Nicht verständlich ohne Teil 1, aber leider bei Weitem schlechter
Ein kurzer Rückgriff (ohne Spoiler): Der erste Teil („Tage des Zorns“) konnte mich erst ab der Hälfte fesseln. Dann war ich aber in die verworrene und vielschichtige Handlung eingewoben. Es war irgendwie klar, dass der Cliffhanger aufgelöst werden sollte - aber nicht so. Die Grundproblematiken - Links- und vor allem Rechtsextremismus - sind wichtige Themen und unbedingt mit der heutigen Sicht zu betrachten. Die Entwicklungen sind erschreckend - besonders wenn man sich mit der europäischen Geschichte ab 1870/71 etwas näher beschäftigt hat. Genau darum geht es in diesem Buch, das mit vielen Ebenen spielen will, dann aber sehr linear dem Grundproblem folgt. Es regt hoffentlich Menschen, welche die Gefahren von Rechts sowie von Links noch nicht so in den Fokus gerückt haben, zum Denken und richtigen Handeln an, aber an seinen Vorgänger mit seinen facettenreichen, tiefgründigen und raffiniert gesponnenen Gefahren für unsere demokratischen Werte kommt dieses Werk nicht ran. Das Ende kommt zu schnell und simpel - und damit meine ich nicht nur die letzten zehn Seiten. Da hätte der Autor sein Können, bewiesen im ersten Buch, zum Tragen bringen sollen. Schade. Dennoch ein recht gutes Buch, angenehmer Schreibstil und vor allem eine wichtige Thematik behandelnd.