2. Dez. 2023
Bewertung:5

Absolut spannende Fortsetzung

Die Zuckerbaronin - Gwendolyns Hoffnung ist der zweite Band der historischen Romanreihe „Die drei Schwestern Saga“ vom Autorenduo Martina Sahler und Heiko Wolz. Ich empfehle auf jeden Fall, den Auftaktband „Die Zuckerbaronin - Marthas Geheimnis“ zu lesen, um die entsprechenden Vorkenntnisse zu haben. Der Schreibstil lässt sich wieder leicht und flüssig lesen und beinhaltet eine sehr schöne bildhafte Ausdrucksweise. In diesem Band geht es hauptsächlich um Gwendolyn, die Alexander Wallendorf, den Zuckerbaronin geheiratet hat. Dadurch kam es zu dem schweren Zerwürfnis unter den Schwestern. Martha führt den Saccharin-Schmuggel wild entschlossen weiter, um des Vaters Vermächtnis zu wahren. Damit setzt sie auch ihre jüngste Schwester Helena der Gefahr aus. Gwendolyn versucht zu vermitteln, scheitert aber an der Sturheit von Martha. In ihrer Verzweiflung sieht sie nur einen Ausweg, der nicht drastischer sein konnte…. Die Figuren sind nach wie vor sehr gut und authentisch gezeichnet. Viele kannte man aus dem Auftaktband, einige kommen noch hinzu. Martha, Gwendolyn und Helena sind alle drei selbstbewusste Personen und verfolgen ihr eigenes Ziel. Martha unheimlich stur, ohne Kompromisse einzugehen, Gwendolyn möchte, dass sie wieder ein „normales“ Verhältnis zueinander erreichen und Helena sehnt sich ebenfalls nach Harmonie in ihrer Familie. Wir erleben im Umfeld von Martha, Gwendolyn und Helena spannende Ereignisse und oftmals dramatische Szenen. Die einzelnen Handlungen spielen hauptsächlich im Bayerischen Wald, in der Schweiz, und es geht auch wieder Richtung Amerika, um die Entwicklung des Saccharins weiter zu verfolgen, ein absolut spannendes Thema. Insgesamt ist es eine sehr spannende Fortsetzung und das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ich bin sehr gespannt auf den finalen Band. Hier ist es Martina Sahler und Heiko Wolz wieder ausgezeichnet gelungen, Historie und Fiction zu verknüpfen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. Danke an den Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zuckerbaronin
Die Zuckerbaroninvon Martina SahlerLübbe Audio
9. Nov. 2023
Bewertung:4

Der Auftakt eines interessanten Imperiums, das Einblicke in die Produktion vom allseits nicht mehr wegzudenkenden Zucker, aber auch der Entdeckung des Süßstoffes Saccharin gibt. In Kombination zwischen dieser Entdeckung und dem Schmuggel des „Zuckers der armen Leute“ erlebt die Familie Schinder einige aufregende Abenteuer. Mit viel Einfallsreichtum und riskanten Reisen, um diesen erschwinglicheren Zuckerersatz über die Grenzen nach Böhmen und Österreich zu schmuggeln, schweben sie ständig in der Gefahr der Entdeckung. Nicht umsonst wird Korbinian Schinder (in etwas abgewandelter Form des tatsächlichen Schmugglerkönigs Kajetan Schinkinger) als Schmugglerkönig des bayerischen Waldes bezeichnet. Während Martha, die älteste Tochter Feuer und Flamme für das geheime Unternehmen ist, versinkt ihre Schwester Gwendolyn in Büchern und dem Führen der Bücher, doch es widerstrebt ihr, worauf sich die Familie einlässt. Die jüngste Tochter Helena steht zwischen den Fronten. Gefährlich wird es, als Martha ihr Herz ausgerechnet an den Industriellensohn Alexander Wallenberg verliert, dessen Vater im Nachbarort ein Zuckerimperium unterhält und der Erzfeind ihres Vaters ist. Der Einstieg in die Geschichte durch ein dramatisches Ereignis beginnt bereits sehr spannend und unterhaltsam. Im 2.Teil erhält man durch einen interessanten Rückblick mehr Eindrücke über die Wallenbergs und Schinders, die Entstehung der Konflikte zwischen den Vätern und gleichzeitig, wie der Forscher Constantin Fahlberg eher zufällig den Zuckerersatzstoff Saccharin entdeckt und weiterentwickelt. Diese Kombination in Verbindung mit den letzten beiden Abschnitten hat mir gut gefallen, eine Mischung aus historischen Ereignissen und fiktiven Charakteren, die der Geschichte noch mehr Inhalt und Spannung geben. Es hätte stellenweise vielleicht ein wenig kürzer gefasst sein können, teilweise zog es sich ein wenig, gerade der 2.Teil. Noch mehr Zündstoff der eh schon zerstrittenen Familien brachte die heimliche Romanze, zumal beide aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kamen und beide Väter für ihre Kinder ganz andere Vorstellungen hatten. Was mich aber am meisten überrascht hat, war die unerwartete Wendung der Geschichte, denn damit habe ich absolut nicht gerechnet und dennoch fand ich es genial gemacht. Mit Marthas Art hatte ich so meine Schwierigkeiten, sie war mir zu forsch, aufgedreht, sorglos und egoistisch, während die ruhige, vernünftige Gwendolyn mir wesentlich besser gefiel und ich ihre Sorgen um ihre Familie und den gefährlichen Schmuggel gut verstehen konnte. Insgesamt erlebt man eine fesselnde Geschichte mit Einblicken in ein Lebensmittel, dass Segen und Fluch zugleich ist und weswegen heftige Konflikte ausgetragen wurden. Schon damals gab es diese Zuckerlobby, die ihre Monopolstellung hatten und das wird auch hier deutlich hervorgehoben. Romantisch, humorvoll aber auch spannend und lehrreich wird man in das frühe 20.Jahrhundert entführt und darf eine wendungsreiche Erzählung mitverfolgen, die mit einem fiesen Cliffhanger endet. Auf die Fortsetzung mit Gwendolyns Geschichte bin ich sehr gespannt und fand es toll, wie die Sprecherin die jeweilige Stimmung und die vielen unterschiedlichen Personen erstaunlich gut rübergebracht hat, trotzdem es hier von männlichen Personen nur so wimmelt. Das hat mich wirklich fasziniert und mich gut unterhalten. Eine empfehlenswerte Saga, nach der ich jetzt ganz andere Eindrücke in die Zucker und Süßstoffwelt gewonnen habe und mir darauf erstmal ein paar leckere Kekse und einen zuckersüßen Kaffee gegönnt habe.

Die Zuckerbaronin
Die Zuckerbaroninvon Martina SahlerLübbe Audio
9. Nov. 2023
Bewertung:3

Inhalt: Der Streit zwischen dem Zuckerimperium und den Süßstoffherstellern geht weiter. Während Saccharin aufgrund der Macht der Zuckerlobby in Deutschland weiter verboten ist, sich die Bevölkerung den teuren Zucker aber kaum leisten kann, wird der künstliche Zuckerersatz von der Schweiz nach Deutschland weiter geschmuggelt. Gwendolyn, die mittlere Tochter, hat inzwischen den Sohn des Besitzers der Donau Zucker AG, Alexander geheiratet. Sie setzt sich voll für die Mitarbeiter und den Betrieb ein, während Alexander der Tod seines Vaters schwer zusetzt. Im Streit mit ihren Schwestern Helena und Martha, die den Schmuggel trotz des grausamen Todes ihres Vaters weiter betreiben wollen, zerrissen zwischen Familienzusammenhalt, der Angst um ihre Schwestern und dem sehnlichen Wunsch um Nachwuchs muss Gwendolyn auch um den Fortlauf der Produktion und ihre Ehe kämpfen, denn eine ehemalige Freundin Alexanders taucht mit ihrem Kind auf dem Hof auf. Meinung: Gwendolyn war mir schon im ersten Teil sehr sympathisch, sie kämpft für ihre Lieben, kümmert sich, ist rücksichtsvoll und aufmerksam und hat auch ein gutes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter, die ihr tatkräftig zur Seite steht, da erlebt man richtig Frauenpower. Man spürt ihre Angst und Sorge und wie sie verzweifelt nach einer Lösung sucht. Doch dann trifft sie eine folgenschwere Entscheidung, die alles aufs Spiel setzt. Die Geschichte ist wieder interessant, zwischendurch gibt es immer wieder Einblendungen politischer Entscheidungen, ob Saccharin gesundheitsgefährdend ist und wie bekannte Chemiker vorgegangen sind, sich ausgetauscht und Prüfungen durchgeführt haben. Allerdings war mir das teilweise etwas zu langatmig und hat die eigentliche Handlung immer etwas unterbrochen. Martha war schon wie im ersten Teil eine sehr gewöhnungsbedürftige Frau, die mit ihrer Sturheit, ihrem Trotz und ihrer uneinsichtigen Art so viel kaputt macht und sogar die Sicherheit ihrer kleinen Schwester riskiert. Genau die schwebt jetzt nämlich in großer Gefahr und das wurde zeitweise echt spannend. Insgesamt plätscherte es doch zum Teil, kam Spannung auf, flaute sie ziemlich schnell wieder ab und vieles erledigte sich auch schnell und undramatisch. Am Ende war ich irritiert, ob es noch eine Fortsetzung gibt, oder die Geschichte der drei Schwestern nun zu Ende ist. Irgendwie nicht ganz zufriedenstellend. Schade, da wäre wesentlich mehr Potential drin gewesen, zumal auch einige Fragen offenblieben. Stimmlich hat die Sprecherin wieder alles aus der Story geholt und dadurch noch etwas mehr Schwung reingebracht. Man konnte die jeweiligen Charaktere und ihre Persönlichkeit gut raushören und sie hat auch die spannenden Elemente gut hervorgehoben.

Die Zuckerbaronin
Die Zuckerbaroninvon Martina SahlerLübbe Audio
9. Nov. 2023
Bewertung:5

Nachdem ich den ersten Teil der Zuckerbaronin verschlungen habe, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit den drei Schinder-Schwestern weitergeht. Bayern, 1911: Gwendolyn hat Alexander von Wallenstein geheiratet und leitet mit ihm zusammen die Zuckerfabrik. Allerdings ist Alexander längst nicht so fleißig wie sie und vertreibt sich die Zeit lieber mit Glückspiel, Automobil fahren und Trinkgelagen. Dann taucht Lisa mit dem kleinen Matti auf, den sie als Alexanders Sohn ausgibt. Alexander hatte einige Jahre zuvor mit Lisa eine Affäre. Lisa kommt aus Leipzig, wo Alexander studiert hat. Martha ist in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters getreten und schmuggelt Saccharin über die Schweizer Grenze ins Deutsche Reich. Als Martha, Benno und Helena von ihrem Schweizer Geschäftspartner zu einer Hochzeit eingeladen werden, lernt Helena auf der Feier Andrin, einen der Schmuggler, näher kennen. Eine Verbindung zwischen Helena und dem Schweizer würde Martha sehr begrüßen, und als Helena von einer Schweizer Familie gebeten wird, als Kindermädchen auszuhelfen, überredet Martha ihre Schwester, für einige Wochen in der Schweiz zu bleiben. Schon bald muss Helena feststellen, dass Andrin kein Mann ist, an den sie sich binden möchte. In einigen Kapiteln erfahren wir einiges über den Siegeszug des Saccharins in den USA, dessen größter Verfechter der damalige US-Präsident, William H. Taft, war. Er beauftragte die Chemieindustrie damit, die Unbedenklichkeit von Saccharin in Lebensmitteln nachzuweisen. Im Deutschen Reich hingegen gab es ein Süßstoffgesetz, nach dem Lebensmittel mit Saccharin gekennzeichnet werden mussten und ein weiteres, nach dem es nur auf Rezept in Apotheken erworben werden konnte. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und fesselnd, ich habe auch den zweiten Band sehr gern gelesen und kann beide Bücher Leser*Innen von historischen Romanen empfehlen. Über eine Fortsetzung der Reihe würde ich mich sehr freuen.

Die Zuckerbaronin
Die Zuckerbaroninvon Martina SahlerLübbe Audio
21. Aug. 2023
Bewertung:3

Tatsächlich ein Buch, dass es mir ein wenig schwerer gemacht hat. Der Schreibstil war toll, manchmal ein wenig langatmig. Die Figuren gut ausgearbeitet und jeder hatte seinen eigenen Charakter. Die zeitliche Abfolge war ziemlich wirr und hat es mir echt schwer gemacht. Das Thema eigentlich sehr interessant. 3,5 Sterne

Die Zuckerbaronin
Die Zuckerbaroninvon Martina SahlerLübbe Audio
14. Aug. 2023
Bewertung:4.5

Zwei Familien, viele Schicksale... super Geschichte

Die Familien Schinder und Wallendorf sind sehr unterschiedlich, aber irgenwie zuehen sich Gegensätze ja immer etwas an... Ich mochte die Geschichte sehr! Martha habe ich als sehr gut beschriebenen aber teilweise sehr unverständlichen Charakter erlebt. Ihre beiden Schwesrern spielen zwar eher Nebenrollen sind mir aber viel eindringlicher im Kopf geblieben. Alexander mag ich sehr genau eie Benno. Dafür kann ich Alexanders Vater garnicht ab! Ich mag seine Ansichten überhaupt nicht... Eine Geschichte zwischen Schmuggel, Fuhrunterbehmen, Fabriken und vor allem Liebe. Nur zu empfehlen!

Die Zuckerbaronin
Die Zuckerbaroninvon Martina SahlerLübbe Audio