7. Apr. 2025
Bewertung:4

In Bayreuth steigt die stadtbekannte Weihnachtsfeier und Kati ist mittendrin. Als der Hausmeister Richard nach dieser Feier verschwindet, gerät Kati ins Visier einiger Ganoven, die es auf etwas abgesehen haben, was sich in ihrem Besitz befindet. Sie beschließt der Sache auf den grund zu gehen und reist nach Bad Bentheim. Dort muss sie ihr Improvisationsvermögen unter Beweis stellen, was sie nicht nur einmal in eine aussichtslose Situation gerät. Und wer genau ist eigentlich Lars, den sie als Mitfahrgelegenheit aufgabelt und der immer da ist, wo Kati auch zu sein scheint? Der Schreibstil von Birgit Gruber ist flüssig, locker und leicht. Eigentlich wird man direkt in die Geschichte geworfen und das hat mir wirklich gut gefallen. Mit Kati bin ich einer Protagonistin begegnet, die mir sofort sympatisch war. Ihre lockere, manchmal auch ein wenig tollpatschige Art hat es mir sofort leicht gemacht, sie zu mögen. Ihre Art hat auch dazu geführt, dass sie ihre "Situation" anfangs nicht ganz annehmen konnte und es nicht richtig ernst genommen hat. Manchmal hat mich ihre Naivität ein wenig gestört und ich dachte echt nur "Mensch Mädel, wach doch endlich einmal auf." Ihre neue Bekanntschaft Lars war da oft ganz anders als sie. Seine Schlagfertigkeit hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und ich möchte ihn wirklich gerne. Er hat Kati manchmal sogar ein wenig in die richtige Richtung gestossen, wenn auch vielleicht so, dass sie es nicht gemerkt hat. Er bringt sie oft aus dem Konzept und weckt Gefühle in ihr, die sie seit längerem schon nicht mehr in sich gespürt hat. Diese eher zarte Annäherung zwischen den beiden hat mir sehr gefallen. Mit Bad Bentheim kann ich mich ausserdem selbst identifizieren, denn dort und in der dortigen Umgebung war ich selbst schon ein paar mal. Wirklich gut gefallen haben mir übrigens die Gedankengänge und Handlungen, die Birgit Gruber um Kati und die Familie ihreres verstorbenen Mannes gesponnen hat. Ihre Schwiegermutter mochte ich - trotz ihrer Art - irgendwie eigentlich sogar recht gerne. Der Schlagabtausch konnte mich auch hier sehr oft zum Schmunzeln bringen. Ich hätte mir ein wenig mehr Spannung gewünscht, aber das Genre heisst ja nicht umsonst Cozy Crime. Außerdem hätte ich mir ein bisschen weniger Naivität von Kati gewünscht, dass sie in bestimmten Situationen einfach mal ihren Kopf einschaltet, statt total kopflos zu handeln. Mit Witz und Humor, mit einer kleinen Liebesgeschichte und Krimielementen, konnte das Buch aber dennoch bei mir punkten und ich freue mich auf den zweiten Teil, wenn Kati und Lars wieder gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen. Vielleicht ja dann sogar mit ein bisschen weniger Naivität.

Ohne Wenn und Aber : Kati Blum
Ohne Wenn und Aber : Kati Blumvon Birgit GruberBoD – Books on Demand