Eine sehr kompakte/verdichtete Geschichte die hier Meredith Russo über Eric und Morgan erzählt. Aus beiden Perspektiven wird über mehrere Jahre hinweg aus deren Leben erzählt; allerdings nur an dem jeweiligen Geburtstag der beiden. Seit der Geburt unzertrennlich, verbringen sie jeden Geburtstag (außer einen) zusammen und erleben beide innerhalb ihrer Familien Verlust, Trauer, physische wie psychische Gewalt. Beide verändern sich, teils schwer begreiflich, ambivalent, ausgrenzend und wütend machten mich einzelne Verhaltensweisen. Ein sehr starkes Buch mit mehreren Schlägen in Magen und Gesicht. Ein verstehen und erkennen, was nie zu spät sein kann und leben auch retten kann , die vielleicht schon als zerstört geglaubt schienen.
PS: Ich hätte noch 1000 Seiten lesen können.
Morgen und Eric sind die besten Freunde auf der Welt. Sie kennen sich seitdem sie klein sind, denn sie sind am selben Tag geboren worden. Und seitdem feiern sie jedes Jahr gemeinsam ihren Geburtstag. Doch nach und nach merkt Morgan, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Und es stellt sich dann heraus, dass Morgan im falschen Körper lebt und ein Mädchen ist.
Bevor ich jetzt hier mit meiner Rezension anfangen werde, muss ich noch einige Punkte vorweg sagen, die mir wichtig sind. Da es viel auf Instagram herum geschlichen ist, möchte ich dies hier auch noch einmal anmerken. Die Autorin Meredith Russo hat mehrere Vorwürfe bekommen, in denen gesagt wird, dass sie Gewalt in psychischer und physischer Form an ihrer Exfrau ausgeübt hat. Viele haben gesagt, dass man sich aufgrund dessen dieses Buch nicht kaufen soll, um der Autorin Reichweite zu geben. Jeder sollte selbst entscheiden, wie man als Leser mit dieser Situation umgeht. Ich versuche das Werk und die Autorin differenziert zu betrachten, auch wenn es mir nicht leicht fällt. Deswegen möchte ich auch noch einmal sagen, dass ich es mir NICHT selbst gekauft habe, da ich die Autorin damit nicht unterstützen möchte, sondern habe es mir ausgeliehen. Außerdem möchte ich noch kurz anmerken, dass ich als Cis-Frau nicht ansatzweise eine Ahnung davon habe, wie es einem Menschen geht, der Trans ist. Dennoch konnte ich mich in einigen Punkten wiederfinden, da ich selbst als homosexuelle Frau des Öfteren auf Hass und Ablehnung trifft. Sehr schade, da wir bereits im 21. Jahrhundert leben und dies mittlerweile normal sein sollte.
Außerdem finde ich es sehr schade, dass in diesem Buch keine Trigger Warnung steht, denn dieses Buch hätte definitiv eine gebraucht! Denn in diesem Buch werden Themen wie Mobbing, Suizid, Homophobie und Transphobie behandelt, da müsste unbedingt eine Trigger Warnung gerade für unsere jüngeren Leser.
Morgan ist ein unfassbar starker Charakter. Bevor sie selbst weiß was überhaupt mit ihr los ist, auf so viel Hass stößt. Trotz allem kämpft sie jeden Tag und versucht das Beste aus ihrem Leben zu machen. Aber auch in Eric bekommen wir einen guten Einblick. Eric ist immer für Morgan da und tut alles was er kann, um sie zu beschützen. Beiden fällt es unfassbar schwer diese Freundschaft nach und nach aufrechtzuerhalten, denn auch Eric merkt schon bald, dass er mehr für Morgan empfindet, als er gedacht hat.
Meredith Russo zeigt uns hier eine harte Welt, die realer ist, als wir denken. Sie zeigt uns, dass es hart ist man selbst zu sein und auch für sich selbst einzustehen. Morgans Kampf hat mich sehr berührt und sehr traurig gemacht. Und oft war ich auf unfassbar wütend, wie scheußlich manche Menschen sein können. Ich hätte mir hier vielleicht noch ein bisschen mehr Einblick in die Welt der beiden gewünscht. Denn sechs Jahre sind eine lange Zeit und gerade am ihrem 18. Geburtstag, hätte ich mir noch ein bisschen mehr Input gewünscht, da es dort ja für Morgan erst richtig losgeht.
Bei dem Schreibstil von Meredith Russo habe ich nichts zu meckern. Ich mag ihre Art zu schreiben und auch ihre Worte zu lesen sind sehr angenehm. Jedoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Kapitelenden ein wenig abgehakt waren, aber vielleicht kam mir das auch nur so vor.
Beim Fazit habe ich eine Weile hin und her überlegt, da ich aufgrund der persönlichen Geschichte der Autorin das Buch nicht unbedingt empfehlen würde. Aber auch dann nicht, wenn irgendjemand von den oben genannten Trigger Themen, irgendwie sich damit identifizieren kann, denn dies kann einen echt runterziehen. Dennoch ist es eine Geschichte, die jemanden vielleicht die Augen öffnen könnte und einem zeigt, was gerade in der Welt los ist. Ich bin der Meinung, dass ihr euch selbst ein Bild von dieser Geschichte machen solltet.
Ich hab das Buch geliebt, auch wenn ich einige Male einen dicken Kloß im Hals hatte. Ich denke hier werden die Erfahrungen von vielen Transpersonen abgebildet und das ist erschreckend! Daher ist das Buch extrem wichtig!! Lest euch vorher aber gut ein! Es gibt leider keine Triggerwarnungen im Buch.
Im falschen Körper gefangen
Meredith Russo erzählt sehr einfühlsam und nachfühlbar die Geschichte eines Transteenagers. Sie lässt bei ihrer Geschichte mit Sicherheit auch ihre eigenen Erfahrungen als transgender Frau mit einfließen.
Morgan und Eric sind von Kindesbeinen an eng befreundet. Sie leben in einer amerikanischen Kleinstadt in unterschiedlichen Verhältnissen, was ihre Freundschaft allerdings nicht schmälert.
Die Freunde, die am gleichen Tag, sogar zur gleichen Uhrzeit geboren wurden, sind sich sehr verbunden und feiern ihre Geburtstage auch zusammen, zumindest versuchen sie sich an dem Tag zu sehen. Beginnend mit dem 13. Geburtstag springen wir mit den Protagonisten von einem Geburtstag zum nächsten und erfahren was Morgan und Eric so bewegt und wie sie sich weiterentwickeln. Schon früh beginnt Morgan seinen Körper zu hassen und wäre sehr viel lieber ein Mädchen. Dass er diesen Wunsch nicht laut äußern darf, lernt er schnell. Er ist sowieso schon ein Außenseiter, denn seine Mitschüler merken, dass er anders ist. und grenzen ihn aus. Nur Eric ist ihm ein wirklich guter Freund, weiß aber auch nicht so genau warum Morgan so unglücklich ist. Es dauert viele Jahre, bis Morgan den Mut findet sich seinem Freund anzuvertrauen. Bis dahin hat Morgan schon unglaublich viel mitmachen müssen.
Struktur und Sprache des Romans haben mir gut gefallen. Man kann sich gut in Morgan einfühlen und wird ebenfalls von Trauer und Wut erfasst über die Art und Weise, wie die Umwelt mit Menschen umgeht, die nicht ganz der gängigen Norm entsprechen.
Es war ein interessanter Jugendroman, der für ein wichtiges Thema sensibilisiert und für mehr Toleranz wirbt. Trotz einiger Längen fand ich die Geschichte sehr berührend und lesenswert und empfehle sie gerne weiter.
„Vielleicht geht es darum im Leben: durchzustehen, was man nicht kontrollieren kann und sich an die guten Dinge zu halten, die der Wind mit sich bringt.“
Meredith Russo erzählt die sehr berührende, starke Geschichte von Morgan und Eric und das über sechs Jahre hinweg – immer wieder an ihrem Geburtstag, dieses Stilmittel fand ich total spannend und gut gewählt. Wir begleiten Eric und Morgan in ihren Teenagerjahren und was dieser Lebensabschnitt mit sich bringt! Die Themen sind weit gefächert - wir lesen über Freundschaft, Familienkonflikte, Zukunftsängste, Sucht und die erste Liebe. Über Identität und Sexualität. Und alles dazwischen. Und das in einem sehr angenehmen Erzähltempo und in einer einfachen und doch wunderbaren Sprache, ich habe regelrecht an den Seiten gehangen und mitgelitten.
„Ich bin nicht der Meinung, dass wir entscheidenden Einfluss darauf haben, wer wir am Ende sind. Und wenn wir es uns noch so sehr wünschen.“
Wow.
Was für ein tolles Buch.
Was für ein mutiges Buch.
Was für ein wichtiges Buch.
Der Versuch, der Cis-Menschheit das Gefühlsleben eines Transgender-Jugendlichen verständlich näher zu bringen.
Und es geht unglaublich nah.
So nah, dass man die Not und Verzweiflung der Protagonistin fast körperlich spüren kann.
Und dennoch kratzt das Buch nur an der Oberfläche.
Ein Grund, sich besser zu informieren und mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt zu gehen.
Some people are giving this book a low number of stars because of the author and while I don't agree with what Russo did/does to her ex the book shouldn't be judged for that?
I wouldn't buy a new book of her but I will totally buy a second hand copy or get one of her books from the library because this book actually was a good one. I like the writing style and I absolutely adored the concept of the Story.
The Story is told throughout the course of six years always the same day— Morgan and Eric's birthday. They both have a POV and we get to understand them and get to know them.
It doesn't feel like you miss something even though u basically miss 364 days after each chapter.
TRIGGERWARNUNG!
Ich habe das Buch gerade beendet und wollte es bewerten. Jedoch hat mich ein Kommentar auf Goodreads zum Stocken gebracht.
Zuallererst möchte ich anmerken, dass das Buch viel Gewalt enthält und es sich hier nicht nur um eine Liebesgeschichte handelt. Da sich dieses Buch auch an jüngere Leser und Leserinnen richtet, wäre eine Triggerwarnung wünschenswert oder gar nötig gewesen.
Die Geschichte erzählt von dem Protagonisten Morgan, der sich in seinem Körper nicht wohlfühlt und sich als Mädchen/Frau glücklicher und vor allem ehrlicher fühlen würde. Der Prozess des Akzeptierens ist für ihn wahnsinnig qualvoll und er leidet unter verschiedenen Tätern und Täterinnen in dem Buch.
Nun zum Kommentar:
Nachdem ich den Kommentar gelesen habe, habe ich mich weiter informiert und mehrere Artikel über die Autorin gelesen. Das Buch behandelt das Thema Gewalt und das hat mich natürlich mitgenommen und traurig gemacht. Dass die Autorin allerdings selbst Täterin ist bzw. war, rückt die Geschichte für mich in ein ganz anderes Licht.
Die Story an sich hat mir gut gefallen und war sehr gefühlvoll. Man sollte allerdings die Vorgeschichte der Autorin im Hinterkopf behalten. Ob man das Buch trotz allem lesen möchte oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Ich habe es nun nach dem Lesen erfahren und wüsste ehrlich gestanden nicht, ob ich das Buch mit diesem Wissen leichtfertig aus den Regalen in der Bücherhalle gezogen hätte. Aus diesem Grund möchte ich das Buch auch nicht mit Sternen bewerten.
Wenn irgendjemand mehr darüber informiert ist, dann würde ich mich über mehr Infos freuen. Ich stütze mich hier tatsächlich nur auf verschiedene englische/amerikanische Artikel, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht hundertprozentig stichhaltig sind.