Das Buch hat mich von Anfang an mitgenommen. Ich bin bei dieser Reise quasi mitgefahren und habe alle Höhen und Tiefen miterlebt. Das Buch brachte mich dazu mir diese bedingungslose Freiheit vorzustellen und mich beim Lesen richtig wohl zu fühlen. Bei den schlimmen Vorfällen habe ich mitgefühlt und war genauso verzweifelt und den Tränen nahe.

Absolut inspirierend und faszinierend, was sie sich getraut hat und wie sie es durchgezogen hat. Die Story an sich ist auf jeden Fall lesenswert und löst in einem selbst Fernweh aus. Dennoch hat mir etwas gefehlt, ist man selbst in der Szene unterwegs hätte man gerne noch mehr Hintergrundinformationen: was wurde alles mitgenommen, … Sprachlich betrachtet trifft es „frei Schnauze“ ziemlich genau. Sie schreibt, wie sie in ihren Videos spricht und ist dadurch sehr authentisch. Für meinen persönlichen Geschmack allerdings etwas zu einfach gehalten. Es wurde immer wieder deutlich, wie jung, naiv und unüberlegt gehandelt wird.

Ich habe mich mal in ein anderes Genre gewagt und was soll ich sagen? Ich fand es nicht schlecht. Ann-Kathrin Bendixen ist mir durch ihre Let‘s Dance-Teilnahme ein Begriff und ich war sehr neugierig auf ihr Buch. Für mich ist es was völlig anderes. Ich bin auf Sicherheit bedacht und ich hatte mich sehr gefreut, über Ann-Kathrins Beweggründe zu lesen. Ich konnte sie auf jeden Fall verstehen! Ihre Krankheit hatte ihr soviel geraubt und sie wollte raus in die Welt. Vielleicht ein bisschen naiv aber sie ist noch jung und ich kann sie da nicht verurteilen. Mich hat die Handlung auch nicht losgelassen. Gerne habe ich über ihre Erlebnisse gelesen. Was mir nicht zugesagt hatte war der Schreibstil. Der ist wirklich sehr einfach gehalten. Ich habe hier keine literarischen Ergüsse erwartet, doch die Kraftausdrücke gingen mir zunehmend auf die Nerven. Auch die Jugendsprache war nicht so meins. Dennoch konnte ich nicht aufhören mit dem Lesen. Fazit: Packend und einfach mal etwas anderes für mich. Ich habe es irgendwie gerne gelesen auch wenn der Schreibstil mir nicht gefallen hatte.

Ich verfolge Affe auf Bike schon seit Beginn ihrer Reise und verspüre jedesmal den Wunsch das gleiche zu unternehmen, wenn ich auf einen neuen Beitrag von ihr stoße. Deswegen musste ich jetzt endlich mal ihr Buch lesen. Direkt nach den ersten Sätzen merkt man, dass das Buch von ihr ist. Es ist so geschrieben wie sie spricht und dies ist ein riesen Pluspunkt für mich. Ihr Weg von ihrem Leiden bis hin zu ihrer Freiheit ist einfach schön zu verfolgen. Möchte ich das gleiche tun? Ja Ja Ja Würde ich es mich trauen? Seeehr wahrscheinlich nein. Deswegen auch ein riesen Respekt dafür. Ich mag sie.

Vielleicht trifft die aussage am ehesten zu. Tolles Buch, doch irgendwie fehlt was. Für mich ist nur eines klar, sie ist inspirierend und faszinierend durch ihr so junges Alter, mit fast nichts und ohne Plan, solch eine Reise anzutreten. Es lässt sich gut lesen, der Schreibstil ist so frei, wie die Autorin auch redet. Also völlig frei Schnautze. Man liest es so als würde man jemanden direkt zuhören. Da es mich echt gut unterhalten und gefesselt hat was sie erlebte und zu lesen wie sie fühlte, macht es schwierig eine klare Aussage zu treffen. Leider liest man viel zu oft "dachte ich" "sagte ich" an stellen, wo man besseren Inhalt hätte schreiben können. Man hätte quasi Bingo spielen können. 3x Pro Seite mit "dachte ich" und "sagte ich" kam durchaus vor. Man hat das Gefühl, das sie so schnell wie möglich die Orte bereisen möchte, sich richtig Druck macht, entweder oder, ohne was dazwischen. Fast wie eine Angst etwas irgendwo anders zu verpassen. Immerhin bringt sie guten Humor mit und ist sich nicht zu schade auch peinlichkeiten Preis zu geben um lesende ein bisschen das Schmunzeln zu schenken. Es wirkt teils wie Extreme, wie Himmel und Hölle, je nach Erlebnis. Etwas nicht so tolles passierte? Gleich ist der Ort die Hölle auf Erden. Gut, es gab wirklich Dinge die man niemanden wünscht und richtige "uff" Momente waren. Was mich irritierte und ich schade fand. Es gibt Bilder bzw Collagen im Buch, ABER ausschließlich ein paar Seiten in der mitte und das mitten in ein Kapitel rein gedrückt. Da wäre es schöner gewesenen die Fotoseiten passend zu den Kapiteln zu verteilen oder am ende vom Buch, statt mitten drin während man grad eigentlich das Kapitel liest. Jedenfalls denk ich mir "Wenn Naivität dich so voran bringen kann. Wär ich gern Naiv." Es scheint die inneren Bremsen locker zu lassen.