Die faszinierende Welt von 'Das Bildnis des Dorian Gray'
Ich hatte schon lange den Wunsch, diesen Klassiker zu lesen, da er mir immer wieder begegnete und ich von der groben Beschreibung des Inhalts fasziniert war. Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray) ist ein Meisterwerk von Oscar Wilde, das erstmals 1890 veröffentlicht wurde. Nach einigen Nachforschungen bin ich noch mehr von diesem Werk begeistert, das als Übergangs- oder Brückenwerk der viktorianischen Literaturepoche gilt. Es ist der einzige Roman des Autors.
Der Roman stellt drei Hauptfiguren vor: den Maler Basil Hallward, den Snob Lord Henry Wotton und den Titelhelden Dorian Gray, einen jungen Mann von außergewöhnlicher Schönheit. Basil malt ein Porträt von Dorian, und Lord Henry fordert Dorian auf, seine Jugend zu zelebrieren. Dorian ist von dieser Idee fasziniert und äußert den Wunsch, dass nicht er, sondern das Bildnis an seiner Stelle altern möge. Er ahnt nicht, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird.
Der Inhalt des Romans ist spannend, auch wenn das Buch einige Längen aufweist. Die Sprache ist faszinierend, da sie sehr ausgeschmückt ist. Es werden viele Themen behandelt: die Moralität der Sinnlichkeit, Hedonismus im Viktorianismus und die Dekadenz der englischen Oberschicht. Für Lord Henry Wotton und Dorian Gray sind Kunst, Schönheit und Ästhetik das Höchste im Leben. Diese beiden Charaktere sind zwar unsympathisch, aber dennoch faszinierend. Dorian Gray hinterlässt eine Schneise des Schreckens und setzt sein zerstörerisches Verhalten über Jahre hinweg fort, bis er es nicht mehr erträgt.
Der Roman regt zum Nachdenken an. Was wäre, wenn wir immer jung und schön blieben? Was wäre, wenn unsere Handlungen keine Konsequenzen hätten?
Mir hat das Bildnis des Dorian Gray wirklich gut gefallen. Ich finde die Grundthematik mit Bezug auf die Vergänglichkeit der Schönheit und auch der damit verbunden Wertzuschreibung der Person wahnsinnig spannend. Es war aber ebenso interessant zu sehen, inwieweit Manipulation eine treibende Kraft in der Geschichte war, wodurch moralische Fragen immer schwieriger zu beantworten wurden. Auf jeden Fall ein Werk, was zum Nachdenken anregt und was einen dazu bringt, die eigenen Werte im Leben zu hinterfragen. Leider war mir der Beginn allerdings etwas zu schleppend. Trotzdem eine große Leseempfehlung!
Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.
Der wunderschöne, jugendliche Dorian Gray ist bereit, seine Seele dafür zu geben, dass das Porträt, das Basil Hallward von ihm gemalt hat, an seiner Stelle altert. Und so kommt es: Während Dorian äußerlich schön und jung bleibt, zeigt das Bildnis die Spuren der Zeit. Doch nicht nur das – auch seine Sünden zeichnen sich auf dem Porträt ab. Denn Dorian nutzt die Tatsache, dass ihm aufgrund seiner jugendlichen Schönheit die Welt zu Füßen liegt – wie es ihm Lord Henry Wotton vor Augen führt – in vollem Maße aus.
Doch was geschieht mit einem Menschen, der niemals die Konsequenzen seines Handelns tragen muss? Wir verfolgen Dorian dabei, wie sein Streben nach Leidenschaft, Genuss und Schönheit zunehmend moralisch verwerflich wird. Doch Leidenschaft ist ein vergängliches Gefühl – kann man wirklich ein Leben lang nur danach streben? Kann ein solches Leben erfüllend sein und glücklich machen?
Gerade das kompromisslose Ausleben des Hedonismus ohne moralischen Kompass regt stark zum Nachdenken an. Das Buch gehört definitiv zu meinen Favoriten.
Ein Klassiker über Schönheit, Dekadenz Moral und die Abgründe der menschlichen Seele.
Im Jugendalter wird ein Bild von Dorian Gray gemalt. Alle sind hingerissen von seiner Schönheit.
Dorian wünscht sich innigst, dass es stets so bleibt.
Nach seiner ersten Verfehlung stellt er fest, dass das Bild sich verändert. Er aber nicht.
Nun nutzt er dies unentwegt aus bis zum bitteren Ende.
Die Geschichte war sehr gut. Obwohl das Buch als zeitlos gilt, fand ich die Geschichte in einigen Abschnitten zu ausschweifend. Das wäre auch kürzer gegangen in der heutigen Zeit.
Auf jeden Fall sollte man es gelesen haben.
Zu Recht ein Klassiker der englischen Literatur!
Meine einzigen Kritikpunkte sind die teilweise etwas langatmigen Passagen und ausschmückenden Formulierungen, die allerdings zum Stil des Buches gehören.
Ich habe mir von diesem Klassiker eigentlich nichts erhofft, sondern wusste nur, dass es einige für großartig befunden haben. Zum Glück ging es auch mir so. Es ist in meinen Augen kein absolutes Highlight, da mir besonders in den ersten 100 Seiten sehr viel Handlung gefehlt hat, aber es ist sehr besonders, bildhaft und lehrreich. Mit diesem Buch dürft ihr keinen Spannungsroman erwarten, denn es wird eher langsam und neutral von dem Verfall des Dorian Gray erzählt. Es geht um Genusssucht, Luxus und gleichzeitig Verfall und Dekadenz. Der junge Dorian Gray wünscht sich ewige Jugend, wie es das Kunstwerk seines Freundes Basil in Gänze zeigt, das ihm jedoch mehr zum Verhängnis als zur Freude wird.
Das Kunstvolle daran ist wahrscheinlich der bildhafte, poetische und wunderschöne Schreibstil von Wilde. Alles wird mit Blumen phrasiert und verglichen. Ja, es wird sehr blumig und schön beschrieben. Oscar Wilde gibt mit seinem Werk den literarischen Ästhetizismus wieder. Ästhetik und Kunst sind Themen, die hier eine übergeordnete Rolle spielen. Nicht umsonst verwendet der Philosoph Adorno die Begriffe Kunst und Luxus synonym. Dieses Buch zeigt sehr deutlich, dass sie es sind. Es gibt zahlreiche Anspielungen auf die Fin de Siècle Bewegung des 19. Jahrhunderts. Es gibt Intrigen und Motive, die den hübschen und von Jugend gezeichneten Dorian zum Verfall bringen - Wendungen, mit denen man als Leser*in nicht gerechnet hat. Im Bezug auf die Historizität des Werkes lassen sich außerdem homoerotische Züge identifizieren, die damals für sehr große Aufruhr gesorgt haben und dieses Werk vielleicht auch gerade deswegen so berühmt gemacht hat.
Besonders hat mir wohl die Sprache und der metaphorische Schreibstil gefallen, der hier wohl die Kunst und die Ästhetik, die Dorian ausstrahlt, noch viel besser zur Geltung gebracht hat.
Alles in Allem ist es ein besonderes und einzigartiges Werk, dass langsam und neutral, aber mit unglaublicher Kunst und Sprachgewalt geschrieben wurde.
Tolles Buch und ebenso interessanter Roman von Oscar Wilde, den ich vorab nie zur Gänze gelesen hatte. Nur einige wenige Kapitel fand ich träge und schleppend.
Oscar Wildes" Das Bildnis des Dorian Gray" handelt von einem schönen Jüngling der in die feine Gesellschaft Londons durch den bekannten und beliebten Maler Basil Hallward eingeführt wird.
Die makellose Schönheit und seelische Reinheit von Dorian Gray ziehen Basil Hallward wie magnetisch an. Immer wieder malt er seine "Muse" in den verschiedensten Rollen, bis er eines Tages sein größtes Meisterwerk vollendet: Das Bildnis des Dorian Gray.
Zu dieser Zeit treibt sich der Dandy Lord Henry Wotton im Attelier des Malers herum und macht so Bekanntschaft mit schönen Jüngling. Durch Lord Henry’s zynische und weltgewandte Art zieht er den unerfahrenen Dorian in seinen Bann. Als dieser erkennt damit ihm mit seiner jugendlichen Schönheit die ganze Welt offen steht wünscht er nichts sehnlicher als das er niemals altern wird. In einem unbedachten Moment wünscht Dorian sich, dass sein Bildnis und nicht er den Verfall seiner Selle zu tragen hat.
Je mehr Lord Henry’s Einfluss auf Dorian zunimmt desto tiefer gerät dieser in die Höhle der Versuchung weltlicher Dinge, und führt schon bald ein ausschweifendes und rücksichtsloses Leben. Doch sein Antlitzt bleigt so jung und gutaussehend wie zu Beginn seiner Jugend, einzig sein Bildnis spiegelt die grausamen Züge seiner Taten und den Verfall seiner Seele.
Oscar Wild erregte 1890 als sein Roman das erste Mal veröffentlicht wurde starkes Aufsehen und wurde aufgrund seiner Hauptthemen der Moralität von Sinnlichkeiten und Hedonismus im viktorianischen Zeitalter als anrüchig bezeichnet. Ein weiteres aufsehenerregendes Thema des Romans ist die zynische Darstellung des Verfalls (auch Dekadenz genannt) der Gesellschaft in der englischen Oberschicht und die Kunstanschauung bzw. Lebenshaltung (Ästhetizismus) in der viktorianischen Zeit.
Die Figur des ästhetisch überlegenen Dandys Lord Henry Wotton zielt oftmals auf Haltung von Dandys wie auch die moralische verantwortlungslosigkeit der englischen Oberschicht ab. Oscar Wilde verleiht der wohl verblüffensten Charaktere neben Dorian Gray, Lord Henry Wotton, eine fast schon kokettierende und selbsironische Sprechweise und geht mit einem unglaublichen Scharfsinn gegen die Moralsucht der Gesellschaft an.
"Das Bildnis des Dorian Gray" verfasste Oscar Wilde in einer schönen prosaischen Sprache, die den Leser leicht in das viktorianische Zeitalter eintauchen lassen. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen spricht er anrüchige Themen wie Homosexualität, Dandytum und die Moralsucht der Gesellschaft an.
Neben all dem Zynismus und Ironie verleiht Oscar Wilde seinem Werk einen Hauch fantastischer Elemente (wie z. B. den Pakt den Dorian Gray mit seinem Wunsch schließt) die stark an die Schauerromane des 18. und 19 Jahrhunderts erinnern.
Mein Fazit:
Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" hat sich durch seine herrlich zynische und ironische Art in mein Herz geschlichen und ist nun in dem Regal meiner Lieblingsbücher sicher eingereiht.
„Selbstvorwürfe haben etwas Bequemes. Wenn wir uns selbst anklagen, glauben wir, kein anderer hätte das Recht, uns anzuklagen. Die Beichte, nicht der Priester, erteilt uns Absolution.“
Ein schöner Klassiker mit vielen schönen Zitaten, aber auch voller Zynismus.
Am Anfang war es etwas schwer, sich an die poetische Schreibweise zu gewöhnen, aber je weiter man liest, desto mehr schätzt man genau diese poetische Schreibweise.
Würde es jedoch vielleicht nicht unbedingt Einsteigern in das Klassik- Genre empfehlen. Ich glaube man sollte schon ein paar Klassiker gelesen haben um diesen wirklich genießen zu können.
Eine spannende Idee, eine interessante Geschichte. Auch die Sprache und der gesellschaftskritische Ansatz gefallen mir.
Wir tauchen in die dunkelsten Tiefen der menschlichen Seele und finden ... ja, was eigentlich?
Im Grunde nur Dekadenz und reiche, auf vielerlei Weise privilegierte und dabei sehr gelangweilte, weiße Männer bei ihren Gesprächen über den Sinn oder nicht-Sinn des Lebens.
Ja, es steckt viel zwischen den Zeilen, weil das in der viktorianischen Zeit nicht anders möglich war und das was zwischen den Zeilen zu lesen ist, ist am Ende des Tages auch das Interessanteste an diesem Roman. Aber das ändert leider nichts daran, dass mich keine der Figuren tatsächlich emotional berührt hat.
Dieser Roman ist - wie könnte es auch ander sein - ein Kind seiner Zeit und als solches sicher lesenswert, für mich ist er aber auch nicht mehr.
Ich kann das Buch all denjenigen empfehlen, die Lust auf tiefgründige Dialoge und Gedankengänge haben – denn genau das macht den Großteil des Buches aus. Wenn man zudem Freude am Setting des Londons im neunzehnten Jahrhundert hat, ist dieses Buch die perfekte Wahl.
Und wieder habe ich eines meiner 12 für 2025 beendet. Was soll ich sagen, es war grandios! Ich bin so froh es endlich gelesen zu haben, viel zu lange stand der Schatz ungelesen in meinem Regal.
Ich kann es nicht anders sagen: es ist ein Meisterwerk der Literatur. Wilde erschafft eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Themen Schönheit, Moral und dem Preis der ewigen Jugend. Als Hauptfigur für diese faszinierende Geschichte dient Dorian Gray, er ist hingerissen von seiner Schönheit und Jugend, die er mit einem Pakt mit seinem Porträt um jeden Preis erhalten möchte. Und so lernen wir Dorian und seine Begleitcharaktere kennen. Der Maler des Bildes, Basil Hallward ist mir schnell ans Herz gewachsen, er stellt für mich die gute Seite dar. Daneben steht der manipulative Lord Henry, der Grays Perfektionismus und Zerrissenheit nährt. Mit seiner zynischen Weltansicht stellt Lord Henry die gesellschaftlichen Normen in Frage, dass tut er mit einer Tiefe und einem gewissen leichten Humor, der einfach fesselt.
Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert wie gut Klassiker auch heute noch das Geschehen widerspiegeln. Oscar Wilde schafft es elegant Tiefgründigkeit, Humor, Kritik und Oberflächlichkeiten in einem Buch zu verbinden, dass auch noch in hundert Jahren aktuell sein wird. Sein Schreibstil ist wunderbar und seine Charakterzeichnungen erstklassig. Ich lege es jedem ans Herz dieses Buch zu lesen!
Es wird auch definitiv in einer schöneren Ausgabe bei mir einziehen und eines der Bücher sein, dass ich gerne nochmal lese. (P.S. ein Zitat von Oscar Wilde hängt schon ziemlich lange bei mir an der Wand siehe Bild zwei
Ein interessantes Buch mit einer düsteren Atmosphäre und einigen starken Dialogen. Oscar Wildes Schreibstil hat definitiv was, manchmal etwas ausschweifend, aber insgesamt wirklich beeindruckend.
Allerdings war Kapitel 11 eine absolute Qual. So anstrengend und langgezogen – das hätte man meiner Meinung nach auch einfach weglassen können. Ich hab’s irgendwann nur noch überflogen.
Trotzdem fand ich die Geschichte insgesamt echt gut. Die Themen um Schönheit, Moral und Vergänglichkeit sind zeitlos, und Dorians Entwicklung war spannend zu verfolgen.
Ein zeitloser Klassiker über Hedonismus, Intrigen und ewige Schönheit 🥀🪞🎨
Als Sommerlektüre habe ich „Das Bildnis des Dorian Gray“ sehr genossen. Wilde‘s blumige Sprache hat mich direkt in ihren Bann gezogen und mich schnell in der Welt einfinden lassen, die das Setting der Handlung ist: Der Visionärs-Künstler Basil, sein von Blumenduft erfülltes Atelier und der zum Sterben schöne und vor innerer Reinheit strahlende Dorian. 🎨🪞🥀 Als Basil sein Porträt fertigstellt, äußert Dorian bei Ansicht desselben den Wunsch, ewig jung und schön bleiben zu wollen — mit ungekannten Folgen.
Dieses Buch handelt von menschlichen Abgründen: Ausufernder Hedonismus, oberflächliche Schönheit, Moralverlust und Intrigen. Monströs offenbaren sich die zerstörerischen Folgen des kompromisslosen Kalküls eines ewig schönen Protagonisten. Ein Klassiker, der sich das Klischee, langweilig zu sein, nicht gefallen lassen muss. Absolute Empfehlung ❤️🔥
„Er glich einem einfachen Gärtner, der mit einer Rose spazieren geht.“ 🥀
Wie schreibt mensch eine Rezension zu den großen Klassikern der Literatur? Diese Frage stelle ich mir immer wieder und komme meistens zu dem Entschluss, es einfach sein zu lassen, da ich nicht Gefahr laufen möchte, mich zum Clown zu machen, but now I‘ll just do it anyway.
Die ersten paar Seiten flogen nur so dahin. Ich kann mich nicht entsinnen, dass sich nach so kurzer Zeit (oder überhaupt) ein solch euphorisches Hoch an Gefühlen eingestellt hat, aufgrund eines so brillanten und außergewöhnlichen Stils. Dieses Werk ist nicht einfach nur eine gute Geschichte sondern insbesondere eine verdammt gut geschriebene Geschichte. So gut, dass mensch regelrecht eingesogen wird und sich am liebsten zwischen den Zeilen niederlassen und für immer dort verweilen möchte, wenn Lord Henry mal wieder einen schlauen (und widersprüchlichen) Spruch nach dem anderen ablässt:
»Das erklärt die Tatsache, daß wir alle uns so damit quälen, uns mit Bildung vollzustopfen. In dem wilden Kampf ums Dasein wollen wir alle etwas haben, das dauert, und so füllen wir unsern Geist mit Schund und Tatsachen in der törichten Hoffnung, unsern Platz zu behaupten. Der allseits gebildete Mensch - das ist das Ideal unserer Zeit.«
Gibt es irgendeine Person, die dieses Buch stellenweise nicht mit heruntergeklappter Kinnlade gelesen hat?
Dieses eine Kapitel, in dem Gegenstand um Gegenstand der zahlreichen unterschiedlichen Sammlungen des Dorian Grays aufgelistet wird, war sehr langwierig und somit für mich anstrengend zu lesen, aber neben dem sehr veralteten Frauenbild gibt es oberflächlich betrachtet nichts, was mir negativ an dem Buch aufgefallen ist.
Was für eine Geschichte! Ich wollte nur kurz reinlesen – und konnte nicht mehr aufhören. Die Verwandlung von Dorian Gray vom unschuldigen jungen Mann zu einer skrupellosen Figur ist so fesselnd beschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Oscar Wildes Schreibstil ist elegant und leicht zu lesen. Nur im elften Kapitel fiel es mir etwas schwer, dranzubleiben, doch es trägt viel zu Dorians Entwicklung bei. Das Ende finde ich perfekt – ein Klassiker, der nachhallt. 📚💯
Da ich nicht sonderlich oft Klassiker lese fiel mir der Einstieg ziemlich schwer, doch bereits nach einigen Kapiteln konnte mich die Geschichte begeistern. Selbstverständlich stammt das Buch aus einer Zeit, in welcher einige kritische Aussagen gefällt wurden, doch abgesehen von diesen hat es mir tatsächlich ziemlich Spaß gemacht, es zu lesen. Ich fand es faszinierend, wie nur zwei einzelne Personen die Persönlichkeitsentwicklung von Dorian Gray so stark beeinflussen konnten. Henry musst man im Verlauf der Geschichte einfach immer mehr verachten.
Das Bildnis des Dorian Gray ist ein faszinierendes Buch, das mit tiefgründigen Themen zu Moral, Ästhetik und der menschlichen Natur spielt. Der Einstieg war jedoch etwas zäh und ich brauchte eine Weile, um richtig in die Geschichte hineinzufinden. Besonders gefallen hat mir die Figur Basil Hallward. Lord Henry Wottons Dialoge, die oft philosophische Theorien über Schönheit und Genuss vertreten, fand ich jedoch teilweise anstrengend und wiederholten sich für mich zu häufig. Dennoch ist der Plot rund um das Bild und Dorians moralischen Verfall wirklich spannend.
Schönheit und gesellschaftliches Ansehen stehen über allem und niemand will altern; und Dorian Gray findet einen Weg, genau das nicht zu tun. Aber zu welchem Preis?
Das Bildnis des Dorian Gray ist ein Buch, das die Oberflächlichkeit der Menschen ins Rampenlicht rückt. Gleichzeitig gibt es einen Einblick in das Leben eines Menschen, der hat, was andere sich wünschen; und dafür etwas zahlen musste, was niemand hergeben sollte.
Natürlich liest sich ein Roman aus 1890 anders, als viele heutige Werke, was ihn manchmal etwas schwer zu lesen macht; generell ist er aber gut zu verstehen und noch besser zum philosophieren.
Immer wieder bekommt die Geschichte einige Längen (ich weiß jetzt u.A. mehr über Edelsteine, als ich wissen wollte), alles in allem aber eine flüssige Geschichte.
Trotz das es ein Klassiker ist, lies er sich recht einfach lesen und ich kam gut voran. Das war tatsächlich anders als ich erwartet hatte. Es wurden sehr interessante und gesellschaftsrelevante Themen angeschnitten wie Vergänglichkeit und das Streben nach Schönheit innerhalb der Gesellschaft. Zeitweise war es jedoch recht anstrengend zu verfolgen wie der Charakter von Dorian Gray immer Ekel erregender wurde. Das Buch ist teilweise wirklich rassistisch und Frauen werden öfter sehr verachtet. Dies ist wahrscheinlich auch der Entstehungszeit geschuldet, man sollte sich dies allerdings bewusst sein bevor man es liest.
Einige Kapitel waren mir persönlich dann doch etwas zu detailliert und langatmig, vor allem da sie nicht wirklich etwas zur Handlung beitragen.
Trotzdem fand ich das Buch in großem und ganzen lesenswert, nicht zuletzt wegen den sehr bildhaften und wunderschönen Formulierungen von Oscar Wilde, bei denen ich mir des öfteren bei Sätzen gedacht habe, dass das ein schönes Zitat wäre.
Dieses Buch war mein erster Oscar Wild Roman und hat mich gefesselt. Die Grundhandlung über Dorian Gray war mir bekannt, aber der Roman hat mich dann doch ganz anders gepackt.
Ich verstehe, warum dieser Roman in seiner Zeit ein Skandal war und Gegenstand des Unzuchtprozesses gegen Wilde wurde.
Dieses Buch war besser, als ich erwartet hatte. Ich hatte ein wenig Angst, dass es so „schwierig“ zu lesen sei, wie die typischen Klassiker. Jedoch war es überhaupt nicht so.
Wie ein normaler, aktueller Roman, kam ich durch die Seiten durch, weshalb man dieses Buch auch schnell lesen konnte.
Inhaltlich richtet es sich natürlich an die Gesellschaft damals. Keinesfalls war es deshalb aber überholt. Es hatte viele wichtige Aspekte und interessante Sichtweisen. Dies ist ein Buch, aus dem man etwas mitnimmt. Und deshalb gebe ich ihm 5/5 Sterne
Das Buch war eine Erfahrung. Ich lese gerne Klassiker und probiere mich momentan auch durch einige durch. Natürlich durfte da *das Bildinis des Dorian Gray* nicht fehlen.
Zum Anfang fand ich es ganz spannend geschrieben. Die Dialoge waren Interessant, und auch die vielfältigen Charaktere, die man kennengelernt hat, haben mir zum Teil ganz gut gefallen. Das hört sich ja jetzt alles schön und gut an aber…und das ist ein großes aber, ich fand das Buch einfach teils langweilig und auch sehr fragwürdig durch einige Aussagen.
Ich habe mir natürlich zuvor schon Rezensionen zu dem Buch durchgelesen und stimme den meisten in Aussagen wie :
-Viele Frauenfeindliche Äußerungen und
-Zieht sich in der Mitte sehr und wird zum Ende hin erst etwas spannender
zu.
Kurz gesagt habe ich meine Zeit mit dieser Lektüre so ziemlich verschwendet. Es hat zwar eine Kernaussage, der ich so Beipflichte, (Schönheit ist vergänglich etc) aber trotzdem konnte es mich kaum überzeugen.
Ich muss schon sagen, das ich wesentlich mehr erwartet habe. Habe mich schon ein wenig durch gequält, auch wenn ich die Idee der Geschichte faszinierend finde. Aber ich glaube Klassiker sind einfach nichts für mich. Ich habe auch mehrere Textzeilen einfach übersprungen da mir die geschnörkelte Erzählweise einfach aus die Nerven ging.
Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich für die ‚Book2Movie‘ Challenge gelesen und ich wollte damit endlich auch mal wieder einen Klassiker hinter mich bringen, damit ich meine Leseliste nicht immer nur mit moderner Literatur füttere.
Wie ihr vielleicht schon in anderen Rezensionen von mir gelesen habt, ist aber leider genau dieser Schreibstil von Klassikern, von Büchern aus dem 18/ 19. Jahrhundert für mich nicht sonderlich leicht zu verdauen. Keine Ahnung woran das liegt, aber ich tu mir hier immer besonders schwer in die Geschichte zu finden, da mich der übertriebene, wohlformulierte Schreibstil zu sehr ablenkt und ich mich daher zu sehr auf das Geschriebene konzentrieren muss, anstatt mich einfach in der Handlung zu verlieren.
Auch hier hatte ich meine Probleme, besonders zu Beginn war es für mich sehr zäh zu lesen, was an der altertümlichen, klassischen Wortwahl von Wilde lag und seinen ewig langen Sätzen, sowie seinen Dialogen, bei denen manche seitenlang waren. Und wer das Buch kennt, weiß, dass ich hier nicht übertreibe.
Aber irgendwann kam der Punkt, an dem Dorian etwas passiert ist, bzw. er etwas getan hat oder zumindest Mitschuld war, das dann doch mein Interesse geweckt hat und mich zum Weiterlesen veranlasste. Ich sage nur soviel, dass es mit der jungen, bezaubernden Sibyl Vane zu tun hat.
Ab diesem Zeitpunkt war doch etwas mehr Dramatik gegeben und man wollte wissen, wie es sich mit Dorian weiter entwickelt, wie es ihn verändert und was es für einen Weg mit ihm nimmt. Aber leider kann ich nicht viel über den Handlungsverlauf erzählen, da dieser phasenweise nicht stattgefunden hat. Vielmehr vergingen oft Jahre zwischen den einzelnen Kapiteln und Dorian hat im Nachhinein berichtet, wie er das Leben nun sieht, wie sich seine Einstellungen verändert haben oder in welche Leidenschaften er sich gestürzt hat, egal ob nun in die Musik, in das Sammeln seltener Steine oder in die Literatur. Oft philosophierte Dorian stundenlang über die Vergangenheit, wie er sich und seine Weltanschauung nun anders warhnimmt, aber er ging nicht wirklich darauf ein, was er alles gemacht hat, was er alles angestellt oder getan hat – was eigentlich passiert ist – sondern nur auf seinen derzeitigen Lebenszustand.
Es war zwar teilweise interessant zu lesen, wie Dorian oder auch Lord Henry über die Künste der Leidenschaft und des Lebens philosophiert haben, aber ich habe doch mit einem Buch gerechnet, das mehr Handlung besitzt und nicht fast schon wie ein Philosophiebuch erscheint, das den Sinn des Daseins diskutiert. Sicher regt es zum Nachdenken an und hat seine Berechtigung und es bewegt einem – ohne Frage – aber wenn man im Voraus nicht weiß, worum es hier geht und ein normales Buch mit linearer Handlung und Geschehnissen, die auch im Jetzt passieren, erwartet, dann wird man hier enttäuscht oder zumindest überrascht.
Außerdem hätte ich mir zum Schluss etwas mehr Vollendendung gewünscht. Dorian tut ‚es‘ zwar selber, aber es passiert aus einem Unfall heraus und nicht weil er es bewusst tut oder seiner Selbst überdrüssig ist oder genug von dem Leben hat, sondern weil er aus einem Affekt aus handelt und die Schuld an dem Verderb seiner Seele dem Bild gibt. Ich hätte mir hier einfach mehr Eingeständnis, Erkenntnis und vielleicht Reue gewünscht, aber wie unten im Zitat zu lesen ist, tut er auch die guten Dinge zum Schluss sehr wahrscheinlich nur mehr aus seiner eigenen Eitelkeit heraus und nicht aus dem einfachen Grundbedürfnis, Gutes zu tun.
Das Buch erscheint zuerst als eine Lobeshymne an die Ausdehnung der eigenen Grenzen, an dem vollkommenen Erliegen und Begehren aller möglichen Leidenschaften und Genüsse. Es stachelt dazu an, soviel wie möglich in einem Leben zu erfahren/ zu erleben, egal für welchen Preis, auch wenn man damit andere in den Ruin treibt, ihren Namen besudelt oder zum Selbstmord treibt.
Dorian, wie auch Lord Henry, der ihn auf diese Ideen bringt, sind darauf aus, so viele Erfahrungen, Sinnesempfindungen und Emotionen wie möglich zu erfahren und Dorian treibt es dabei viel zu weit, ohne es selber zu erkennen.
Erst gegen Ende werden die Folgen, die aus seinen Sünden entstehen, deutlich sichtbar und stellt den Leser selbst vor die Frage, was der Sinn des Lebens ist, wie weit man für die Auslebung seiner eigenen Wünsche und Begierden gehen darf. Ob Reue oder der Versuch es wieder gut zu machen einen noch retten können, wenn die Seele bereits besudelt ist. Gibt es ein Zurück für die Seele und den Geist oder bleiben alle schlechten Taten, die wir im Laufe unseres Lebens begehen, ewig als Pranger auf unser Gewissen gezeichnet?
Diskussion: Was denkt ihr zu diesem Thema?
Gibt es Erlösung oder Absolution bei Einsicht und Reue seiner eigenen Schandtaten? Oder muss man von vornherein ein anständiges Leben führen, um sich seinen Seelenfrieden zu sichern?
Mehr dazu auf meinem Blog:
http://martinabookaholic.wordpress.com/2013/08/26/snapshot-das-bildnis-des-dorian-gray/
Die Geschichte war packend und ich fand den Schreibstil bzw die Übersetzung sehr gut.
Gerade die Dialoge waren sehr interessant zu verfolgen, jedoch waren manche Monologe dann doch sehr lang und - der Zeit entsprechend - “nicht mehr aktuell”. An sich sollte man das Buch gelesen haben.
Zu Beginn war ich jedoch verwirrt, dass Lord Henry auch Harry genannt wird. 😅
Das Buch hat “nur” 280 Seiten. Aber diese haben es in sich. Dorian Gray ist kein gewöhnlicher junger Mann. Und liebreizend war er mal. Die Geschichte regt zum nachdenken an.
Ich musste mich erstmal a den schreib Stil gewöhnen. Da ich ansonsten eher Literatur lese, welche eine jugendlichere Sprache nutzt
Das letzte Buch, welches ich las, das mich zwang einhundert Seiten an einem ohnehin schon vollen Tag zu lesen, jede freie Minute dem Lesen zu widmen, die sich finden lässt war 'Die Buddenbrooks' und auch Oscar Wildes Dorian Gray schaffte dies. Auch wenn es in eine ganz andere Kerbe schlägt und ungleich allem ist was ich bisher gelesen habe konnte ich mit dem Lesen schlicht nicht aufhören.
Was mich besonders fesselte, und das von der ersten Seite an, ist Wildes Sprache. Er tut dies auf sehr virtuose Weise, gleich eines Malers zeichnet er die Bilder, die der Leser vor Augen haben soll und untermalt dies ununterbrochen mit tiefen Metaphern. Ein Beispiel dafür ist, wie er die Schönheit Grays Geliebter Sybil Vane mit Blumen beschreibt: "Ihr Haar umrahmte ihr Gesicht wie dunkles Laub eine blasse Rose" (S.101), "Sie [...] bebte wie eine weiße Narzisse" (ebd.), "Die Konturen ihres Halses waren wie die Konturen einer weißen Lilie" (S.109). Mein Favorit ist aber folgender Satz, mit dem Lady Henry beschrieben wird: "Sie war eine sonderbare Frau, deren Kleider immer so aussahen, als seien sie in einem Wutanfall entworfen und während eines Sturms angezogen worden" (S. 62).
Ich konnte während meiner Lektüre nicht anders, als das Werk als eine Bearbeitung des Fauststoffes zu sehen, auch wenn Oscar Wilde viele starke Abweichungen gemacht hat. So ist Dorian Gray kein verzweifelter Gelehrter, sondern ein narzisstischer junger Mensch, der seine Schönheit bewahren möchte, weshalb ich ihn nicht nur als die Faustfigur, sondern auch als Gretchen kategorisiere, als dass seine eigene Schönheit das ist, wonach er verliebt strebt. Ein wirkliches Gretchen gibt es jedoch in Form vorm von Sybil Vane auch, der aber ein anderes, wenn auch ähnlich tragisches Schicksal widerfährt wie Faustens Geliebter. Den Platz von Mephistopheles nimmt auf den ersten Blick Lord Henry ein, der Dorian mit seinen Reden und zuletzt mit dem Geschenk des gelben Buches zu verderben scheint aber ich bin der Meinung, dass Dorian auch sein ganz eigener Mephisto war. Lord Henry ist etwas zynisch, misogyn und paradox, jedoch nicht der Teufel; der Teufel ist Dorian selbst, der sich immer tiefer in die Unterwelt begibt, schändlich antisemitisch ist und Gräueltaten begeht. Ihn davor zu bewahren versucht Basil Hallward, die Figur, die Ähnlichkeit zu Goethes Walter oder, um auch eine andere Faustgeschichte zu erwähnen, Manns Serenus Zeitblom besitzt, indem er immer wieder Versucht Dorian davor zu bewahren ganz der schlechten Seite zu verfallen und ihn ermutigt sich zu bessern.
Ob es Dorian gelingt sich zu bessern und welche Taten er überhaupt begangen hat, möge jeder Mensch selbst herausfinden. Ich kann versprechen, dass es sich lohnt dieses Buch zu lesen, zu sehen, wie ein unschuldiger Mensch immer weiter abrutscht, bis er ein Schurke und Teufel ist, man ihn hasst und sich wünscht er würde einfach nie wieder in Kontakt mit einem Menschen kommen, um niemanden zu einem ähnlichen Schicksal zu verführen.
Ohne Zweifel ein wichtiges Buch, aber vielleicht auch overhyped
Während des Lesens bemerkt man deutlich, wie Dorian Grays Charakter im Verlauf der Geschichte immer hässlicher wird, nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich.
Es ist echt frustrierend, ihn dabei zu beobachten und man ärgert sich über seine Entscheidungen und sein Verhalten.
Trotzdem finde ich, dass das Buch manchmal unnötig langgezogen ist, was den Lesegenuss ziemlich beeinträchtigt.
Insgesamt fande ich es okay :)
Ein durchaus lesenswerter Roman. Die angesprochenen Themen, wie: Vergänglichkeit, Eitelkeit und Kunst werden in einer interessanten gesellschaftskritischen Geschichte erzählt.
Lediglich einige Teile des Buches haben mich teilweise verloren, so dass ich sie unaufmerksam gelesen habe (Kapitel 11 war für mich eine Qual).
Auch die durchgehend unsympathischen und widerlichen Charaktere haben mir das Lesen erschwert.
Trotzdem, wer Interesse an klassischer Literatur hat, wird hier gut unterhalten.
London im späten 19.Jahrhundert. Der Maler Basil Hallward erschafft ein Portrait vom jungen, naiven Dorian Gray, das er selbst als sein Lebenswerk bezeichnet. Da er es ursprünglich nicht ausstellen möchte, weil es zuviel von ihm als Künstler preisgibt, schenkt er es dem Porträtierten und beeinflusst dadurch unbewusst dessen weiteres Leben. Dorian Gray behält sich ewige Jugend, trotz seiner ausschweifenden Lebensweise und dem charakterlichen Zerfall. Statt ihm altert das Bildnis von ihm und zeigt seinen körperlichen, als auch moralischen Abbau.
Dieser Literaturklassiker ist in einer poetischen, bildhaften und philosophischen Sprache wunderschön geschrieben, obwohl mich doch ein paar Längen im Mittelteil ein bisschen im Lesefluss unterbrochen haben.
Trotzdem eine Leseempfehlung von mir
Dorian Gray war ein anstrengender Charakter. Zeitweise ist die ganze Dramaturgie ziemlich witzig.
"Er warf sich gegen die Wand und vergrub sein Gesicht in den Händen".
Ausgestattet mit einer regen Phantasie und bildlichem denken musste ich oftmals darüber schmunzeln.
Alles in allem war das beste an der ganzen Geschichte für mich der Schreibstil.
Oscar Wilde verpackte alles in wunderbaren Worten.
Etwas was ich an neueren Büchern oftmals etwas vermisse. Die Wortvielfalt.
Zur Geschichte selbst: ich fand das Ende sehr gut. Ich hatte etwas anderes erwartet. Das macht das Ganze aber umso besser.
Es regt zum nachdenken an. Es gibt viele philosophische Ansätze über das Leben, Moral, Genuss, Vergänglichkeit, Schönheit und Oberflächlichkeit.
Wie so oft lassen mich Klassiker mit einem Gefühl zurück das ich mit Bergsteigen gleich setzen würde: anstrengend und zäh auf dem Weg (mit vielen kleinen Freuden unterwegs), aber der Ausblick mit dem man belohnt wird ist wunderbar.
Gesellschaftskritik am Wunsch nach ewiger Jugend und Schönheit. Oberflächlichkeit zentraler Bestandteil der Handlung. Dialoge waren gut, auch teilweise ironisch, aber viel zu viele langwierige Texte und Ausführungen von Sachverhalten.
Dieses Drama ist zugleich unerträglich und unglaublich spannend.
Meinung
Worte! Alles nur Worte! Aber wie schrecklich sie waren! Wie klar, wie lebendig und grausam! Man konnte ihnen nicht entkommen! […] Gab es etwas, das genauso wirklich wie Worte war?
Seite 33
Hinter dem unscheinbaren Cover verbirgt sich ein Gesicht, das in die Ferne schaut. Ob das etwa Dorian Gray ist? Bereits nach wenigen Seiten wusste ich: Dieses Buch und ich werden viele gemeinsame Stunden verbringen, die mich fesseln werden. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, was mich wirklich erwarten würde.
Mit jeder gelesenen Seite taucht man weiter in das Geschehen ein und findet sich im London des 19. Jahrhunderts wieder. Die Gesellschaft, die Kunst und der Adel hatten einen hohen Stellenwert und boten eine perfekte Grundlage für ein dramatisches Buch mit vielen Charakteren.
Es löst bei mir immer wieder Begeisterung aus, wenn ich ein Buch lese, in dem die Protagonisten stets ihrer Linie treu bleiben und man schon alleine am geschriebenen Wort erkennen kann, wer gerade „spricht“. Bei diesem besonderen Werk ist es so, dass Unterhaltungen oft wild durcheinandergeraten und es zu lebhaften Diskussionen kommt. Das Auseinanderhalten der Charaktere hätte eigentlich eine Herausforderung sein müssen. Aber der Autor hatte seine Figuren hervorragend im Griff.
Dorian ist ein sprunghafter Jüngling, der stets auf Schönheit und Jugendlichkeit aus ist und die Gesellschaft sucht, hitzige Diskussionen führt und den Worten von Lord Henry lauscht. Stellenweise ist seine Einstellung sehr naiv. Seine Leichtgläubigkeit hat mich beim Lesen manchmal in den Wahnsinn getrieben und mich meinen Kopf mehr wie einmal schütten lassen.
Der Einfluss von Lord Henry tut Dorian nicht immer gut. Henry sucht stets das Vergnügen und fühlt sich in einer großen Gesellschaft wohl, hat stets eine eigene Meinung und gibt vor ein Mann von Welt zu sein. Aber genau das ist es, was diesen Charakter zeichnet: Man lauscht gebannt seinen Worten und seinen großen Reden, die er einfach aus seinem Ärmel zu schütteln scheint. Seine wilden Theorien über die Welt und seine Meinung über die Kunst, die Gesellschaft, Politik und über Frauen. Er ist ein „gerechter Vertreter“ seiner Zeit, die vieles offenbart, was man auch heute noch auf das 21. Jahrhundert beziehen kann. Was nicht zwingend heißt, das es gut ist, was dieser Lord von sich gibt. Sein Frauenbild ist meiner Meinung nach aus heutiger Sicht sehr veraltet und nicht mehr gesellschaftskonform. Ein Beispiel hierfür:
»Mein lieber Junge, keine Frau ist ein Genie. Frauen sind ein dekoratives Geschlecht. Sie haben nie etwas zu sagen, aber das tun sie ganz reizend. Frauen sind der Triumph der Materie über den Geist, so wie Männer der Triumph des Geistes über die Moral sind.«
Seite 70
Neben den beiden Protagonisten bietet der Dritte im Gespann eine reife Abwechslung, die zwischen Dorian und Henry für Vernunft sorgte. Basil ist der Künstler, der Dorian Gray gemalt hat und permanent in sich gekehrt wirkt. Für einen Künstler typisch, zeigt er eine ganz eigene Haltung, verweilt eher im Stillen, appelliert an die Vernunft und nimmt eine Weise Rolle ein, die seine Freunde vor dem Verderben retten soll. Beim Lesen hatte ich mit ihm immer etwas Mitleid, da er mir so vorkam, als sei er in seiner eigenen Welt gefangen und isoliert.
Unterstrichen wird dieses ganze Buch durch eine zauberhafte Sprache, die sehr gewählt und gekonnt eingesetzt ist. Ich kam mit dem Markieren gar nicht mehr hinterher. Es steckte in jedem Satz so viel drin, dass man am liebsten einfach mehr davon lesen würde. Man spürt wie sich die Energie, die durch die Worte versprüht, und durch die Gefühle, transportiert wird, sich auf den Leser überträgt. Im Text gibt es offensive Passagen, bei denen ich kleine Verschnaufpausen brauchte, bevor ich weiterlesen konnte. Es fiel mir an manchen Stellen recht schwer zu entscheiden, welchen Worten ich wirklich Glauben schenken sollte oder wo ich am besten nur zwischen den Zeilen lese. Es gab also mehrere Möglichkeiten, den Text zu werten und ihm Bedeutung zuzuschreiben. Die Interpretationsfläche ist riesig, da es genügend Anspielungen gibt, die im Raum vor sich her dümpeln und darauf warten, beachtet zu werden.
»Die Kleidung des neunzehnten Jahrhunderts ist verabscheuungswürdig, so düster und deprimierend. Die Sünde ist das einzig farbige Element im modernen Leben.«
Seite 45
Die Handlung der Geschichte ist sehr abwechslungsreich, auch wenn man durch die Charaktere manchmal schon erahnen kann, was als Nächstes passieren wird. Was nicht zwingend zum Nachteil der Geschichte steht, im Gegenteil, es zeigt nur, wie gut die Figuren ausgearbeitet sind und das man versteht, wofür sie stehen.
Was mir dann ab und an ein wenig zu viel des Guten war, sind diese Andeutungen über Skandale und irgendwelche Tugenden, von denen aber nur selten welche wirklich erwähnt sind. Also muss man zwischen den Zeilen lesen, worum es gehen könnte und selbst interpretieren. Diese angedeutete Sprache ist sicher etwas, was mir in noch vielen anderen Klassikern begegnen wird und womit ich mich noch das eine oder andere Mal auseinandersetzen werde, um auch daran meine Freude zu finden.
» […] Jeder Gentleman ist doch an seinem guten Ruf interessiert. Du willst doch nicht, dass die Leute über dich reden, als wärst du etwas Böses und Degeneriertes. Natürlich hast du deine Stellung und deinen Reichtum und all diese Dinge. Aber Reichtum und Stellung ist nicht alles. Wohlgemerkt, ich glaube keins von diesen Gerüchten. Zumindest kann ich sie nicht glauben, wenn ich dich ansehe. […]«
Seite 207
In der Neuübersetzung von Lutz-W. Wolff gibt es hinten im Buch einen ausführlichen Anhang, den ich während des Lesens nach jedem Kapitel zurate gezogen und mir die Anmerkungen durchgelesen habe. Es hat immer wieder neue Fragen in den Raum geworfen, die am Ende in richtigen Recherchen ausgeartet sind, da ich viel mehr über die Hintergründe erfahren wollte. Zusätzlich gibt es vom Übersetzer persönlich noch ein eingehendes Nachwort, dass seine Arbeit und den Hintergrund der Geschichte erläutert. Und ganz zum Schluss gibt es noch eine Zeittafel, die das Leben von Oscar Wilde chronologisch Sortiert, was mich ebenfalls sehr interessiert und eine perfekte Ergänzung des großen Ganzen ist.
Fazit
Dorian Gray eignet sich perfekt als Einstiegsklassiker. Neben der Vielschichten Handlung gibt es noch facettenreiche Protagonisten, die die Handlung zum Leben erwecken. Beim Lesen treffen zwei Welten aufeinander, die aus heutiger Sicht an manchen Stellen noch vereinbar sind.
Beschreibungen der verschiedenen Outfits waren sehr lang und ermüdend. Konnte dem Hörbuch leider nicht so gut folgen und schweifte mit den Gedanken immer wieder ab.
Es erinnerte mich irgendwie an Orlando.
»Vielleicht sieht man nie so gelassen und sicher aus, als wenn man eine Rolle spielt.«
Ich weiß nicht genau wie ich meine Meinung über dieses Buch in Worte fassen soll. Ich fand es oftmals sehr langatmig und leider bin ich auch mit dem Schreibstil nicht wirklich warm geworden. Dorian Gray war ein Mensch mit so wenig Persönlichkeit, wie ich selten einen Charakter erlebt habe. Ich gehe stark davon aus, dass dies so gewollt war, denn dieses Buch ist ja augenscheinlich eine Kritik an die damalige Gesellschaft. Der einzige spannende Charakter, war auch derjenige, der mir am unsympathischsten war: Henry Wotton. Er ist derjenige, der Dorian Gray in den Abgrund stößt und sich dann daran ergötzt. Oftmals habe ich nicht verstanden, wieso der Autor gerade so einer Person mehr Persönlichkeit gibt als dem eigentlich Protagonisten. Und wenn das Buch eine Kritik an die damalige Gesellschaft gewesen sein soll, wieso ist derjenige der das Buch spannend macht dann das was der Autor versucht zu kritisieren? Alles in allem war es eine ziemlich langanhaltende Geschichte, der ich leider nicht ganz so viel abfinden konnte, wie ich es mir erhofft hatte.
Das Thema und der Hintergrund der Geschichte ist super nur ist es in der Mitte so super unnötig langgezogen, dass man sich da echt überwinden muss weiterzulesen…