29. Dez. 2024
Bewertung:3

Zwischen Floßidylle und Gesellschaftskritik

Mark Twains Die Abenteuer des Huckleberry Finn ist zweifellos ein bedeutendes Werk der Literaturgeschichte, das mir in Teilen gefallen hat, mich aber nicht vollständig überzeugen konnte. Dennoch bietet das Buch einige bemerkenswerte Momente, die es lesenswert machen. Die Geschichte folgt Huck Finn, einem Jungen, der sich auf eine abenteuerliche Reise entlang des Mississippi begibt, zusammen mit dem entlaufenen Sklaven Jim. Huck ist ein erfrischender Erzähler, dessen Perspektive sowohl humorvoll als auch nachdenklich ist. Besonders gelungen fand ich Twains Darstellung der sozialen und moralischen Konflikte jener Zeit. Huck ringt mit den Werten der Gesellschaft und zeigt in verschiedenen Momenten wie beginnt, über die Moralvorstellungen seiner Umwelt hinauszuwachsen, was ich beeindruckend finde. Jim ist eine zentrale Figur, die ich ambivalent wahrgenommen habe. Auf der einen Seite schätze ich seine Loyalität und die tiefe Freundschaft, die sich zwischen ihm und Huck entwickelt. Auf der anderen Seite wird er oft in einer Weise dargestellt, die von rassistischen Stereotypen geprägt ist. Besonders auffällig ist sein gebrochener Dialekt, der eine Ungleichstellung zwischen ihm und Huck auf sprachlicher Ebene darstellen soll, aber auch dazu beiträgt, dass Jim oft weniger als komplexe Persönlichkeit wahrgenommen wird. Die Handlung des Buches ist stellenweise packend, verliert aber in einigen Episoden an Schwung. Besonders das letzte Drittel, in dem Tom Sawyer wieder auftaucht, hat mich eher frustriert, da der Ernst der Geschichte durch Albernheiten überschattet wird. Trotzdem hat das Buch einige wunderschöne und eindringliche Passagen, insbesondere, wenn Huck und Jim alleine auf dem Floß unterwegs sind und die Ruhe des Flusses spürbar wird. Diese Szenen erzeugen eine besondere Atmosphäre, die ich sehr genossen habe. Alles in allem ist "Die Abenteuer< des Huckleberry Finn" ein Buch, das ich mit gemischten Gefühlen gelesen habe. Es ist ein Werk, das viele gesellschaftliche Themen seiner Zeit anspricht, aber auch einige Schwächen hat, die den Lesefluss beeinträchtigen. Ich würde es vor allem Leserinnen und Lesern empfehlen, die Interesse an der Geschichte und Kultur des 19. Jahrhunderts haben. Für mich war es eine solide, wenn auch nicht überragende Lektüre.

Mark Twain, Die Abenteuer des Huckleberry Finn
Mark Twain, Die Abenteuer des Huckleberry Finnvon Mark TwainAnaconda Verlag
24. März 2024
Bewertung:4

Ich habe mir vorgenommen die ganzen Bücher zu lesen, die Rory Gilmore gelesen hat. Ich find es einfach interessant. Hoffe mich dadurch nochwas zu bilden und finde als Lesenerd sollte man die ein oder andere Literatur gelesen haben… Dies war das erste auf meiner Liste und ich habe mich echt etwas schwer mit der Sprache getan und auch die Geschichte war nicht meins. Hab es dennoch zügig durchlesen können und wollte es auch.. also ganz so langweilig war es nicht ..

Mark Twain, Die Abenteuer des Huckleberry Finn
Mark Twain, Die Abenteuer des Huckleberry Finnvon Mark TwainAnaconda Verlag