Dort will Maia hin, die noch nie in ihrem Leben das Haus der Familie verlassen hat. Denn niemand ihrer Familie tut das. Jeder Tag läuft nach den immer gleichen Mustern ab, keine Abweichung, nur der nächtliche Sternenhimmel vor den Fenstern ändert sich.
Doch Maia spürt, dass die vorgegebene Familienhierarchie nicht unantastbar ist, dass es Geheimnisse gibt und das ein Hauch von einer möglichen Freiheit durch das Haus schwebt, wie ein ferner Luftzug. Und sie will in genau diese Freiheit.
Das Buch ist seltsam, genauso seltsam wie es nunmal ist, wenn 6 Menschen ein Haus ihr Leben lang nicht verlassen. Es lässt einen selbst daran denken, wie sich solch ein Leben wohl anfühlen würde, wenn man die Freiheit nicht kennt. Noch dazu dreht sich das ganze Leben der Familie um die Sterne, ihre Bedeutung, die Mythologie dahinter. Dieser Einblick, war genau wie der ins Haus, faszinierend. Und ich muss sagen, so seltsam wie es auch war, ich konnte es nicht mehr weglegen.
Man muss sich drauf einlassen und ich glaube auch einen kleinen Hang für Mythologie und Astronomie haben (die Wissenschaft, nicht das mit den Horoskopen!) und für richtig verrückte Geschichten. Hat man das, wird’s richtig gut!
Ein Leben mit den Sternen. Die Geschichte einer Familie (Großmutter, Mutter, Tante, Onkel, Cousine und die junge Protagonisten Maia), die völlig von der Außenwelt abgeschnitten in einem Haus leben und in einem festen und ritualisierten Gefüge funktionieren. Sektenähnlich!
Am Anfang hat mich diese Geschichte mitgenommen. Ich habe sogar die Sternenbilder im Internet recherchiert und die dazugehörigen Sagen geliebt. Die Enge in diesem Haus wurde zunehmend bedrückender, auch für mich als Leser. Leider war das Ende zu abrupt und unpassend. Es wirft zu viele Fragen auf, die nicht geklärt werden. Schade, denn der Schreibstil ist großartig.
WOW! Tatjana von der Beek hat sich mit ihrem Debüt "Die Welt vor den Fenstern" einen Platz in meine Highlight-Liste gesichert. Und das Dank ihrer ganz eigenen Sprache, die viel aussagt, ohne hunderte von Seiten füllen zu müssen. In dem Buch werden wir ein Teil von Maias (Gedanken-)Welt und somit wissen wir Leser alles nur dank ihr. Wir wissen, dass sie mit verschiedenen Familienmitgliedern in einem großen Haus, weit abgelegen in einem großen Wald, leben, das nie jemand verlässt oder verlassen darf. Die Familie folgt ihrer eigenen Logik, alle haben ihre eigenen Aufgaben und folgen einem strengen Regelwerk. Die Geschichten ihrer Vorfahren und die Astronomie sind ihnen heilig. Doch Maia hinterfragt irgendwann das Konstruktion, in dem sie leben. Diese Reise kommt, abgesehen von den teilweise sehr brutalen Strafen, langsam und leise daher, entwickelt aber ihre ganz eigene Sogwirkung. Man möchte wissen, wieso die Familie so lebt. Was ist passiert, dass die Welt draußen gemieden wird? Und wieso verhalten sich plötzlich die älteren Familienmitglieder noch merkwürdiger als sonst? Für mich hatte das Buch genau die richtige Länge. Nur für das Ende hätte ich mir etwas anderes gewünscht. Aber vielleicht benötigt die Geschichte um Maia genau dieses Ende, um die Leserschaft philosophierend zurückzulassen, damit sie, wie ich nun, das Werk empfehlen kann!
Ich bin ja niemand der Bücher wegen ihres Covers kauft, aber dieses Buch ist wirklich ein Schmuckstück. Ich bin total verliebt in die Aufmachung.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderschön. Leicht zu lesen und trotzdem schafft sie es mit Worten richtige Bilder zu zaubern.
Die Geschichte selbst hat mich von Anfang an sehr interessiert und ich mochte das beengende Setting. Leider hat mich trotz allem das Buch nicht richtig abgeholt. Ich musste mich immer wieder "zwingen" weiter zu lesen. Ich kann nicht einmal sagen an was genau es gelegen hat.
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Kurz wollte ich sogar abbrechen, aber ich wollte doch wissen, warum diese Familie ihr Haus nicht verlässt. Tja diese Info wird einem aber tatsächlich verwehrt. Was ich wirklich unglaublich schade gefunden habe, sonst hätte das Ende vielleicht noch alles rum reißen können.
Wie gefährlich ist es, wenn ein Narrativ zur Wahrheit erhoben wird? Mit dieser Frage beginnt der Klappentext & für mich war klar: Das will ich auf jeden Fall lesen!
Das Buch hat mich dank der Atmosphäre direkt in seinen Bann gezogen. Die immer wiederkehrenden täglichen Abläufe im Kontrast zu dem wachsenden Bewusstsein, dass etwas nicht stimmt, haben für mich das unbehagliche Gefühl des Settings noch intensiviert. So ist zwar die ganze Zeit klar, dass etwas passieren wird, bloß nicht was und auch nicht wann. Dafür habe ich beim Lesen fleißig Theorien gesammelt, was dort aus welchen Motiven geschieht oder noch geschehen könnte.
Die strikten Regeln innerhalb der Familie orientieren sich an der Astrologie – eine Verknüpfung, die ich in der Ausgestaltung sehr interessant fand. So tragen z. B. alle den Namen eines Sterns, der wiederum die Position innerhalb der Familie vorgibt. Außerdem werden jeden Tag Geschichten erzählt, die einen spannenden Einblick in das Wissen über die Welt sowie die Träume und Wünsche bieten. Zudem wird die Mythologie häufiger zu Rate gezogen.
Niemand kommt rein, niemand geht raus. Und doch füllen sich die Vorräte, wenn sie auf die entsprechenden Stellen am Boden gestellt werden, in unbeobachteten Momenten wieder auf. Während ich mir direkt Gedanken gemacht habe, wie das durch wen bewerkstelligt wird, ist in der Gemeinschaft klar: Das Haus versorgt uns mit allem, was wir benötigen. Und diese Antwort muss genügen.
Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen & die Atmosphäre war genau so, wie ich es erwartet hatte. Allerdings bleiben bis zum Ende einige (für mich) zentrale Fragen offen, was mich doch etwas enttäuscht hat. Ein Epilog hätte die Geschichte für mich einfach abgerundet.
"Wenn ich an das Haus denke, fällt mir zuerst die Stille ein."
Auch hier handelte es sich um einen Spontankauf.
Zunächst zum positiven.
Besonders gefiel mir die bedrückende fast klaustrophobische Atmosphäre, die die Autorin hier erschaff.
Das quasi sekten-artige Familiengefüge, dass wir durch die Augen der Protagonistin Maia erleben, in dem der Alltag durch minutiös festgelegte Abläufe und klar verteilte Aufgaben bestimmt ist.
Diese beiden Aspekte im Zusammenspiel erinnerten mich immer wieder an den Film "The Other Lamb", den ich vor ein paar Jahren gesehen habe.
Auch der Schreibstil las sich angenehm und so war ich recht schnell fertig mit der Lektüre.
Doch Atmosphäre und Schreibstil sind natürlich nicht alles.
Der Spannungsaufbau, sowie der Verlauf der Handlung ließen mich am Ende dann doch etwas ernüchtert zurück.
Hier fehlte mir leider das "Gewisse Etwas", (ja ich weiß, sehr vielsagend aber besser kann ich es nicht beschreiben 😅). Vermutlich habe ich einfach etwas zu viel erwartet.
Also für mich unterm Strich etwas enttäuschend. Aber sicherlich kein schlechtes Buch.
Ein Haus mit Wänden, die Maia nicht überwinden kann. Es bleibt ihr nur der Blick aus den Fenstern, die nicht geöffnet werden dürfen. Dort sieht sie Wald und den Himmel, der für die Familie eine alles überspannende Bedeutung hat. Doch Maia ist klug, sie schaut hinter die Fassade, sie ist aufmerksam und sie hat Fragen, so viele Fragen…
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Was für ein Buch! Was für eine Stimmung! Was für eine Anziehungskraft! Was für eine Magie! Tatjana von der Beek nimmt mich mit in eine faszinierende Geschichte und ich hätte mir gewünscht, sie würde niemals enden.
Maias Welt ist vertraut und fremd zugleich. Denn obwohl sie zusammen mit ihrer Familie in einem scheinbar „normalen“ Haus lebt, halte ich während des Lesens immer wieder fassungslos inne. In diesem Haus geschehen seltsame Dinge, die keinesfalls übernatürlich sind, sondern ganz und gar menschengemacht. Und trotzdem so anders als alles, was ich mir bisher vorstellen konnte.
Mit ihrem fesselnden und bildhaften Schreibstil erzählt die Autorin Maias Geschichte und entwickelt damit einen Sog, aus dem ich mich nicht befreien kann. Ich tauche tief ein in das Haus, das so faszinierend und schockierend zugleich ist. Ich schleiche mich zusammen mit Maia nachts aus ihrem Zimmer und wir huschen barfuß über die knarrenden Holzplanken, um den Geheimnissen hinter den Wänden auf den Grund zu gehen.
Dieser Roman war für mich so intensiv, dass es das eigentliche Lesen überstieg. Es ist, als hätte ich selbst in diesem Haus gelebt. Wie die Autorin das geschafft hat, ist mir ein Rätsel. Doch mit diesem unvergesslichen Buch werde ich immer eines meiner aufregendsten Leseerlebnisse verbinden.
Große Leseempfehlung! Glaube mir, du musst die mutige, intelligente und beeindruckende Maia kennenlernen, um das Haus aus ihren Augen zu sehen. Ich habe ein neues Lieblingsbuch und möchte bitte eine Fortsetzung lesen, liebe Tatjana von der Beek und lieber @eccoverlag ! 🫠
Über das Buch streiten sich scheinbar die Geister! Ich mag es sehr. Es hält irgendwie die ganze Zeit die Spannung aufrecht. Man weiß, irgendwas spezielles wird passieren und das will man heraus finden.
Viele finden es an gewissen Stellen doppelt gemoppelt oder Eintönig. Aber das soll ja den Alltag widerspiegeln den Maia hat.
Ich finde es grandios sich überhaupt in die Situation so einzufinden zu lassen.
Man hat durchweg im Buch ein bedrohliche unbehagliches Gefühl. Das sehr stark Sektenähnliche Leben fande ich fastzenierend.
Ja, am Ende hat man viele offene Fragen. Aber ich finde es nicht schlimm. Es geht einen wie Maia selbst. Sie ist jung und versteht noch nicht alles. Und ich mag solche Art Bücher.
Kann man lesen, muss man aber nicht. Vorweg: Ich fand die Idee der Geschichte und den Schreibstil toll. Aber es hat sich einfach alles wiederholt, dadurch dann irgendwann nur noch gezogen und das Ende fand ich etwas unbefriedigend (das habe ich bei solchen Enden aber immer). Wäre der Mittelteil etwas kürzer und das Finale ausführlicher gewesen, hätte ich es besser gefunden.
Maia wächst zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter, Tante und Obkel, sowie ihrer Cousine, in einem Haus mitten im Wald auf. Das Zusammenleben folgt ganz eigenen Gesetzen: Jeder hat zugeteilte Aufgaben, die Mahlzeiten werden einem Ritual gleichend gemeinsam eingenommen und niemand verlässt je das Haus. Den Kindern wird erzählt, dass Draußen große Gefahren lauern und es den sicheren Tod bedeutet, wenn sie einen Fuß vor das Haus setzen. Die Lebensmittel und alle anderen benötigten Dinge erscheinen wie durch Magie.
Maia beginnt eines Tages die Strukturen und Geschichten immer mehr zu hinterfragen und als eines Tages etwas Schreckliches passiert, sucht sie einen Ausgang.
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Maia‘s Geschichte wird in der Rückblende von ihr selbst erzählt. Wir begleiten sie in ihrem, anfangs sehr normal anmutenden, Alltag. Die Familie macht einen netten Einfruck, lediglich die kalte und distanzierte Art der Mutter birgt Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.
Im Verlauf kommen immer mehr Dinge ans Licht und es wird schnell klar: normal ist hier nichts. Die Familie scheint schon seit ein paar Generationen so zu leben, immer zu sechst… was schnell die Frage aufwirft, was mit den anderen passiert. Sie sind alle sehr der Astronomie verbunden, heißen wie Sterne und im Nachgang kann dies schon als Metapher für Vergänglichkeit betrachtet werden. Durch die Isolation entwickeln sich so manche Eigenarten, vor allem an den Kindern sieht man sehr gut, dass ein abgeschottetes Aufwachsen zwangsweise Defizite mit sich bringt.
Warum die Familie das Haus nie verlässt, bleibt auch nach dem Beenden schleierhaft, klar ist aber, dass hier viel mit Angst und Kontrolle gespielt wird. Das Haus fungiert als sicherer Hafen, als Safe Space, als Insel in einer kranken und gefährlichen Welt und ein Ausbrechen bedeutet den Untergang.
Tatjana von der Beek erschafft hier eine großartige Geschichte, bei der man sich nicht nur einmal fragt, was jetzt Realität und was Einbildung ist. Gibt es das Haus wirklich? Oder hat Maia es in ihrem Koof erschaffen, um sich vor einem traumatischen Erlebnis zu schützen? Wie auch immer man es interpretieren mag (und dafür gibt es viel Stoff), es ist eine super Erzählung, gespickt mit viel Wissen Ober die Sterne und Mythologie.
Von mir gibts eine klare Empfehlung.
Ruhiger Coming-of-age-Roman mit einer starken Suspense und einer intensiven Beobachtung des Beziehungsgeflechtes. Leider war das Ende ein bisschen schnell. Ich hätte mir noch sehr einen Blick in die Zukunft gewünscht.
In einem Haus, in einem Wald, umgeben von Bäumen, davor eine Wiese, nur die Familie, kein Weg nach draußen. Dieses Leben lebt Maja, doch nicht auf böse Weise, sondern eingebettet in Strukturen innerhalb der Gemeinschaft, der Familie, in der sie lebt. Niemand darf das Haus jemals verlassen, denn das würde böse enden. Jede Person im Haus hat bestimmte Aufgaben, es gibt strenge Regeln. Es wird immer gemeinsam gegessen, was zuvor immer mit einer Geschichte beginnt. Eine immens wichtige Rolle spielt die Lehre der Sterne, die Astronomie, nach denen sich die Welt dort dreht; auch sind alle Personen nach Sternen benannt. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass Maja anders tickt, sich nicht mehr nur den Regeln unterwerfen will. Sie möchte hinaus, die Welt kennenlernen. Doch allein die Frage danach, wird bestraft. Bei einem Verstoß muss das Familienmitglied während des Essens mit einem Kohlestück im Mund sitzen und erhält kein Mahl. Es führt kein Weg hinaus und auch keiner hinein.
Erst dachte ich „In Herrgottsnamen, wo bin ich denn da gelandet? In einer mikroskopischen Version einer durchgeknallten Familie?“ … Doch diese Geschichte ist so anders … so gaaaaaanz anders, so unheimlich, und gefühlt doch irgendwie normal, so schaurig und doch so klar …ich kann es nicht so richtig in Worte packen, aber ich versuch‘s. Eine richtige Beziehung konnte ich zu keiner der Personen aufbauen, auch nicht zu Maja – auch hier kann ich nicht sagen: wäre das erforderlich, um in die Geschichte zu tauchen und sie zu verstehen? Dennoch, dieses Buch hat was, so eine derartige Sogwirkung, die mich vollkommen in den Bann zog.
Maja ist sehr wissbegierig und klug, scheut sich auch nicht davor, eins auf die Nase zu bekommen (im übertragenen Sinn), und sie denkt. Denkt, dass man ihr hier eine Pinocchio-Geschichte aufgetischt hat und betreibt innerhalb des Hauses Recherche. Doch das ist auch die Crux. Fehler dürfen nicht geschehen. Dinge dürfen nicht NICHT geglaubt werden. Und gedacht werden darf auch nicht. Die Einhaltung von Regeln gilt unter allen Umständen.
Eine unerklärbare Tradition bahnt sich über Generationen ihren Weg, mit sonderbaren Geschehnissen. Macht wird ausgeübt, getarnte Lügen weitergereicht. Gefühlt geschieht nicht viel, aber in diesem Haus, diesem Mikrokosmos, geschieht eigentlich sehr viel.
Aus der Ich-Perspektive von Maja kommt die Geschichte sehr atmosphärisch daher und zaubert diesen Hauch von Gänsehaut beim Lesen. Und zum Ende zaubert sie noch einen WTF-Moment … lasst Euch drauf ein – ihr werdet es nicht bereuen!
Von meiner Seite eine Leseempfehlung für dieses schöne Debüt
Maia lebt mit ihrer Familie völlig abgeschieden in einem Haus im Wald. Niemand von ihnen betritt jemals die Außenwelt, denn sie alle wissen, dass dort zahllose Gefahren lauern.
Ist einmal ein Lebensmittel aufgebraucht, stellt man es an einen bestimmten Ort und es füllt sich wie von selbst auf; benimmt man sich nicht wie erwartet und erwünscht, findet man statt Essen ein Stück Kohle auf dem eigenen Teller vor und die Aufgabenverteilung sowie die Arbeitsabläufe im Haus folgen einem strengen Muster.
So folgt das Leben der Familie völlig eigenen Regeln, die auf keinen Fall hinterfragt werden dürfen.
Das Wissen der Vorfahren und die Astronomie liefern die einzigen Regelwerke, die die Hausbewohner*innen brauchen. Ihre Namen erhalten sie jeweils von Sternen, deren Konstellation jeweils auch die Charaktereigenschaften der Figuren und die Verhältnisse bestimmen, in denen die Familienmitglieder zueinander stehen
Als Maia im Erwachsenenbereich des Hauses einige Entdeckungen macht, beginnt sie die Geschichten, die ihr von Geburt an erzählt werden - zum Leidwesen der anderen Familienmitglieder - zu hinterfragen. Dann wird ihre Tante Wega schwanger und Maia wird Zeugin eines traumatischen Ereignisses...
Es war ursprünglich das wunderschöne Cover, dass mich vom ersten Augenblick an so sehr angesprochen hat, dass ich mir sofort sicher war, "Die Welt vor den Fenstern" lesen zu wollen und auch der Klappentext machte mich neugierig - ich wurde nicht enttäuscht. Der Alltag dieser Familie, ihre Sitten und Gebräuche, die genau koordinierten Routinen, nach denen sie funktioniert, haben mich vom ersten Moment in ihren Bann gezogen. Ich habe so sehr mit Maia mitgefiebert, kein Wunder, bietet sie doch hervorragendes Identifikationspotenzial. Auch sprachlich konnte der Text auf ganzer Linie überzeugen, sodass ich ihn wirklich gern empfehlen möchte.
Ich denke, ich nehme nicht zu viel vorweg, wenn ich sage, dass am Ende bei weitem nicht alle Fragen geklärt werden und die Autorin nicht alle Hintergründe auflöst. Wer eine abgeschlossene und plotbasierte Geschichte sucht, den/die mag Tatjana von der Beeks Debüt unbefriedigt zurücklassen. Wer aber offen ist, für literarische Gedankenexperimente und eine Menge Interpretationsspielraum, ist hier genau richtig!
Mir hat es unheimlich gut gefallen. Geschichte und Setting haben mich gänzlich eingesogen und danach mit diesem irgendwie schaurig schön beklemmenden Gefühl zurück gelassen, das man nach einer richtig guten düsteren Lektüre im Bauch hat. Wisst ihr, welches ich meine?
Erschienen im @Eccoverlag .
"Die Welt vor den Fenstern" von Tatjana von der Beek hat mich beeindruckt.
Bereits auf den ersten Seiten war ich an die Geschichte gefesselt, hatte direkt das Gefühl Teil der Familie in ihrem Haus zu sein. Man erlebt direkt aus der Perspektive der Protagonistin Maia ihre Geschichte. Als Leser:in weiß man tatsächlich nur das, was auch Maia weiß und das fand ich erstaunlich gut geschrieben. Die Stimmung im Buch ist bedrückend und mystisch zugleich und wird durch einen fabelhaften Schreibstil abgerundet.
Für mich war "die Welt vor den Fenster" definitiv ein Highlight und ich freue mich darauf, mehr von Tatjana von der Beek zu lesen.
Maia wohnt mit ihrer Familie in einem Haus im Wald und hat dieses noch nie verlassen. Ihre Familie, das ist ihre Mutter, Großmutter, Cousine, Tante und ihr Onkel.
Das Leben der sechs Personen richtet sich nach den Sternen, jede Person hat einen speziellen Stern, nach dem sie benannt ist, der maßgeblich den Charakter und die Launen der Personen bestimmt und beeinflusst. Die Lebensmittel, die benötigt werden, erscheinen auf wundersame Weise in Gläsern, die auf einem speziellen Platz auf dem Boden stehen. Jede*r hat einen eigenen Gegenstand - möchte man einen anderen, muss der erste zurückgegeben werden.
Doch Maia kommt ihr Leben zunehmend merkwürdig vor. Was ist dort draußen vor den Fenstern? Gibt es dort mehr? Was hat es mit den ganzen anderen Familienmitgliedern auf sich, die sie nur aus Geschichten und von Fotos kennt?
Sie versucht, sich diese Fragen nach und nach zu beantworten und wirft damit nur neue Fragen auf.
Und so begeben wir uns mit Maia auf die Suche nach der "Welt vor den Fenstern".
Sprachlich und leider auch inhaltlich hat mich das Buch nun nicht sehr mitgerissen und abgeholt. Die Idee, die die Autorin hier verfolgt hat, war eigentlich eine ziemlich coole. Die vielen Abschweifungen über die Familie und die Sterne mögen gut recherchiert worden sein, für mich aber eher langatmig und nicht sonderlich interessant. Es passiert im Buch nicht besonders viel, zwischenzeitlich nimmt es mal ziemlich an Fahrt auf, flacht dann aber leider vorhersehbar ab.
Alles in allem bin ich etwas enttäuscht von dem Buch, hatte aber dank des Buddyreads mit @risse.in.der.realitaet im Rahmen von @maedelsdielesen wenigstens etwas Spaß durch den regen Austausch.
Wer eine Affinität für Astrologie und Astronomie hat, ist mit diesem Buch bestimmt gut unterhalten, für mich war es ganz nett zum nebenbei lesen. Daher von mir nur 3 von 5