Sehr interessante Handlung, zu wenig Liebesgeschichte
Tough Choices ist für mich bisher leider das schwächste Buch der Whitestone-Hospital-Reihe. Mir lag der Fokus für ein Romance-Buch hier viel zu wenig auf der Entwicklung der Bwziehung zwischen Grant und Maisie. Ich hatte das Gefühl, dass das so das einzige war, was ab den ersten paar Kapiteln eigentlich komplett klar war: Dass das was wird. Viel mehr standen die Herausforderungen des Klinikalltags und des Privatlebens beider Protagonist:innen im Vordergrund. Die Probleme, die sie mit ihren beiden Familien haben und natürlich das Mysterium um Jane und ihren Widerwillen, in der Gynäkologie zu arbeiten. Und obwohl es nicht deren Buch war, handelte es sich doch sehr ausführlich zum Beispiel wieder um Laura aus dem ersten Band oder andere Kolleg:innen. Meiner Meinung nach war das Buch daher einfach etwas gestreckt und trotz des super Schreibstils der Autorin und der an sich natürlich trotzdem spannenden Handlung habe ich mich einfach nicht so wohlgefühlt. Anders als bei den Bänden zuvor gibt es hier erstmals keinen richtigen Cliffhanger, aber es werden natürlich Fragen offengelassen, um deren Beantwortung ich im vierten Band sehr hoffe. Das, was ich allerdings aus der Romanze zwischen Grant und Maisie mitnehme, hat mir überaus gefallen. Einen weniger toxischen Menschen als Grant gibt es wohl nicht. Er ist super empathisch und immer rücksichtsvoll gegenüber allen, aber vor allem der Frau, in die er sich schrittweise verliebt: Maisie. Sie wiederum finde ich auch so toll, wie sie immer sagt, was sie denkt, auch wenn es wohl niemand sonst so sagen würde, dass sie so ein herzlicher, optimistischer und gleichzeitig verletzlicher, nahbarer Mensch ist. Beide Charaktere haben mir wirklich gut gefallen und genauso gut passen sie einfach auch zusammen. (Aber wieso bedarf es wieder diesem „ohne Brille ist man auf einmal tausendmal attraktiver“? 😡😡 Da fühlt man sich als Dauerbrillenträgerin schon etwas angegriffen von gängigen Stereotypien, aber das darf und soll hier wirklich keine Kritik sein). Ist natürlich nur Spaß. 😉 Alles in allem beende ich diese chaotische Rezension mit vier immer noch gut verdienten Sternen.