Es tat weh, es zu lesen, musste dazwischen immer wieder pausieren.
Es hat mich gefressen und durchgekaut.
Fast nicht auszuhalten, jedoch sehr realistisch und das Ende...meiner Meinung nach absolut PASSEND.
Hierzu braucht es einen GUTEN Magen und VIELE Taschentücher.
Die Nüchternheit des Textes macht es sooo fesselnd und traurig.
Werde es wohl ab nun immer in meinem Kopf haben.
„Traurigkeit und Wut legten sich zu mir ins Bett. Die Traurigkeit machte sich so breit, dass die Wut vom Bett fiel. Da sprang die Traurigkeit auf, holte weit mit der Faust aus und prügelte die kleine Wut aus dem Raum."
„Kukolka" erzählt die Geschichte von Samira, die in den 90er Jahren in der Ukraine in einem Kinderheim aufwächst und später in ein Leben voller Gewalt, Prostitution und Menschenhandel gerät. Vieles, was sie erlebt, ist kaum auszuhalten - oft habe ich mich gefragt, ob das gerade wirklich passiert. Der Schreibstil aus Samiras Perspektive, mit seiner kindlichen und naiven Sprache, hat für mich viel ausgemacht und die Grausamkeit der Ereignisse ein Stück weit erträglicher gemacht. Das Ende fand ich sehr stimmig gewählt.
Ein starker und bewegender Roman.
„Kukolka“ von Lana Lux erzählt die bewegende Geschichte der kleinen Samira, die sich ihren Weg durch ein hartes und oft grausames Leben bahnt. Die Autorin wirft einen schonungslosen Blick auf die düstere Realität eines Kindes, das früh auf sich allein gestellt ist und sich in einer schrecklich Welt behaupten muss.
Die Handlung ist bedrückend, mitunter schwer zu ertragen, aber gleichzeitig fesselnd und gut zu lesen. Samiras Entwicklung, ihre Ängste, Wünsche und auch ihre dunklen Momente berühren und machen es leicht, sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Die Geschichte besitzt eine eindringliche Kraft und eine Tiefe, die lange nachhallt.
Trotzdem konnte mich das Buch emotional nicht vollständig abholen – und das liegt vor allem am Schreibstil der Autorin. Zwar ist das Buch sprachlich zugänglich und die Handlung klar nachvollziehbar, doch fehlt es an jener emotionalen Nähe, die ein solch sensibles Thema eigentlich verlangt. Der Stil bleibt auf eine gewisse Weise distanziert, wodurch das emotionale Potenzial der Geschichte für mich leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Das ist besonders schade, da die behandelten Themen – Kindheit in prekären Verhältnissen, Missbrauch, Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit – sehr stark sind und eine intensivere sprachliche Umsetzung verdient hätten.
Ein Buch was so brutal ist aber man trotzdem weiterlesen muss…
Ich bin sehr unvoreingenommen an dieses Buch gegangen und ich wurde mit voller Wucht getroffen.
Samira träumt schon von Kindheit an von einer Sache: Freiheit. Wir begleiten sie im Alter von 7 bis 15/16. Sie erfährt sehr viel Gewalt, Missbrauch (u.a auch sexuellen) und wird ausgebeutet.
Lana Lux kombiniert extreme Brutalität mit einer gewissen Wärme und Leichtigkeit, die mich teilweise sprachlos gemacht hat. Ich habe beim Lesen gehofft, dass Samira ihr Happy End bekommt. Am liebsten hätte ich sie selbst adoptiert.
Wirklich empfehlenswert.
Das einzige was mir persönlich gefehlt hatte, waren die Triggerwarnungen. Das Buch ist nicht ohne, bitte vorher recherchieren!
Dennoch gut, es gelesen zu haben, um sich bewußt zu machen, welche Grausamkeiten Frauen und vor allem auch Kinder erleiden müssen. Grausamkeit, Gewalt, Trauer, Schmerz, Verrat, aber irgendwie auch Liebe, Verbundenheit und Freundschaft.
Aber die Story ist schwer verdaulich, gerade auch, da es sich bei der Hauptperson um ein Kind handelt.
Der Aufbau des Buches ist platt. Kapitelunterteilungen wäre nicht nötig gewesen. Eine in einer Linie runtergeschriebene Geschichte.
Hintergründe zur Story, weitere Personen (Vorgeschichte des Kindes, Eltern etc.) hätte ich gut gefunden.
„Traurigkeit und Wut legten sich zu mir ins Bett. Die Traurigkeit machte sich so breit, dass die Wut vom Bett fiel. Da sprang die Traurigkeit auf, holte weit mit der Faust aus und prügelte die kleine Wut aus dem Raum.“
Immer wieder habe ich versucht eine Rezension zu „Kukolka“ zu schreiben, aber alles was ich aufschrieb musste ich wieder löschen, weil es so schwer in Worte zu fassen ist, was ich beim Lesen gefühlt habe.
Lana Lux beschreibt das Aufwachsen von Samira, einem Waisenkind in der Ukraine. In den Jahren ihrer Kindheit und Jugend durchlebt sie unsagbar Schreckliches. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, dass sie ja gerade erst sieben, zehn, zwölf, vierzehn Jahre alt war und ich fragte mich, wie ein Kind solche Erfahrungen aushalten, geschweige denn jemals verarbeiten soll. Und dennoch, trotz allem, blitzt immer wieder Samiras Stärke, ihr unbändiger Lebenswille durch und lies mich staunen.
Ich fieberte mit und wünschte mir sehr, dass sie diesem ganzen Moloch irgendwann entkommen wird. Das Ende kam abrupt und lies mich etwas ratlos zurück.
Ein eindrucksvoll geschriebener, sehr aufwühlender, beklemmender Roman.
Wow, was für ein Buch. Die ganze Zeit denkt man nur „WTF sie ist 7, 10, 12…., warum passiert ihr all das? Sie ist ein Kind? Wann kommt endlich ihr Happy End?“ Eine so schreckliche Geschichte so wahnsinnig gut erzählt, dass man nicht aufhören kann zu lesen. An einem Tag gelesen!
Was für ein Buch! Schon lange haben mich eine Handlung und eine Figur nicht mehr so gefesselt, berührt und mitgenommen. Lana Lux ist eine großartige Erzählerin und zeichnet ihre Protagonistin so lebensnah, detailreich und bunt, dass man mit ihr zusammen all diese schrecklichen Dinge durchlebt. Ich kann mich nicht erinnern, je so stark mit einem Charakter mitgefiebert zu haben, wie ihre Geschichte ausgeht.
Ein Buch dessen Inhalt man hasst und trotzdem weiterliest.
Lana Lux ist es gelungen ein Buch zu schreiben, dass ich mehrmals weglegen und nicht weiterlesen wollte, weil es so furchtbar grausam und unmenschlich ist. Ein junges Heimkind flieht aus der grausamen Heimanstalt und gerät von einem falschen Retter zum nächsten. Die naive, weil ungebildete, Ich-Erzählerin erzählt ihre Geschichte so glaubhaft und bildlich, dass man meinen könnte, die Autorin hätte die Geschichte selbst erlebt. Dieses Buch ist eine wahre Hassliebe!
Puh! Was für ein Buch ist das bitte?Ein Buch wie ein Brecheisen!
Ukraine in den 90er Jahren - Samira verbringt ihre ersten Lebensjahre in einem Kinderheim, reißt vor der Einschulung aus und gerät in einen Strudel aus Gewalt und Ausbeutung. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen.
Nachdem mich "Geordnete Verhältnisse" nicht wirklich begeistern konnte, wollte ich auf jeden Fall noch "Kukolka" lesen. Und ich bin froh, dass ich es getan habe! Was für ein Buch! Ein Buch, das mich fassungslos und wütend gemacht hat, weil es so oder ähnlich für viele Kinder und junge Menschen die pure, grausame Realität ist, auch heute.
Lana Lux schreibt radikal, brutal, derb und schonungslos ehrlich, aber eben auch unfassbar gut. Sie schreibt es genau so, wie es das Thema und die Geschichte brauchen. Nichts wird beschönigt oder umschrieben.
Man sollte auf jeden Fall die Triggerwarnungen beachten: Ausbeutung, sexuelle Übergriffe, Gewalt
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die diese Themen aushalten
Lana Lux hat sich mit ‚Geordnete Verhältnisse‘ bereits im letzten Jahr als Autorin, die emotionalste Bilder in mir entstehen lassen kann, in meine Jahreshighlights eingereiht. Durch „Kukolka“ hat sich dieser Eindruck erneut bestätigt. Denn die Geschichte um Samira, genannt Kukolka (‚Püppchen’), ist zugleich brutal und zerbrechlich.
Samira wächst in einem ukrainischen Waisenhaus auf, in dem physische und psychische Gewalt an der Tagesordnung sind. So treiben sie ihr Drang, dieser Situation zu entkommen, und ihr Wunsch nach Freiheit dann in eine Welt, die sich als nicht weniger grausam erweist. Sie trifft auf Menschen, denen sie so gern vertrauen möchte, in denen sie das Gute sehen möchte… und doch kommt sie immer wieder in der erbarmungslosen Realität an, in der sie Menschen verliert und ihre Hoffnungen enttäuscht werden. Doch ihre Träume gibt sie nicht auf; denn sie will zu ihrer alten Freundin nach Deutschland, komme was wolle…
Lux‘ Sprache ist teilweise poetisch, aber auch oft schonungslos. Aus Samiras kindlich naiver Perspektive schildert sie ihren Überlebenswillen sowie ihre ungebrochene Hoffnung und den Glauben an das Gute. Damit trifft sie mit emotionaler Wucht und lässt einen atemlos und erschüttert zurück. Für mich kann sie die Zerbrechlichkeit des Menschseins sprachlich ebenso gut einfangen wie dessen Brutalität, die sich zuweilen hinter der Fassade verbirgt. Diese Fähigkeit hat mich auch bereits bei ‚Geordnete Verhältnisse‘ sehr beeindruckt. Mit ‚Kukolka‘ hat sie eine Protagonistin geschaffen, die mir durch ihre Verletzlichkeit, Naivität, aber auch Stärke und Hoffnung sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Kukolka ist ein Buch, das definitiv nichts für zarte Gemüter ist, das unbequem, aber wahnsinnig fesselnd ist. Es ist nicht ‚schön‘, aber zart - und schonungslos. Es will nicht ‚nur’ unterhalten, sondern wohl eher unseren Blick weiten und verändern. Wer sich auf diese emotionale Achterbahnfahrt einlassen möchte, wird nicht enttäuscht werden!
Anfang der 90er Jahre lebt die kleine Samira in einem Waisenhaus unter schrecklichen Bedingungen in der postsowjetischen Ukraine. Als ihre beste Freundin nach Deutschland vermittelt wird, beschließt Samira auszureißen, gerät aber vom Regen in die Traufe.
"Kukolka", der Debütroman von Jana Lux, ist eine Coming-of-Age-Geschichte der schrecklichen Art. Was Samira erleidet , ist wahrlich harter Tobak und nicht immer leicht zu lesen.
Durch Samiras naiv-positive Erzählperspektive gerät "Kukolka" aber glücklicherweise nie zu einem Mysery-Porn, da trotz all des Leids immer ein Funken Hoffnung durch die Seiten strömt.
Vielen Dank an Lese.Lieschen (https://read-o.app/profile/lese.lieschen ) für den Buddy Read und den Austausch.
Ein Roman über die Kraft von Hoffnung in Situationen, die ausweglos scheinen.
Lana Lux beschreibt in diesem Roman den schweren Weg eines ukrainischen Waisenmädchens.
Der Roman ist durchaus schwere Kost. Die Lebensrealität einiger Mädchen und junger Frauen wird anhand der Geschichte von Samira beschrieben. Als unterhaltsam im angenehmen Sinne würde ich den Roman nicht beschrieben. Gleichzeitig finde ich es wichtig, die Perspektive der Frauen mit einer solch tragischen Biographie einzunehmen und zu Verstehen, um Bewusstsein zu schaffen und Veränderung anzustoßen.
Von der Autorin hatte ich noch nichts gelesen.
Die Geschichte ist an Grausamkeit, Kälte und Tragik echt harter Tobak. Schmettert über einen Hinweg wie ein ICE am kleinen Bahnhof. Absolut krass. Ich konnte es trotz der Brutalität nicht aus der Hand legen. Mit einer schrecklichen kindlichen Naivität wird die Geschichte erzählt. Auch die Szenen mit den Freiern machen da keine Ausnahme. Den Körper verlassen um es ertragen zu können. Gleichzeitig Hingabe dem Zuhälter gegenüber. Ein kleiner Strohhalm, eine Vorstellung, die sie am Leben erhält. Aber auch hier wird sie enttäuscht. Schwierig etwas zu schreiben , ohne zu spoilern. Es ist absolut krass. Und absolut lesenswert. Es ist nicht sprachlich schwer, aber inhaltlich und psychisch dramatisch.
Vorsicht, hier geht es um Ausbeutung und sexuelle Gewalt.
Kukolka hat mein Herz gebrochen und gleichzeitig erwärmt. Das klingt komisch bei diesem harten Thema, aber Lana Lux hat es geschafft, hier ziemlich ekelige und grausame Realität in eine Geschichte zu packen, in der ich gleichzeitig so viel Liebe und Wärme empfunden habe. Liebe und Wärme für dieses kleine junge Mädchen Samira, dass viel zu schnell erwachsen werden musste. Erwachsen werden auf eine so furchtbare Weise. Ich wäre so gerne ins Waisenhaus gekommen und hätte Samira adoptiert, damit sie all diese grausamen Dinge in ihrem jungen Leben nicht erfahren müsste. Damit ein siebenjähriges Mädchen Liebe, Vertrauen, Geborgenheit und Schutz erfahren darf. Damit sie in die Schule gehen kann und ein wenig was vom Leben lernen und nicht betteln gehen muss, um das erarbeitete Geld dem Widerling Rocky abgeben zu müssen. Ich hätte ihr so gern gezeigt, dass Liebe nicht durch Angst und Gewalt vermittelt wird, sondern dass sie mit Barbies spielen darf und im Hof schaukeln. Ich hätte sie so gern davor bewahrt, den erbarmungslosen Tod ihrer mitleidenden Lydia und Dascha miterleben zu müssen und ihr so sehr gewünscht, die erste große Liebe mit einem Jungen in ihrem Alter zu erleben. Ich hätte ihr gerne beigebracht, dass ältere Männer kein Recht dazu haben, ihre Überlegenheit auszunutzen und das sexuell Missbrauch eine Straftat ist.
Brutal ist diese Welt von Samira, erbarmungslos und unerträglich und trotzdem schafft es Lana Lux diese Geschichte so zu erzählen, dass ich nicht in ein düsteres, schwarzes Loch falle, sondern auch Leichtigkeit zwischen all den gnadenlosen Szenen verspüre. Das ich selbst den Blick von Kukolka übernehme und daran glauben möchte, dass Dima sie liebt. Das klingt vielleicht unpassend und paradox und doch hab ich immer wieder die kleine, kindliche Samira aufblitzen sehen, die mir die scheußliche Welt mit naiven Kinderaugen erträglicher gemacht hat. So ein starkes, schlaues und unglaublich widerstandsfähiges Kind. Ich wünsche mir so sehr, dass Marina und sie im Teenageralter wieder Freundinnen werden und Olga ihr die Welt der Liebe zeigt.
S.80 „Ich hatte ein eigenes Sofa und im Grunde sogar ein ganzes Zimmer zum Schlafen, und ich wurde von Rocky sehr gemocht. Er schrie mich nie an, und er hat mich auch nicht verprügelt, obwohl ich zu spät gekommen war.“
S.132 „Ich konnte es nicht vergessen. Jede Nacht träumte ich von Daschas Tod, und jeden Tag fragte ich mich, wie das passieren konnte. Was ich falsch gemacht hatte, ob ich sie hätte retten können.“
S.229 „Vielleicht würde er mich sogar wirklich umbringen. Im besten Fall. Im schlimmsten Fall würde ich als Nutte auf der Straße landen und an der Nadel sein."
Eine schockierende Geschichte die viele Gefühle in mir aufkommen lässt. Die grausame Kindheitsgeschichte der Protagonistin lässt einen fassungslos zurück und hallt noch lange nach, vor allem da man weiß, dass dies durchaus realistisch ist und so viele Kinder Ähnliches durchleben. Auf jeden Fall schwere Kost die in vielen Bereichen triggern kann .
„Ich mochte meinen Namen. Er war das Einzige, was immer meins war.“
Ukraine. 90er Jahre. Wir begleiten das „Erwachsenwerden“ von Samira. Ihre Flucht mit Umwegen.
Dieses Buch übertrifft thematisch alles, was ich bisher gelesen habe. Musste es aufgrund der massiven Realität häufig zur Seite legen.
Gewalt, Schikane, sexueller Missbrauch, Prostitution.
Samira, eine Heldin.
Oh Samira... 💔 Es bricht mir das Herz, was du erleiden musstest in deinem so jungen Leben. Das müssen die meisten von uns ihrem gesamten Leben nicht durchmachen. Ich habe mit dir gelitten, gehofft, gebangt, geliebt und Angst gehabt. Ich habe mit dir gelacht, aber ganz ehrlich.. oft gab es einfach nichts zu lachen. Und dennoch bist du das stärkste junge Mädchen, das ich kenne! Ich hoffe du wirst es schaffen.. Denn das wird am Ende nicht auserzählt.
Es ist schrecklich, was die Protagonistin Samira in dieser Geschichte alles durchleben muss. Die Lektüre hat mich sehr aufgewühlt, bedrückt, wütend und traurig gemacht und wird mich bestimmt noch eine Weile beschäftigen.
Es werden sehr wichtige Themen angesprochen. Diese wirken gut recherchiert und romantisieren keine problematischen Strukturen, was bei solchen Themen leider oft passiert. Vor allem die Bereiche sexuelle Ausbeutung / Zwang zur Prostitution stehen noch nicht in ausreichendem Diskurs in unserer Gesellschaft. Dieses Buch nimmt diesbezüglich wichtige Schritte vor.
Auch die Umsetzung ist wahnsinnig gut. Die Ich-Erzählerin ist zu Beginn der Geschichte ein Kind und die Erzählweise entwickelt sich subtil mit dem Älterwerden der Protagonistin weiter. Beim Lesen hat man die Szenerie vor Augen, weil alles sehr bildhaft erzählt wird. Auch Gerüche werden oft sehr anschaulich beschrieben, das hat bei mir nochmal mehr dazu geführt, dass ich mich mitten in der Geschichte stehend fühlte. Der Plot ist perfekt und man sieht die Dinge nicht kommen, ich war von Seite 1 bis 375 komplett gefesselt.
Ich kann dieses Buch wirklich allen stark empfehlen. Bitte seid euch aber bewusst, dass es zum Teil sehr heftig ist und man an Tagen, an denen man sich nicht so stabil fühlt, vielleicht mal eine Lesepause einlegen sollte.
... hat mich völlig fertig gemacht. Ich bin sogar etwas sauer auf die Autorin, dass ich Kulkolkas Geschichte lesen "musste". Es ist furchtbar, was dieses kleine ukrainische Mädchen Samira alles erleiden muss. Einzig allein ihre kindliche Unbedarftheit und der enorm Lebenswille helfen dem Leser/ der Leserin diesen Roman durchzustehen. Ich habe die ganze Zeit intensiv die Daumen gedrückt, dass der nächste üble Schicksalsschlag ausbleibt..
Lest dieses Buch! Es wird auch sicherlich ein Highlight für euch.
Ein unfassbar bedrückendes Buch. Diese traurige Geschichte lässt einen so fassungslos zurück, dass man sich gar nicht vorstellen möchte, wie viele Frauen genau dieses Schicksal bereits ereilt hat.
sehr wichtiges und aufwühlendes Buch.
die Geschichte ist brutal und tragisch, hoffnungsvoll und hoffnungslos, schmerzhaft und verstörend, lehrreich und authentisch.
Unglaublich gut geschrieben.
Es war natürlich wie zu erwarten was aber nichts daran ändert das die Geschichte einem sehr nahe geht weil sie so oder so ähnlich viel zu häufig vorkommt. Samira läuft aus dem Heim weg und wird von einem Typen eingesammelt der sie zum betteln und stehlen abrichtet und von da kann sie wieder fliehen aber es kommt noch lange nicht das ersehnte happy end.
In den 90er Jahren ist die Ukraine in Feierstimmung, weil sie endlich ihre staatliche Unabhängigkeit erlangt hat. Das Land befindet sich in einer Welle der Euphorie und Hoffnung.
Nur die siebenjährige Samira im Waisenhaus bekommt davon wenig mit. Als ihre beste Freundin und einzige Bezugsperson Marina von einem deutschen Ehepaar adoptiert wird, keimt in ihr ein klarer Wunsch: Sie will auch nach Deutschland! Kurzerhand reißt Samira aus und macht sich auf den Weg zu Marina. Doch schon am nächsten Bahnhof trifft sie auf Rocky, der sie spontan aufliest und mit nach Hause nimmt. Nun beginnt für "Kukolka" (Püppchen), wie Rocky sie immer liebevoll und fasziniert nennt, ein ganz neues Leben:
Täglich geht sie für ihn betteln und klauen oder singt vor älteren Männern. Doch mit iedem Jahr wird das Leben harter für sie. Und doch vergisst sie nie ihren größten Wunsch...
Die ganze Geschichte von Samira ist aus der naiven Sicht des kleinen Mädchens geschrieben, was das Ganze noch viel intensiver macht und einem richtig ans Herz geht. Es ist ein Leben voller Brutalität, voller Entbehrungen, aber auch voller Hoffnung. Das ganze Buch zieht einen in seinen Bann. Ich konnte es zwischendurch kaum aus der Hand legen.
Auch hier empfehle ich unbedingt, sich vor dem Lesen über die Triggerwarnungen zu informieren. Es ist alles andere als leichte Kost.
Trotzdem gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!!
Danke an @buecheraufreisen für dieses Wanderbuch.
#gotd: Welche guten Bücher aus der Ich-Perspektive
kennt ihr so?
Kein Buch für sanfte Gemüter. Es verlangt einem einiges ab. Gleichzeitig ist es ein brisantes Thema, dass viel zu wenig in unserem Bewusstsein ist und durch dieses Buch „schmerzhaft“ in den Vordergrund tritt.
Das ist wirklich schwere Kost. Fantastisch geschrieben, geht es hier um die Gedchichte Samiras. 1990er in der Ukraine, alle träumen von Freiheit. Die kleine Samira haut aus dem Waisenhaus ab und wird von einem Bandenanführer aufgenommen. Was dann folgt entwickelt sich mehr und mehr zum Alptraum. Harte Themen,wahnsinnig mitreißend aufgearbeitet.
Bis zur letzten Seite hofft man dass ein gutes Ende kommt.
Erschreckend 😧 aber leider nicht so weit von der Realität entfernt
Dieses Buch hat mich sehr aufgewühlt. Man hofft so sehr das Samira endlich etwas gutes passiert und ein Lichtblick auf Sie wartet. Aber man ahnt auch die ganze Zeit, dass das nicht gut gehen kann. Man kann sich jetzt vorstellen wie Menschen in dieses Schicksal geraten können. Erschreckend das sowas mit jungen Frauen von skrupellosen Menschen gemacht wird.
TW: Gewalt und sexuelle Übergriffe an Minderjährigen, Drogenmissbrauch
KUKOLKA
Lana Lux
Ukraine, in den 90er Jahren: Die 7-jährige Samira wächst in einem Waisenhaus unter härtesten Bedingungen auf. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird hart bestraft. Zuneigung oder Liebe gibt es keine.
Als ihre einzige Freundin Marina von einer deutschen Familie adoptiert wird und diese ihr ein paar Wochen später ein Paket aus Deutschland mit einer echten Barbie schickt, wird „Deutschland“ für die kleine Samira der Strohalm, der sie die nächsten Jahre über Wasser halten wird. Eines Tages möchte sie in diesem Land leben!
In einer Nacht, als Samira wieder einmal bestraft wird und nicht schlafen darf, reißt sie aus dem Waisenhaus aus. Sie möchte einen Bus nach Deutschland nehmen. Aber dieses Unterfangen stellt sich für eine 9-Jährige, ohne Geld und Pass, als schwierig heraus.
Während sie die nächsten Tage am Bahnhof rumlungert, lernt sie einen Mann namens Rocky kennen. Dieser verspricht ihr das Busticket nach Deutschland zu bezahlen, wenn sie ihn nach Hause begleitet und ihm dort einen Gefallen erweist …
Lana Lux hat ein ergreifendes Buch geschrieben, einen Pageturner, der brutaler nicht sein könnte. Von der ersten Seite an habe ich mit Samira gelitten. Die Sprache ist oft derb.
In der Buchbeschreibung steht, dass eine Leserin sich niemals zuvor bei einem Buch so sehr nach einem Happy End gesehnt hat - dieses kann ich zu 100 % bestätigen.
Am meisten schockiert mich, dass dieses Buch eine Geschichte erzählt, die bestimmt unzählige Male auf der Welt stattfindet - wahrscheinlich sogar gerade jetzt in diesem Lesemoment - wir aber in einer Parallelwelt sitzen und nichts dagegen ausrichten können.
Fazit: 💔
Dieses Buch hat mich sehr berührt und wird mit Sicherheit in meine #highlights2023 einziehen.
Klappentext:
Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem Trümmerhaufen der Sowjetunion, andere versuchen noch, ihn zu erklimmen. Auch Samira. Mit sieben Jahren macht sie sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand. Während teure Autos die Straßen schmücken, lebt Samira mit ein paar anderen Kids in einem Haus, wo es keinen Strom, kein warmes Wasser und kein Klo gibt. Aber es geht ihr bestens. Sie hat ein eigenes Sofa zum Schlafen und eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt. Außerdem hat sie einen Job, und den macht sie gut: betteln. Niemand kann diesem schönen Kind widerstehen, auch Rocky nicht. Er nennt sie Kukolka, Püppchen. Wenn Kukolka ihn lange genug massiert, gibt er ihr sogar Schokolade. Alles scheint perfekt zu sein. Doch Samira hält an ihrem Traum von Deutschland fest. Und ihr Traum wird in Erfüllung gehen, komme, was wolle. [Quelle: Aufbau Verlag]
Meine Meinung:
Das Buch ist bedrückend. Macht sprachlos. Nimmt den Leser auf eine Reise mit, die man selbst niemals machen möchte. Und das alles erzählt aus der jungen und oftmals naiven Sicht von Samira, die einfach nur hofft, ihr Glück im Leben zu finden.
Samira ist ein schlaues Mädchen, das weiß, wann sie sich anpassen und den Mund halten muss. Das war schon im Kinderheim so, in dem das Buch startet. Sie erinnert sich nicht, wie sie dort gelandet ist. Aber die ersten Dinge, an die sie sich erinnern kann, sind im Heim geschehen. Sie merkt schnell, dass sie keine Freundschaften schließen darf und vieles einfach hinnehmen muss, da sie sonst eine Tracht Prügel von den Erzieherinnen bekommt. Irgendwann will sie so nicht mehr leben. Fühlt sich hintergangen und glaubt, dass etwas Besseres auf sie wartet. Deshalb läuft sie weg und landet letztlich bei Rocky, der sie mit zu sich nach Hause nimmt. Dort sind noch weitere Kinder, die für Rocky auf die Straße gehen und betteln oder klauen. Diese Gruppe wird für Samira zu einem Familienersatz und so nimmt sie gemeinsam mit den anderen Kindern einiges hin. Denn sie haben ja nur diese Familie. Doch mit der Zeit wird das Leben bei Rocky unerträglich für Samira. Sie muss Dinge tun, die sie nicht gern macht, vor denen sie sich ekelt. Und doch tut sie sie, weil sie einfach nicht anders kann. Sie sieht keinen Ausweg. Denn um ihren Traum, eine Sängerin zu werden, näher zu kommen, braucht sie Unterstützung. Und Rocky kann ihr hierbei helfen. Er nimmt sie mit zu Bekannten und während diese Pokern oder Orgien feiern, soll sie für die Anwesenden singen. Rocky liebt ihr Stimme. Deshalb soll sie fortan auch auf der Straße singen, um ihm noch mehr Geld zu beschaffen. Doch soll das alles sein?
Dann begegnet sie Dima. Er ist ein gut aussehender junger Mann, der sie auf der Straße umwirbt. In ihm sieht sie den Ausweg aus ihrem Leben bei Rocky. Sie geht mit ihm mit. Er verspricht ihr das Beste vom Besten. Will ihren großen Wunsch nach einem Leben in Deutschland erfüllen. Trägt sie die erste Zeit auf Händen. Beschenkt sie. Er ist perfekt. Zumindest in Samiras Augen. Denn niemand hat vorher solche tollen Sachen für sie gemacht. In seiner Wohnung gibt es so viel mehr als bei Rocky. Dort hatten sie weder Strom noch warmes Wasser. Doch bei Dima ist alles toll. Dem Leser wird allerdings schnell klar, dass da etwas nicht stimmen kann, dass Samira viele Eigenarten von Dima einfach hinnimmt, weil sie es nicht anders kennt. Denn zur Erinnerung: sie ist 13 Jahre alt, als sie Dima trifft und zu ihm zieht. DREIZEHN. Dieses Mädchen hat so viel mitgemacht in ihren jungen Jahren. Da wirkt Dima buchstäblich wie der Prinz auf dem weißen Pferd. Was macht es da schon, dass er Sachen von ihr verlangt, auf die sie eigentlich keine Lust hat, die sie verletzen und ihr Leben nach und nach zerstören?
Lux schafft es, Themen rund um Kinderarmut, Vergewaltigung, Misshandlung, Prostitution und vollkommene Abhängigkeit so neutral und nüchtern zu beschreiben, dass ich zwischendurch immer wieder eine Gänsehaut bekommen habe. Sie schreibt aus der Sicht von Samira, die sehr naiv dargestellt wird. Diese Naivität findet sich auch im Schreibstil von Lux wider. Es ist unglaublich und macht sprachlos. Samira ist in ihren jungen Jahren schon so abgestumpft, lässt vieles einfach über sich ergehen und versucht, in dieser Zeit an andere Dinge zu denken, sich abzulenken. Es ist schrecklich, so etwas zu lesen. Doch trotzdem hofft sie zwischendurch immer noch auf ihr Happy End. Sie kann nicht glauben, dass ihr Leben wirklich so abläuft.
Während des Lesens musste ich mir immer wieder vor Augen führen, wie alt Samira ist und was sie schon alles erleiden musste in diesen wenigen Jahren ihres Lebens. Es macht mich wütend, dass es soweit kommen kann. Dass Kinder einfach unter dem Radar hindurch schlüpfen und vor sich hin leben können, ohne dass jemand eingreift und ihnen hilft. Samira ist ein junges Mädchen, das so viel durchgemacht hat und mit der Zeit einfach nur funktionieren muss. Wie eine Maschine. Sie wird ausgenutzt, weil sie niemanden hat, der ihr hilft. Niemand, der sich für sie einsetzt oder sie einfach nur in den Arm nimmt.
"Mir war das aber eigentlich egal geworden. Ich dachte währenddessen einfach an irgendwelche anderen Sachen. Manchmal gelang es mir, ein Geist zu werden. Wie damals Dascha. Mein Körper löste sich auf und wurde Licht. Das klappte nicht immer. Wenn es nicht klappen wollte, dann stellte ich mir vor, wie ich im Fernsehen singe. Oder wie ich mir Marina Schokolade esse."
"Jeder hatte mir irgendeine andere Lüge erzählt, um mich zu manipulieren, zu formen, auszunutzen. Die Erzieherinnen, Rocky und sogar Lydia. Aber bei Dima tat es mir am meisten weh."
Fazit:
Bei Kakulka handelt es sich um ein unglaubliches Buch, das den Leser sprachlos zurück lässt. Lux schafft es mit wenigen Worten, die Situationen so real und nüchtern darzustellen, dass man zwischendurch tief durchatmen muss. Samira ist ein unglaublich tapferes Mädchen und während des Lesens hofft man einfach, dass es für sie schnell vorbei ist. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Aber man sollte es trotzdem gelesen haben!
Ukraine, 90er Jahre, Samira ist sieben Jahre alt, als sie nachts aus dem Kinderheim abhaut, in dem sie aufgewachsen ist. Ihr Ziel: Deutschland. Dorthin ist nämlich ihre beste Freundin Marina adoptiert worden.
Sie landet mutterseelenallein am Bahnhof, versucht ein Ticket zu kaufen und wird schallend ausgelacht. Kurz bevor sie ihre Hoffnung aufgibt, trifft sie auf Rocky, der sie mit zu sich nimmt; in ein Haus, in dem weitere Jugendliche wohnen, ohne Strom, ohne warmes Wasser. Ihr job: betteln, klauen, für Geld Akkordeon spielen.
Sie fügt sich schnell ein, mit ihrer außergewöhnlicher Augenfarbe wird sie Kukolka genannt - "Püppchen".
Im Verlauf ihrer ersten 15 Jahre schraubt sie sich durch ihre Naivität, ihre Gutgläubigkeit und ihre fehlende Bildung und damit Abhängigkeit von anderen in immer tragischere Verhältnisse, erlebt traumatische Phasen und wird immer weiter seelisch, sowie auch körperlich verletzt. Trotzdem verliert sie nicht ihr Ziel aus den Augen und kämpft sich durch die tragischen Umstände, mit immer wiederkehrendem Mut und Überlebenswillen.
Eine Geschichte, die mich verstört hat, die unglaublich nahbar und wirklich brutal ist.
Der Kontrast zwischen ihrem kindlichen Alter und der Art, wie sie aufwächst und wie sich dadurch ihre Sprache über die Jahre, in denen man Samira begleitet, verändert, könnte nicht größer sein.
Einerseits spricht sie so naiv und kindlich, weiß viele Sachen durch den fehlenden Schulbesuch nicht, andererseits drückt sie sich aber teilweise so vulgär und brutal aus, dass man schnell vergisst, wie alt bzw. wie jung sie eigentlich ist. In vielerlei Hinsicht hat mich das Buch an mehreren Stellen, auch wegen der Schreibweise, an Christiane Fs "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" erinnert, wodurch es etwas erträglicher war, weil dies wirklich nur Fiktion war.
Trotzdem hat mich die Geschichte stellenweise wirklich verstört, ich mochte teilweise gar nicht weiterlesen und dachte mir "es kann doch wirklich nicht noch schlimmer werden".
Spoiler: Doch, kann es.
Ich möchte das Buch trotzdem weiterempfehlen, denn obwohl es so unglaublich hart zu lesen war, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Es ist sehr authentisch geschrieben und ich kam in einen sehr guten Lesefluss, sodass ich wieder mal die Abschnitte von @maedelsdielesen ignorieren musste, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Definitiv nichts für schwache Nerven, Triggerwarnung (SPOILER!) wegen sexueller Gewalt, Drogenmissbrauch und Misshandlung Minderjähriger.