
Ein großartiger Roman meiner Lieblingsautorin!
Liebe am Weßlinger See Klara lebt seit einigen Wochen wieder in ihrem alten Kinderzimmer bei Oma Josephine in Weßling. Denn nachdem ihre Beziehung in die Brüche ging, brauchte sie kurzfristig eine Bleibe. Doch dass ihre Oma einen Untermieter hat, der im Zimmer neben ihr wohnt, wusste sie bis zu einem unangenehmen Zusammenstoß auf dem Flur bisher nicht. Allerdings kann sie auf dessen Anwesenheit auch gut verzichten, wirkt er doch wenig sympathisch und ein wenig arrogant. Oma Josephine lässt aber nicht locker und verlangt von Klara, ihren neuen Mitbewohner herumzuführen und ihm Weßling und den See zu zeigen. Klara weiß, dass sie ihrer Oma nicht widersprechen sollte und ergibt sich. Dass die Zeit mit Anton aber gar nicht so schlimm wird, wie erwartet, hätte sie niemals gedacht. Nach einer gemeinsamen Nacht weiß sie dann gar nicht mehr, was sie denken soll und auch Anton ergeht es ähnlich. Dabei will er doch schnellstmöglich wieder weg aus diesem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt und ein Geheimnis nur selten eins bleibt. Madita Tietgen nimmt ihre Leser in diesem Kurzroman mit nach Bayern. Neben der Liebesgeschichte von Klara und Anton steht auch das Dorfleben im Mittelpunkt und zeigt, wie schön es sein kann, wenn alle einander kennen, aber auch die Schattenseiten dessen. Zusätzlich zu den beiden Protagonisten hat auch Oma Josephine eine Schlüsselrolle und führt so manche Situation herbei, die letztlich zu vielen positiven Momenten führt. Da sich der Erzählstil der Autorin sich flüssig liest und die Seiten nur so dahinfliegen, ist das Ende schnell erreicht... ...was mir leider nicht so gut gefallen hat, denn ich wäre gerne noch länger in Weßling geblieben. Bisher haben mich alle Bücher von Madita begeistert, weshalb ich wirklich gespannt war, wie es denn in ihrer eigenen Heimat Bayern so sein wird. Und ich muss sagen, sie hat die Charaktere sehr realistisch erschaffen, sie Bairisch sprechen und wunderbar direkt sein lassen. Gerne mehr davon, liebe Madita!