Ein faszinierender und zugleich hochspannender Mix aus Fantasy und Realität.
Jörg Erlebach entführt uns in Der Siegelmeister in eine faszinierende Welt, in der alte Legenden rund um die Metropole Frankfurt am Main und moderne Realität aufeinandertreffen. Jeden Samstag Abend freut sich der 9-jährige Jonathan auf eine ganz besondere Zeit. Sein Großvater erzählt ihm packende Geschichten voller Magie, faszinierender Wesen und den sogenannten Siegelmeistern. Durch einen Familienstreit enden diese Abende plötzlich. Jonathan ist tiefftraurig und wächst zunächst abseits der "anderen Welt" auf. Zehn Jahre vergehen, in denen Jonathan und sein Opa nur wenig Kontakt haben. Doch abreißen tut er nie und so ergibt es sich, dass beide zusammensitzen und der Großvater seinen Plan erneut aufnimmt: Jonathan in die magische Welt einzuführen. Doch bevor er sein Vorhaben vollenden kann, geschieht ein brutaler Mord: Michael Dumont - Jonathans Großvater - ist tot. Es beginnt eine Jagd zwischen der magischen und der realen Welt. Hilfe bekommt Jonathan von einigen altbekannten Figuren. Unter anderem Zenodot von Ephesos Erlebachs Schreibstil ist packend und bildhaft, sodass man sich mitten im Geschehen wiederfindet. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet, und besonders die Beziehung zwischen Jonathan und seinem Großvater verleiht der Geschichte viel Tiefe. Ganz besonders gefreut hat mich das Wiedersehen mit einigen Figuren aus der früheren Frankfurt-Saga. Diese vorher zu lesen kann ich nur empfehlen: eine tolle Trilogie, die sich absolut lohnt. Trotzdem kann man aber auch problemlos mit dem Siegelmeister einsteigen. Die Mischung aus Fantasy, Familiengeschichte und einer Prise Krimi macht dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Es regt zum Nachdenken an und bleibt auch nach dem Lesen im Gedächtnis. Magie und Realität werden geschickt verwoben. Chapeau an den Autor, der diesen Spagat immerwieder bravourös meistert.