Es geht um zwei junge Erwachsene und eine Liebesgeschichte, die nicht schöner beschrieben sein könnte. Die beiden Protagonisten leben sehr unterschiedliche Leben und sind dennoch füreinander bestimmt. Die Abiturientin Lena begibt sich auf ein Auslandsabenteuer und der Protagonist Jamie setzt alles auf einen Neuanfang auf einem anderen Kontinent. Die beiden lernen, was Liebe bedeutet, aber auch welche Opfer man bringen muss und was es bedeutet, unglücklich zu lieben. Lena ist zu Beginn der Geschichte sehr in ihrer Karriere eingespannt. Sie erweckt den Eindruck einer Erwachsenen und im Leben voll integrierten Person, die sich in Arbeit stürzt und wenig Zeit und andere Interessen hat. Glücklich scheint sie nicht besonders, auch dann nicht, als ihr Liebster ihr zum Geburtstag einen Heiratsantrag macht. Sie macht eher den Eindruck, dass sie funktioniert und dass dies gut funktioniert. Einzig ihre Großmutter und eine der beiden Freundinnen machen einen sehr liebenswürdigen und unterstützenden Eindruck. Jamie ist auf der Reise eines Neuanfangs und wirkt unbeschwert und abenteuerlustig. Der Rückblick auf die vor 10 Jahre begonnene Kennlern- und Liebesgeschichte ist perfekt in das Buch eingebaut. Es gibt keine ständigen Zeitsprünge, die einen durcheinanderbringen können. Das Buch stellt die Darstellung einer Vergangenheit dar, welche perfekt im Hier und Jetzt in Szene gesetzt wird. Alles stimmt. Ich liebe diese Geschichte, ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen, ich hing wie besessen davor. Die Autorin hat hier wirklich ein sehr gutes Buch in einem sehr angenehmen Schreibstil entwickelt, dass die Leser/innen fesselt und in ihren Bann zieht! Viel Freude beim Verlieben in die Geschichte von Lena und Jamie!!

Ich wollte zur Abwechslung mal eine seichte Liebesgeschichte lesen und bin so bei diesem Buch gelandet. Leider war es nicht zu 100% mein Geschmack. Ich habe eine schöne Liebesgeschichte in Australien erwartet, aber das Buch beginnt mit einer Geburtstags-/Verlobungsfeier in Deutschland. Das hat mich anfangs irritiert und enttäuscht, allerdings fügt sich alles mit der Zeit zusammen. Was ich mochte, war auf jeden Fall der locker-leichte Schreibstil. Man konnte gut in die Geschichte abtauchen. Allerdings musste ich mich stellenweise auch ganz schön durchquälen. Mein Hauptproblem war, dass ich mit der Protagonistin einfach nicht warm geworden bin. Lena ist verwöhnt, zickig, wird schnell hysterisch, wenn mal was nicht nach ihrem Kopf geht und hat mich einfach nur genervt. Zudem hat mich ihre unehrliche Art fertig gemacht. Mit Jamie konnte ich mich da eindeutig mehr identifizieren. Er lebt einfach seinen Traum. Protz und Reichtum sind ihm unwichtig. Er verdient sein Geld mit dem, was ihm Spaß macht. Er ist somit das krasse Gegenteil von der karrieregeilen Lena und ich hab mich so oft gefragt, was er eigentlich mit so einer Frau will. +++ Achtung, Spoiler +++ Ich habe selbst schon eine Beziehung auf diese Distanz geführt und konnte mich in viele Dinge gut hinein versetzen. Anderes war mir schlichtweg unbegreiflich und einfach unpassend. Dass Lena nach Deutschland zurück wollte wegen ihrer Familie kann ich nachvollziehen. Das ihr Hauptgrund aber auch das Studium war, hat mir viele Augenroll-Momente beschert. Typisch deutsche Spießermentalität. Zumal es auch in Australien Universitäten gibt. Und ihre Vorwürfe gegenüber Jamie, er wäre nicht ehrgeizig genug, haben mich einfach nur aufgeregt. Wenn ich die Wahl zwischen Glück und viel Geld habe, entscheide ich mich doch lieber dafür, glücklich zu sein. Das sie so karrieregeil ist, ging mir einfach nur auf die Nerven. Auch dieses ewige Hin und Her. Sie ist in Deutschland verlobt, reist dann aber nach Australien, um ihre große Liebe wiederzusehen. Und ihrem Verlobten erzählt sie, sie wäre auf Geschäftsreise in Chicago. Wie kann man seinem Verlobten gegenüber nur so arschig sein? Lena ist so unehrlich. Und als Krönung, dass sie Daniel eine Woche lang in Australien schön mit Jamie betrügt und ihm auch sagt, dass sie Jamie liebt, sagt Daniel ihr am Ende, dass er sie immer noch heiraten will?! Ich musste mich bei den letzten 200 Seiten wirklich quälen, weiterzulesen. Abbrechen kam für mich an dem Punkt nicht mehr in Frage. Und wenn Lena sympathischer und authentischer gewesen wäre, hätte ich definitiv mehr Freude an dem Buch gehabt. So gab es zwar viele Kapitel, die wirklich schön waren. Aber zu 100 % war es nicht meins.