Hab das Werk nun zum zweiten Mal gelesen, und ich muss sagen, dass es nur okey ist. Nicht mehr, nicht weniger. Die Geschichte ist interessant und man vergisst sie auch nicht so leicht, ich konnte mich immerhin zwei Jahre nach dem ersten Lesen immernoch an die Geschichte erinnern, allerdings ist es halt ein "klassisches" Werk, was ganz okey ist zu lesen

Hatte es schonmal für die Schule gelesen. Danals fand ich es schrecklich langweilig. Nun musste ich es im Rahmen meiner Ausbildung nochmals lesen und fand es diesamel etwas besser. Sind zum Glück nur 50 Seiten, hatte es wirklich schlimmer in Erinnerung. War aber auch froh war es nur sehr kurz. Allzulange hätte ich es auch nicht mehr lesen wollen. Trotzdem 3 sterne wert.

Eine traurige Geschichte über einen armen Mann, der die Liebe seines Lebens verlor, einen schweren Schicksalsschlag erlitt und daran zerbrach und durchdrehte. Das Stück ist mit seinen 40 Seiten sehr kurz, aber dennoch eindrucksvoll. Die Sprache ist auch heute noch sehr gut zu verstehen. Das Schicksal des Wärters ist wirklich schlimm; die Geschichte ist intensiv und nimmt einen mit. 4 von 5 Sternen ⭐️⭐️⭐️⭐️

Was für eine traurige und zugleich erschreckende Tragödie! Als der Bahnwächter Thiel seinen kleinen Sohn durch ein Unglück verliert, ist er nicht mehr der Selbe, wird irre und begeht eine grausame Tat Diese Novelle ist sehr herzzerreißend und unfassbar traurig. Mein Mutterherz hat geblutet

"Bahnwärter Thiel" ist ein düsteres Meisterwerk, das zeigt, wie zerbrechlich die menschliche Psyche ist. Thiels Leben scheint so geordnet, bis es langsam entgleist, genauso wie die Züge, die er überwacht. Hauptmann schafft es, die Industrialisierung und das Chaos in Thiels Kopf perfekt zu verweben. Es ist ein kurzes, aber intensives Buch, das mich immer wieder in seinen Bann zieht – ideal für alle, die gerne in die dunkleren Ecken der Seele schauen. 🌑 #DüstereSeelen

*Triggerwarnung - Physischer und psychischer Missbrauch, Mord, Tot* Die meisten, wenn nicht alle von uns sind fasziniert von den dunkelsten Abgründen der anderen Menschen um uns herum. Podcasts, die über die schrecklichsten Verbrechen reden, Sekten, die Massenmorde begehen, je furchtbarer desto gefesselter scheinen wir zu sein. Die Frage „Was bringt einen Menschen dazu so zu sein“ immer über allem schwebend. Wollen wir uns versichern, dass jenen Menschen, die zu solch unvorstellbaren Taten fähig sind, etwas haftet, dass uns fehlt? Ein traumatisches Kindheitserlebenis, ein genetisches Puzzleteil, eine 1 in unserem genetischen Programm mehr als wir „normalos“. Bahnwärter Thiel hat mich zum Nachdenken gebracht, wie vorgeschrieben es ist, um zum „Psychopathen“ zu werden. Thiel war ein guter Mann, er wird beschrieben als einer, der gut mit Kindern konnte, er liebte seinen Sohn, seine Frau, verrichtete seine Arbeit. Wie viel „Verrücktes“ steckte bereits vor seiner zweiten Ehefrau, vor den tragischen Ereignissen? Ich will es nicht bewerten, kann aber sagen, dass ein Buch, das mich zum Nachdenken anregt und mich nachhaltig beeindruckt keine Zeitverschwendung ist

“Bahnwärter Thiel” von Gerhart Hauptmann fiel mir zufällig in die Hände und obwohl es mich gar nicht sonderlich ansprach, überwog doch die Neugierde für diesen von mir bislang ungelesenen Autor und Literaturnobelpreisträger. Hauptmanns Schreiben kann vornehmlich dem Naturalismus zugeordnet werden, der sich durch genaue Beobachtungen von Gesellschaft und Natur auszeichnet und darin einfließender Sozialkritik. In “Bahnwärter Thiel” setzt Hauptmann dies meisterhaft um, indem er den zunächst pflichtbewussten Bahnwärter durch einen schrecklichen Vorfall in den Wahnsinn treibt. Der recht sachliche Ton, der sich tatsächlich nur an Beobachtungen und genauen Beschreibungen des Geschehenen entlanghangelt, konnte mich allerdings nicht gut bei Stange halten und funktionierte für mich nur in der Kürze dieser “Novellistischen Studie”. Für seine Zeit war dies sicherlich grandios. Heutzutage kann ich die Meisterschaft noch würdigen, aber die Begeisterung blieb beim Lesen aus.

Durch einen Fehler der Aufsicht und der blinden Liebe einer Frau zu ihrem eigenen Kind, wird ein Mann zum Mörder und Rächer. Mir fehlten bei diesem Buch ein wenig die Emotionen. Die Personen wurden charakterisiert, sodass man ab einem bestimmten Punkt genaustens erahnen konnte, was passieren wird und das wird einem durch Träume auch vermittelt. Es hat leider keine Spannung und natürlich leidet man mit dem Mann mit. Man gibt der Frau (in meinen Augen) zurecht die Schuld an allem. Ich hatte mir mehr erhofft.

Gerhart Hauptmanns Novelle "Bahnwärter Thiel" ist ein tiefsinniges und vielschichtiges Meisterwerk und der Literaturepoche des Naturalismus zuzuordnen. Die Geschichte führt den Leser in die Welt von Thiel, einem frommen und gewissenhaften Bahnwärter, der versucht, inmitten der Wirren seines Lebens zurechtzukommen. Die Novelle ist erschreckend und berührend zugleich und gibt einen tiefen Einblick in die Abgründe der menschlichen Psyche. Die Handlung spielt in der Umgebung von Schönschornstein, und Hauptmann beschreibt das Leben von Bahnwärter Thiel, der nach dem Tod seiner ersten Frau Minna eine stämmige Magd namens Lene heiratet. Durch die Vernachlässigung und Misshandlung seines ersten Sohnes Tobias seitens Lene, gerät Thiel in ein emotionales Chaos. Geplagt von Visionen und Schuldgefühlen verliert er sich zunehmend in einem Strudel aus Gewalt und Wahnsinn. Die Charakterzeichnung ist beeindruckend, und Hauptmanns Fähigkeit, die menschlichen Abgründe und die Konflikte innerhalb der Familie zu verdeutlichen, machen diese Novelle zu Recht zu einem bedeutenden Werk der Literaturgeschichte. Die realistische Darstellung der damaligen sozialen Umstände sowie die Beziehung zwischen Thiel und seinen Frauen und Kindern sind herausragend. Die Novelle lädt den Leser ein, über die menschliche Natur und die Schicksale der Protagonisten zu reflektieren. ⭐️⭐️⭐️⭐️

Wie viel Last an Schicksalsschlägen hält ein menschliches Leben aus, bis es darunter zerbricht? Die Novelle zeigt knapp aber pointiert die psychische Entwicklung des Bahnwärters Thiel, der nach dem schmerzlichen Verlust seiner ersten Frau ein neues Leben anfängt, welches ohnehin schon fragil ist und dann tatsächlich nach und nach zerbricht. Hauptmann schreibt fesselnd, stößt authentisch in die Psyche seiner Hauptfigur vor und doch bietet der schmale Text aus meiner Sicht wenig Tiefe über die Handlung hinaus. Die Erwartungen an einen Text von Gerhart Hauptmann sind womöglich aber auch einfach zu hoch. Eine lohnenswerte kurzweilige klassische Lektüre ist es allemal.

Bahnwärter Thiel war eines der Bücher, die ich in der Schule wirklich gehasst habe, bei denen ich aber nachvollziehen kann, weshalb sie literarischen Wert besitzen. Die Atmosphäre ist mir als sehr depressiv in Erinnerung geblieben, wobei das dem Buch aufgrund seiner düsteren Themen gerecht wird. Dennoch denke ich, dass es für Schüler der achten oder neunten Klasse andere Bücher gibt, die wesentlich besser geeignet sind, und dass es sich hierbei um kein Buch handelt, das unbedingt gelesen werden müsste.

Auch wenn ich das Ende erahnt habe, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Die psychologische Entwicklung des Bahnwärters fand ich trotz des Kurzgeschichtenformates (die wenig Zeit und Raum für eine ausführliche Charakterentwicklung lässt) plausibel und nachvollziehbar. Aus heutiger Sicht zwar immer noch grausam, aber nicht mehr so schockierend wie damals. Trotzdem ziehe ich diese Kurzgeschichte den meisten Thrillern vor, allein schon weil ich Hauptmann' Sprache unheimlich toll fand. Passend zur der melancholischen Stimmung, wunderschön kraftvoll und bildhaft.

This is a very intense piece of literature, despite being less than 50 pages long (in my edition), and it is something of a wild ride, starting at rather scenic and picturesque observations of the everyday life of a lineman, ever only known as Thiel, in a more rural area in the German Empire and ending with him sent to an asylum for slaughtering his wife and second son after the tragic death of the first son. The atmosphere is rather on the melancholy and bleak side of things from the very start. But then, the life a man like him won't have been roses and peaches, and this might as easily be attributed to realism as to foreshadowing. I can see why this is one of the typical school reads in Germany (though I somehow got around this one at school) because it offers itself up to a lot of interpretation - not only concerning naturalism and foreshadowing, the outer landscape versus the inner one, but also concerning the steam train as a symbol for industrialisation and the way this was impacting society in general as well as people's lives on a personal level: It transports travellers, but also workers, it provides Thiel with his livelihood but also takes his first son. Also the text lends itself very well to showing how the understanding of the roles of mother and father and romance have changed in the constituation of a family. Thiel would not be seen as a good father, nor his second wife as a good mother in the way they prefer one of the children massively, each. Romantic love seems to happen more in retrospect than present tense in Thiel's marriages. There is a lot more one could go into, and a lot more depth to be had from any of the points briefly mentioned here. But this is supposed to be a review on a book network, not an essay on industrialisation and the development of the ideal of romantic love.