Ich lese nicht so oft Thriller, doch die Bücher von Karin Slaughter mag ich sehr gerne, vorallem die Reihe um Will Trent habe ich verschlungen.
Doch diese Geschichte konnte mich nicht so packen, wie Andere von der Autorin. Sie ist flüssig geschrieben, doch es fehlt ihr an Spannung und manchmal ziehen sich die verschiedenen Handlungsstränge etwas zu sehr hin.
Die Geschichte verpackt so einige Themen, die in den 70er Jahren von wichtiger Bedeutung waren, wie Gleichberechtigung der Frauen, Rassismus und Homophobie. Hier hatte ich das Gefühl, das die Autorin gut recherchiert und die Zeit real wiedergegeben hat. Dadurch wurde jedoch die Geschichte um den Polizistenmörder etwas in den Hintergrund gerückt.
Die Charaktere wurden sehr detailliert und authentisch dargestellt. Doch so richtig warm wurde ich nicht mit den Hauptcharakteren. Es waren alles Einzelspieler und nur auf sich bedacht, was vielleicht etwas überspitzt zu der Zeit passt.
Alles in allem war es eine gut recherchierte Geschichte, die jedoch aufgrund der fehlenden Spannung nicht zu den besseren Werken von Karin Slaughter gehört.
Die Autorin an sich kann ich jedoch mit gutem Gewissen weiterempfehlen, ich würde jedoch eher die Reihe "Georgia" um Will Trent empfehlen.
Leider für mich das schwächste Buch von Karin Slaughter.
Es zog sich sehr in die Länge und ging die meiste Zeit nur um die Gegebenheiten von 1975. Dadurch baute sich kaum Spannung auf.
Längst nicht so gut wie die anderen Bücher von Karin Slaugther
Leider war ich von diesem Buch enttäuscht. Die Spannung hat mir gefehlt und die Wortwahl war mir zu extrem. Der Umgang unter den Cops auch zu unrealistisch .
Der Anfang war für mich sehr träge und war schon zeitweise skeptisch. Aber ich muss sagen umso mehr man in der Mitte des Buches ankam dachte man sich ok. Verdammt ich kann das Buch nicht weglegen. Also nehmt euch die Zeit das Buch durchzulesen das Ende wird ein ganz schön nachdenklich stimmen.
"Cop Town" ist ein Thriller der sich hauptsächlich über den Beruf des Polizisten dreht. Leider ist diese Thema recht rabiat und hart dargestellt.
Inhalt:
In Atlanta bringt ein Killer die Stimmung der Polizei zum überkochen, denn seine Opfer sind ausschließlich Cops. Niemand vermag ihn zu stoppen und das Morden geht weiter. Den Polizisten ist jedes Mittel recht, den Killer zur Strecke zu bringen. Sie beginnen eine brutale Menschenjagd und werden gefährlich wie der Killer selbst.Kate Murphy tritt ihren ersten Dienst an und wird vor ganz andere Herausforderungen gestellt. Als Frau muss sie sich ihren Platz im Police Department hart erkämpfen...
Meine Meinung:
Der Schreibstil von Karin Slaughter ist wie aus den anderen Büchern gewohnt locker und rotz der langen Kapitel sehr gut zu lesen. Die brutale Art und Weise, die die Autoren in diesem Buch hineingebracht hat allerdings ist neu. Die Stimmung des Buches ist generell sehr hart.
Die Polizisten schrecken tatsächlich vor nichts zurück und sind skrupellos und zu jeder Zeit gewaltbereit. Auch die Feindlichkeit gegenüber gewissen Menschengruppen (z.B. Frauen, Homosexuellen...) ist sehr hoch. Leider war genau dies für mich etwas zu viel und somit auch wirklich nervig. (Das Buch spielt in der Vergangenheit, allerdings kann ich mich nicht vorstellen das es wirklich soo krass war.)
Das Buch konzentrierte sich hauptsächlich auf die Brutalität der Polizisten. Der Killer und die Story um ihn an sich stand leider im Hintergrund. Auch die Spannung fehlt oft. Der Geschichte fehlt also der rote Faden. Das Buch ist recht lang und leider zieht es sich. Das Ende kam dann wiederum sehr plötzlich und ohne große Erklärung.
Das Zusammenspiel von Spannung und Auflösung hat in diesem Buch leider nicht geklappt.
Die Charaktere waren meist eher oberflächlich und einfach unsympathisch. Die Hauptfigur Kate ist der Autorin tatsächlich noch ganz gut gelungen. Man erkennt ihre Entwicklung und kann sich auch in sie hineinversetzen. Alle anderen dagegen sind sehr schwach.
Fazit:
Dieses Buch ist definitiv nicht das Beste von Karin Slaughter. Die Spannung fehlt etwas. Und die Brutalität der ganzen Geschichte war für mich zu viel. Trotzdem ist das Buch nicht schlecht. Der Schreibstil ist toll & auch die Hauptperson Kate ist ganz gut gelungen.
Das Buch zeigt, in einer recht brutalen und (meiner Meinung nach) übertriebenen Weise, das Frauen unterdrückt bzw. nicht gleichberechtigt behandelt werden.
„Für jeden Einzelnen von ihnen bedeutet Atlanta etwas anderes. Sie alle fühlen sich als stolze Besitzer. Sie alle haben das Gefühl, dass die Stadt ihnen gehört und dass die Stadt genau so sein sollte, wie sie es sich vorstellen. Und deswegen haben sie das Bedürfnis, sie zu verteidigen. Sie zu beschützen“
„Cop Town“ – Karin Slaughter
[S. 266]
Inhalt:
November 1974. Ein brutaler Mörder treibt in Atlanta sein Unwesen. Seine bevorzugte Opfergruppe: Polizisten. Sein Spitzname: Der Shooter. Als auch Don Wesley, der Partner vom Revierliebling Jimmy Lawson vom Täter skrupellos durch einen gezielten Schuss hingerichtet wird, gerät das zuständige Polizeirevier immer mehr in Aufruhr. Ein Schuldiger muss gefunden und gnadenlos bestraft werden. Mitten in den Ermittlungen: Maggie Lawson, die kleine Schwester von Jimmy, sowie Kate Murphy, ein Frischling. Eine rasante Jagd beginnt, doch die jungen Frauen haben nicht nur mit der Suche nach dem Täter schwer zu kämpfen…
Meinung:
Wenn man bestimmte Autoren immer und immer wieder liest, schmiegt sich ihr Schreibstil an, werden Buchfiguren zu Vertrauten und Bücher ein zu Hause – als würde man, sobald man die erste Seite eines ihrer Bücher aufschlägt, nach einer langen Reise endlich wieder in die vertrauten vier Wände zurückkehren. Karin Slaughter ist für mich eine solche Autorin und dies, obwohl ich sie erst im letzten Jahr für mich entdeckt habe. Trotz allem hat mich ihr Schreibstil schon nach wenigen Seiten in seinen Sog gezogen, haben mich Sara Linton und Jeffrey Tolliver sofort für sich gewinnen können, war nach nur zwei Bänden, ein ganz vertrautes Gefühl vorhanden, wenn ich in ein neues ihrer Abenteuer eingetaucht bin.
Die Erwartungen an „Cop Town“ waren hoch. Ein Einzelband einer meiner Lieblingsautorinnen, mit einer vielversprechenden Inhaltsbeschreibung und fernab der Welt von Grant County. Und „Cop Town“ ist besonders eines: In wirklich jeder Hinsicht anders, als die gewohnten Schmöker der Schreiberin. Er kennzeichnet sich durch eine robuste, direkte und atmosphärische Sprache, gut recherchierte Hintergründe und einer gelungenen Grundidee. Die Zustände 1974 in Atlanta sind schwierig. Frauen haben kaum bis keine Rechte, werden in keinster Form akzeptiert, besonders wenn sie mit ihren zugedachten Rollen brechen. Der Konflikt mit Dunkelhäutigen hält an. Die Atmosphäre der Stadt ist dunkel und düster. Drogenhändler und Prostituierte an fast jeder Ecke und eine hohe Verbrechensrate. Schon während der beiden ersten Kapitel gelingt es Frau Slaughter mühelos, die beschriebene Atmosphäre und die kritischen Zustände fühlbar für den Leser zu umreißen. Dies gelingt ihr besonders dadurch, dass sie zwei starke Frauen, Maggie und Kate, zu den Heldinnen dieses Thrillers ernennt. Als Mitglieder einer Randgruppe, müssen diese sich ständig in ihrem Job und besonders vor ihren männlichen Kollegen beweisen, die ihnen das Leben wiederrum in keinster Weise erleichtern, sie weder respektieren, noch sie als gleichwertig betrachten.
Neben der Mörderjagd, nehmen dadurch auch Thematiken wie Frauenrechte, Gleichberechtigung, Akzeptanz und Rassismus eine große Rolle ein. Als Geschichtsstudentin kann ich bestätigen, dass besonders für den letzten genannten Punkt, gute Recherchearbeit geleistet wurde, was diesen Schmöker zusätzlich in seiner Dramatik und Spannung bekräftigt.
Insgesamt ist das Buch in sich stimmig. Charaktere und Schreibstil passen perfekt zum robusten und harten Schauplatz Atlantas in den 74ern. Was ich jedoch kläglich vermisst habe, auch in Bezug auf andere Bücher der Autorin, war die richtige Portion Spannung, denn diese mag nur selten aufzukommen und bricht relativ schnell und jäh wieder ab. Selbst das große Finale, mag nicht über die fehlende Klimax hinwegzutrösten, dieses ist zwar gut, mitreißend und überraschend, hält jedoch nicht lang genug an, als dass man die letzte Seite einigermaßen zufrieden zuschlagen könnte. Zwar helfen diverse Perspektivwechsel immer wieder dabei, das Leseerlebnis etwas aufzulockern, so dass man die Freude daran nicht verliert, trotzdem hat man auf den ganzen ca. 550 Seiten ständig das Gefühl, dass irgendetwas fehlt.
Fazit:
"Cop Town" ist ein abwechslungsreicher, interessanter und harter Roman, der mit historischen Ereignissen und rauer Sprache spielt, trotzdem kann dieser Thriller nicht - wie sonst eigentlich von Frau Slaughter gewöhnt - auf voller Linie überzeugen. Der Spannungsbogen baut sich zu langsam auf, das Finale wiederrum ist zu schnell vorbei. Die Situation 1974 auf diese Weise, durch die Augen dieses Romans erleben zu können, macht zwar viel Freude, die fehlende Spannung kann jedoch nicht wettmachen, dass man sich wahrscheinlich nur beschwerlich an diesen Schmöker erinnern wird. Die Buchidee ist gut, die Umsetzung hätte jedoch einen Feinschliff vertragen können. Kein Lieblingsbuchstatus, aber immer noch Lieblingsschreiberling - Karin Slaughters Ideen sind - und bleiben wohl auch - einfach die Besten!
"Cop Town" ist in meinen Augen nicht nur ein Thriller - es ist eine Gesellschaftsstudie der amerikanischen Stadt Atlanta im Jahr 1974. Und die ist zu der Zeit ein brodelnder Schmelztiegel verschiedener Kulturen, beherrscht von Privileg und Vorurteil.
Wer reich, weiß, männlich, heterosexuell und christlich ist, dem stehen alle Türen offen. Einen zusätzlichen Bonus verschaffen die richtige Familie oder die Mitgliedschaft im richtigen Club. Für jede dieser Eigenschaften, mit der man nicht geboren wurde, steigt man allerdings eine Stufe in der gesellschaftlichen Hierarchie ab. Es ist noch nicht lange her, dass schwarze Cops sich nicht einmal im selben Gebäude aufhalten durften wie ihre weißen Kollegen, und von denen hat immer noch so mancher die Ku-Klux-Klan-Kutte im Schrank... Wenn ein minderjähriges schwarzes Mädchen vergewaltigt wird, braucht der weiße Täter meist nur das Scheckheft zücken, um ungestraft davon zu kommen - wenn überhaupt. Frauen brauchen eine Unterschrift ihres nächsten männlichen Verwandten, um eine Wohnung zu mieten, ein Auto zu kaufen oder ein Konto zu eröffnen.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Frauen, die zwar weiß sind, dafür aber die unerhörte Frechheit besitzen, in eine Männerdomäne eindringen zu wollen: in die Polizei, die mir beim Lesen manchmal eher vorkam wie ein Club selbstherrlicher, rassistischer, arroganter Mistkerle, die oft vor dem Frühstück schon mit dem Saufen anfangen. Es ist völlig egal, ob Maggie und Kate zehnmal so gut sind wie ihre männlichen Kollegen, sie werden trotzdem begrapscht, verhöhnt und geradezu mit Psychoterror drangsaliert. Ich habe beim Lesen oft Gift und Galle gespuckt!
Und das liegt daran, dass Karin Slaughter das alles so lebendig, dringlich und atmosphärisch schildert, dass ich stets das Gefühl hatte, ich sei mitten drin im Geschehen. Sie führt den Leser nicht nur in die Parks und die betuchten Gegenden, sondern auch in die stinkenden, dreckigen Slums. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund, sie beschönt nichts... Die Sprache ist oft vulgär, die Gewalt schonungslos und brutal, aber es ist keine billige Effekthascherei, sondern zeigt nur, wie hart das Leben für die weniger Privilegierten zu dieser Zeit nun mal wirklich war.
Ich fand den Schreibstil großartig, und besonders die Schilderung der wichtigsten Charaktere ist wunderbar gelungen. Maggie und Kate könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein: Maggie kommt aus der unteren Mittelschicht und behauptet sich Tag für Tag mit Zähnen und Klauen gegen ihre männlichen Kollegen, während Kate behütet aufgewachsen ist, aus einer reichen Familie stammt und an ihrem ersten Tag schon beinahe weinend wieder nachhause gelaufen wäre. Aber beide waren mir direkt sehr sympathisch, und ich habe Seite für Seite mit ihnen mit gelitten, weil sie auf mich einfach so wahnsinnig echt wirkten! Besonders Kate entwickelt sich im Laufe des Buches auch enorm weiter, und so nach und nach merkt man, dass ihre Familie keineswegs alle Kriterien erfüllt, um zur konservativen christlichen Oberschicht zu gehören...
Sehr interessant fand ich, dass die meisten Charaktere gute und schlechte Eigenschaften vereinen und die Autorin auch da nichts beschönigt. In der Zeit waren gewissen Vorurteile einfach noch tief verwurzelt in den meisten Menschen, und das harte Leben tat sein Übriges, um Gewaltbereitschaft zu schüren und Mitgefühl abzustumpfen. Und so kann eine alternde Polizistin einerseits ein herzensguter (wenn auch ordinärer) Mensch sein, andererseits aber einer wimmernden Prostituierten die Beine brechen, ohne mit der Wimper zu zucken, nur um eine Aussage aus ihr heraus zu bekommen.
Die originelle Mischung aus Thriller und Gesellschaftskritik fand ich faszinierend, intelligent geschrieben und auf jeder Seite spannend. Man will ja nicht nur wissen, ob Kate und Maggie am Ende den "Shooter" schnappen, der einen Polizisten nach dem anderen umlegt, man will auch wissen, ob sie es schaffen, endlich als vollwertige Ermittlerinnen akzeptiert zu werden - oder wenigstens ihren Kollegen und männlichen Verwandten ein für alle Mal klar zu machen, dass sie diesen Mist nicht mehr mitmachen.
Fazit:
Die Geschichte dreht sich um zwei Polizistinnen in Atlanta, im Jahr 1974. Ihre männlichen Kollegen lassen sich immer neue Erniedrigungen einfallen, um den beiden Frauen klar zu machen, dass ihr Platz am Herd ist und nicht an der Waffe, aber Maggie und Kate machen sich dennoch unerschrocken auf, den Polizistenmörder zu schnappen, der die Stadt seit fünf Morden in Atem hält. Denn für Maggie ist der Fall auf einmal etwas sehr Persönliches, das jemanden bedroht, den sie liebt, und Kate will ein für alle mal beweisen, dass sie das Zeug zur Polizistin hat.
Mich hat das Buch rundum überzeugt, und mir gefiel besonders der Einblick in die sozialen Verhältnisse und die Vorurteile dieser Zeit. So lange ist das ja historisch gesehen noch gar nicht her, aber trotzdem habe ich, nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, erleichtert aufgeatmet, dass sich die Rechte der Frauen seitdem doch drastisch verbessert haben!