22. Apr. 2025
Bewertung:4

Unkonventionell und tiefschürfend. Ich hatte mich schon sehr lange auf dieses Buch gefreut, aber leider wurde ich noch vor dem Lesen gespoilert, was meine Vorfreude merklich eindämmte. Bitte spoilert niemanden und achtet stets darauf, den Buchtitel zu nennen und zu erfragen, ob euer Gegenüber dieses Buch noch lesen möchte, bevor ihr den kompletten Plot Twist inklusive dessen Aufklärung offenlegt. Bei manchen Büchern ist das gravierender als bei anderen, aber letztendlich sind Spoiler immer mies. Die Geschichte hat mich auf Anhieb gecatcht, zumal ich schnell erkannt habe, dass ich hier (wie bereits vermutet) ein tiefschürfendes Buch vor mir liegen habe. Einnehmend und emotional. Man weiß zunächst nicht genau, was hier vor sich geht, was real ist und was nicht. Das brachte zusätzliche Spannung in die Geschichte und fesselte mich damit gleich nochmal mehr an das Geschehen. Gemeinsam mit der Protagonistin Rena arbeiten wir ihre Vergangenheit auf und kehren in ihr neues, altes Leben zurück. Die Vorhersehbarkeit der Geschichte ist für mich schwer zu beurteilen, da ich ja leider schon im Voraus um die große Auflösung des Plots wusste und dementsprechend jeden klitzekleinen Hinweis sehr bewusst und überdeutlich wahrgenommen habe. Ich habe jede einzelne Seite regelrecht nach Anzeichen durchforstet, was ich unter normalen Umständen natürlich niemals getan hätte. Ich schätze das Buch aber als verwirrend ein, bis alle Puzzleteile an ihren Platz rückten. Die Geschichte lebt von einem Schockmoment, das ich in dieser Form leider nicht mehr erleben konnte. Manche Szenen waren ein bisschen seltsam, aber das passte irgendwie auch zu den Charakteren und ihrer Geschichte. Sabine Schoder hat exzentrische Figuren mit Ecken und Kanten erschaffen, welche die undurchsichtige und eigenwillige Stimmung des Buches unterstützten. Vom Stil her erinnerte mich diese Geschichte ein bisschen an die Jugendbücher von Antonia Michaelis, die ich persönlich ja sehr liebe. Nur wenige Figuren wurden differenziert ausgearbeitet, was für mich in diesem Fall aber völlig okay war. Alles war noch im Rahmen, wobei ich zu manchen Charakteren durchaus gerne noch mehr erfahren hätte - Vor allem zu Kick, in den ich mich mit jeder weiteren Seite noch ein bisschen mehr verliebt habe - Fairerweise machte es so aber auch mehr Sinn. Die Geschichte wird aus Rena's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Sie ist eine vielschichtige Protagonistin mit undurchsichtigem Innenleben, welches dem Buch zusätzliche Spannung verlieh. Spannung auf einer anderen, tiefgründigen und gefühlsintensiven Ebene. Rena war für mich nahbar, aber trotzdem war es nicht so, als hätte ich all ihre Gedanken und Emotionen am eigenen Leben miterlebt und nachempfunden. Ich konnte sie einfach gut verstehen, manchmal sogar zu gut. Sabine Schoder erzählt diese Geschichte undurchdringlich, einnehmend und mitreißend. Ihr Schreibstil ist außergewöhnlich, tiefgreifend und ausdrucksstark, was mich nochmal mehr mit Rena und ihrer Geschichte verschmelzen ließ. Ihr trockener Humor hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, er passte zu den harten Tatsachen, denen wir uns hier gegenüber sehen. Vom Ende hatte ich mir ehrlich gesagt noch etwas mehr erhofft, aber Tränen habe ich natürlich trotzdem vergossen. 4/ 5 Sterne ⭐️

Immer ist ein verdammt langes Wort
Immer ist ein verdammt langes Wortvon Sabine SchoderFischer Sauerländer
12. Aug. 2024
Bewertung:2.5

Ich bin zwiegespalten

Ich habe gestern Abend "immer ist ein verdammt langes Wort" zu Ende gelesen und ich muss gestehen, dass Ende war unerwartet und irgendwie kurz... Ich weiß nicht recht was ich von dem Buch halten soll. Es wurde vieles angeschnitten aber nichts wirklich behandelt. Eigentlich ist es eine interessante Geschichte und man rätselt und fiebert die ganze Zeit mit. Aber am Ende komm ich mir ein wenig abgespeist vor. Schade eigentlich..

Immer ist ein verdammt langes Wort
Immer ist ein verdammt langes Wortvon Sabine SchoderFischer Sauerländer
25. Aug. 2023
Bewertung:3

Naja

Ich hatte das Buch seit Jahren in meinem Bücherregal stehen. Vor einer Woche habe ich mich entschieden es nach all den Jahren endlich zu lesen. Es hat mich enttäuscht. Das Ende war sehr wirr und allgemein war das Buch eher langweilig. Update: Es ist nun ein wenig Zeit vergangen seit ich das Buch gelesen habe und ich denke fast jeden Tag daran.

Immer ist ein verdammt langes Wort
Immer ist ein verdammt langes Wortvon Sabine SchoderFischer Sauerländer
28. Feb. 2023
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Bewertung:4.5

Eine Geschichte über den Weg zurück ins Leben und die Liebe. Eine Geschichte, die so viel mehr ist als man denkt. "Immer ist ein verdammt langes Wort" ist mein erstes Buch von der Autorin und jetzt verspüre ich ein tiefes Verlangen nach mehr. Weil ich eigentlich nur eine süße Liebesgeschichte erwartet habe, aber so viel mehr bekommen habe. Der Schreibstil ist sehr angenehm, war flüssig zu lesen und hat mich direkt mitgerissen. Bereits nach dem ersten Kapitel konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Dabei finde ich übrigens auch die Kapitelüberschriften ziemlich niedlich, passend und sehr erfrischend. Spannend finde ich auch die Idee, die eigentliche Handlung mit Träumen bzw. Flashbacks abzuwechseln, wobei man einen tieferen Einblick in die Vergangenheit und Gedanken der Protagonistin bekommt. Rena ist die Protagonistin und gleichzeitig die Erzählerin der Geschichte. Sie hatte einen Unfall und wird zu Beginn der Geschichte mit einer neuen Hüfte aus dem Krankenhaus entlassen. Man merkt sofort, wie stark sie eigentlich ist, weil sie nicht nur ihre körperliche "Beeinträchtigung" und die Gedächtnislücken tapfer in Kauf nimmt, sondern eigentlich ihr ganzes Leben komplett in die Hand nimmt, da ihre Mutter das einfach nicht kann. Die ist nämlich nicht einmal in der Lage ihre Tochter zu berühren, was dieser natürlich ziemlich zusetzt, sie aber nur umso mehr für sich selbst einstehen lässt. Rena ist total sympathisch. Ich liebe ihren Humor, musste wegen ihr mehrfach laut lachen. Sie lässt sich von niemandem einschüchtern und kämpft tapfer für sich alleine. Doch dann fällt Kick so ziemlich wortwörtlich vom Himmel und stellt alles ein bisschen in Frage. Er ist immer da, um an Renas Seite zu kämpfen, während er die Streitereien seiner eigenen Eltern kaum aushält. Auch er ist unglaublich humorvoll und einfühlsam. Hilfsbereit und einfach zum verlieben. Zusammen kämpfen die beiden gegen die Möchtegern-Nazis und den Rest der Welt, wobei sie sich näher kommen, ein dynamisches Team werden und einen absolut mitfiebern lassen, weil sie einfach so süß zusammen sind. Man verliebt sich regelrecht mit ihnen zusammen. Wie bereits erwähnt ist diese Liebesgeschichte unglaublich süß, reißt einen absolut mit und ist dabei so viel mehr als das. Denn diese Geschichte zeigt den Weg zurück ins Leben, den Kampf gegen die Möchtegern-Nazis, die sich schrecklich verhalten, aber nicht einfach nur schwarz-weiß sind. Leider werden allerdings die gesundheitlichen Probleme der Mutter nicht genug behandelt. Meiner Meinung nach wird zwar ziemlich gut klar, womit sie zu kämpfen hat und welche Auswirkungen das auf ihr Leben und besonders ihre Tochter hat, ihre Geschichte bleibt dann aber zu offen. Ich hätte gerne gewusst, ob sie den Wunsch ihrer Tochter am Ende befolgt hat, ob es ihr irgendwann besser geht und vielleicht auch woher das Problem eigentlich kam - sofern es überhaupt einen Grund gibt. Dennoch nimmt diese ohnehin sehr emotionale Geschichte gegen Ende eine unglaublich krasse Wendung, mit der ich absolut nicht gerechnet habe. Sie hat mich absolut überrascht, passt aber unglaublich gut ins Geschehen und wirkt sehr logisch, soweit man das dazu sagen kann. Auf jeden Fall passt dieser Twist zum vorherigen Verlauf der Geschichte und stellt eine interessante Schlussfolgerung dafür dar, weil auf einmal alle Teile zusammenpassen. Alles in allem ist "Immer ist ein verdammt langes Wort" ein wirklich emotionales, romantisches und süßes Buch, dass ich trotz kleiner Schwächen absolut empfehlen kann.

Immer ist ein verdammt langes Wort
Immer ist ein verdammt langes Wortvon Sabine SchoderFischer Sauerländer
26. Okt. 2022
Bewertung:2

Worum geht es?: Manchmal verändert ein einziger Moment dein ganzes Leben. In Renas Fall: die Sekunde, in der das Motorrad gegen den Baum krachte. Koma, Schmerzen, Gedächtnislücken. Doch Rena ist hart im Nehmen, war sie schon immer! Mit allem wird sie fertig, nur nicht damit, dass ihr die Liebe vor die Füße fällt – buchstäblich, vom Balkon der Wohnung über ihr. Denn dieser Junge, der ein grün gesprenkeltes und ein hellblaues Auge hat, stellt alles in Frage. Der Schreibstil: Die Geschichte wird aus Renas Sicht erzählt. Der Schreibstil ist leider mein größter Kritikpunkt. Ich bin damit leider gar nicht warmgeworden. Es ist so verwirrend geschrieben, da noch innere Monologe hinzu kommen, dass ich leider manche Passagen mehrmals lesen musste, um es zu verstehen. Ich habe auch lange Zeit gedacht, dass der Unfall im Prolog schon zu der Haupthandlung gehört und am Ende hat das nichts damit zu tun. Die Auflösung zum Schluss ging mir viel zu schnell und das Ende war einfach zu plötzlich. Die Hauptfiguren: Rena ist eine junge Frau, welche durch ihren Unfall nun ihr letztes Schuljahr wiederholen muss. Ihren Kämpfergeist habe ich durchaus bewundert. Allerdings verstehe ich es nicht, wie sie manche Situationen einfach abhakt. Klar sie ist ein Teenager, aber da ist es doch normal das man auch mal seinen Mund aufmacht und nicht immer klein beigibt. Gerade die Beziehung zu ihrer Mutter war sehr schwierig und wurde leider bis zum Schluss nicht wirklich verbessert, oder irgendwie noch mal in eine andere Richtung gelenkt. Schade, gerade das hatte wirklich großes Potential. Mit Kick konnte ich mich mehr anfreunden. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum er Rena nicht seinen richtigen Namen verraten hat. Für sein junges Alter hat doch eine sehr erwachsene Art, was mich sehr überrascht hat. Endfazit: Von dem Buch habe ich so viel Gutes gehört, dass ich so hohe Erwartungen hatte. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Der Schreibstil war für mich einfach katastrophal und die Auflösung und das Ende konnten mich leider nicht begeistern. Das Buch erhält von mir enttäuschte 2 von 5 Sterne.

Immer ist ein verdammt langes Wort
Immer ist ein verdammt langes Wortvon Sabine SchoderFischer Sauerländer
23. Sept. 2022
Bewertung:4

Inhalt: Als Rena nach einem längeren Klinikaufenthalt endlich wieder nach Hause entlassen wird, wird sie sogleich mit neuen Probleme konfrontiert. Renas Mutter, deren psychische Instabilität einen weiteren dramaturgischen Höhepunk erreicht, hat nicht nur ihren Job, sondern auch die gemeinsame Wohnung verloren. Während Rena also versucht, die vorgefundene Lage zu konsolidieren und die gemeinsame Zukunft zu sichern, muss sie sich auch noch mit den Schmerzen, die mit dem Einsetzen einer künstlichen Hüfte als Folge eines Motorradunfalls verbunden sind, auseinandersetzen. Hinzu kommt, dass Rena sich an ihren Unfall kaum noch erinnern kann. Immer wieder erinnert sie sich an einzelne Szenen, die jedoch keinerlei Sinn zu ergeben scheinen und einander widersprechen. In anderen Worten: Ihr Leben entgleist. Dann folgt ein Plot-Twist, als sich der Junge aus dem nächsthöheren Stockwerk vorstellt. Kick gelingt es mit Humor und seiner beständigen, anpackenden Art Renas Herz für sich zu gewinnen. Meinung: In „Immer ist ein verdammt langes Wort“, lernt der Leser auf den ersten Seiten die Protagonistin Rena kennen, die nach einem langen Klinikaufenthalt mit diversen Problemen konfrontiert wird. Eigentlich kann sie sich den Herausforderungen der Alltagsbewältigung nicht stellen, geschweige denn, für ihre Mutter sorgen. Denn neben chronischen Schmerzen hat Rena auch mit Erinnerungslücken und Flashbacks zu kämpfen. Nach dem Umzug in eine neue Wohnung reicht das Geld nicht mal mehr fürs Essen und dann gibt es da noch diese Gruppe voller Tunichtgute, die Rena das Leben schwer machen. Einzig der Junge, der über ihr wohnt, ist ein Lichtblick. Kicks Augen scheinen ständig vor Freude zu leuchten. Auf jedes Problem hat er eine Lösung. Mit ihm wird der schwierige Alltag plötzlich viel leichter. Sabine Schoder erschafft mit Kick und Rena zwei Figuren, die perfekt zusammenpassen. Nicht nur, dass es Rena und Kick gemeinsam gelingt, mit Schwierigkeiten fertigzuwerden. Auch macht es Spaß, die Gespräche der beiden, die vor spitzen Bemerkungen und zynischem Humor nur so sprühen, mitzuverfolgen. Spannung zieht der Roman in erster Linie aus der Frage, was in der einen Nacht, in der Renas Leben innerhalb kürzester Zeit aus den Fugen geraten ist, wirklich passiert ist. Man kann das Werk durchaus dem Krimi-Genre zuschlagen. Sabine Schoders Buch hat einen ungemein stringent konstruierten und durchdachten Aufbau und dennoch Logiklücken, die aber vernachlässigt werden können. Fazit: Es gibt Autoren, zu deren Büchern man greifen kann, ohne sich vorab den Klappentext durchgelesen zu haben. Qualität verkauft sich schließlich von selbst. Man weiß einfach, dass die Geschichte funktionieren wird. Sabine Schoder gehört hier her. "Immer ist ein verdammt langes Wort" – ist ein Buch, welches die Aufmerksamkeit des Lesers einfordert. Es liegt in dessen Verantwortung, zwischen Realen und Irrfahrten einen Sinn zu finden. Sabine Schoder schafft es, dem Leser psychische Krankheiten so nahe zu bringen, dass auch der Leser selbst zwischenzeitlich an der eigenen Vernunft zweifelt. Das Buch scheint ein Puzzle zu sein, bei dem sich schlussendlich die vielen Einzelteile perfekt zusammen fügen lassen.

Immer ist ein verdammt langes Wort
Immer ist ein verdammt langes Wortvon Sabine SchoderFischer Sauerländer