Obsidian – Kammer des Bösen von Douglas Preston & Lincoln Child Gehört als Hörbuch, gelesen von Detlef Bierstedt 16. Fall für Special Agent Pendergast Bewertung: 3 von 5 Sternen
Über das Buch: Nachdem Special Agent Aloysius Pendergast nach den dramatischen Ereignissen seines letzten Falls als vermisst und vermutlich tot gilt, verfällt Constance Greene in tiefe Trauer. Sie zieht sich in die weit verzweigten, geheimnisvollen unterirdischen Gänge des Pendergast-Anwesens am Riverside Drive zurück, um dort ihre Einsamkeit zu pflegen. Ihr treuer Begleiter und Beschützer Proctor versucht vergeblich, zu ihr durchzudringen, doch sie bleibt unzugänglich. Doch plötzlich wird ihre Isolation brutal unterbrochen: Ein Fremder dringt in das Haus ein und entführt Constance. Eine wilde, gefährliche Verfolgungsjagd rund um die Welt beginnt, die Proctor an seine Grenzen bringt und dunkle Geheimnisse der Pendergast-Familie ans Licht fördert. Meine Meinung: Die Ausgangslage des Romans verspricht eine spannende Geschichte voller Rätsel, Action und unerwarteter Wendungen – genau das, was man von der Pendergast-Reihe gewohnt ist. Leider konnte mich dieses Buch jedoch nicht wirklich überzeugen. Trotz der vielversprechenden Prämisse entwickelt sich die Handlung nur schleppend, und die erhoffte Spannung bleibt weitgehend aus. Ein zentrales Element der Geschichte ist die Familiengeschichte der Pendergasts, die weiter vertieft und um neue Details ergänzt wird. Fans, die sich besonders für diese komplexe Hintergrundgeschichte interessieren, könnten hier auf ihre Kosten kommen. Ich persönlich hätte mir jedoch mehr Fokus auf eine eigenständige, mitreißende Handlung gewünscht. Stattdessen zieht sich die Geschichte in die Länge, und manche Passagen wirken eher wie ein Lückenfüller als wie ein spannendes Abenteuer. Ein Lichtblick ist wie gewohnt Detlef Bierstedt, der mit seiner markanten Stimme und seinem souveränen Vortrag dem Hörbuch eine angenehme Atmosphäre verleiht. Seine Interpretation macht es leichter, auch durch die langatmigen Passagen hindurchzuhalten. Leider kann selbst seine erstklassige Lesung nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte insgesamt eher unspektakulär bleibt. Fazit: Persönlich bevorzuge ich die Bände der Pendergast-Reihe, die abgeschlossene Fälle behandeln und mit einer klaren Krimi- oder Thriller-Handlung überzeugen. Dieser Roman hingegen reiht sich in die Bände ein, die sich stark mit der Pendergast-Familiengeschichte befassen – ein Aspekt, der mich weniger begeistert. Wer allerdings tiefer in die Hintergründe des mysteriösen Special Agents eintauchen möchte, könnte an diesem Buch mehr Gefallen finden als ich. Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen.