20. Okt. 2022
Bewertung:3

Nürnberg anno domini 1491. Im unterirdischen Kanalsystem der Stadt findet man Leichen denen Schwanenflügel das Aussehen von ermordeten Engeln verleiht. Das erste Opfer ist der Bruder der jungen Witwe Katharina Jacob. Sie verdingt sich als Heilerin und läuft damit Gefahr als Hexe denunziert zu werden. Katharina hütet ein Geheimnis, sie leidet seit ihrer frühsten Kindheit an Depressionen. Eine im Mittelalter mit nichten anerkannte Krankheit. Bald schon tauchen weitere Opfer auf, die alle in einer Verbindung zu ihr stehen. Außerdem scheint die Stadt von einer Art Wahnsinn befallen zu sein. Die Situation spitzt sich immer mehr zu bis zwei Brüder aus Padua den entscheidenden Hinweis geben. Dieser historische Thriller war nicht unbedingt mein Geschmack. Ich fand einige Darstellungen übertrieben und zu konstruiert. Katharinas immer wieder kehrende Depression werden jedesmal als grauer Schleier bezeichnet, der sich über alles legt. Ich fand diese Beschreibung der Symptome unzureichend und zu oberflächlich, zumal sich die Hauptperson alles andere als depressiv verhält. Immer wieder kehrende Andeutungen über die Vergangenheit der Protagonisten und die eher mangelhafte Erklärung, verleihen dem ganzen eine gewisse Monotonie. Die Auflösung: das eine Vorform von LSD in Form von Mutterkorn-Pilzen ins Wasser der Stadt geleitet, den Wahnsinn der Stadtbevölkerung hervorruft, war doch etwas weit hergeholt. Kurz ich wurde einfach nicht warm, weder mit den handelnden Personen noch mit der Handlung. Ich hatte mir halt etwas anderes vorgestellt als ich den Klappentext gelesen habe. Das überraschende Ende deutet auf eine geplante Fortsetzung hin, wenn nicht dann ergeben viele Sachen einfach keinen Sinn. Sollte es eine geben, weiß ich das ich sie nicht lesen werde.

Seraphim
Seraphimvon Kathrin LangeAufbau TB