Krasse Geschichte, allerdings war mir das Ende zu unbestimmt. Irgendwie hätte ich mir da mehr gewünscht.
Bittere Geschichte mit mehr als einem Funken Realismus Im Buch "das dunkle Schweigen der Mädchen" geht es um eine (evtl?) dystopische Welt, in der die Unterdrückung der Frauen ganz neue Züge angenommen haben. Frauen dürfen im Grunde gar nichts, außer Kinder bekommen. Dazu muss jede Frau vor ihrer Hochzeit ins Gnadenjahr gehen - ein Jahr in einem Lager, um dort ihre angebliche Magie zu verlieren. Doch was dort passiert, weiß niemand, der nicht dabei war. Über das Gnadenjahr darf man nämlich nicht sprechen. Insgesamt also eine düstere Thematik, die mehr als einen Funken Realismus mit sich bringt. Die Unterdrückung der Frauen und Mädchen macht einen wütend und man würde ihnen am liebsten helfen, damit diese Ungerechtigkeit aufhört. Aber man selbst ist wie die Charaktere machtlos, da Versammlungen, Absprachen etc. natürlich verboten sind und die Männer mehr als Genug Angst schüren. Die Geschichte dreht sich dabei hauptsächlich um das Gnadenjahr und das ganze System wird von den Mädchen immer mehr reflektiert. Dazu passieren dort natürlich einige spannende und beängstigende Sachen, was das Buch wirklich zu einem guten Page Turner macht. Gleichzeitig lässt sich auch der Schreibstil gut lesen und man kann so richtig mit der Protagnistin mitleiden oder auch mal mithoffen. Leider bleibt das Buch aber was den Weltenaufbau betrifft, ein bisschen oberflächlich. Ja, man erfährt im Laufe des Buches einiges über die Gemeinde und auch hier werden einige Geheimnisse gelüftet, aber die große Frage, wie es zu dieser extremen Form des Patriachats gekommen ist, ob das Buch in unsrer Welt spielt oder in einer Fantasywelt und wie es außerhalb der Gemeinde aussieht, wird nicht beantwortet. Dazu bleibt das Ende mir auch ein bisschen zu wage, aber das ist mein persönlicher Geschmack. Irgendwie hätte ich mir einfach noch mehr gewünscht, was das System aufbricht. Fazit: Insgesamt ein wirklich gutes Buch, mit einer schrecklichen, aber auch spannenden Prämisse. Hätte das Buch ein etwas anderes Ende gehabt, wären es für mich 5 Sterne geworden, so war es aber nichts desto trotz lesenswert.