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Bewertung:3.5

Der Hauptcharakter ist unerwartet, verrückt und ich hab mich erst in den letzten Seiten mit ihr anfreunden können. Der Einstieg viel mir ehrlich gesagt etwas schwer, dranbleiben hat sich aber gelohnt. Das Buch ist toll, die Geschichte gut und die Sprache gewaltig.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:3

Nora Haddada's Debut "Nichts in den Pflanzen" behandelt Leila's (Protagonistin) Kampf mit dem Verfassen bzw. Beenden eines Drehbuchs. Dazu benutzt Leila ihren Freund Leon wortwörtlich, überschreitet sehr viele Grenzen und konsumiert Unmengen an Alkohol. Dementsprechend passt das Cover doch sehr gut zur Geschichte, denn genau so habe ich mir Leila an einigen Stellen im Buch vorgestellt. Noch mehr gefällt mir aber das Leseband in rosa - mein persönliches Highlight. Außerdem werden gesellschaftlich relevante Themen mehr oder weniger präsent behandelt. Die Geschichte hat auf jeden Fall sehr spannend angefangen und mich am Anfang überzeugt, da ich unbedingt herausfinden wollte, warum Leila entsprechend handelt. Leider bin ich nach Beenden des Buches immer noch nicht schlauer und auch das Ende kam sehr abrupt und viele Fragen sind noch offen. Doch habe ich Hoffnung, dass sich Leila letzten Endes richtig entschieden hat und sich charakterlich noch zum Positiven entwickelt hat. Tatsächlich handelt es sich bei dem Debut um das erste Buch, wo mir die Protagonistin leider durchgehend sehr unsympathisch ist und ich sehr viele Handlungen nicht nachvollziehen kann. Wenn dies gewollt ist, dann hat Nora Haddada dies perfekt umgesetzt und Leila entsprechend authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist doch recht gewöhnungsbedürftig. An sich lässt sich das Buch größtenteils einfach und schnell lesen, stolpert man doch an einigen Stellen über bestimmte Formulierungen. Auch die Dialoge sind teilweise authentisch dargestellt ("ähm", "so"), doch auch diese lassen einen kurz in Stocken geraten. Ich würde Nora's Debut definitiv Leser*innen empfehlen, welche tiefgründige Gespräche mögen und auch an einigen Stellen gerne über passende Metaphern spekulieren möchten. Auch wenn ich mit dem Schreibstil und der Protagonistin nicht ganz warm geworden bin, bin ich trotzdem von Nora's Debut begeistert und finde, sie hat eine tolle Arbeit geleistet. Hoffentlich hat sie während des Verfassens nicht so sehr gelitten wie Leila.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:3

Leila hat es geschafft. Nach jahrelanger Arbeit in einem Sozial Media-team und diversen Tätigkeiten an Filmsets hat sie ihr halbfertiges Drehbuch an eine Produktionsfirma verkauft. Das Problem: es gelingt ihr nicht ein vernünftiges Ende zu schreiben, außerdem bittet die Produzentin die weibliche Hauptfigur „netter“ zu schreiben. Beides stützt Leila in eine Krise und sie bringt nichts mehr zu Papier. Stattdessen beginnt sie auf Partys und in Kneipen abzuhängen, belanglose Gespräche zu führen und ihr Leben zu sabotieren. Uff, dieses Buch war anstrengend. Einerseits übt es gelungen Kritik an der oberflächlichen Medienwelt in der es für Minderheiten maximal einen Nischenplatz gibt und jeder Mensch, der nicht funktioniert einfach mit einer ähnlichen Version ausgetauscht wird. Andererseits sind die Unterhaltungen zwischen den Charakteren die meiste Zeit so belanglos das ich beinahe selbst in eine Sinnkrise gefallen bin. Hinzu kommt das Leila so unfassbar unsympathisch ist (ja ich finde es auch sehr ironisch, dass ich die negative Hauptfigur kritisiere, wenn Teil von Leilas Problem ist das sie ihre Hauptfigur nicht netter schrieben will, aber Leila töten auf den ersten Seiten mit Absicht die Katze ihres Freundes und danach hat sich meine Beziehung zu ihr nicht mehr erholt.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:4

Ich tue mich ein wenig schwer über dieses Buch zu schreiben. Ich mochte es wirklich gerne. Die Abgründe der Hauptprotagonistin Leila und ihre Handlungen haben mich in den Bann gezogen. Die Insights in die Filmbranche haben mich im ersten Moment schmunzeln lassen - dann kam der Punkt, an dem ich dachte: „Stop mal… krass.“ Der Schreibstil der Autorin ist klar und ausdrucksstark & ich liebte die Metapher mit den Fliegen. Doch warum liebe Autorin hast du Bessie getötet? 🐈 4 / 5 🪴🪴🪴🪴

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:4

Leila ist jung, kreativ und auf dem Weg zum großen Erfolg. Gerade hat sie einen Vertrag für ein Drehbuch unterschrieben. Jetzt muss sie nur noch weiter schreiben… doch das lässt sich nicht so leicht in die Tat umsetzen wie gedacht. Schreibblockade jagt Schreibblockade, die sich kurzfristig prima mit Nächten voller Alkohol, Sex und oberflächlichen bis tiefsinnig abstrusen Gesprächen mit bekannten und unbekannten Menschen vergessen lässt. Außerdem stürzt Leila sich obsessiv in die Beziehung zu ihrem Freund Leon, während sie ihn obsessiv mit einem anderen Leon betrügt… dazu kommen eine ordentliche Portion Selbstsabotage, Selbstzerstörungstendenzen sowie Misstrauen, Missgunst und auch Gewalt gegenüber anderen. In „Nichts in den Pflanzen“ kann man eine junge Frau auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben begleiten. Man kann sie dabei ‚beobachten‘, wie sie sich immer tiefer in einen Sog aus Neid, Selbstzerstörung, Brutalität und Oberflächlichkeit selbst hineinzieht. Besonders ist hierbei, dass einem vieles einerseits völlig fremd und nicht nachvollziehbar erscheint. Andererseits wirkt es im Kontext der oberflächlichen Medienwelt und der Menschen, mit denen Leila sich umgibt, aber auch wieder stimmig. „Nichts in den Pflanzen“ ist ein besonderes Buch, auf dessen Stil und Inhalt man sich definitiv erstmal einlassen muss. Tut man das aber, erwartet einen eine vielschichtige und kluge Geschichte über Druck, Oberflächlichkeiten und menschliche Abgründe hinter den schönen Fassaden. Hinzu bekommt ein gekonnter Umgang mit Sprache, der das Buch zusätzlich zu einem Leseerlebnis macht. Wovon ich mir hingegen etwas mehr gewünscht hätte, wären roter Faden und Spannungsbogen gewesen (auch wenn die Abwesenheit letztlich die Stimmung der Geschichte stützt). Und auch am Ende fragt man sich noch, war da was oder war da „nichts in den Pflanzen“?

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:3.5

Sprachlich bemerkenswert, aber auch bemerkenswert verworren. Nora Haddada nimmt uns mit in Leilas aufstrebendes Leben als Drehbuchautorin; mit all dem Druck, Partys, Kontakte, dass man es förmlich spürt. Dennoch ist es nach dem Weglegen schwierig wieder völlig einzutauchen und am Ende habe ich es aufgegeben nachzuschauen auf welcher Zeitachse es weitergeht.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:3

Partys und Zweifel "Das Stück kratzte wieder mal an der Mittelmäßigkeit." Der Debütroman "Nicht sin den Pflanzen" von Nora Haddada ist ein Roman auf den man sich einlassen muss. Es geht um Erfolg, Misserfolg, Selbstüberschätzung und Zweifel. All dies spiegelt Drehbuchautorin Leila wider, die an einem neuen Projekt sitzt und immer wieder all ihre Sorgen und Zweifel in Alkohol ertränkt. Denn in diesem Buch wird viel getrunken. Sehr viel. Deshalb passt das Cover auch sehr gut zum Buch. Mit dem kleinen Drink und den Pflanzen im Hintergrund, harmoniert es nahezu perfekt. Dazu kommt der Schreibstil. Er ist etwas Besonderes und man muss sich in ihn hineinfinden. Die Dialoge werden auf das Wesentliche reduziert und geben ihnen mehr Aussagekraft, was mir gut gefallen hat. Nichtsdestotrotz bin ich im Buch immer wieder über Formulierungen gestolpert, die den Schwung rausgenommen haben, was schade ist, denn die Geschichte lässt sich schnell lesen. Leider wurde ich ebenfalls nie wirklich warm mit Leila und den anderen Protagonisten. Besonders Leila wurde mir irgendwann zu viel und unsympathisch. Wenn dies aber gewollt war, dann ist es gelungen. Im Gegensatz zum Ende, das mir dann doch zu schnell ging. Schlussendlich ist es für mich kein herausragender Debütroman. Leider finde ich ihn nur okay. Allerdings sollte sich jeder selbst ein Bild darüber machen, denn bestimmt könnte dieser Roman ein Highlight für viele werden. Festzuhalten ist, dass am Ende doch etwas in den Pflanzen war.

Nichts in den Pflanzen
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Ungewöhnlich!
Bewertung:2.5

Ungewöhnlich!

NICHTS IN DEN PFLANZEN "Verliebtheit ist ein merkwürdiger Zustand, den man gezielt und selbstwirksam anleiert, um schließlich trotzdem überrascht zu sein, wenn er mit voller Wucht über einen hinwegfegt und das ohnehin mittelmäßige Wahrnehmungsspektrum des Menschen auf genau einen Teil reduziert." (S. 43) I N H A L T: Die junge Drehbuchautorin Leila hat ihren ersten Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Ihre tägliche und mäßig gelingende Schreibroutine kompensiert sie mit Nächten in Eckkneipen und auf Dinnerparties, die sie insgeheim langweilen. Man hält sich gegenseitig mit Erfolgsgeschichten am Leben — doch wie überlebt man wirklich?Ausgerechnet Leilas Erzfeindin Aischa schreibt auch gerade an einem Drehbuch und wird zu einer ernsthaften Konkurrenz. Und dann stellt Leila auch noch fest, dass ihre nicht ganz öffentliche Affäre Leon zur wichtigsten Inspirationsquelle für ihr Schreiben geworden ist. M E I N U N G: Was für ein ungewöhnliches Buch! Ein Abtauchen in einer mir völlig unbekannten Welt: die Medienbranche. Glamourös, Konkurrenzdenken und sehr viel Alkohol. Leila ist in dieser Medienbranche gefangen: sie ist jung, kreativ und gilt als Ausnahmetalent. Jetzt muss sie nur noch endlich ihr Drehbuch beenden, um durchzustarten. Mit Leila erschafft Haddada eine Antiheldin. Auf weiten Teilen ist mir Leila äußerst unsympathisch, ihr Handeln lässt sich nicht immer für mich nachvollziehen und ihre Entscheidungen sind fragwürdig. Leila gibt allen anderen die Schuld für ihre Schreibblockade. Ursache ist sie selbst. Ihre Prokrastination endet in Partys, Beziehungen und selbstherbeigeführte Konflikte. Eingebildete schwarze Fliegen tummeln sich vor ihrem Laptop, ihr Verhalten wirkt depressiv fast manisch. Haddadas Roman lässt sich leicht lesen. Die junge Drehbuchautorin bleibt mir über weite Teile fremd, was vielleicht an ihre Abgebrühtheit liegt. Denn einen richtigen Einblick in ihre Gedankenwelt gibt sie einen nicht.Die vielen menschliche Hüllen mit "L"-Namen, die Belanglosigkeit der Medienbranche und der Druck auf Autor:innen sind eindrucksvoll. Definitiv möchte ich nicht mit Leila tauschen. Ein moderner Roman mit ungewöhnlichem Inhalt: eine junge, teils überforderte Drehbuchautorin inmitten der Scheinwelt der Medienbranche, die an ihre persönlichen Grenzen gerät. Ein gutes Buch, welches mich jedoch nicht vollends überzeugen konnte.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:2

Hab mich sehr gefreut, das Buch zu lesen, weil es um Drehbuch und Film geht (dachte ich), aber am Ende konnte ich mit den Charakteren einfach nichts anfangen und es wurde auch kein Konflikt wirklich gelöst. Richtig Handlung gab es auch nicht. Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:4

In Nichts in den Pflanzen von Nora Haddada begleiten wir die Ich-Erzählerin Leila auf verschiedenen Handlungssträngen zu unterschiedlichen Zeiten durch ihr Leben als Künstlerin. Sie schreibt mal mehr, mal weniger an einem Drehbuch, trifft sich auf Partys mit Menschen aus der Szene – Autor*innen, Filmemacher*innen, Theatermenschen etc. Zum einen sind da die Schilderungen ihres Lebens mit ihrem Freund (ebenfalls Künstler) Leon, den sie zu Beginn des einen Handlungsstrangs auf einer dieser Partys kennenlernt. Zum anderen gibt es den sogenannten Anderen Leon, der ihren Computer repariert und von dem sie sich irgendwie Muse für das Drehbuch erhofft. Teilweise empfand ich das Geschriebene etwas verworren, auf der anderen Seite mochte ich total die Kritik an der für Außenstehende so magisch scheinend schillernden Kunstwelt. Die verbauten Zitate aus dem "Literaturkanon" haben mich an so manche Schulstunde erinnert, fand ich aber ganz witzig. Fliegen finde ich nach der Lektüre noch ekliger als zuvor – hab das Bild der Gesichter-attackierenden Monster die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

Nichts in den Pflanzen
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Anders und nicht für jeden etwas.
Bewertung:4

Anders und nicht für jeden etwas.

Das war definitiv absolut anders als erwartet. Was genau ich erwartet habe, kann ich gar nicht so richtig erklären. Fakt ist aber, dass mich das Buch absolut überrascht hat. Es ist etwas ganz eigenes, irgendwie surreal und weird. Die Geschichte läuft über zwei Zeitlinien gleichzeitig, die innerhalb eines Jahres spielen und sich im Verlauf immer mehr annähern. Das war faszinierend, denn einerseits wusste man bereits was passiert ist, und erfährt dann häppchenweise wie es dazu gekommen ist. Für mich war es wie ein Sog, sozusagen ein Tunnel aus Wörtern. Sehr überraschend und sprachlich wirklich top. Die Protagonistin ist eher eine Antiheldin. Sie ist destruktiv, manipulativ und hat nicht wirklich positive Eigenschaften. Sie reitet sich immer mehr in den Mist, so dass man sie als Leser eigentlich nur kräftig schütteln möchte. Dabei wird auch die eine oder andere Grenze überschritten, die einen dann sprachlos zurücklässt. Ich hab mich immer nur sehr schwer losreißen können, es war wie ein sprichwörtlicher Unfall: man will gar nicht hinsehen, aber kann einfach nicht wegschauen. Es ist also kein Buch für jeden, aber wenn man sich darauf einlassen kann, ist es etwas ganz besonderes. Ich konnte mich einlassen und fand es gut, anders, aber trotzdem gut.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:3

DIESE REZENSION KANN SPUREN VON SPOILER ENTHALTEN. „Eine Stunde später, ohne Ergebnis, wurde ich unruhig, fühlte den Stress aufgeschobener Arbeit. Also schaute ich auf den kleinen Cursor und wartete ungeduldig wie ein Kind auf seiner Geburtstagsparty auf die eingeladenen und nicht erscheinenden Worte“ (S. 35). Leila Amari, ihres Zeichens Drehbuchautorin, hat ihren ersten Deal an Land gezogen und einen Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Durch den Vertrag stehen nun einige inhaltliche Änderungen eines bereits vorhandenen Drehbuchs an, außerdem fehlt das Ende ihres Werks. Normal wäre an dieser Stelle der Zeitpunkt, hochmotiviert den Tag mit Schreiben zu verbringen. Doch Leila steckt fest, das Schreiben will nicht gelingen – komplette Schreibblockade und so beginnt Leila ihre Tage und Nächte mit anderen Inhalten fernab ihres Laptops zu füllen… „Kurz brüllte ich vor Wut, dann beschloss ich, dass dieser Tag ohnehin versaut war, verschob die heutigen Tasks in meiner Organisations-App auf morgen und ging meine Kontakte durch. Wer würde an einem Mittwoch um 16:00 Uhr Zeit haben. […] „Ich sollte gerade zu Hause sein und ein Ende schreiben, aber ich bin hier und saufe, und eigentlich saufe ich jeden Abend, und nie schreibe ich““ (S. 71-78). Zu Beginn an verwirrt mich das Buch. Die Zeit verläuft nicht linear, sondern die Kapitel sind abwechselnd in zwei Zeitstränge, von Oktober – Dezember und Januar – Oktober, unterteilt. Am Ende klappe ich das Buch auch irgendwie unzufrieden zu, ABER so richtig angebracht finde ich dieses Gefühl jetzt nicht. Mal mag ich Leila, habe Mitgefühl und Verständnis für sie und ihre Situation, mal nervt sie mich und meine Unzufriedenheit ihr und ihren Handlungen gegenüber wächst wieder. Die Erzählerin wird in einer Phase ihres Lebens begleitet, in der sie versucht, sich zu entwickeln, es aber nicht wirklich schafft. Nora Haddadas Schreibstil ist intensiv, vor allem nimmt die Autorin die Leserschaft tief in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin Leila mit. Was mich am meisten beeindruckt, ist die Art des Schreibens – Nora Haddada fesselt mich mit eindrücklichen und bewegenden inneren Dialogen der Protagonistin, die sich losgelöst von der Haupthandlung auf brillante Art beweisen können. Ein paar Tage später, ich hab eine Weile gebraucht, mir über das Buch Gedanken zu machen, ist meine Unzufriedenheit vergessen und es bleibt der Eindruck eines Buchs mit einem ausgezeichneten Schreibstil, das inhaltlich ein angenehm zackiges Tempo für die Leserschaft bereit hält und bis zum Ende spannend bleibt. CN: Alkoholabusus.

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:3

Leila ist jung, hat gerade einen Vertrag als Drehbuchautorin bekommen, feiert gern, hat einen lieben Freund… eigentlich könnte sie ein tolles, unbeschwertes Leben führen. Aber sie steckt in einer Schreibblockade, kann sich zu nichts aufraffen, betrügt und belügt ihren Freund, ist ganz allgemein nicht gerade nett. Während alle um sie herum ihr Leben im Griff haben, sich weiterentwickeln und Ziele verfolgen, rutscht sie immer mehr ab, trinkt zu viel, macht nur noch Party, setzt ihren Traum in den Sand. - Nora Haddada hat mit ihrer Protagonistin eine absolute Antiheldin erschaffen. Leila zu mögen fällt unheimlich schwer. Es ist nicht so, dass ich es nicht gewollt oder probiert hätte, aber sie ist halt unglaublich gemein. Ob dies nun an ihrer Schreibblockade liegt oder ob sie einfach immer so ist, lässt sich schwer beurteilen, aber am Ende macht dies keinen Unterschied. Nur weil etwas im Leben nicht wie gewollt läuft, kann man nicht alle anderen schlecht behandeln. „𝘝𝘦𝘳𝘭𝘪𝘦𝘣𝘵𝘩𝘦𝘪𝘵 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯 𝘮𝘦𝘳𝘬𝘸𝘶̈𝘳𝘥𝘪𝘨𝘦𝘳 𝘡𝘶𝘴𝘵𝘢𝘯𝘥, 𝘥𝘦𝘯 𝘮𝘢𝘯 𝘨𝘦𝘻𝘪𝘦𝘭𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵𝘸𝘪𝘳𝘬𝘴𝘢𝘮 𝘢𝘯𝘭𝘦𝘪𝘦𝘳𝘵, 𝘶𝘮 𝘴𝘤𝘩𝘭𝘪𝘦ß𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘵𝘳𝘰𝘵𝘻𝘥𝘦𝘮 𝘶̈𝘣𝘦𝘳𝘳𝘢𝘴𝘤𝘩𝘵 𝘻𝘶 𝘴𝘦𝘪𝘯, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘦𝘳 𝘮𝘪𝘵 𝘷𝘰𝘭𝘭𝘦𝘳 𝘞𝘶𝘤𝘩𝘵 𝘶̈𝘣𝘦𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘩𝘪𝘯𝘸𝘦𝘨𝘧𝘦𝘨𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘢𝘴 𝘰𝘩𝘯𝘦𝘩𝘪𝘯 𝘮𝘪𝘵𝘵𝘦𝘭𝘮𝘢̈ß𝘪𝘨𝘦 𝘞𝘢𝘩𝘳𝘯𝘦𝘩𝘮𝘶𝘯𝘨𝘴𝘴𝘱𝘦𝘬𝘵𝘳𝘶𝘮 𝘥𝘦𝘴 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘢𝘶𝘧 𝘨𝘦𝘯𝘢𝘶 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘛𝘦𝘪𝘭 𝘳𝘦𝘥𝘶𝘻𝘪𝘦𝘳𝘵.“ (𝘚. 43) Anfangs bekommt man den Eindruck, dass sie wirklich auf Grund ihres Verliebtseins, falsche Prioritäten setzt, mit der Zeit hat man aber einfach das Gefühl, dass sie faul ist, dass sie mit sich so unzufrieden ist und dafür alle in ihrem Umfeld büßen müssen. Jedes Mal wenn sie sich an das Drehbuch setzen will, tauchen kleine schwarze Fliegen auf, die sich auf dem Bildschirm niederlassen und sie vom arbeiten abhalten. Sie weiß nicht, wo sie herkommen, mit fortschreitender Zeit werden es immer mehr, nur eins steht fest: es ist „nichts in den Pflanzen“. Ich denke zu erwähnen, dass ich diese Fliegen für reine Einbildung halte, ist nicht nötig. Eher sehe ich darin eine Metapher für das immer größer werdende schwarze Loch in ihr. Sie wirkt mal manisch, mal depressiv, ab und an auch paranoid. Schaut man sich das große Ganze an, ergibt sich eine Erzählung über das Scheitern, eine Geschichte über die Zustände und das Konkurrenzdenken in der Filmindustrie, ein Buch über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat und wie ich denke, dringend Hilfe bräuchte. Sprachlich konnte mich das Buch absolut überzeugen. Haddada‘s Schreibstil ist toll, locker und leicht, man fliegt nur so durch die Seiten. Bei der Story bin ich mir nicht sicher. Es mag an meiner Abneigung gegenüber Leila liegen, oder auch an der Tatsache, dass einfach vieles ungeklärt bleibt, aber so richtig mitreißen konnte mich die Geschichte nicht. Nichtsdestotrotz ist es ein gutes Buch, welches schon auf Grund der Sprache lesenswert ist. Sicher werden es sehr viele sehr gern mögen.

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Bewertung:4

Anders

Das Buch beginnt direkt mit einem Hammer. Die Ich-Erzählerin Leila macht sich bereits auf Seite 1 absolut unsympathisch. Ihr Handeln: moralisch absolut daneben. Rechtfertigung oder gar Reue? Fehlanzeige! Ich fand den Einstieg super gelungen und hatte direkt Lust weiterzulesen. Das Buch zeichnet sich sprachlich durch einen modernen Stil aus. Sehr kurze Sätze stehen sehr langen Aufzählungen gegenüber. Viele Gedankensprünge, inhaltlose Dialoge. Das Ganze liest sich nicht sonderlich flüssig, aber doch in schnellem Tempo. Die scheinbar ziellose Getriebenheit der Protagonistin wurde so unterstrichen und ich konnte sie gut nachfühlen. Leila zeigt sich labil, wütend, verbittert und teilweise bemitleidenswert - nervig. Der Autorin ist es auf großartige Weise gelungen dies auch immer wieder als explizite Beschreibung einfließen zu lassen. Eine Art fast tragischer Selbsterkenntnis, die dann doch anteilig Verständnis und Mitgefühl für Leila weckt. Das Leben, dass Leila führt ist, trotz beachtlicher Mengen an Alkohol, bemerkenswert ernüchternd. In der vermeintlich oberflächlichen Subkultur intellektueller Medienschaffender seinen Platz zu finden scheint für die Protagonistin ein harter Weg zu sein. Leila auf ihrer Suche nach diesem Platz und nach sich selbst zu begleiten war auf jeden Fall ein besonderes Leseerlebnis!

Nichts in den Pflanzen
Nichts in den Pflanzenvon Nora HaddadaEcco Verlag
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Bewertung:2

Ich lass mich ja sehr schnell von gut gestalteten Cover einfangen und dieses gefällt mir richtig gut. Dieser Kontrast von rosa Farbgebung zur 'Schnapsleiche' ist ziemlich cool. Aber so leid mir das tut, das Cover war tatsächlich mein einziges Highlight. Es geht um eine junge Drehbuchautorin mit Schreibblockade, Existenzängsten, einer niedrigen Hemmschwelle gegenüber körperlicher Gewalt und einem ausschweifenden Lebensstil. Vielleicht hab ich das Buch und die Story auch einfach nicht verstanden, aber ich fand die Protagonistin und das was Sie getan hat furchtbar und weiß eigentlich gar nicht wie ich das gelesene rezensieren soll. Sehr gespannt bin ich auf weitere Meinungen zu diesem Debütroman und ich hoffe jemand kann mir das mit den Fliegen erklären?! Vom Schreibstil macht es schon was her und ich denke manch anderen wird es gefallen. Mich hat es leider gar nicht abgeholt.

Nichts in den Pflanzen
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