
Ein Finale, das einige starke Momente hat, aber nicht das volle Potenzial der Reihe ausschöpft
Es ist mittlerweile über ein Jahr her, dass ich die ersten Bände dieser Reihe gelesen habe. Umso schöner war es, jetzt endlich das Finale in die Hand zu nehmen. Ich hatte ehrlich gesagt Sorge, dass mir der Einstieg schwerfallen würde, doch zum Glück war das Gegenteil der Fall. Die Geschichte knüpft nahtlos an den vorherigen Band an und ich war sofort wieder mitten drin. Wahrscheinlich hatte ich einfach Glück, dass mir die Handlung noch so präsent war. Wie zu erwarten, und für Kenner*innen der Reihe nichts Neues, fühlten sich die spicy Szenen vor allem zu Beginn des Buches deplatziert und unnötig an. Leider lenkten sie eher von der eigentlichen Handlung ab, die an vielen Stellen deutlich mehr Potenzial gehabt hätte. Dafür haben die Nebencharaktere wieder voll überzeugt. Hermes war wie immer ein Highlight, aber vor allem Dionysos hat mich in diesem Band besonders begeistert. Seine Geschichte war für mich sogar spannender als der eigentliche Hauptplot. Theseus als Gegenspieler war ebenfalls sehr gut geschrieben. Die Kapitel aus seiner Perspektive haben der Geschichte eine neue Ebene gegeben und ihn als Figur greifbarer gemacht. Dennoch bleibt am Ende das Gefühl zurück, dass man aus dem Finale mehr hätte machen können. Gerade Theseus ableben und die „große Schlacht“ wirkten eher unspektakulär und ließen mich etwas enttäuscht zurück. Kaum zu glauben, dass ich das mal sagen würde, aber: Ich hätte mir tatsächlich weniger spice gewünscht und dafür mehr Tiefe, mehr Story, mehr Antworten. Viele Fragen blieben unbeantwortet und der Abschluss fühlte sich für mich nicht rund an. Trotz allem bleibt der Abschied von dieser Welt schwer. Die Charaktere, allen voran Hekate, werden mir sehr fehlen. Ihre Präsenz hat die Geschichte für mich mit Leben gefüllt und bleibt als besonders starker Eindruck zurück.