„…doch vermochte Roger Button auch nach alledem nicht darüber hinwegzusehen, dass sein Sohn allgemein wohl schwerlich den Vorstellungen entsprach, die eine Familie sich normalerweise von ihrem ersten Baby macht.“
Benjamin Button wird als alter Mann mit Bart geboren. Im Laufe der Zeit, stellt sich heraus, dass er rückwärts altert, also von Tag zu Tag jünger wird. Auf knappen 70 Seiten entwirft F. Scott Fitzgerald diese spannende Skizze eines verkehrt herumen Lebens. Er spielt auf humoristische Weise mit Themen wie gesellschaftlichen Erwartungen, dem Konzept Alter an sich und der Individualität jedes Einzelnen. Der Kürze des Textes geschuldet sind die einzelnen Stationen im Leben Benjamins nur angerissen: Schule, Universität, Heirat, Beruf. Es macht Spaß, als Leser weiterzudenken, darüber hinaus Gedankengängen nachzugehen und eventuell sogar die Parallelen zwischen einzelnen Lebensphasen zu entdecken. Denn was unterscheidet eigentlich ein kleines Baby von einem nach und nach vergesslicher werdendem alten Mann, der mehr und mehr auf Hilfe angewiesen ist? Für meinen Geschmack hätte die Geschichte gerne noch etwas mehr Seiten, Details und Ausführungen der Ideen vertragen können. Dennoch finde ich dieses Gedankenexperiment gelungen und definitiv empfehlenswert.