen Konflikt und ich kann und werde mir dazu keine Meinung erlauben. Fakt ist, Gewalt ist nie eine Lösung und es ist sehr traurig, dass auch 50 Jahre nach der Geiselnahme der Konflikt nicht beigelegt ist. Jedes Kapitel beginnt mit einer Datums- und Zeitangabe, sowie einem Zitat der Person, um die es in dem Kapitel geht. Gerade wenn es um die Geiselnahme geht, sind die Zeitangaben sehr hilfreich. Dadurch, dass wir diese verschiedenen Blickwinkel haben, haben wir einen sehr umfassenden Einblick über die Olympischen Spiele und natürlich über die Ereignisse. Als die Geiselnahme beginnt, musste ich das Buch über mehrere Tage verteilt lesen. Es ging mehr sehr nahe, gerade wenn ich wusste, dass als nächste wieder der israelische Sportler ein Kapitel hat, das gleiche galt für den Geiselnehmer. Ich hatte richtig Angst weiterzulesen, weshalb ich mir die "Spannung" genommen habe und im Internet nachgelesen habe, was letztendlich damals passiert ist. Nicht nur das Geschehen an sich war schrecklich, nein, auch der ganze Ablauf seitens der Polizei damals war eine einzige Katastrophe. Dieser Roman hat mich noch tagelang verfolgt und er hat mich sehr bewegt. Hier wurde tolle Recherchearbeit geleistet und alles in einem hervorragendem Roman verpackt.

"München 72" ist der neueste Roman von Petra Mattfeldt, den ich mit Spannung erwartet hatte, da dieser Roman sich deutlich von den anderen Romanen der Autorin abhebt. Aus 5 Perspektiven werden die Ereignisse der Olympischen Spiele und des Attentats in München 1972 geschildert. Eine gute Ausgangslage für einen Roman, doch leider wollte das Buch nicht so ganz bei mir zünden, was u.a. daran lag, dass es sich nicht auf sein Hauptthema konzentriert. Neben dem Olympiattentat, bei dem palästinensiche Terroristen Teile des iraelischen Olympiateams (Juden) entführten, widmet sich das Buch als zweitem großen Thema der Flucht einer Sportlerin aus der DDR. Ich persönlich empfinde es als sehr problematisch diese beiden Themen zu vermischen. Das war sicherlich beides zu dieser Zeit aktuell, wäre meiner Meinung nach allerdings etwas für getrennte Bücher gewesen.