3. Apr. 2025
Bewertung:4.5

Zwischen Erinnern und Vergessen passiert das Leben. In diesem Fall in Nincshof!

Es war ein Spaß das Buch zu lesen. Der Rahmen der Geschichte wird im Klappentext beschrieben. Drei Männer möchten, dass ihr Dorf Nincshof vergessen wird. Doch den eigentlichen Inhalt gibt der Klappentext gar nicht her. Es geht eigentlich um folgende Personengruppen: Die drei beschriebenen Männer, die jeweils aus unterschiedlichen Gründen wollen, dass das Dorf vergessen wird. Dabei spielt denke ich das Alter (der jüngste ist 19, der Bürgermeister mittleren Alters, der Sepp ist seeehr alt) ebenfalls eine Rolle und für jedes Alter hat das Vergessen eine andere Bedeutung. Dann gibt es Erna! Erna ist Nincshoferin seit Geburt an, Ende 70 und hat eben deshalb ein ganzes Leben hinter sich. Man erfährt Stück für Stück über ihr Leben und das ihrer Großmutter. Am Ende wünscht man sich, eine Oma/Freundin wie Erna in Leben zu haben - mit ihr könnte man Pferde stehlen und gleichzeitig hätte man jemandem mit dem Herz am rechten Fleck! Und dann gibt es die "Neuen", bestehend aus Isa und ihrem Mann Silvano und Tochter Felicitas. Der Fokus liegt bei Isa. Ich fand es schön, wie besonders ihr Charakter Schicht für Schicht ausgezogen wird und man immer mehr ihren Kern sieht. Denkt man am Anfang noch, dass sie das bestätigte Klischee der Stadtperson ist, die jetzt aufs Land zieht merkt man schnell, dass sie ebenso ein Mensch mit Herz, Gefühlen, Leben hinter und vor sich ist und einfach nur ihren Platz sucht. Man sieht durch alle Charaktere unsere ganz normalen Leben erzählt, was wir alle so oder so ähnlich kennen. Es wird deutlich dass Erinnern und Vergessen nah beieinander liegen und bringt in diesem Buch die ganzen Charaktere auf ulkige Art zusammen. Ob das eine jetzt besser ist als das andere: dieses Urteil darf sich jeder am Ende selbst machen. P.S.: Die eigentlichen Stars des Romans sind die Irrziegen. Aber dafür müsst ihr das Buch schon selbst lesen

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
8. Jan. 2025
Bewertung:3

Als der Roman 2023 erschien, wurde er vielfach gelobt. Ich kenne nun auch endlich die Geschichte. Es ist eine sonderbare Erzählung über das kleine Dorf Nincshof irgendwo in Österreich. "Auf den ersten Blick wie jedes Dorf, in keiner Weise besonders. Auf den zweiten, wie jedes Dorf, einzigartig." Und das beschreibt es sehr gut. Mir hat die Sprache der Autorin sehr gefallen, leider konnte mich die Geschichte nicht vollends überzeugen. Ich halte den Roman für dennoch perfekt, wenn man nach einer Auszeit sucht und bereit ist sich auf eine skurrile Story mit liebenswürdigen Charakteren einzulassen.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
3. Jan. 2025
Bewertung:5

Ein besonderes Dorf

Ein Dorf in Österreich, das eine besondere Geschichte hat. Dort zieht ein Ehepaar aus Wien hin und sucht Ruhe für sich und die Ziegenzucht. Die Dorfbewohner sind liebevoll beschrieben, ein bissl schräg so mancher und haben eine besondere Mission… Das alles ist mit Witz, sprachlich den Menschen auf den Mund geschaut und so liebevoll erzählt, dass ich mittendrin in Nincshof war. Toll!!

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
21. Nov. 2024
Bewertung:4.5

Was für eine schöne und merkwürdige Geschichte.

Nincshof, ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, soll vergessen werden. So der Plan dreier Männer, die sich »die Oblivisten« nennen und raus wollen aus der hektischen Zeit. Wenn niemand mehr von ihnen weiß, können sie und das ganze Dorf in Freiheit und Ruhe leben. Laut Legende ist das in Nincshof schon einmal so gewesen. Ausgerechnet die alte Erna Rohdiebl soll dabei helfen, dass dieses Vorhaben gelingt. Alles scheint nach Plan zu verlaufen. Wenn da nicht die Neuen aus der Wien wären. Der Mann züchtet leidenschaftlich Irrziegen (existieren nicht wirklich). Und die sind ganz besonders und deshalb wird Nincshof in der Presse erwähnt. Und deshalb wollen die Oblivisten ihn sabotieren. Die Sprache ist soooo schön! Die Geschichte echt Strange 🤣 die Charaktere wundervoll! Alles ist von einem liebevollen satirischen Humor umgeben.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
28. Sept. 2024
Post image

Johanna Sebauers Debütroman „Nincshof" ist eine originelle, humorvolle und zugleich tiefgründige Geschichte, die in einem kleinen Dorf im Burgenland an der österreichisch-ungarischen Grenze spielt. Die charmant-skurrile Handlung dreht sich um eine Gruppe von Dorfbewohnern, die sogenannten Oblivisten, die alles daransetzen, dass ihr Dorf wieder in Vergessenheit gerät. Diese Oblivisten entfernen Ortsschilder, löschen digitale Einträge und tun ihr Bestes, um den Ort unsichtbar zu machen – eine humorvolle und zugleich nachdenklich stimmende Allegorie über den Wunsch nach Ruhe und Abgeschiedenheit in einer Welt, die ständig um Aufmerksamkeit ringt. Sebauer schafft es meisterhaft, die Balance zwischen feinem Humor und tieferer Bedeutung zu halten. Die Dialoge sind pointiert, die Figuren sind lebendig und liebevoll gezeichnet, besonders die schrullige Rentnerin Erna Rohdiebl, die sich heimlich nachts in den Pool der Nachbarn schleicht. Der ländliche Schauplatz und die seltsame Irrziegen-Zucht des zugezogenen Architekten sorgen für viele Lacher, während die Grundthematik rund um das Vergessen und Erinnern dem Buch eine tiefere Dimension verleiht. Besonders spannend ist die feministische Note des Romans, etwa durch Traditionen wie die Weitergabe des Familiennamens durch die Frauen. Diese Details verleihen der Geschichte eine besondere Würze und brechen mit gängigen Erzählmustern. Sebauers Wortwitz und der skurrile Charme der Figuren machen „Nincshof" zu einem unterhaltsamen und gleichzeitig reflektierten Lesevergnügen. Die Mischung aus Humor, Lokalkolorit und philosophischen Überlegungen hebt den Roman aus der Masse hervor. Wer Spaß an absurd-komischen Dorfgeschichten hat und eine Prise Tiefgang schätzt, wird dieses Buch lieben.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
1. Aug. 2024
Bewertung:4

Skurrile gut geschriebene Sommer-Geschichte. Eine gute Lektüre für die Sommerferien. Phasenweise driftet es mir etwas zu sehr ins Groteske ab und die durchaus ernsten Themen, die das Buch auch hat, werden nur gestreift. Fazit: Weniger Verschwörungstheorie und mehr Tiefgang wären wünschenswert .

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
27. Juli 2024
Bewertung:5

27.07.2024 Eine zauberhafte Geschichte fürs Herz, schön für zwischendurch, mit besonders liebenswerten Charakteren, die mich an das Zuhause der Gilmore Girls erinnern...

Das Buch war ein Buchvorschlag in unserem Mädelsbuchclub, wurde dann aber knapp von "views" von Marc-Uwe Kling überholt,dennoch haben wir uns mit ein paar Mädels für einen Buddyread entschieden. (Über die Premium- Spotify ließ sich das Hörbuch sehr gut hören und ich fand es sehr toll gelesen!! Allein für die Dialekte lohnt es sich schon das Hörbuch zu hören!!) Ich bin begeistert von der Fantasie der Autorin, Nincshof musste ich erstmal googlen, um sicher zu gehen, dass es WIRKLICH nur ein fiktiver Ort ist. 😁 Dabei bin ich auf eine Website gestoßen, die mit super viel Liebe zum Detail noch mehr Freude an der Geschichte bereitet. Ein Besuch ist absolut empfehlenswert! Man merkt, dass diese Geschichte mit sehr sehr viel Herzblut verbunden ist!❤️ Es werden euch ernste Themen aufgegriffen (Burnout, Depressionen, die Wahrnehmung von psychotherapeutischen Therapien, die Rolle der Frau in einer Beziehung), aber diese Themen wurden so schön verpackt, dass das Buch zwar zum Nachdenken anregt, aber in einem positiven Sinne. Ich hatte beim Lesen/Hören eine durchweg unbeschwerte, lustige Zeit, habe mitgefiebert, zeitweise mitfühlend mitgelitten (Rückblick in Isas und Silvanos Vergangenheit). Ich würde dieses Buch LeserInnen empfehlen, die auch begeistert von Mariana Lekys "was man von hier aus sehen kann" sind.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
25. Juli 2024
Bewertung:3

Ein unterhaltsames Plädoyer für das Vergessen. Freundlich gestaltete Charaktere, deren Geschichten teilweise etwas zu herbeigeplottet wirken. Die Story ist insgesamt amüsant, an der Grenze zum Absurden und bestimmt gut verfilmbar. Nette Sommerlektüre.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
25. Juli 2024
Bewertung:5

Äußerst gelungener Debütroman!

Im Seewinkel liegt das kleine, beschauliche Nincshof, das lange Zeit unentdeckt und frei geblieben war, bis es sich schließlich den Regeln und Konventionen eines Staates unterwerfen musste. Die Bewegung der Oblivisten entsteht und versucht, Nincshof seine Freiheit zurückzugeben, indem sie alles daran setzt, dass das Dorf in Vergessenheit gerät. Durchkreuzt wird dieser Plan jedoch von einem zugezogenen Wiener Irrziegenzüchter und seiner allzu neugierigen Frau. Eine äußerst amüsante Geschichte mit vielen Absurditäten und burgenländischem Lokalkolorit.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
16. Juli 2024
Bewertung:4

Das Dorf Nincshof versucht sich vergessen zu lassen. Raus aus der Aufdringlichkeit der Welt . Die Bewohner fühlen sich überrannt von den Touristen, vom Lauf der Zeit, der Anmaßung aus Wien und Brüssel. Wer will die Freiheit entdecken, losgelöst von Raum und Zeit. Eine Geschichte, die gelesen werden will, vielleicht versteht man sie auch.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
7. Juli 2024
Bewertung:5

Das Buch hat meine Oma meiner Mutter und Tante geschenkt. Und alle 3 waren sehr begeistert von dem Buch. Ich ebenfalls. Ich habe so eine Erzählung nie gelesen. Aber die Geschichte über das Österreichische Dorf Ninchof ist Echt schön, herzergreifend und lustig. Es ist mal was anderes.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
23. Juni 2024
Bewertung:4.5

Geschichte mit Tiefgang

Was ist schlecht am Vergessen? Was hat das Dorf Nincshof für eine Geschichte? Isa und ihr Mann, der Ziegenwirt ziehen nach Nincshof. Von ihnen, einer Gruppe von Oblivisten und dem Leben im Speziellen erzählt dieses wunderbare Buch.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
27. Mai 2024
Liebenswertes Sommermärchen
Bewertung:4

Liebenswertes Sommermärchen

Johanna Sebauer erzählt ein modernes Märchen über ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze. Eine der Hauptfiguren meint: „Ich habe den Eindruck, dass Nincshof ein ziemlich ungewöhnliches Dorf ist. Ich habe das Gefühl, ich bin die Einzige, die Nincshof für eine große Merkwürdigkeit und ein großes Rätsel hält.“ Und wirklich: Nincshof ist ein Dorf, das verschwinden will, vergessen werden, schlicht in Ruhe gelassen werden will – zumindest, wenn es nach Meinung des Bürgermeisters und seiner Mitverschwörer geht, die sich die „Oblivisten“ nennen. Für die Autorin ist diese Geschichte eine Hommage an ihre Heimat, für die Leser ein charmantes und kurzweiliges Vergnügen mit vielen liebenswürdig-schrulligen Charakteren, Irrziegen, Freiheitskämpferinnen und jeder Menge Feigenschnaps. Und die Oblivisten sind vermutlich die originellste und skurrilste Truppe seit langem. Ich habe Nincshof bei einem Kurzbesuch am anderen Ende Österreichs, in Dornbirn, durch Zufall entdeckt und spontan mitgenommen. Eine echte Überraschung also. Eine leichte Sommerlektüre, die Schmunzelalarm auslöst und so einige philosophische Weisheiten in sich trägt. Uneingeschränkte Empfehlung.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
5. Mai 2024
Bewertung:2.5

Selten ein Buch gelesen (versucht), dass mich so zwiegespalten hat.

Der Schreibstil war toll, die Charaktere total sympathisch, liebenswert. Die Geschichten rund um die Charaktere- zauberhaft 😊. Aber als es mehr und mehr nur noch um den Plot ging, hat mich das Buch verloren. Irgendwann konnte ich die verschiedenen Formen des Wortes „Oblivion“ nicht mehr lesen. 1/3 habe ich geschafft und dann… lieber Abbruch, als gar nicht mehr lesen und nur noch am Handy zu sein. 🫣

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
20. Apr. 2024
Bewertung:3

In dem malerischen Dorf Nincshof, irgendwo in Österreich, lebt die charmante 80-jährige Erna Rohdiebl, die heimlich den Pool ihrer Nachbarin nutzt. Doch ihre nächtlichen Ausflüge bleiben nicht unbemerkt, denn drei geheimnisvolle Männer, die sich selbst als "Oblivisten" bezeichnen, haben es sich zur Mission gemacht, Nincshof in Vergessenheit geraten zu lassen, um so Freiheit und Unabhängigkeit zu bewahren. Erna's eigentümliches Verhalten passt perfekt in ihre Pläne, und sie wird unerwartet in ihre mysteriösen Unternehmungen verwickelt.Während die Oblivisten fleißig daran arbeiten, das Dorf ins Vergessen zu stürzen, scheint das Vorhaben durch Isa Bachgasser und ihr Mann Silvano ins Wanken zu geraten. Silvano plant, Wanderungen mit Irrziegen für Touristen anzubieten, und Isa ist eine Dokumentarfilmerin. Sebauers Darstellung von Nincshof ist skurril und amüsant, doch für mich persönlich war es keine bahnbrechende Geschichte. Die Charaktere und Handlung konnten mich nicht vollends fesseln, und obwohl es ein angenehmes Buch für zwischendurch war, wird es wohl nicht nachhaltig in meinen Gedanken bleiben.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
7. Apr. 2024
Bewertung:5

Wow!

Ein wunderbares Buch, toll geschrieben und vor allem mit einer beeindruckenden Fantasie. Bin geradezu enttäuscht, dass es Erna Rohdiebl, Irrziegen und Pusztafeigen gar nicht gibt, von Nincshof ganz zu schweigen. Obwohl - kann man sich da so sicher sein 😁?

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
7. März 2024
Post image
Bewertung:3.5

Der Roman Nincshof, geschrieben von Johanna Sebauer, ist mir zum ersten Mal in einem Podcast begegnet und anschließend in meiner örtlichen Bücherei. Angepriesen wurde er hierbei als eine Mischung aus den Romanen „Unterleuten“ und „Was man von hier aus sehen kann“. Ich finde diesen Vergleich ebenfalls hilfreich, um die Atmosphäre und den Ton dieser Geschichte einzufangen. Es hat Freude gemacht die Gemeinde Nincshof und seine BewohnerInnen kennenzulernen. Der Plot war sowohl lustig, verrückt als auch herzerwärmend und wirklich anders als gedacht. Das Ende war für meinen Geschmack etwas schlechter als der Rest, aber dennoch gelungen und passend. Wer Lust hat, etwas anderes auszuprobieren, dem empfehle ich eine literarische Reise nach Nincshof.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
3. Feb. 2024
Bewertung:3.5

Ein außergewöhnliches Buch mit vielen Stellen zum Schmunzeln. Angetan hat es mir Erna Rohdiebl. Ein toller, erschaffener Charakter. Gutmütig, gastfreundlich, mit Mut für die verrückte Dinge des Lebens auch mit Ende 70! Das Buch hat sich gut lesen lassen, wäre jedoch auch mit 100 Seiten weniger ein schöner Roman gewesen. An manchen Stellen hat etwas die Abwechslung und Spannung gefehlt. Alles und allem aber ein schönes Buch.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
29. Jan. 2024
Post image
Bewertung:3

Ich habe nach einem kleinen Ausflug in das beschaulichen Dörfchen 'Nincshof' nun wieder zurück gefunden und es war ein netter, kleiner Kurzurlaub. Als erstes muss erwähnt werden, dass ich die Sprache der Autorin Johanna Sebauer als sehr schön empfand. Alles wurde so detailreich und blumig beschrieben und der Ausdruck gefiel mir sehr. Schon für den Einstieg hat sie so hübsche Worte gefunden: "Nincshof ist das Dorf. Auf den ersten Blick, wie jedes Dorf, in keiner Weise besonders. Auf den zweiten, wie jedes Dorf, einzigartig." Ist das nicht schön geschrieben?! Die Geschichte fing in meinen Augen stark an und plätscherte zwischenzeitlich dann etwas dahin. Mein Highlight war die Erna Rohdiebl, was für eine flotte Omi. Da möchte man auf der Stelle mit ihr zusammen in der Küche sitzen, quatschen, belegte Brote essen und Pusztafeigenschnaps trinken. Mit Erna und einem 'tollkühlen' ;) Verbrechen fängt es auch an, dann kommen noch die Oblivisten dazu. Die drei Kameraden wollen Nincshof so behalten wie es ist und immer schon war und es deshalb einfach von der Bildfläche verschwinden lassen. Dumm nur dass das neu zugezogene Pärchen ihnen da unwissentlich einen Strich durch die Rechnung macht. Das Grundgerüst und die Leute in dem Roman waren echt witzig, nur der Oblivisten Teil war mir etwas zu lang und zu ausführlich. Das hätte ich gar nicht so gebraucht. Mir hätte tatsächlich das Dorfleben mit seinen ganzen, sehr eigenen, Einwohnern völlig gereicht. Für viele war 'Nincshof' ja ein absolutes Highlight...für mich jetzt nicht so ganz, aber ich bereue auch nichts und hatte meine Freude dran.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
27. Jan. 2024
Bewertung:4

Irrziegen und Schilf / Freiheit den Nincshofern

Ich hab zunächst schwer rein gefunden, daran ist der Übergang des vorherigen Buchs sicherlich schuld. Schnell habe ich mit Erna und Isa mitfühlen können. Die Schilderungen aus der Vergangenheit und Zukunft sind geschickt in die Geschichte eingebaut. Ich habe es nun in wenigen Tagen verschlungen, weil ich wissen wollte, ob sie als Oblivisten schaffen was sie sic vorgenommen haben.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
26. Jan. 2024
Bewertung:5

Wunderbares Debüt!

Dieses Buch ist ein so schönes, kurzweiliges Buch, voll von österreichischem Humor und tollen Charakteren. Am Anfang tatsächlich leicht holprig, aber das gibt sich schnell. Das kommt unter anderen vor allem durch Charakteren wie Erna, die einfach großartig ist. Oder dem Sinn der Nincshofer nach Freiheit und dem Vergessen. Stille Revoluzzer mit vielen Eigenarten. Sowas liebe ich!

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
25. Dez. 2023
Bewertung:4

Sehr amüsant

Mit Erna Rohdiebl hatte ich viel Spaß! Nicht nur, weil sie für ihr Alter echt dreist drauf ist. Die Prämisse des Romans ist auch einfach saukomisch umgesetzt: Drei männliche Bewohner des Dorfes wollen dafür sorgen, dass dieses vergessen wird. Vom Stress der globalisierten Welt abgeschnitten wird. Wie es früher schon einmal war. Und Erna wollen sie für ihr Anliegen rekrutieren. Straßenschilder, Wikipedia-Einträge und Archivmaterial verschwinden. Dann sind da aber noch diese aufmüpfigen Neuen, die im Dorf eine Irrziegenfarm betreiben wollen! Aus dieser Konstellation entsteht eine sehr humorvolle, wenn auch eher harmlose Geschichte um das kleine Dorf, mit einigen, wenigen ernsten Anklängen. In gewissem Maße ist da sicher auch Spott über bestimmte Gesellschaftsgruppen enthalten, aber dieser bleibt gutmütig, nicht bissig.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
13. Nov. 2023
Bewertung:3

Von Irrziegen und Pusztafeigen

Ganz Österreich ist von der Menschheit entdeckt. Ganz Österreich? Nein, ein kleines Dorf an der Grenze zu Ungarn brauchte Jahrhunderte, um in unser öffentliches Bewusstsein Einzug zu halten. Nincshof und seine schrulligen Bewohner sind in der Gegenwart angekommen. Nicht alle sind damit zufrieden. Drei Herren aus drei Generationen gründen die Gemeinschaft der Oblivisten. Sie sehen es, als ihre Aufgabe an das Dorf wieder verschwinden zu lassen. Von langer Hand geplant entfernen Sie jegliche Nachweise aus der Öffentlichkeit, montieren Straßenschilder ab und versuchen zu verhindern, das neu Zugezogene Nincshof unwiderruflich im Gedächtnis anderer Menschen verankern. Erna Rohdiebl wird vom Dreigestirn vereinnahmt und die 80-jährige macht aus Interesse gepaart mit Langeweile und Unternehmungslust mit. Sie scheint aber die Einzige zu sein, die dabei einen klaren Kopf und genügend Weitsicht hat. Überhaupt ist das Dorf eher matriachalisch aufgestellt, was sich nicht zuletzt in der Namensgebung widerspiegelt. Die „Neuen“ tun sich in diesem bunten Figuren Panoptikum ebenso skurril aus wie die Dorfbewohner. Versüßen tut man sich Entscheidungen mit Pusztafeigen und Irrziegen. Wir haben es hier nicht mit einer neuen Szenerie à la Asterix zu tun, sondern einem Roman. der sich mit Absurditäten und skurrilem Personal versucht dem Wahnsinn des Alltags zu entziehen. Dabei ist nicht immer alles logisch und es wird auch nicht jeder Gedanke zu Ende verfolgt. Nicht jede Figur hat hier ihren Platz und die Frage nach dem „wie geht es weiter?“ wird auch nicht endgültig gelöst. Unterhaltend ist der Plot allemal. Die schriftliche Umsetzung hat an einigen Stellen märchenhafte Züge. Und an anderen wiederum erinnert mich die Thematik an Sketche von Karl Valentin. Man muss sich drauf einlassen können auf diese Art von Roman. Für mich hat das gut funktioniert

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
7. Okt. 2023
Post image
Bewertung:3.5

NINCSHOF Johanna Sebauer Nincshof könnte ein kleines verschlafenes und wunderschönes Dorf in Österreich nahe der Grenze zu Ungarn sein. Doch so verschlafen und niedlich ist es gar nicht, zumindest nicht mehr. Die Legende besagt, dass es einst ein vergessenes Dorf war und erst durch einen Zufall von Arbeitern, die einen Fluss trocken legten, gefunden wurde. Anschließend entwickelte sich Nincshof rasant zu einem „ganz normalen Dorf“ im schönen Österreich. Heute kennt kaum einer mehr diese Legende und wenn, wird sie nur noch den Kindern zur guten Nacht oder hinter vorgehaltener Hand erzählt. Doch in Nincshof gibt es auch noch die drei Männer, die sich „Oblivisten" nennen und gerne dem Pusztafeigenschnaps zusprechen (aber das ist nur Nebensache). Jedenfalls möchten diese drei Männer dafür sorgen, dass Nincshof wieder in Vergessenheit gerät und als Fleck von der Landkarte verschwindet. Doch das ganze Unterfangen gestaltet sich als schwierig, weil gerade letztens ein neues Ehepaar nach Nincshof zog, welche "Personen des öffentlichen Lebens“ sind und dessen Aktivitäten gerne mal einen Artikel in der Zeitung füllen. Was die fast 80-jährige Erna Rohdiebl nun auch noch mit all dem zu tun hat und warum genau sie eine wichtige Rolle in diesem satirischen Debüt spielt, müsst ihr allerdings selber herausfinden. Seebauers Schreibstil ist flüssig, ihre Charaktere sowie die Beschreibungen des Dorfes sind liebevoll gezeichnet. Eine Geschichte, in der viel mehr steckt, als man auf dem ersten Blick vermuten mag: Es geht um eine anvisierte Entschleunigung - einen Ausstieg aus einer sich viel zu schnell drehenden Welt und darum, Wahrheiten zu finden und Mut aufzubringen, einmal anders zu sein. Trotzdem hat mich das Buch ein wenig enttäuscht zurückgelassen. Streckenweise war mir die Geschichte zu langatmig. Vielleicht habe ich hier nach dem Hype auf Bookstagram mehr von dem Buch erwartet? Oder hatte es dieses Buch nach meinen vergangenen starken Lesemonat einfach zu schwer, mit den vielen sehr guten Büchern Schritt zu halten? Wie dem auch sei, ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin und wünsche ihr auf jedem Fall eine große Leserschaft für Nincshof. 3½/ 5

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
30. Sept. 2023
Bewertung:4.5

Auch ein blindes Huhn.... Moderne Literatur, die mich doch tatsächlich erfreuen konnte. Sprachlich beginnt es sehr holprig (es wirkt zu sehr auf Originalität gekünstelt), doch gewöhnt man sich daran bzw. weicht dieser Schreibstil einem enfachen und unprätentiösen (aber er wird auch nie platt und banal). Die Vielfalt der Themen und die dem Werk innewohnende Sympathie, lassen das etwas kitschige Ende und einige arge Klischees in der Darstellung einzelnen Charktere weniger hart in die finale Wertung einfließen. Für: Freunde der leichten Literatur, die auch philosophische Züge in sich trägt und alles sommerlich-entspannt und charmant präsentiert.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
22. Sept. 2023
Bewertung:5

Die Handlung von "Nincshof" möchte ich nicht unnötig vorwegnehmen - man muss selbst literarisch dort gewesen sein, um den Roman genießen zu können. Nur ein paar Eckpunkte: Es geht um ein idyllisches Dorf in der burgenländischen Pampa, das vergessen werden will. Und um eine zugezogene Städterin, die neugierig ist - zu neugierig? Es geht um alte Damen mit einer Vorliebe für fremde Pools, um Irrziegen und ihren Wirt bzw. die internationale "Irrziegen-Community", Pusztafeigenschnaps, Linzer Radl, das Matriarchat, den Sipp Sepp, den Bürgermeister, den Valentin, den Weinbauern, überambitionierte Wiener Radfahrer und um einiges andere mehr. "Nincshof" setzt sich kritisch mit unserer Erinnerungskultur auseinander. Der Roman stellt die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn die meisten Dinge dem Vergessen anheimfallen würden, statt ewig im digitalen bzw. medialen Fegefeuer zu verharren. Es geht auch viel um die Frage, wo es sich besser lebt, wenn man wie Isa Bachgasser, die Städterin, mitten im Leben steht - in der flirrenden Metropole voller Kultur oder in einem verschlafenen Dorf, dessen Kultur die Kunst des Vergessens und Vergessenwerdens ist. Nincshof ist ein Sinnbild der Entschleunigung. Hier leben die Menschen noch im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten. Hier wird nicht Followern, Geld - Kapitalismuskritik ist in diesem Buch auch ein ganz starkes Thema - oder den neuesten Espressomaschinen und Smartphones hinterher gehetzt. Hier ist man zufrieden - mit sich, seinem Körper, seinem Alter und dem, was man sonst so hat. Schon schön irgendwie. Johanna Sebauer ist ein erfrischend anderer Roman gelungen, der förmlich nach einer Verfilmung schreit. Sie scheut sich nicht, die in der oftmals bierernsten deutschsprachigen Gegenwartsliteratur verschmähten Stilmittel Humor, Ironie und Sarkasmus zu verwenden. Für diesen Mut - denn die Gefahr besteht, dass der Roman vom Feuilleton dann nicht mehr "ernst" genommen werden könnte - gebührt der Autorin großer Respekt. Der Roman hat jedenfalls für mich getan, was Romane seit jeher im besten Falle tun sollten - er hat mich bestens unterhalten. 

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
21. Sept. 2023
Bewertung:3

Schön aber hat mich leider nicht bei sich gehalten…

Eigentlich mag ich solche Bücher sehr und mir haben auch die Charaktere gut gefallen. Aber es hat mich leider nicht bei sich gehalten. Damit meine ich, dass ich beim Lesen nicht das Gefühl bekam, unbedingt wissen zu wollen, wie es weiter geht. Dadurch wurde es für mich leider etwas zäh… Bin dann nochmal aufs Hörbuch umgeswitcht aber auch da konnte es mich leider nicht fesseln, was mir echt ein bisschen leid tut.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
20. Sept. 2023
Bewertung:5

In Nincshof, einem kleinen Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, steigt Erna Rohdiebl nachts klammheimlich in den neuen Pool der Nachbarn - und wird erwischt. Natürlich bleibt dies den anderen Nincshofern nicht lange verborgen. Doch ganz besonders interessieren tut es den Nincshofer Geheimbund der ‚Oblivisten‘, die aus dieser Aktion auf den Freiheitsdrang der 80-jährigen Erna Rohdiebl schließen und sie kurzerhand für ihre ‚oblivistischen Ziele‘ vereinnahmen. Doch diesen Zielen stehen, trotz der tatkräftigen Unterstützung der eigensinnigen Erna, verschiedene Hindernisse im Weg: Isa und Silvano, die ‚Neuen‘ aus der Stadt, schwangere Irrziegen, Tourist*innen, lästige Radfahrer*innen… Ich habe an diesem Buch insbesondere die Sprache und den besonderen Wortwitz geliebt, der mich an der ein der anderen Stelle an Mariana Leky erinnert hat. Die Charaktere sind so herrlich authentisch, obwohl sie gleichzeitig überzeichnet wirken. Für mich haben insbesondere diese Charaktere den Reiz dieses Buches ausgemacht. Darüber hinaus ist ‚Nincshof‘ auch klamaukig, skurril, herzerwärmend, lustig, feministisch und geprägt von ganz viel Freiheitsliebe. Also, lest ‚Nincshof‘! Das lässt euch an die Menschheit und die Freiheit (wenn auch nicht um jeden Preis) glauben! … und auf jeden Fall auch schmunzeln.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
17. Sept. 2023
Johanna Sebauers "Nincshof" ist ein besonderes Dorf, dass sich nach alten, fast vergessenen Legenden irgendwo im Schilf des Neusiedler Sees nach seinen eigenen Gesetzen entwickelt hat. Heute scheint es ein ganz normales Dorf zu sein, aber wenn man genau hinschaut, so passieren  hier immer noch ganz besondere Dinge, über die die Autorin mit einem sehr angenehmen Humor, viel Lebensweisheit und grossem Einfühlungsvermögen in das Leben der Dorfbewohner schreibt.
Bewertung:5

Johanna Sebauers "Nincshof" ist ein besonderes Dorf, dass sich nach alten, fast vergessenen Legenden irgendwo im Schilf des Neusiedler Sees nach seinen eigenen Gesetzen entwickelt hat. Heute scheint es ein ganz normales Dorf zu sein, aber wenn man genau hinschaut, so passieren hier immer noch ganz besondere Dinge, über die die Autorin mit einem sehr angenehmen Humor, viel Lebensweisheit und grossem Einfühlungsvermögen in das Leben der Dorfbewohner schreibt.

Johanna Sebauer hat dieses märchenhaft-mystische Buch mit grossem Einfallsreichtum geschrieben und wie nebenbei wichtige Themen wie die Freiheit des Einzelnen und einer Gemeinschaft, das Leben in der Stadt und auf dem Land, das Zusammenleben in einer matriarchalischen Gesellschaft oder die Chancen generationsübergreifender Freundschaften einfliessen lassen. Ihr Buch ist eine Hommage an das Burgenland, an das Leben auf dem Dorf und an alle Menschen, die Unkonventionelles wagen und dabei die Erfahrung machen, dass man im Scheitern wachsen kann. "Nincshof" war für mich eine besondere Sommerlektüre, die ich sehr gern gelesen habe. Anfangs habe ich mir gewünscht, dass Johanna Sebauer die wichtigen Themen, die sie anschneidet, tiefer reflektiert, aber nach den ersten Kapiteln konnte ich mich darauf einlassen, dass das nicht ihr Ziel ist. Und so bleibt mir als Leserin nicht nur die besondere Atmosphäre von Nincshof im Gedächtnis, sondern auch die Anregung, weiter über die von ihr aufgeworfenen Fragen nachzudenken.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
27. Aug. 2023
Super kurzweilige Geschichte über ein Burgenland, das es so nicht gibt/gab
Bewertung:4

Super kurzweilige Geschichte über ein Burgenland, das es so nicht gibt/gab

Ein burgenländisches Dorf in der Nähe der ungarischen Grenze, wo Wiener*innen in eine alte umgebaute Mühle ziehen: das ist das fiktive Nincshof im Roman von Johanna Sebauer. Bis vor hundert Jahren gut vor der Außenwelt im Schilf versteckt, soll das jetzt auch wieder so sein ... Und so nimmt die Geschichte um liebenswerte Figuren ihren Lauf in einem Dorf, wo einiges anders läuft und z.B. die Ehemänner die Namen der Ehefrauen annehmen. Ein sehr unterhaltsames Buch über das Leben am Land. Leider kam das Ende viel zu früh, hätte gern noch mehr Zeit in Nincshof verbracht.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
26. Aug. 2023
Bewertung:5

Ich hab jeden einzelnen Sommertag in Nincshof genossen und geliebt. Eine große Empfehlung für jeden der ein paar Tage oder Stunden in eine auf den zweiten Blick außergewöhnliche Dorfgemeinschaft abtauchen möchte. Die Charaktere besonders Erna sind wirklich liebenswert und ich werde sie nicht so schnell wieder vergessen. Das Buch hat sich zu einem meiner Lieblingsbücher entwickelt!

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag
21. Aug. 2023
Tolle Mischung aus "Was man von hieraus sehen kann" und "Unterleuten"
Bewertung:5

Tolle Mischung aus "Was man von hieraus sehen kann" und "Unterleuten"

"Nincshof ist das Dorf. Auf den ersten Blick, wie jedes Dorf, in keiner Weise besonders. Auf den zweiten, wie jedes Dorf, einzigartig." S. 5. Erna Rohdiebl lebt schon ihr ganzes, langes Leben in Nincshof, einem kleinen Dorf an der österreichisch/ungarischen Grenze. Hier passiert nicht besonders viel, weswegen Erna eines Tages beschließt, nachts heimlich den Pool einer Nachbarin zu nutzen, während diese im Urlaub ist. Wird schon schief gehen. Tut es auch. Irgendwie gerät sie dann auch noch in diese Geschichte mit dem Oblivisten hinein, einer kleinen Gruppierung im Dorf, deren Plan es ist, Nincshof aus der Erinnerung aller Außenstehenden und den Geschichtsbüchern zu streichen, um die Einwohner*innen vor den Einflüssen der äußeren Welt und das Dorf vor Tourist*innen zu bewahren. Das neu zugezogene Paar, eine Dokumentarfilmmacherin und ihr Mann, der sehr öffentlichkeitswirksam seltene Irrziegen züchtet, stellen für dieses Vorhaben jedoch eindeutig eine große Gefahr dar... Mein Gott, wie gerne habe ich Johanna Sebauers Debüt gelesen! Es mag der Urlaubsflow gewesen sein, der mich ziemlich rastlos und gleichzeitig total entspannt an zwei Tagen durch Nincshof und seine Geschichte getragen hat, als wäre ich auf einer Irrziegenwanderung, aber es war auch endlich mal wieder eine Geschichte, die für mich gut und gerne noch eine ganze Weile hätte weitergehen können. Den schrulligen Figuren, die Sebauer da erschaffen hat, wäre ich gern noch weiter durch ihre Geschichten gefolgt (ich meine sorry, aber die haben ein Jesusschwein!!!) und auch die Sprache, die wechselnden Perspektiven und dörflichen Beziehungsdynamiken haben es mir voll und ganz angetan. Ich habe mehrfach laut gelacht, ob der Absurdität der geschilderten Situationen, die ich dem Text dennoch voll und ganz abgenommen habe. Dann hatte ich hier und da Tränchen in den Augen, weil Sebauer hervorragend beobachtet und Gefühle in Worte verpackt, die mich einfach erwischt haben. "Damals hatte das, was man so leichtfertig Zukunft nannte, in weiter Ferne gelegen und war in keinem Fall wertvoll genug gewesen, als dass es sich gelohnt hätte, einen aufwendigeren Gedanken darauf zu verschwenden. Zukunft. Das Wort klang damals aus den Mündern der Jungen wie Spott und aus jenen der Alten wie eine Warnung." S. 266. "Nincshof" war für mich eine absolut gelungene Mischung aus Juli Zehs "Unterleuten"-Atmosphäre und dem Witz, der "leichten Schwere" und der Verschrobenheit von Mariana Lekys "Was man von hieraus sehen kann". Für mich war es ganz klar und eindeutig ein Highlight des bisherigen Lesejahres und ich möchte noch kurz, aber sehr deutlich sagen, dass ich Erna Rohdiebl sehr liebe! Vielen Dank an @dumont und insbesondere an @buchstabenbaer für die Empfehlung und die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. "Nincshof" ist heute erschienen und meiner bescheidenen Meinung nach, lohnt es sich unbedingt, es in der Buchhandlung eures Vertrauens zu erstehen. "Der Vorsprung, den man als Mensch, der den Großteil seines Lebens schon hinter sich hatte, gegenüber Jüngeren genoss, umfasste zwei Gewissheiten, die den meisten Jüngeren, glücklicherweise, fehlten: dass erstens Leben auch Leid bedeutete. Und dass zweitens das 'auch' hierbei das Wesentliche war, weil auf das 'auch' ein 'aber nicht nur' folgte und sich genau deshalb all der Kümmer, der einen manchmal befiel, trotzdem lohnte. [...] Heute, als fast Achtzigjährige, wusste sie, das Leben war ein Durcheinander, ein üppiger Strauß Wildblumen, in dem die schönsten und giftigsten Blüten nebeneinander gediehen." S. 324 f.

Nincshof
Nincshofvon Johanna SebauerDuMont Buchverlag