Wer sich bewusst ist, dass das Leben endlich ist; wer schon einmal mit dem Tod konfrontiert wurde und keine Scheuklappen trägt, der wird hier nicht wirklich viel finden, was überrascht oder inspiriert. Ich fand die meisten Essays leider ziemlich redundant. Die letzten beiden Artikel waren etwas besser, aber das Buch hat mir überhaupt nicht viel gebracht. Ich bin sogar eher überrascht und auch etwas schockiert, dass so vielen anderen hier das Buch so augenöffnend finden Damit hat die Autorin zumindest absolut recht, unsere Gesellschaft hat nur noch wenig bis keinen Bezug mehr zu Tod und Sterben

Kurz nach dem Tod ihres siebenjährigen Sohnes vor zwei Jahren wird bei Katja Lewina eine erblich bedingte, tödliche Herzerkrankung festgestellt, infolgedessen bekam sie einen Defibrillator implantiert und musste ihr Leben radikal umstellen. Statt Achterbahnen und Alkohol gibt es nun gemütliche Abende auf der Couch, Kräutertee - und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod. In ihrem Buch "Was ist schon für immer: Vom Leben mit der Endlichkeit" bringt sie diese Auseinandersetzung in elf Essays auf den Punkt. Von der Frage nach dem, was von uns bleiben soll über das Sprechen mit Kindern über den Tod bis zu den Dingen, die man vor dem eigenen Ableben geklärt haben sollte bespricht sie in lockerem und humorvollem Ton mit den Leser*innen all ihre Gedanken zum Sterben - und ich habe jeden dieser Gedanken gebraucht und geliebt. Seit mein Onkel kurz nach Weihnachten 2023 viel zu früh gestorben ist, setze ich mich intensiv mit dem Thema Tod auseinander - sowohl mit dem eigenen, als auch mit dem geliebter Personen. Das ist nicht immer angenehm, vor allem weil das Sterben immernoch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist. Gerade Bücher wie die Essaysammlung von Katja Lewina tun mir da einfach gut. Deshalb danke ich der Autorin sehr, dass sie ihre Geschichte mit uns Lesenden teilt - und uns zeigt, wie lebensbejahend die Beschäftigung mit dem Tod sein kann!

Mit großer Spannung kaufte ich mir das Buch der Autorin, die ich bereits mehrfach gelesen hatte. Leider blieb es für mich viel zu oft biographisch und erklärend, sodass ich keine neuen Aspekte zum Thema mitnehmen konnte. Zudem berührte mich auch der Schreibstil nicht und manchmal konnte ich der Autorin auch gar nicht zustimmen; ich verweigere mich auch, Seneca einen „guten alten Freund“ zu nennen. Der Stil war mir einfach zu flapsig. Zum Ende des Buchs kamen doch wenige Seiten, die mich berührten. Zum Nachdenken gebracht haben sie mich aber nicht mehr.

"Solange uns das Schicksal unsere Endlichkeit nicht unter die Nase reibt, ist sie für uns nicht existent." (S. 24) Weder habe ich Angst vor dem Tod noch davor zu sterben. Seit Katja Lewinas Essay-Sammlung "Was ist schon für immer - Vom Leben mit der Endlichkeit" weiß ich jedoch, was mich tatsächlich an der eigenen Endlichkeit ängstigt: der Kontrollverlust. Ich muss drauf gefasst und vorbereitet sein. Aber was, wenn ich etwas vergessen habe zu regeln? Ich will doch niemandem zur Last fallen. Habe ich alles gesagt, was ich sagen wollte? Ich möchte Groll ziehen zu lassen. Menschen vergeben, um das Gepäck, das sie mir aufgelastet haben, nicht bis ans Ende tragen zu müssen. Zudem sehe ich hier und da schon erste Lackschäden und gesundheitliche Baustellen. Doch das sind Eitelkeiten. Eigentlich kann es nur darum gehen, sich im Angesicht der eigenen Endlichkeit selber kennenzulernen und herauszufinden, was man wirklich will. Prioritäten setzen und vor allem auch mal Dinge auslassen. Nicht "jede Sekunde im Leben das Richtigste, Schönste und Beste tun". (S. 30) Das Ziel kann nicht sein, Tage voller Highlights zu haben, sondern sich gut zu fühlen, seinen Bedürfnissen nachzugehen. Die Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten, sind zahllos. Wäre eine andere eventuell die bessere Option gewesen? Für einen Testlauf und Neuanfang haben wir in der Regel keine Zeit. Katja Lewina führt uns all das vor Augen, womit sie - bedingt durch eine lebensbedrohliche Herzerkrankung - seit einigen Jahren täglich lebt. Ohne Kitsch und Carpe-Diem-Floskeln bringt sie ihre Gedanken rüber. Erzählt vom plötzlichen Tod ihres 7-jährigen Sohnes - durchaus emotional, aber niemals schwer. Und dort, wo angebracht, gibt es eben auch ganz rationale Überlegungen zum eigenen Abtreten, wenn es beispielsweise um die Aufteilung ihres Vermögens geht. Sie erzählt vom Los- und Gehenlassen und von der Notwendigkeit, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. "Tod überfordert, Tod ist zu viel, für uns alle." (S. 103) Drum sollten wir den Fokus immer wieder auf das Leben richten.

Dieses Buch ist ein kraftvolles Werk über Leben, Verlust und Tod. Auf 135 Seiten teilt Katja Lewina in persönlichem, nahbarem Stil ihre Erfahrungen, besonders die mit dem Tod ihres Sohnes. Sie schreibt ehrlich, emotional und mit trockenem Humor, der tröstet, auch wenn man weinen möchte – und ich habe viel geweint. Ehrlich gesagt hätte ich mir dieses Buch nie selbst ausgesucht, aber es wurde in unserem Buchclub ausgewählt. Und dafür bin ich dankbar, denn Lewina zeigt, wie Trauer verändert, aber auch, wie viel Stärke in ihr liegt. Das Buch spricht Mut zu, sich den eigenen Ängsten zu stellen und das Leben in seiner Vergänglichkeit zu schätzen. Es berührt, inspiriert und erinnert daran, wie wertvoll jeder Moment ist. Fazit: Ein lebensnahes, berührendes Buch, das Trost, Hoffnung und Lebensmut schenkt – ein Werk, das nachhallt.

Nichts, was wir tun, bleibt ohne Folge. Jedes Wort, das wir sprechen, hallt in jemand anderem wider, jede unserer Handlungen stößt etwas an. Wir können gar nicht anders, als unsere Spur in der Welt zu hinterlassen, und ob wir Kinder bekommen, Gedichte schreiben oder Wolkenkratzer bauen, ist dabei nicht wichtig. Für unsere Wellen müssen wir weder Formulare ausfüllen noch Schönschrift üben. Es ist einfach da, ganz ohne unser aktives Zutun. Wir waren hier. Und das allein ist genug.

**** Worum geht es? & Mein Eindruck **** Lewina erzählt hier direkt aus ihrem Leben und nimmt dabei, wie von ihr gewohnt, kein Blatt vor den Mund. Sie erspart den Lesenden Plattitüden oder allgemeine Weisheiten, indem sie uns einfach in ihre Welt eintauchen lässt und dabei vor allem eines versucht: Ehrlich zu sein. Das Leben ist manchmal kein Ponyhof, aber was wir daraus machen, liegt ganz allein bei uns. Das und viele andere lebensbejahende Momente darf man in diesem kurzen Buch mitverfolgen. Man darf sich nehmen, was man möchte, und den Rest einfach mal so stehen lassen, ohne zu urteilen. Kein Meckern, kein Besserwissen und kein Perfektsein. Die Essays sind Ermutigungen und ein authentischer Umgang mit dem Thema Tod. Ich empfand viele Momente als tröstend und war über die Leichtigkeit in der Schwere der Thematik dankbar. Sprachlich ist das Buch anspruchsvoll und flüssig geschrieben, es werden Bezüge zu anderen Werken aufgenommen, was ich auch erfrischend fand. Im Leben darf der Tod eine neue Hoffnung darstellen, und sich damit zu beschäftigen und sich selbst nicht aufzugeben, ist Lewinas für mich gänzlich gelungene Einladung an die Leserschaft. **** Empfehlung? **** Ein schonungslos ehrliches und zutiefst persönliches Buch. Wer eine andere Perspektive auf Leben und Tod einnehmen möchte, ist hier herzlich willkommen.

Ich habe mich noch nicht super viel mit dem Thema Tod beschäftigt aber Katja Lewina hat in diesem kurzen, prägnanten Buch für mich eine super Übersicht über die verschiedenen Aspekte des Lebens in Verbindung mit dem Tod gegeben. Das Buch besteht dabei aus 12 Essays die 12 verschiedene Themen in Verbindung mit dem Sterben beleuchten. Einzig das Kapitel über Liebe und Tod hat mir nicht sonderlich gut gefallen - das war mir einfach zu kitschig (aber da ist ja auch jede*r anders).

Gestern Nacht fertig gelesen. Ich habe mir bewusst Zeit für dieses Buch genommen. Das ist ein kleines, aber sehr kraftvolles Werk über das Leben, den Verlust und den Tod. Auf 135 Seiten erzählt sie in einer sehr persönlichen und nahbaren Art von ihren eigenen Erfahrungen, von ihrem Sohn und den Momenten, die das Leben vor und nach dem Tod eines geliebten Menschen prägen. Dabei spricht sie direkt aus dem Herzen – so, als würde man mit einer guten Freundin zusammensitzen und über die wirklich wichtigen Dinge im Leben sprechen. Was an diesem Buch besonders auffällt, ist, dass es nicht nur traurig ist, sondern auch wunderschön. Lewina zeigt, wie die Trauer einen Menschen verändert, aber auch, wie viel Kraft darin liegt, sich mit dieser Trauer auseinanderzusetzen. Ihr Humor, der an den unerwartetsten Stellen aufblitzt, bringt den Leser zum Schmunzeln, auch wenn einem gerade nach Weinen zumute ist. Dieser ehrliche, fast schon trockene Witz sorgt dafür, dass man das Buch nicht nur als bedrückend, sondern auch als irgendwie tröstlich empfindet. Wer selbst schon einmal mit Krankheit oder Verlust zu tun hatte, wird sich in vielen Momenten des Buches wiederfinden. Lewina bringt Dinge auf den Punkt, die viele von uns nur schwer in Worte fassen können. Ihre Offenheit und Ehrlichkeit machen es leicht, sich in ihre Gedanken hineinzuversetzen und sich verstanden zu fühlen. Gleichzeitig gibt sie einem Mut, sich den eigenen Ängsten zu stellen und das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen zu umarmen. Ein Buch mit wenig Seiten und so viel Inhalt. Es ermutigt, inspiriert und tröstet – und es erinnert daran, dass das Leben wertvoll ist, gerade weil es vergänglich ist. Lewina gibt dem Leser nicht nur Worte des Trostes mit auf den Weg, sondern auch eine Portion Lebensmut. Dieses Buch ist ein Geschenk für jeden, der sich mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzen möchte, ohne dabei den Blick für das Schöne zu verlieren. Fazit: Ein sehr menschliches, lebensnahes Buch, das berührt und gleichzeitig aufweckt. Katja Lewina lädt uns dazu ein, das Leben und den Tod in all ihrer Intensität zu akzeptieren – und dabei nie den Humor und die Hoffnung zu verlieren. Ein Buch, das noch lange nachklingt.