22. Apr. 2023
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Bewertung:4

„Glaubst du denn“, fragt Marc, „dass man immer der bleibt, als der man geboren wurde? Oder kann man selbst entscheiden, wer man sein möchte?“ (S. 91) ROXY Johann von Bülow Marc und Roy kennen sich seit der Schule. Zwei Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und nie auf gleicher Augenhöhe waren: Marc, der in der Doppelhaussiedlung aufwuchs, hatte irgendwie nie wirklich Freunde. Sein grösster Traum war es, irgendwann einmal ein bekannter Schauspieler zu werden, aber dafür müsste er sich noch ändern - Charisma entwickeln - denn bis jetzt will er es immer allen recht machen und läuft anderen nur hinterher. Doch dann, per Zufall, wird endlich der von allen umworbende Roy auf ihn aufmerksam. Roy, ist der Sohn eines reichen Industriellen. Er macht sich keine Sorgen und Gedanken über die Zukunft, warum auch - sein Vater hat ja genug Geld, das er ausgeben kann ... „Roy war der Typ, der vorgab, alle zu durchschauen, weil er hoffte, dadurch selbst undurchschaubar zu sein. Er war faul, er strengte sich nicht gerne an. Und obwohl er flink im Kopf war und vieles tatsächlich schneller erfassen konnte als andere, verlor er wahninnig schnell die Lust an allem. Ein bisschen wie die Sportwagen seines Vaters: Hochmotorisiert und mit laut knallendem Auspuff stand er an der Ampel des Lebens und machte Krach, aber am Ende fuhr er nie richtig los. Nichts als Fehlzündungen:“ (S. 104) Später, mit 18 Jahren, ziehen sie durch die Münchner Clubs, nehmen ein paar Drogen hier und da und vor allem im Roxy, trinken, als gäbe es kein Morgen und erleben viele Geschichten - lustige und jene, die man lieber wieder schnell vergisst - wer kennt das nicht aus seiner Jugend?! Ob und wie lange diese Freundschaft halten wird, müsst ihr selber herausfinden. Es ist eine Coming-of-Age Geschichte, bunt, wie eine Discokugel, in der sich die 80er Jahre widerspiegeln, und ein Buch, in dem einiges an Tiefgang steckt. „Wenn ich was gelernt habe aus der Sache mit uns, dann ist es, dass man nicht warten soll, bis es zu spät ist.“ (S. 332) Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, eine kleine Strecke gab es im hinteren Drittel, für mich aber dennoch ein Lesevergnügen. Da ich mit der wundervollen @maria im Hamburger St. Pauli Theater der Lesung von Johann von Bülow, mit seiner angenehmen Erzählstimme lauschen durfte, kann ich mir vorstellen, dass das Hörbuch auch ein wahres Hörerlebnis ist. Ein gelungenes Debüt. 4/ 5

Roxy
Roxyvon Johann von BülowRowohlt Berlin
8. Apr. 2023
Bewertung:3.5

𝙽𝚞𝚛 𝚠𝚎𝚗𝚗 𝚎𝚜 𝚠𝚎𝚑𝚝𝚊𝚝, 𝚠𝚊𝚛 𝚎𝚜 𝚎𝚌𝚑𝚝, 𝚠𝚊𝚛 𝚎𝚜 𝚠𝚊𝚑𝚛𝚎 𝙵𝚛𝚎𝚞𝚗𝚍𝚜𝚌𝚑𝚊𝚏𝚝. 𝚆𝚎𝚗𝚗 𝚎𝚜 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝𝚜 𝚔𝚘𝚜𝚝𝚎𝚝, 𝚠𝚊𝚛 𝚎𝚜 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝𝚜 𝚠𝚎𝚛𝚝.

Dieses Buch war etwas komplett anderes als ich sonst lese. Es geht darin um Verlust, Freundschaft, Liebe und das Erwachsenwerden. Es geht um Chancen, die verstrichen sind ohne genutzt worden zu sein und um verpasste Aussprachen. Schwere und leichte Teile wechseln sich ziemlich gleichmäßig ab, es kommen einige sehr humorvolle Passagen vor. Im Kern steht die Freundschaft von Marc und Roy und wie diese sich über die Jahre hin verändert. Es gibt viele Rückblenden, die teilweise sehr verwirrend sind. Hin und wieder haben mir jedoch auch Teile der Story nicht ganz so gut gefallen, was aber Ansichtssache ist. Der Schreibstil ist ziemlich angenehm und leicht zu lesen. Insgesamt ein durchaus lesenswertes Buch, das an einigen Stellen zum Nachdenken anregt.

Roxy
Roxyvon Johann von BülowRowohlt Berlin
18. Feb. 2023
Bewertung:4

Ich hatte mit dem Schreibstil meine Probleme. Ich brauchte eine ganze Weile um der Geschichte Platz in meinem Leserherz zu schaffen. Es ist in 5 Teile geteilt und ich muss sagen erst ab Teil 3 war ich mit dem Buch auf einer Welle.

Roxy
Roxyvon Johann von BülowRowohlt Berlin