
Leider nicht mein Fall
„Das Elternhaus“ klang für mich nach einem spannenden Psychothriller mit einer düsteren Hamburger Villa, geheimnisvollen Figuren und ordentlich Gänsehaut-Potenzial. Die Grundidee und das Setting haben mich auch wirklich neugierig gemacht – aber schon nach den ersten Kapiteln war mir klar: Der Funke springt bei mir leider nicht über. Der Schreibstil ist, um ehrlich zu sein, ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass der Lesefluss stockt. Die Autorin beschreibt zwar viel und baut eine dichte Atmosphäre auf, aber irgendwie bleibt sie dabei oft zu langatmig. Die Perspektivwechsel zwischen den verschiedenen Figuren hätten eigentlich für Abwechslung sorgen können, aber für mich fühlte sich das eher wie ein ständiges Hin und Her an, das mich aus dem Lesefluss rausgerissen hat. Auch die Handlung selbst war für meinen Geschmack zu vorhersehbar. Schon recht früh hatte ich eine Ahnung, worauf das Ganze hinausläuft – und genau so kam es dann auch am Ende. Da fehlte mir einfach der Überraschungseffekt, den ich mir von einem Psychothriller erhoffe. Die Charaktere sind zwar interessant angelegt, aber wirklich sympathisch wurde mir keiner von ihnen. Alles in allem: Wer auf sehr ausführliche Beschreibungen und eine düstere Grundstimmung steht, könnte hier vielleicht auf seine Kosten kommen. Für mich war es aber leider nichts – zu zäher Schreibstil, wenig Spannung und ein Ende, das mich nicht überraschen konnte.