wenn nähe angst macht und liebe heilt
mit „looking down the valley“ setzt nicole böhm ihre l.a. love-Reihe fort und erzählt die berührende geschichte von haley und wyatt weiter – voller stiller zweifel, echter gefühle und der frage: wie viel nähe ist zu viel, wenn man sich selbst noch nicht gefunden hat? seit der verstörenden nacht im penthouse lässt malcolm’s angebot haley nicht mehr los – ihre gedanken kreisen, ihr verhalten wird zurückgezogener, verschlossener. selbst wyatt, ihr fake-freund mit zunehmend echten gefühlen, weiß nichts von dem, was in ihr vorgeht. und dennoch gibt er sie nicht auf – kämpft um ihre freundschaft und vielleicht sogar um mehr die geschichte lebt vom inneren konflikt, von emotionalem rückzug und zaghafter annäherung. dabei entfaltet sich ein feinfühliges beziehungsgeflecht, das zeigt, wie schwer es sein kann, sich wirklich zu öffnen – selbst vor jenen, die einem nahestehen besonders positiv hervorzuheben ist der schreibstil: leicht, flüssig und gleichzeitig emotional. die erzählperspektiven wechseln zwischen haley und wyatt, was dem buch tiefe und authentizität verleiht. die dankbarkeits-nachrichten sind ein inspirierendes detail, das nicht nur im roman, sondern auch im echten leben berührt wyatt ist zweifellos das herzstück des buches – charmant, warmherzig, loyal und absolut liebenswert. seine familiengeschichte und sein umgang mit haley machen ihn zu einem echten wohlfühlcharakter. die familiäre atmosphäre, die er mitbringt, ist einer der großen pluspunkte des romans haley bleibt emotional etwas auf distanz. obwohl sie unter starkem druck steht und viel durchmacht, fehlte der persönliche zugang zu ihr. ihr leben scheint sich hauptsächlich um die schauspielerei zu drehen, private oder leichtere momente treten in den hintergrund. dadurch fiel es schwer, sich mit ihr zu identifizieren oder sie wirklich zu „fühlen“. ein stärkerer fokus auf ihre inneren prozesse oder auch kontraste zur hollywood-welt hätten helfen können, sie greifbarer zu machen „looking down the valley“ ist eine gefühlvolle fortsetzung mit starken charakteren, viel herz und wichtigen themen wie mentaler gesundheit, vertrauen und emotionaler heilung. auch wenn haley als figur nicht ganz überzeugen konnte, sorgt wyatt für emotionale ankerpunkte