Dieses Buch war mein erster Thriller. Anfangs ist es mir etwas schwer gefallen, in das Buch hineinzufinden. Der Wechsel zwischen den echten und falschen Namen der Protagonisten war anfangs verwirrend, allerdings hat man sich schnell daran gewöhnt. Das Buch ist sehr spannend und fesselnd geschrieben, sodass man es am liebsten garnicht mehr aus der Hand legen möchte. Dazu trägt unter anderem die Idee mit der Schnitzeljagd bei. Man konnte sich sehr gut in die Geschichte von Lila und Patrick hineinversetzen. Dieses Buch ist definitiv lesenswert! Zudem werde ich in Zukunft noch weitere Bücher der Autorin lesen😊

Wir lesen aus der Perspektive vom korrupten ehemaligen Kommissar Patrick Haler bzw. Tobias Gerlach, der nach einer schlimmen Tat polizeilich gesucht wird und nach einer Weile wieder in seiner Heimat zurückkommt um auf seine eigene Art und Weise seine Tat wieder gutzumachen. Als er dann einen Brief erhält, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, da er mithilfe von Lila an einer Schnipseljagd des Spielführers teilnehmen muss, damit Beide nicht sterben, denn der Spielführer kennt Patrick's Geheimnisse. Stephanie Schmid's Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und mir hat der Drehort und die meisten Szenendarstellungen sehr gut gefallen. Am Anfang hat mich Patrick's Vergangenheit etwas gestört, aber das war bevor ich wusste, wie er seinem besten Freund Thorsten und seiner Komplizin Lila behandelt. Nach ein paar Kapitel fand ich ihn nach jeder Tat seiner Wiedergutmachungen sympathischer, auch wenn ich denke, dass diese illegalen Heldentaten ihn nur vorrübergehend glücklich machten, da er seine Vergangenheit weiterhin versuchte zu ignorieren und keine Konzequenzen daraus gezogen hat. Was mir aufgefallen ist, ist dass eine Figur in der Geschichte eine Tat beging ohne gewisse Emotionen zu zeigen. Das hat sich nicht angefühlt, als würde das zum Charakter dieser Figur passen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Autorin mich bewusst auf die falsche Fährte führen wollte, indem sie mich denken lassen hat, diese Figur wäre der Spielführer oder ob das unbewusst geschehen ist. Ein weiteres Problem, weshalb ich dieser Geschichte keine volle Bewertung geben kann ist, weil ich die Chemie zwischen Protagonist Patrick und Lila nicht so gut spüren konnte. Alles passierte so plötzlich. Lila zog gleich bei ihm ein und sie halfen sich gegenseitig. Ich konnte nicht viele Gemeinsamkeiten oder Szenen finden, worin es bei Beiden nicht nur um Patrick's "Gerechtigkeit, die Schnipseljagd und den Spielführer handelt. Es fühlte sich stark nach einer Zwecksbeziehung an. An einer Stelle am Ende der Geschichte hat Patrick an einer sehr ernsten spannenden Stelle witzige Sachen an den Spielführer hevorgebracht und dabei gelacht. Klar kann es daran liegen, dass er Angst hatte und so mit der Sache umging. Für mich jedoch war es unangebracht und hat dazu geführt, dass ich dieses Szenario nicht mehr ernst nehmen konnte, obwohl es ernst war. Mit meinen Vemutungen wer der Spielführer ist, lag ich nicht ganz daneben, auch wenn ich eher gedacht habe, es wäre ein Verwandter von ihm. Wer jedoch die Schipseljagd für ihn ausführte, hat mich dennoch positiv überrascht. Ich komme mir ein bisschen dumm vor, dass ich das nicht vorhersehen konnte, wo man doch die Charaktere mit zwei Händen abzählen konnte. Auch hier liegt ein Problem, wie bei einigen anderen Thrillern, dass zu wenige Dialoge zwischen Protagonistin und dem "Feind" sind. Das Ende fand ich ganz okay, da ich irgendwie leider schon irgendwie erwartet habe, dass sowas passiert. Und bedauerlicherweise gab es aus Patrick's Seite aus keine Charakterentwicklung, da er selbst nach den schlimmen Dingen, die bisher passiert sind, immer noch nicht aus seinem Fehlern lernte. Punkten kann die Geschichte mit dem rasanten Tempo und dem guten Schreibstil, wohingegen die Chemie zwischen Patrick und Lila leider etwas im Hintergrund rückte und Patrick keine spürbare Charakterentwicklung durchmachte.