
Zwischen Tradition und Umbruch – ein Klassiker mit Längen
„Väter und Söhne“ von Iwan Turgenjew gilt als bedeutendes Werk der russischen Literatur, doch nicht jeder Leser wird daran sofort Gefallen finden. Die Grundthemen – Generationenkonflikt, Nihilismus und gesellschaftlicher Wandel – sind zeitlos, aber die Umsetzung wirkt streckenweise zäh und zerfasert. Viele Passagen verlieren sich in philosophischen Gedankengängen, die zwar literarisch wertvoll sein mögen, aber oft ins Leere laufen. Die Figuren bleiben stellenweise schwer greifbar, ihre Handlungen wirken unentschlossen, was das Lesen erschwert. Insgesamt ein Werk, das man eher wegen seines historischen Stellenwerts liest als wegen des unmittelbaren Lesevergnügens.