
Hoch informativ und sehr bewegend
"Die in diesem Buch porträtierten Frauen sehen das, was wir nicht sehen oder nicht sehen wollen, unmittelbar und detailscharf vor sich. Sie haben den Mut, dem Elefanten im Raum direkt ins Auge zu blicken. Ihre Illusionen sind überwunden. Sie haben das Spiel durchschaut. Vielleicht können wir von ihnen lernen, die Dinge endlich beim Namen zu nennen. Hören wir ihnen zu, sehen wir sie, damit wir erkennen, was jeden Tag im Iran geschieht (S. 26)." Ich habe ihnen zugehört, bin ihnen gefolgt auf den Pfaden ihrer Geschichten, habe den Mut dieser Frauen bewundert und die Grausamkeit und Absurdität eines gegen sie und die iranische Bevölkerung im Allgemeinen gerichteten Regimes fassungslos und wütend wahrgenommen. Anhand der Geschichten von neun Iranerinnen, stellvertretend für so viele weitere unbenannte Frauen im Iran, erzählt Golineh Atai ( geb. 1974 in Teheran) von der politischen und wirtschaftlichen Situation, dem täglichen Leid der Bevölkerung und vor allem der Unterdrückung der Frauen. Die Geschichten dieser Heldinnen sind unterfüttert mit vielen Fakten zur Geschichte, Politik und Wirtschaft des Irans. Es wird Kritik an dem Verhalten westlicher Politiker und Journalisten im Bezug auf den Iran geübt und wie ich finde auch mit einigen hier zu Lande weit verbreiteten Irrtümern über den Iran aufgeräumt. Dadurch gewinnen die hier erzählten Geschichten an Kontext und Tiefe. Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben.Ich habe dabei viel gelernt. Ich habe unglaublichen Respekt und Hochachtung vor diesen Frauen. Wenn sie nicht kämpfen würden, wer dann? Ich würde mir Wünschen, dass sie weiterhin und noch mehr von ihnen endlich das Gehör und den Respekt erlangen, den sie nicht nur für ihren Kampf, sondern allein schon aufgrund der Tatsache verdienen, das sie Menschen sind.