Es zieht sich, vor allem am Ende lässt es ziemlich nach. Die Idee des Buches ist top, nur die Umsetzung ist nicht so wirklich gelungen. Ich musste mich an manchen Stellen wirklich zwingen weiter zu lesen, weil es einfach so träge war -vom Schreibstil her. Aber was ich sagen muss, man findet sich schnell in der Welt wieder, versteht die Hintergründe und die Regeln dort (zumindestens war es bei mir so)
"Unten" war letztes Jahr mein absolutes Highlight. Ja, ein Kinderbuch. Es wird als solches eingestuft, aber liest sich für Erwachsene mindestens genauso gut. Ich würde auch sagen, es liest sich anders. Beim Lesen habe ich mir oft vorgestellt, wie ich das als 12-Jährige verstanden hätte. Die Atmosphäre und das ganze Worldbuilding ist ja so komplett düster. Auch die teils naiven Aussagen und Gedanken über das Leben in dem Haus - das einzige, das Nevo ja kennt - haben so einen bittersüßen Geschmack. Aber ehrlich, das wäre mir als Kind wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Ich hätte das alles, was im Hintergrund passiert und was es für eine Bedeutung hat, gar nicht fassen können. Genau wie Nevo eben selbst. Und das ist vermutlich auch gut so, sonst hätte es mich wahrscheinlich verstört. Heute fasziniert mich genau diesen Umstand - das die Autorin so krasse Emotionen wecken kann - die man kaum greifen kann und die doch nachhallen. Ich denke heute noch viel über das Buch nach.
Der Plot und die Charaktere sind spannend, typisch Kinderbuch ein wenig überzeichnet, aber in meinen Augen nicht unauthentisch in dieser Dystopie, in der sie leben.
Der Twist ist unvorhergesehen, was nicht einmal viele Thriller bei mir schaffen. Das Ende ist nicht komplett happy. Wäre auch schwer in dieser Welt. Aber es macht Hoffnung. Auf "Draußen".
Ein Abenteuer, das die Welt (oder zumindest das Haus) verändert
Nevo und Juma sind beste Freundinnen. Schon immer. Sie wohnen beide auf Zinnober 4, gehen zusammen zur Schule, spielen Fangen und manchmal brechen sie auch die Regeln des Hauses. Auch wenn es von der Hausverwaltung manchmal Ärger gibt, hält es die beiden nicht davon ab, Unsinn zu treiben. Als die Hausverwaltung die beiden wieder einmal suchen, um ihnen einen Tadel zu geben, versteckt sich Juma blitzschnell im Wäscheschacht. Und nur Nevo bekommt eine Verwarnung. Doch als sie ihre Freundin sagen will, dass die Luft rein ist, sieht sie nur einen leeren Wäscheschacht. Als sie ihrer Mutter Bescheid sagen will, scheint ihre Mutter Juma gar nicht zu kennen. Selbst Jumas Mama scheint nicht mehr zu wissen, wer Juma ist.
Und ab dem Moment war ich gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht mit Nevos Suche nach ihrer besten Freundin. Das Kinderbuch ist eine tolle, einfache Fantasy Geschichte über ein Haus mit gefühlt unendlichen Stockwerken und einer geheimnisvollen Hausverwaltung. Definitiv ein Buch, dass ich noch mal lesen würde.
Ein spannendes Kinderbuch mit einem interessanten Setting, ein bisschen dystopisch-gruselig, aber nicht zu sehr - für die Altersgruppe und mich gerade richtig. Mir hat gefallen, dass nicht alles auserzählt und nicht alle Fragen geklärt wurden, dass die Autorin ihrem Setting und der Geschichte vertraut und auch den kleinen und großen Leser:innen. Ich habs gerne gelesen!
Die Idee=Top!
Die Umsetzung=Na ja...
Die Charaktere waren lebendig und gut gemacht.Die Geschichte war auch ganz interessant.
Aber ich fand das Buch nicht so spannend,wie es hätte sein können.Es war irgendwie ein bisschen langweilig...
Das Ende war ganz gut.Die Lösung auch.Aber ich hätte gedacht,dass es unten noch viel krasser ist.Ich hätte auch gerne mehr über oben erfahren.
Alles in Allem ein okayes Buch.
so ein spannendes Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen
Zitate:
"Die Dinge sind, wie sie sind. Du musst lernen, das Gute zu sehen. Und morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus. " Nevo's Mutter, S. 31
"Willst du Antworten oder willst du Fragen? Wenn du mit Fragen zufrieden bist, dann bleib, wo du bist, stell dir vor, was alles aus Juma geworden sein kann. Vielleicht hat sie viele neue Freunde gefunden da unten? Wenn du hierbleibst, dann zieh zu, dass du Miu die beste Freundin bist, die du sein kannst. Aber wenn du mit Fragen nicht mehr zufrieden bist, wenn du Antworten willst, dann gibt es nur eine Person, die sie dir geben kann. Du selbst." S. 52
"Wenn du frei sein willst, musst du die Regeln brechen. Wenn alle frei sein sollen, musst du die Regeln ändern. " S. 280
Schreibstil:
Der Roman ist lustig und verständlich geschrieben. Begeistert war ich von den Dialoge.
eigene Meinung:
Ich habe bis jetzt noch nicht so viele Bücher gelesen, denen es mit der aufbauenden Spannung gelingt, mich zu fesseln. Dieses Buch hat es aber geschafft und ich wollte vor dem Auslesen das Buch nicht mehr aus den Händen nehmen.
Auch wenn es ein Jugendbuch ist, kann ich es jedem Erwachsenen empfehlen, die ein gutes, spannendes Buch lesen möchten.
Mir gefällt die Thematik, dass Nevo aus ihrem gewöhnlichen Lebensstil und dem System (dem sie ausgeliefert ist) ausbrechen und auch für die nachfolgenden Generationen die Regeln verändern möchte.
Von mir eine klare Leseempfehlung für Kinder ab 10 Jahren und auch für Erwachsene.
Story:
Nevos Leben spielt sich auf den wenigen Etagen des Blockes Zinnober Rot eines riesigen Hochhauses ab, kontrolliert und überwacht von der Hausverwaltung, die jeden Schritt der Bewohner überwacht. Nach unten will niemand ziehen, denn je weiter unten man lebt, desto schlechter ergeht es einem. Als Nevos beste Freundin Juma eines Tages in den Wäscheschacht fällt und verschwindet, scheint sich niemand mehr an sie zu erinnern. Nevo beschließt sich auf die Suche nach ihrer Freundin zu machen und beginnt ihre Reise nach unten, ohne zu ahnen, dass sie dort nicht nur Juma findet, sondern auch die Geheimnisse des Hochhauses lüften wird …
Eigene Meinung:
Mit dem Roman „Unten“ erschien das erste Kinderbuch der Fantasyautorin Maja Ilisch, die bisher vorwiegend Bücher für ältere Jugendliche und Erwachsene geschrieben hat. Das surreale Kammerspiel um Nevo und ihre Freunde erschien im Januar 2023 im Dressler Verlag, umfasst knapp 300 Seiten und wird Kindern ab 10 Jahren empfohlen.
Die Geschichte spielt sich komplett in einem Hochhaus ab, in dem die Bewohner in verschiedenen, nach Farben benannten Blöcken leben, die wiederrum 7-8 Etagen umfassen. Daher erscheint das Hochhaus kein Anfang und kein Ende zu haben, denn niemand weiß, wie hoch es ist, zudem hat noch niemand den Boden gefunden. Die meisten großen Fragen rund um das Setting werden auch nicht beantwortet, da sich die Autorin eher Nevos „kleinen“ Fragen widmet, die sich vorwiegend um das Verschwinden ihrer Freundin drehen und die Abenteuer in den Fokus stellen, die sich auf ihrem Weg nach unten erlebt. Seien es die Etagen, in denen Anarchie herrscht und nur die Stärksten überleben, oder die Etagen, die im Müll versinken – man erkundet durch Nevos Augen das ein oder andere Geheimnis des Hochhauses. Für junge Leser*innen, aber auch für Erwachsene bietet das Buch ein surreales, spannendes Kammerspiel, das einiges von seinen Leser*innen fordert. Maja Ilisch hat sich keinen leichten Stoff ausgesucht und auch das ein oder andere Geheimnis scheint auf den ersten Blick nur bedingt geeignet für Kinder zu sein, doch wenn es um ungewöhnliche Geschichten und dystopische Settings geht, sollte jede*r selbst entscheiden. Kindgerecht ist es nämlich dennoch, da man alles durch Nevos Augen betrachtet und diese zwar vieles wahrnimmt, sich jedoch auf ihr Ziel konzentriert.
Insgesamt mutet „Unten“ tatsächlich die eine Mischung aus „1984“ und „Alice im Wunderland“ an, zu letzterem gibt es viele Anleihen Szenen, die an Lewis Carrolls Meisterwerk erinnern. Maja Ilisch konzentriert sich auf Nevos Abenteuer und beantwortet die kleinen Fragen, lässt aber das große Ganze bewusst offen. So bleibt die Hoffnung auf eine Fortsetzung, denn die Geschichte bietet Potenzial für mehr – im Grunde gibt es draußen eine ganze Welt zu erkunden. Ob es eine Fortsetzung geben wird, ist allerdings noch offen.
Die Figuren sind ehr gut in Szene gesetzt, authentisch und unheimlich sympathisch. Nevo ist eine mutige Heldin, die sich traut Fragen zu stellen und sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt, ganz gleich was sie sieht oder wem sie begegnet. Sie wächst über sich hinaus, um ihre Freundin zu retten und lässt sich von niemandem von ihre Ziel abbringen. Auf ihrem Weg begegnet sie vielen Menschen, vorwiegend Kindern oder Jugendlichen, darunter auch Mat, der ab der Hälfte der Geschichte zum zweiten Hauptcharakter wird. Er wirkt wie der Verrückte Hutmacher in „Alice im Wunderland“, ist ähnlich verschroben und chaotisch, hat aber das Herz am rechten Fleck. Er ist Nevos Führer durch eine ihr unbekannt Welt.
Stilistisch legt Maja Ilisch ein ungewöhnliches Kinderbuch vor, das im Gegensatz zu den üblichen Geschichten durch lang Schachtelsätze und einen hohen Wortschatz besticht. Leser*innen, die einfachere Kost gewohnt sind, werden zu Beginn sicherlich ihre Schwierigkeiten haben, den Einstieg in Nevos Abenteuer zu finden. Mit der Zeit taucht man aber in die Geschichte ein und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die Autorin hat ein Händchen für packende Beschreibungen, ungewöhnliche Dialoge und verschrobene Figuren. Auch weiß sie, wie man eine Geschichte fesselnd und bildlich erzählt. Obwohl die Autorin als Erzählperspektive den personellen Erzähler (3. Person) gewählt hat, ist man nah bei Nevo, lernt sie sehr gut kennen und weiß um ihre Ängste, Sorgen und Probleme.
Fazit:
„Unten“ ist ein gelungenes, dystopisches Kinderbuch, das durch eine spannende, fesselnde Geschichte, sympathische, authentische Figuren und einen ungewöhnlichen, aber mitreißenden Schreibstil besticht. Maja Ilisch legt ein tolles, fantastisches Kinderbuch vor, das gerade junge Leser*innen fordert und zum Nachdenken anregt. Trotz der vielen Geheimnisse, die offenbart werden und der Tatsache, dass Nevos Ziele im Zentrum stehen, bleiben viele Fragen offen, so dass man auf eine Fortsetzung hofft, die die großen Themen aufgreift, die das Setting bietet – woher kommt das Hochhaus? Wie lange existiert es schon? Und was befindet sich draußen?
Das ganze war ein Cover Kauf. Der Klappentext hat dein sein übriges getan.
Ein sehr schöne dystopische Geschichte.
Das Buch schmeißt einen gleich rein in die Geschichte und lässt einen sofort von Beginn mit vielen ? stehen. Erst im Laufe des Lesens, wird hier und da was erklärt.
Das hat mir sehr gut gefallen.
Ich bin mit dem Schluß sehr zufrieden, würde mich aber auch über einen weiteren Band freuen, der viwleicjt noch mehr in dieser Welt erklärt.
Nevo und Juma sind schon immer die besten Freundinnen gewesen. Sie wohnen nebeneinander in einem riesigen Hochhaus, wo man noch nicht einmal den Boden aus den wenigen Fenstern nach außen erkennen kann. Ihr ganzes Leben spielt sich in diesem Haus ab, genauer gesagt, auf ihrer Wohnetage – Zinnober Vier – und der Etage, auf der ihre Schule liegt. Niemals verlassen sie dieses Haus, auch nicht zum Spielen. Nevo und Juma sind aber ganz normale Kinder, die neugierig sind, mutig und super gerne fangen spielen. Rennen ist aber strengstens von der geheimnisvollen Hausverwaltung verboten.
Als die beiden Mädchen eines Tages mal wieder spielen, droht ihnen richtig Ärger.
Juma versteckt sich im Wäscheschacht und ist nach der abgewendeten Gefahr spurlos verschwunden. Seltsamerweise ist nicht nur das Mädchen verschwunden, sogar die Erinnerung an sie scheint verloren gegangen zu sein: Ein neues Mädchen hat am nächsten Tag Jumas Platz in der Familie und der Schule eingenommen.
Was für eine tolle Geschichte! In einer dystopischen Welt leben alle Menschen in endlos hohen Häusern, die sie nicht verlassen dürfen und in denen eine strenge Hausordnung herrscht. Da verschwindet ein Mädchen, und ihre Freundin muss die Regeln brechen, um sie zurückzuholen. Auf ihrem Weg erlebt sie seltsame Dinge und trifft noch seltsamere Personen. Ein richtig gutes Jugendbuch.