Zwischen Erinnern und Vergessen passiert das Leben. In diesem Fall in Nincshof!
Es war ein Spaß das Buch zu lesen. Der Rahmen der Geschichte wird im Klappentext beschrieben. Drei Männer möchten, dass ihr Dorf Nincshof vergessen wird. Doch den eigentlichen Inhalt gibt der Klappentext gar nicht her. Es geht eigentlich um folgende Personengruppen: Die drei beschriebenen Männer, die jeweils aus unterschiedlichen Gründen wollen, dass das Dorf vergessen wird. Dabei spielt denke ich das Alter (der jüngste ist 19, der Bürgermeister mittleren Alters, der Sepp ist seeehr alt) ebenfalls eine Rolle und für jedes Alter hat das Vergessen eine andere Bedeutung. Dann gibt es Erna! Erna ist Nincshoferin seit Geburt an, Ende 70 und hat eben deshalb ein ganzes Leben hinter sich. Man erfährt Stück für Stück über ihr Leben und das ihrer Großmutter. Am Ende wünscht man sich, eine Oma/Freundin wie Erna in Leben zu haben - mit ihr könnte man Pferde stehlen und gleichzeitig hätte man jemandem mit dem Herz am rechten Fleck! Und dann gibt es die "Neuen", bestehend aus Isa und ihrem Mann Silvano und Tochter Felicitas. Der Fokus liegt bei Isa. Ich fand es schön, wie besonders ihr Charakter Schicht für Schicht ausgezogen wird und man immer mehr ihren Kern sieht. Denkt man am Anfang noch, dass sie das bestätigte Klischee der Stadtperson ist, die jetzt aufs Land zieht merkt man schnell, dass sie ebenso ein Mensch mit Herz, Gefühlen, Leben hinter und vor sich ist und einfach nur ihren Platz sucht. Man sieht durch alle Charaktere unsere ganz normalen Leben erzählt, was wir alle so oder so ähnlich kennen. Es wird deutlich dass Erinnern und Vergessen nah beieinander liegen und bringt in diesem Buch die ganzen Charaktere auf ulkige Art zusammen. Ob das eine jetzt besser ist als das andere: dieses Urteil darf sich jeder am Ende selbst machen. P.S.: Die eigentlichen Stars des Romans sind die Irrziegen. Aber dafür müsst ihr das Buch schon selbst lesen