Pflichtlektüre für Eltern und Lehrer, und alle die sich fragen „Für was braucht es bitte Sexualkundeunterricht?!“
Laut Buchrücken ist Franz Wedekind‘s „Frühlings Erwachen“ eines der am häufigsten gespielten Stücke auf deutschen Bühnen. Und das meiner Meinung nach auch völlig zurecht! Wir werden Zeuge beim Erwachsenwerden einer Gruppe Jugendlicher, und auch Zeuge davon, wie Eltern und Lehrkörper völlig darin versagen, die jungen Menschen zu unterstützen. Und was bedrückt die Jugend so? Eine umfassende, aber nicht vollständige Liste; Scham über ihre eigene Lust, Depressionen bis hin zum Selbstmord, Homosexuelle Lust (und, klar, auch Scham darüber - willkommen im 20 Jahrhundert, Leute!), Häusliche Gewalt, Sadomachosistische Züge, Teenie-Schwangerschaften, (Drogen/Alkoholabhängigkeit? - oder vielleicht tanzen andere Leute auch nüchtern 3 Tage durch - ich kann das jedenfalls nicht), sexuell übergriffe Erwachsene … Und, über allem: der Leistungsdruck und Versagensängste in der Schule - na, soweit kommen wir doch alle mit! Hat sonst jemand noch ab und zu alpträume, dass er/sie jetzt Mathe-Abi schreiben muss? Na, wenn das nicht der Stoff ist, aus dem Tragödien sind! Anstatt Wissen bildet sich bei den Jugendlichen jedenfalls gefährliches Halbwissen, anstatt Hilfestellung bei psychischen Problemen verleugnen die Eltern nach dem Tod lieber das eigene Kind, als ihr Versagen ein zu gestehen. Und die Moral von der Geschicht: Erzählt 14 jährigen Mädchen bitte nicht, dass ein Storch die Babys bringt. Man kann nämlich auch (und vor allem!) schwanger werden, wenn man garnicht so genau weiß, was das eigentlich bedeutet. Zwar kein 5 Sterne Buch für mich, aber zum Glück sind halbe Sterne auf READO ja auch eine Option. :)