
Stilvoll geschrieben und atmosphärisch – auch wenn es nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat.
J. Elles Schreibstil ist atmosphärisch dicht, teilweise poetisch, mit bildhaften Beschreibungen und einem Fokus auf Details. Die Welt von Perl wird sehr lebendig und visuell beschrieben – man merkt, dass viel Herzblut in den Weltenbau geflossen ist. Besonders die düsteren, fast märchenhaften Elemente haben mir gefallen und verleihen dem Buch eine gewisse Tiefe. Die Hauptfigur Quell ist stark gezeichnet, mit klaren inneren Konflikten und einer glaubwürdigen Entwicklung. Dennoch konnte ich persönlich nicht vollkommen mit ihr mitfühlen. Einige ihrer Entscheidungen erschienen mir sprunghaft oder nicht ganz nachvollziehbar, was meine emotionale Bindung zur Geschichte erschwert hat. Die Story beginnt vielversprechend, baut aber zwischenzeitlich etwas ab. Die Intrigen und magischen Aspekte waren interessant, doch es gab Längen, bei denen ich mich schwer getan habe, wirklich dranzubleiben. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, was ich grundsätzlich mag – hier wirkte sie jedoch stellenweise etwas gezwungen und klischeehaft. „Shadows of Perl“ bietet definitiv viele Elemente, die Fans von düsterer Romantasy begeistern dürften: eine faszinierende Welt, Magie, Intrigen und eine starke Protagonistin. Der bildhafte Schreibstil ist eine große Stärke des Buchs. Für mich persönlich blieb jedoch die emotionale Tiefe auf der Strecke, und auch die Handlung konnte mich nicht durchgehend fesseln. Daher vergebe ich solide 3 von 5 Sternen. Es war nicht schlecht – aber eben einfach nicht ganz mein Fall. Wer jedoch gerne in fantasievolle, etwas dunklere Welten abtaucht und einen langsamen Spannungsaufbau zu schätzen weiß, könnte hier fündig werden.