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Bewertung:3

Interesting read with foundation in pychological trauma - Interessante Lektüre mit Fokus auf psychologischem Trauma

Als Mensch mit Autismus habe ich mich von Anfang an gefragt, ob die Person, die er beschreibt, autistisch ist. Es gibt so viele Parallelen in der Art und Weise, wie es der Hauptfigur als Kind nicht gelingt, mit der Welt in Kontakt zu treten, wie er sich wie ein Fremder gegenüber den Gepflogenheiten der Gesellschaft fühlt und die sozialen Interaktionen, die für andere selbstverständlich zu sein scheinen, nicht versteht oder mag. Ich konnte seinen Schmerz nachempfinden. Die Art und Weise, wie er mit einem falschen Lächeln und einer falschen Persönlichkeit umgeht, ist etwas, mit dem so viele Menschen konfrontiert sind und das sie jeden Tag langsam innerlich tötet. Dieses Buch ist eine Sache, die traurig ist. Auch wenn ich durch all seine späteren Beziehungen und Lebensentscheidungen keine Sympathie mehr für den Protagonisten empfunden habe, so ist doch nicht zu übersehen, dass all seine Wege aus einem zutiefst verstörten Herzen stammen, das in dieser Welt nie Liebe finden konnte und dessen Eltern ihn nicht gesehen haben. Ich wusste nicht, was ich von diesem Buch erwarten sollte. Ich schätze, ich habe "mehr" erwartet. Aber da ich den Schmerz, in dieser Welt kein Zuhause zu finden, so gut nachempfinden kann, war es trotzdem eine Menge. Es ist lesenswert, vor allem für alle, die sich für das Verständnis emotionaler Traumata interessieren. Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version) As a person with Autism I was wondering from the very beginning was the person he describes autistic? There is so many parallels in the way the main character fails to connect with the world as a child how he feels like an alien to the customs of society and doesn't understand nor like the social interactions others seem to grave naturally. I could feel his pain. His chosen way to cope by putting on a fake smile and fake persona is something so many people face and it kills them inside slowly everyday. This book is one thing it's sad. Even though by all his later connections and life choices I failed to feel sympathy any longer for the protagonist, there is not a moment to misunderstand that all his ways stem from a deeply troubled heart that could never find love in this world in the first place and who's parents failed to see him. I didn't know what to expect from this book. I guess I expected "more". But since I can so deeply relate to the pain of not finding a home in this world it was still a lot. It's worth reading especially for everyone interested in understanding emotional trauma.

Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japan
Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japanvon Osamu DazaiAnaconda Verlag
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Bewertung:4

Menschliche Abgründe in ihrer Reinform

Beim Lesen kann man Seite für Seite den langsamen inneren Zusammenbruch des Protagonisten Yozo mitverfolgen, der bereits von Kindheit an in seiner Selbstwahrnehmung nicht in die Welt um ihn herum zu passen scheint. Maßgeblich aus sozialer Angst und dem Druck, unter den er sich durch sein Elternhaus gesetzt fühlt, geht der Hauptcharakter an sich selbst zugrunde und zieht (leider) die Menschen um sich herum mit in den Abgrund. Die Erzählweise ist sehr nüchtern, beobachtend und roh, die Geschichte an sich beklemmend und deprimierend. Definitiv keine leichte Lektüre, weder sprachlich noch inhaltlich. Wenn man sich auf darauf einlassen kann, bekommt man meiner Auffassung nach einen guten Einblick in das Leben eines Charakters, der es nie gelernt hat, sich selbst zu mögen und Verantwortung für sich, seine Taten und die Menschen in seinem Wirkungskreis zu übernehmen.

Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japan
Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japanvon Osamu DazaiAnaconda Verlag
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Bewertung:3

Merkwürdig

So richtig kann ich nichts zu dem Buch sagen. Es lässt sich gut an einem Tag lesen. Die Botschaft kommt ganz gut rüber und es lohnt sich bis zum Ende dranzubleiben. 1x lesen im Leben reicht jedoch, daher kann ich nur 3 Sterne vergeben. Wenn man es nicht liest, hat man nicht so viel verpasst. Es ist aufwühlend und verstörend. Der Protagonist ist äußerst unsympathisch. Es regt jedoch zum Nachdenken an und ich kann nachvollziehen, warum es ein Klassiker aus Japan ist.

Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japan
Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japanvon Osamu DazaiAnaconda Verlag
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Bewertung:2

NICHT LÄNGER EIN MENSCH bietet Einblicke in die gequälte Seele eines jungen Mannes, der schon als Kind gelernt hat, seine wahren Gefühle zu verschließen und sich hinter einer Maske aus Albernheiten zu verstecken. Scheu, jeglichen Konflikt vermeidend, nie er selbst, lebt er von Tag zu Tag vor sich hin, bis äußere schlechte Einflüsse ihn in die Arme von Prostituierten, Alkohol und Drogen treiben. Selbstmordversuche bleiben erfolglos, der Kontakt zur Familie ist schon lange abgebrochen, doch irgendwie findet seine Blutsverwandtschaft doch den Weg zu ihm zurück und rettet ihn vor dem totalen Ende. Ich hatte sehr gehofft, auf den Hype mit aufspringen zu können, doch leider hat mir die recht sperrige Sprache den Weg ins Herz des Protagonisten dieser tragischen Erzählung regelrecht blockiert. Beziehungsweise ist der Protagonist mir dermaßen unsympathisch und geradezu ekelerregend, da ist der etwas ältere Stil noch die geringste Hürde gewesen. Noch nie in meinem Leben habe ich eine fiktive Person so sehr verabscheut. Ich selbst habe schlimme depressive Episoden hinter mir gehabt, doch mit dieser Weinerlichkeit konnte und wollte ich mich überhaupt nicht identifizieren.

Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japan
Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japanvon Osamu DazaiAnaconda Verlag
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Bewertung:3

Yōzō Ōba ist schon als Kind der Außenseiter in seiner Familie. Er kann die Welt um sich herum nicht recht begreifen und überspielt seine Ängste mit Clownereien, weshalb ihn niemand ernst nimmt. So wird aus einem unsicheren Jungen ein ebenso unsicherer Mann, der zu viel Alkohol trinkt, Prostituierte aufsucht und nie Geld hat. Als er dann die Hostess Tsuneko kennenlernt, nimmt das Unglück seinen Lauf. „Nicht länger ein Mensch“ von Osamu Dazai ist ein Klassiker der japanischen Literatur und wurde im Original 1948 als dreiteilige Serie veröffentlicht. Im Anaconda Verlag ist nun eine Neuübersetzung von Sabrina Wägerle in einer schönen gebundenen Ausgabe erschienen. Erzählt wird die Geschichte in insgesamt drei Notizbüchern, die der Protagonist Yōzō selbst verfasst hat. In einer kurzen selbstreflexiven Rahmenhandlung erfahren wir, wie der Schriftsteller über eine Bekannte an die Notizbücher und drei zugehörige Fotos gekommen ist und daraus einen Roman machen konnte. In der Geschichte wird mehrmals die Ansicht vertreten, Yōzōs Vater sei der Grund, warum sein Sohn im Leben gescheitert sei. Und zugegeben: der Junge fürchtet seinen strengen Vater und fühlt sich zuhause nicht wohl. Doch auch, als er zum Studium wegzieht, kann er sich aus der Abhängigkeit von seinen Verwandten nicht befreien. Die Vorstellung, einer geregelten Arbeit nachzugehen, schreckt ihn ab und so ist er oft auf finanzielle Hilfe anderer angewiesen. Dem japanischen Arbeitsethos kann er nicht entsprechen. Yōzō Ōba ist ein Paradebeispiel für die Frage, ob der Mensch ein Opfer seiner Umstände ist oder ob er sich von seinem Schicksal befreien kann. In gewissem Maß kann ich Mitleid mit ihm haben, auf der anderen Seite ist er aber auch ein Mensch, der andere mit in den Abgrund reißt, der Frauen ohne jeglichen Respekt behandelt und seine Partnerinnen im Stich lässt. An diesen Stellen liest sich der Text schwer, dabei muss aber wohl auch beachtet werden, dass er ein Produkt seiner Zeit und in Teilen autobiografisch ist. Da der Autor nach Erscheinen des letzten Teils Selbstmord beging, wird „Nicht länger ein Mensch“ als sein Abschiedsbrief verstanden.

Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japan
Nicht länger ein Mensch. Roman. Das Kultbuch aus Japanvon Osamu DazaiAnaconda Verlag