Sorry, aber das war‘s nicht…
Aaaaaaalso… lasst uns doch einmal meine Erwartungen an dieses Buch auflisten und dann zusammen schauen, ob sie erfüllt wurden: Nummer 1: nachvollziehbare Storyline —> Logik Leider ist das Buch schon bei dem ersten Kriterium durchgefallen. Manche Ereignisse passieren so random, dass ich mir manchmal die Frage gestellt habe: Warum eigentlich? Ein Beispiel: Asher bekommt aus heiterem Himmel mitten im Sommer auf einem Zeltplatz Fieber. Aber natürlich hat er seine Medikamente vergessen, weil er so naiv ist, zu glauben, seine Milz könnte sich wieder in seinen Körper einnisten, wenn er seine Medikamente nicht nimmt. Für einen 25-jährigen finde ich das schon ziemlich gutgläubig und kindisch. Aber warum das Ganze? Nun, anscheinend wollte die Autorin dem Leser nochmals klar machen, wie wichtig Asher für Ivy geworden ist und dass sie ohne ihn ja wirklich nicht leben kann. Andere Frage: Warum müssen sie alle nach Ashers Zusammenbruch zwei Stunden mit dem Auto fahren und können nicht einfach bei der nächstbesten Krankenstation anhalten? Ist ja nicht so, als hätten sie es eilig gehabt… Nummer 2: (halbwegs) realistische Charakterisierungen und nachvollziehbare Handlungen Meine Antwort darauf: Hell no. Zusammengefasst sieht es wie folgt aus: Ivy, also die Protagonistin, entschuldigt sich das ganze Buch über für Dinge, die sie nicht getan hat; heult wegen den kleinsten Kleinigkeiten wie ein großes Baby; ihr ist ausnahmslos ALLES peinlich; und sie ist zu gutgläubig, wenn man ihre Vergangenheit in Betracht zieht. Asher, also der Protagonist, behandelt alles und jeden wie ein Stück Dreck (Ivy eingeschlossen); verhält sich wie ein riesiges Arschloch, wenn einmal nicht alles so läuft wie er will; und handelt so dumm und naiv, dass ich teilweise das Bedürfnis hatte, das Buch irgendwo weit weg zu schleudern. Die größte Red Flag wird trotzdem immer bleiben, dass er einen fucking Ständer wegen seiner 15-JÄHRIGEN SCHWESTER bekommen hat, als er 21 JAHRE ALT war, um das nochmal zu betonen. Ich hatte noch Hoffnung, was die Nebencharaktere angeht, aber leider haben sie in meinen Augen ebenfalls versagt. Noah versucht sich an eine vergebene Frau ranzumachen, während ihr Freund gemächlich daneben chillt. Harper lässt das auch noch zu und scheint nichts dagegen zu haben, vor ihrem Freund mit einem anderen rumzuflirten. Sam wird von allen runtergemacht, weil er sich wenigstens weiterbildet und Bücher liest. Richard ist ein übergriffiger Arsch, der über alle seine Kinder hinweg über sie entscheidet, ihnen sagt, es sei das beste für sie und sie dann in ihrem Elend ertrinken lässt. Das nenne ich doch einmal einen großartigen Vater, der so reflektiert handelt, nachdem seine Freu gestorben ist. Ich denke, wir können den Fakt außen vor lassen, dass jeder die Privatsphäre der anderen einen Scheißdreck angeht und sie ungefragt an Sachen gehen, die ihnen nicht gehören, das aber natürlich als selbstverständlich sehen. und schließlich Nummer 3: flüssiger Schreibstil und gute, tiefgründige Wortwahl Auch hier muss ich wieder ein paar (also die meisten) Punkte abziehen, weil dieses Buch genauso gut eine 14-jährige während einer Identitätskrise hätte schreiben können und es wäre kein Unterschied dagewesen. Viele Szenen werden ohne Hintergedanken geschrieben, ohne sie näher auszuführen. So konnte ich leider auch nicht die Chemie zwischen Asher und Ivy herauslesen, und konnte ihre Gefühle gar nicht nachvollziehen. Dass diese beiden sich anscheinend lieben, war für mich nicht begründbar, weil ich jegliche Spannung zwischen den beiden, die da angeblich war, nicht gespürt habe. Ich hoffe, dieses Review ist nicht ganz so ausgeartet, aber ich beende es jetzt schnell mal, damit ich nicht mehr über dieses Buch nachdenken muss. Und außerdem habe ich Hunger und möchte meine Sushi essen. Bye Bye!