Ein schöner kleiner Klassiker, schnell zu lesen. Das Buch bringt einen zum Nachdenken und man verfolgt aus der Perspektive einer zweiten Person den Kampf von Gut und Böse in einer Person. Denn jeder Mensch hat eine gute und schlechte Seite. Was passiert aber wenn die schlechte Überhand nimmt und alles aus dem Ruder läuft..?
Mhm
Also, es ist nicht schlecht. Aber man hätte doch mehr draus machen können. Für die Zeit damals allerdings bestimmt gut
In “Der merkwürdige Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde” gelingt es Robert Louis Stevenson, die Abgründe der menschlichen Natur auf faszinierende Weise darzustellen.
Schon von der ersten Seite an packt die düstere, geheimnisvolle Atmosphäre den Leser und zieht ihn in die viktorianische Welt Londons, in der die Grenze zwischen Gut und Böse unheimlich verschwimmt. Die Geschichte dreht sich um Dr. Henry Jekyll, einen angesehene Arzt, der durch ein gefährliches Experiment seinen dunklen Doppelgänger Mr. Hyde erschafft. Hyde verkörpert die unterdrückten, bösartigen Impulse seines Schöpfers und macht dabei schnell klar, wie verheerend es sein kann, diese dunklen Seiten ungebremst auszuleben. Besonders faszinierend ist, wie Stevenson die philosophische Frage aufwirft, ob das Böse letztlich das Gute übermannen kann oder ob sie untrennbar miteinander verwoben sind. Für mich hatte das Buch dennoch seine Längen, da einige Passagen etwas umständlich beschrieben sind und dadurch das Tempo manchmal gedrosselt wird. Trotzdem bleibt die Spannung insgesamt erhalten, besonders durch die unheilvolle, bedrohliche Stimmung, die von Anfang bis Ende spürbar ist. Philosophisch gesehen bleibt am Ende die Frage offen, ob das Böse tatsächlich das Gute besiegt hat. Dr. Jekylls Fall zeigt, wie gefährlich es sein kann, die eigene dunkle Seite zu nähren, bis sie außer Kontrolle gerät. Stevensons Werk zeigt auf, dass das Böse ein fester Bestandteil der menschlichen Natur ist und dass der Versuch, es vollständig zu unterdrücken, letztlich zu einer zerstörerischen Explosion führen kann. Hat das Böse über das Gute gesiegt? Vielleicht – aber es könnte auch ein Appell sein, sich der eigenen Schattenseiten bewusst zu werden und einen Weg zu finden, mit ihnen zu leben. Alles in allem ist es ein zeitloses Werk, das nicht nur durch seine gruselige Atmosphäre, sondern auch durch seine philosophischen Fragestellungen beeindruckt. Es ist ein Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt – über die Natur des Menschen und die immerwährende Auseinandersetzung zwischen Licht und Schatten.