Augsburg Anfang 16. Jahrhundert -Die junge Diebin Afra gerät eher zufällig in ein riesiges Abenteuer. Sie soll in Begleitung eines Boten den Burgunderschatz im Auftrag Jakob Fuggers in Basel ankaufen.
Ein sehr spannender und schlüssig geschriebener Roman.
Das Cover mit dem Blau finde ich wirklich sehr schön gestaltet, ansonsten recht typisch und auch passend für einen historischen Roman.
Die Hauptfiguren, Afra, Herwart und Zeno fand ich sehr spannend und zumindest die ersten beiden auch sehr sympathisch. Zeno als Antagonist war sehr spannend und glaubwürdig.
Weniger spannend fand ich allerdings dieses ständige Katz-und-Maus-Spiel das ganze Buch hindurch. Es ging eigentlich nur darum, sich vor Zeno und seinen Schergen zu verstecken. Mal erfolgreich, mal weniger. Es gab zwar ein paar spannende Szenen und Wendungen, aber im Großen und Ganzen blieb es dabei und da war für mich irgendwann die Luft raus.
Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch womöglich sogar abgebrochen, was ich wirklich sehr schade fand, da es am Anfang wirklich spannend los ging und der Prolog auch super war.
Schön, was auch die Wertung ein wenig rettet, war der Schreibstil, der hat mir wirklich sehr gut gefallen, ich werde anderen Werken des Autors auf jeden Fall nochmal eine Chance geben.
Fazit: Leider für mich eher langweilig und ich werde es nicht noch einmal lesen.
Ein Auftrag und seine Listen
Augsburg 1502 - Die Vollwaise Afra muss sich allein durchs Leben schlagen, was ihr nicht immer auf legale Weise gelingt. So versucht sie es mit Diebstahl oder auch Erpressung. Eines Tages gerät sie dabei an äußerst interessante Unterlagen, von denen sie sich eine Menge erhofft.
Mehr oder minder wird Afra zur Botin der Familie Fugger und dabei deren verlässlichstem Boten Herwart zur Seite gestellt. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
Mit „Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz“ hat Peter Dempf einen neuen historischen Augsburg-Roman geschaffen.
Für mich war es der dritte Roman des Schriftstellers, der mir bisher am besten gefallen hat.
Die Aufmachung hat für mich einen Wiedererkennungswert und passt perfekt zum historischen Augsburg.
Das Buch beginnt mit einem mitreißenden spektakulären Einstieg, dessen Szenen sich durch das ganze Buch ziehen und auch erst am Ende aufgelöst werden, sodass ein roter Faden vorhanden ist.
Die Charaktere Afra und Herwart sind klug und listig, leicht unnahbar. Zusammen harmonieren sie wunderbar, was aber einem ständigen Auf und Ab unterzogen wird.
Der Verlauf der Geschichte ähnelt einem Krimi oder Thriller und nimmt zum Teil spektakuläre Ausmaße an, sodass man immer weiter lesen möchte. Dennoch finde ich, dass weniger manchmal mehr ist und so manches Abenteuer vielleicht doch eine Nuance zu viel war.
Interessant finde ich die historischen Fakten, die Peter Dempf außerdem vermittelt. So lernt man hier wieder die Verflechtungen der reichen Augsburger kennen, aber auch sog. Judenwege etc. Auch die baulichen Stätten und die Abläufe in der damaligen Zeit sind interessant und nachvollziehbar beschrieben.
In Bezug auf die Augsburger Familien fand ich die Beschreibung der Bedeutung der Frauen der Familie sehr interessant. Hier gab es ja doch sehr unterschiedliche Beschreibungen. Das betrifft ebenso die Beziehungen zwischen den Eheleuten.
Das Ende empfand ich als sehr offen. Es lässt viel Potential auf eventuelle zukünftige Romane zu.
Alles in allem ist Peter Dempf mit diesem Roman wieder ein sehr interessantes Buch gelungen, das mit seinen spannenden Elementen zu mitreißenden Lesestunden einlädt.
Wer mittelalterliche Romane liebt, ist mit diesem daher gut bedient.
„Im Auftrag der Fugger – Der Burgunderschatz“ von Peter Dempf wird in der Beschreibung als abenteuerlicher Roman aus dem späten Mittelalter beschrieben. Und das trifft es genau!
Die junge Afra, eine Bettlerin, „besorgt“ sich von drei Männern aus der Schweiz einen Beutel in der Erwartung, darin Geldmünzen zu finden. Aber im Beutel befinden sich Zeichnungen von Schmuckstücken. Afra erfährt von der Bedeutung der Zeichnungen und versucht die Zeichnungen zu verkaufen. Jakob Fugger will den auf den Zeichnungen beschriebenen Burgunderschatz unbedingt haben, er beauftragt seinen Boten Herwarth und Afra, den Schatz in Basel abzuholen und nach Augsburg zu bringen. Das Abenteuer beginnt...
Der historische Teil des Romans ist im Nachwort erklärt, allerdings ist der Roman überwiegend Fiktion. Ich habe ihn trotz einer etwas anderen Erwartungshaltung gern gelesen. Afra und Herwarth werden vom Bösewicht Zeno verfolgt, dessen Motivation bis fast zum Ende des Romans unklar bleibt. Sie geraten von einem Hinterhalt in den nächsten, ein Abenteuer jagt das nächste. Es bleibt spannend bis zum Ende!
Afra war mir sehr sympathisch, sie ist eine starke Frau. Interessanterweise werden alle im Roman vorkommenden Frauen als sehr stark und gewitzt dargestellt. Ob diese Stärke damals im Mittelalter wirklich so war? Schwer zu glauben…
*Rezensionsexemplar *Die Sprache und der Schreibstil von Peter Dempf haben mir gut gefallen, die Handlung hat mich gefesselt und ich habe mir gerne wieder mal die eine oder andere Nacht um die Ohren geschlagen. Abenteuer im Mittelalter war zwar nicht ganz das, was ich erwartet habe, trotzdem empfehle ich den Roman gerne weiter. Dempf erläutert sehr viel im Nachwort, Recherchen im Internet führen auch weiter. Leider spielen die Fuggers im Roman eine für meine Begriffe etwas untergeordnete Rolle.
Für Leser:innen, die eine historisch in allen Bereichen korrekte Story erwarten, ist der Roman eher nicht geeignet. Wer gerne Geschichte als Nebenhandlung in einem Abenteuerroman bekommen möchte, ist mit diesem Roman auf jeden Fall gut bedient.
Da ich trotz allem gut unterhalten wurde, gibt es von mir gute 4 Sterne!
Danke an #Lesejury und #bastei für die Teilnahme an der Leserunde 😊
Spannender und gut recherchierter historischer Roman
Wir befinden uns in Augsburg im Jahre 1502. Afra, eine junge Diebin wittert gute Beute als sie einen Schweizer um seinen Beutel erleichtert. Doch zu ihrer großen Enttäuschung befinden sich darin nicht die erhofften Münzen sondern lediglich Zeichnungen von Schmuckstücken. Als sie jedoch eine Unterhaltung belauscht wird ihr klar das ebendiese Zeichnungen den drei wichtigsten Kaufmannsfamilien Augsburgs – den Welsern, den Höchstettern und den Fuggern – vorgelegt werden sollen. Als sie beschließt selbst an diese Familien heranzutreten um doch noch etwas Geld mit ihrer Beute zu verdienen gerät sie in höchste Gefahr und wird in die undurchschaubaren Pläne Jakob Fuggers verwickelt. Zusammen mit Herwart, einem Boten der Fugger, muss sie eine abenteuerliche Reise bis nach Basel antreten, immer verfolgt von den Schergen der Gegenspieler Fuggers … Neugierig geworden ? Dann solltet ihr auf jeden Fall diesen spannenden und gut recherchierten Roman selbst lesen.
Peter Dempf erweckt durch seine bildhafte und anschauliche Sprache das Mittelalter zum Leben. Ich hatte mir noch nie viele Gedanken gemacht wie denn eigentlich Gold und Wertgegenstände damals transportiert wurden ohne das man überfallen wird und welchen Gefahren man auf Reisen ausgesetzt ist. Viele kleine Details die beschrieben werden setzen sich zu einem großen Ganzen zusammen und lassen die damalige Zeit vor den Augen des Lesers entstehen. Das fand ich ganz großartig.
Auch die detaillierte und lebendige Figurenbeschreibung trägt zum Lesevergnügen bei. Bis hin zu den Nebenfiguren sind alle wunderbar und charaktervoll beschrieben. Keiner wirkt hier wie ein Abziehbild, jeder hat seine Ecken und Kanten, seine Stärken und Schwächen. Allen voran natürlich die Hauptpersonen Afra und Herwart. Mit diesen habe ich mitgefiebert und oft gedacht: Wie kommen sie aus dieser Situation bloß wieder heraus... Die im Buch enthaltene Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und der Autor gibt seien Protagonisten Zeit zum kennen- und mögen lernen. Sehr gut beschrieben ist auch der Drahtzieher im Hintergrund, Jakob Fugger, ist ein listenreicher Mann voller undurchschaubarer Pläne der immer noch ein weiteres Ass im Ärmel hat. Er ist es der die Diebin und den Boten zusammen auf die Reise schickt und selbst in Augsburg die Fäden zieht...
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, ich habe mich gerne zusammen mit den Hauptpersonen im Mittelalter aufgehalten und könnte mir gut vorstellen das Peter Dempf die Beiden vielleicht nochmals auf abenteuerliche Reisen schickt.
Afra entkommt in Augsburg knapp einem Anschlag, bei dem ihre Mutter stirbt. Dadurch ist sie gezwungen auf der Straße als Bettlerin zu leben. Durch Zufall bekommt sie Zeichnungen wertvoller Schmuckstücke, dem Burgunderschatz, in die Hände. Weil sie glaubt, dass zu Geld machen zu können, gerät sie in einen Mahlstrom aus Intrigen und Verschwörungen.
Zusammen mit dem Fuggerboten Herwart soll sie im Auftrag Jakob Fuggers die Preziosen in Basel holen. Doch auch die Höchstetters und noch eine geheimnisvolle 3. Partei wollen den Schatz für sich beanspruchen und Schrecken auch vor Mord nicht zurück. Ausserdem ist einer ihrer Verfolger der Mann, der bereits Afras Mutter auf dem Gewissen hat und sich nun auch an ihr rächen will. Eine gefährliche Jagd beginnt, mit ungewissem Ausgang für die Beiden.
Peter Dempf schreibt flüssig und unglaublich spannend. Durch seine guten Beschreibungen der Personenen und des Umfelds wird man in einem regelrechten Sog in die Geschichte gesaugt. Lediglich ein Vorkommnis hat mich etwas verwirrt, was aber der Spannung nicht abträglich war, dafür habe ich einen halben Stern abgezogen.
Auch die Anmerkungen am Ende über den Wahrheitsgehalt der Geschichte fand ich sehr interessant.
Ich kann das Buch absolut empfehlen, es hat mir spannende Lesestunden bereitet