Sehr gutes Buch, in dem Hagen von Tronje so dargestellt wird, wie er in den Ursprungsfassungen auch dargestellt wurde. Ein Ritter mit Ehre und Treue.
Leider habe ich bisher das „Original“ dieser Sage nicht gelesen, habe nur immer flüchtig von Siegfried, dem Drachentöter gehört, aber mich nicht weiter damit beschäftigt. Deshalb kann ich jetzt auch nicht nachvollziehen, ob Wolfgang Hohlbein die Sage so (bzw. in seiner neuen Form) wiedergegeben hat wie man sie üblicher Weise kennt. Dennoch muss ich sagen, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat. Es war spannend, nicht langstielig und auch nicht wirklich vorhersehbar. Stets hat die Geschichte neue Wendungen bekommen und das ist gut.
Wolfgang Hohlbein erzählt das Nibelungenlied aus der Sicht des Hagen von Tronje und lässt die altbekannten Protagonisten des Heldenepos so in einem neuen Licht erscheinen. Hohlbeins bildgewaltige Sprache erweckt Worms am Rhein und seine Bewohner zum Leben, allen voran den finsteren Hagen und den gottgleichen Siegfried. Ein unglaublich fesselndes Buch, nach dessen Lektüre sich die Frage stellt, wer der Held und wer der Verräter ist.