»Wir können doch nicht weiter darauf warten und hoffen, dass die Männer freiwillig etwas von ihrer Macht abgeben. Denn das wird niemals geschehen«
Also ich fand das Buch von vorne bis hinten großartig. Ich komme aus der Frankfurter Umgebung, bin selbst oft im Senckenberg Museum weil mich Dinosaurier seit ich ein kleines Mädchen war faszinieren und kenne natürlich alle beschrieben Orte sehr gut - nur eben in ihrem modernen Zustand. An der Stelle muss ich sagen, dass ich nur zu gerne wüsste wie Frankfurt wohl damals war, denn heute gehe ich nur noch mit ungutem Gefühl in diese Stadt. Davon mal abgesehen fand ich das Buch sehr gut recherchiert, extrem interessant für mich als Hessin, gut und flüssig lesbar und die kleine Liebesgeschichte neben all den feministischen Aspekten war einfach nur süß. Charlotte war tatsächlich mein Highlight an diesem Buch, sie spricht mir verdammt oft aus der Seele. Irgendwie traurig, dass wir zwar mehr Rechte haben als damals aber nach wie vor nicht vollkommen gleichberechtigt sind. Im Gegenteil entwickelt sich vieles wieder zurück… aber ich möchte jetzt nicht politisch werden 😅 Das einzige, was ich an dem Buch bemängeln möchte wäre folgendes: (SPOILERWARNUNG) Sophie wird beinahe bei ihrer Exkursion im Taunus vergewaltigt und es wird einfach zur Seite gewischt und nie wieder erwähnt. Klar, damals gab es nicht viele Möglichkeiten für eine Frau (Na ja. Heute auch nicht was dieses Thema angeht..), aber zumindest den Eltern hätte sie da doch was sagen können oder ein Gespräch mit ihrer Schwester… irgendwas! Aber so? Einmal geweint und dann ist alles wieder gut? Das bezweifle ich. Das fand ich schade und ist mir sauer aufgestoßen, ich möchte aber trotzdem meiner Bewertung hier nichts abziehen. SPOILER ENDE Alles in allem ein großartiges Buch und ich könnte mir vorstellen das man es noch mehr liebt wenn man die Umgebung hier kennt und sich alles perfekt bildlicht vorstellen kann :)