Nika Sachs schafft, was Nika Sachs immer schafft: Sie zieht den Leser hinein in eine Welt, die recht normal scheint und dennoch stets ein kleines bisschen anders ist als gewohnt. Die Geschichte um Nina und Jesper wird leichtfüßig erzählt, ohne jedoch tiefe missen zu lassen. Wir gehen mit zwei Metal-Bands auf Tour und fühlen uns als Leser hautnah dran am Geschehen, ob nun auf der Bühne oder im Tourbus. Viele dürften sich in Ninas schräger Gedankenwelt wiederfinden, selbst wenn selten so selbstverständlich und zugleich explizit darüber geschrieben wird. Nika Sachs gelingt es dabei, Themen wie Mental Health anzupacken, ohne verkrampft zu wirken - sie stellen einfach einen natürlichen Teil der Geschichte dar und nehmen nicht die zentrale Position ein. Einzig die anfängliche Abneigung Ninas gegen Jesper fand ich ein wenig schwach motiviert, ebenso wie ihre Überreaktion auf eine Situation zwischen ihr und Jesper gegen Ende, die wohl kaum einen Leser groß überraschen dürfte. Tut der Geschichte aber keinen Abbruch. In Nikas Welt fühlt sich der Leser wie immer geborgen und gut aufgehoben.