Ein augenöffnendes Buch für jung und alt.
"Roboter träumen nicht", von Lee Bacon, ist ein Kinderbuch, in dem die Spezies des Menschen kritisch hinterfragt wird. Inhalt: "Vor dreißig Jahren sind die Menschen ausgestorben. Jetzt wird die Welt von Maschinen beherrscht. Der Roboter XR_935 findet das genau richtig so. Denn ohne die Menschen gibt es keinen Krieg, keine Umweltverschmutzung, keine Verbrechen. In der Robotergesellschaft läuft alles reibungslos und effizient – bis zu dem Tag, an dem XR etwas Unmögliches entdeckt: einen Menschen. Ein Mädchen, das seine Hilfe braucht …" (Klappentext) Die Charaktere: Das besondere bei diesem Buch ist unser Protagonist, der ein Roboter, namens XR, ist. XR's Tagesablauf ist, wie bei jedem anderen Roboter streng routiniert und mit dem Alltag der anderen Roboter im Einklang. Bis der ewige Kreislauf durchbrochen wird, weil XR ein kleines Menschenmädchen findet. Eigentlich ist das unmöglich, weil die Menschen doch schon lange ausgestorben. Aber es beginnt für ihn, Emma (das Menschen-Mädchen) und seine 2 Roboter-Kollegen eine aufregende Reise, wobei sie nicht nur zueinander finden, sondern ihre Normen und Werte, die sie zuvor vertreten haben, nochmal völlig überdenken. Man hat direkt gemerkt, dass gerade XR, schon zu Beginn der Geschichte nicht zu 100% in die Roboter-Gesellschaft passt, weil er doch teilweise menschlicher agiert hat, als die anderen Roboter. Es war sehr spannend den Wandel seines Charakters mitzuerleben, wie er und die anderen Roboter von "Menschen-Hassern" zu Menschen-Freunden werden. Der Schreibstil: Ich fand es zu Beginn des Buches ein wenig anstrengend zu lesen. Es werden sehr viele kurze Sätze verwendet und manche Worte werden anders geschrieben, als man es kennt, weil damit die "Roboter-Sprache" symbolisiert wird. Aber je weiter die Geschichte voran schreitet, desto schneller liest sich das Buch weg. Die Geschichte wird aus der Perspektive von XR erzählt. Die Gestaltung: Hierbei hat man sich sowohl beim Inneren, als auch Äußeren des Buches sehr viel Mühe gegeben. Das Cover ist sehr liebevoll gezeichnet worden und auch im Inneren findet man zu Beginn Zeichnungen, die einem die Charaktere näher bringen. Die Kapitel sind in Binärschrift geschrieben, was an sich eine coole Idee ist, aber für Kinder vielleicht sehr verwirrend, denn wer kann schon Binärcodes lesen? Die Kapitel sind aber sehr kurz und die Schrift angenehm groß. Insgesamt hat man bei dem Buch gemerkt, dass sich hier viele Gedanken gemacht worden sind, wie man es ansprechend gestalten könnte. Thematik: Ansich greift das Buch ein paar philosophische Fragen auf, die unsere Gesellschaft hinterfragen. Aber es wird auch aufgezeigt, was es bedeutet ein Mensch und damit menschlich zu sein. Also wird einerseits Kritik erhoben, andererseits auch die schönen Seiten der Menschen hervorgehoben. Ich persönlich hätte mir auch gewünscht, wenn die Message des Buches vielleicht noch ein bisschen eindringlicher gewesen wäre. Fazit: "Roboter träumen nicht", von Lee Bacon ist ein Kinderbuch, welches trotz der kurzweiligen Geschichte, Denkanstöße mitsich bringt, die einem das Verhalten der Menschen im Bezug auf Konsum, Umweltverschmutzung etc. hinterfragen lässt. Gerade in der heutigen Zeit ist das Thema "Mensch und Maschine", aktueller denn je. Es war zwar eine ganz süße Geschichte, aber sie hat mir leider trotzdem nicht so viel gegeben. Ich würde das Buch dennoch empfehlen für Kinder ab 10 Jahren.